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Schneller oder weiter?

Schneller oder weiter?

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Liebe Gemeinde,
ich lese hier schon ein Weilchen still mit und habe schon sehr viele nützliche Tips für mich abgreifen können. In einer Sache komme ich aber grad nicht ganz weiter und würde da gerne von eurer Erfahrung profitieren.
Vorab kurz zu mir:
Ich bin fast 38 Jahre alt, 158cm klein und mein BMI liegt bei 25,x.
Zum Laufen gekommen bin ich mehr zufällig. Nach der Geburt unserer jüngsten Tochter, im Winter 2012, habe ich 6 Monate Elternzeit genommen. Wenn die Älteren Kinder vormittags in Schule und Kindergarten waren, habe ich mir mein Baby vor den Bauch geschnallt und habe sehr ausgedehnte Spaziergänge gemacht. Nachdem ich zwei Mal auf vereisten Waldwegen gestürzt bin, habe ich mir Walking Stöcke mitgenommen um etwas mehr Halt zu haben. Obwohl ich walken generell eher "albern" fand, machte es mir doch irgendwie Spaß und auch als das Baby dem Tragealter entwachsen war behielt ich es bei immer mal wieder walken zu gehen. seit dem letzten Sommer bin ich ziemlich regelmäßig 2-3 Mal wöchentlich unterwegs gewesen und habe sehr schnell gemerkt wie sich meine Kondition verbessert. Irgendwann war mir das walken nicht mehr " anstrengend" genug und ich fing an Teile der Strecke zu joggen. Irgendwann lies ich die Stöcke ganz zuhause und lief kurze Strecken komplett. Ich hätte nie für möglich gehalten das mir das Laufen so viel Spaß macht! Das erste Mal 5 km am Stück zu joggen fühlte sich grandios an!
Wer den Alltag mit mehreren kleinen Kindern kennt, kann sich sicher vorstellen wie bereichernd es ist, sich in einem selbst gewählten Tempo fort zu bewegen!
Leider konnte ich im Winter nicht besonders oft draußen laufen, da ich zeitlich ziemlich unflexibel bin. Ich war aber viel auf dem Crosstrainer und konnte im Frühjahr den Einstieg wieder ganz gut finden.
Aktuell versuche ich mindestens drei Mal in der Woche zu laufen. Manchmal klappt es nur zwei Mal, manchmal klappt es vier Mal. Ich verfolge keinen bestimmten Plan und habe keine Wettkampfambitionen. Ich genieße es zu spüren, dass mein Körper nach 3 Schwangerschaften in 5 Jahren wieder leistungsfähig ist! Das möchte ich gerne ausbauen. Möglichst ohne mich zu verletzen, aber nicht ohne mich zu verausgaben.
Ich möchte gerne weiter und schneller laufen können. Meine längsten Läufe sind bisher so um die 12 km lang ( nutze Runtastic, kann also auch etwas mehr oder weniger sein) Hier erreiche ich im Schnitt eine Pace von 7:30. Die 5 km schaffe ich in 31:x Min.
In einigen Beiträgen habe ich gelesen das eine Pace jenseits der 6 Minuten wohl eher als "Schlurfen" bezeichnet wird und den Stil kaputt macht, was am Ende zu Verletzungen führt.
Eigentlich bin ich ziemlich stolz darauf diese Strecke durchlaufen zu können. Sollte ich wegen der miesen Zeit jetzt doch lieber Gehpausen einlegen und dafür insgesamt schneller laufen? Ich bin da aufgrund verschiedener Ausssagen hier etwas verunsichert. Eigentlich hätte ich jetzt versucht die Strecke weiter auszubauen. Sollte ich mich eher darauf konzentrieren erstmal schneller zu werden?
Falls das relevant sein sollte: Ich komme aus dem Sauerland und meine Laufstrecken haben einige Höhenmeter.
Ich würde mich über eure Meinungen dazu freuen!

P.S. Ich kann nicht immer zügig auf Beiträge antworten. Komme meist erst spät Abends in Ruhe dazu. Aber ich lese immer zwischendurch mal rein.

Liebe Grüße,
Simone

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Hallo Simone,
Glückwunsch für das bisher erreichte!

Das mit dem schlurfen ist Unsinn der Läufer, die besser im Profiforum aufgehoben sind.

Wichtig ist, dass es dir Spass macht.
Wenn du kei n konkretes Ziel hast spielt es mE keine Rolle
was du steigern willst. Gehpausen sind nicht erforderlich.
Bei mir kommen unregelmäßig Gehpausen vor :)

Zum auspowern kannst du etwas Struktur ins Laufen bringen.
Kürzere Läufe mit höherem Tempo
Längere Läufe mit mässigem Tempo.

Kurz einen einfache Trainingsngsplan zB

FlexRun - Fit bleiben über den Winter oder zwischen den Wettkämpfen - lauftipps.ch

Frank
Q4 2021 86kg -> Ziel: 83
[img]http://www.kmspiel.de/button/lid18398.png[/img][/url]

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Schneller oder weiter


schnell und weit definiert jeder für sich.

Ich habe "weiter" für mich gestrichen. Das Knie. Ab und an sind die langen (Trainings-)Läufe noch drinne mit 10 KM. Ansonsten bewege ich mich zwischen 4 bis 7,5 km.
Aber wenn länger, dann doch nicht so weit, dafür zeitlich länger. Also bis zu einer Stunden locker laufen.

Schneller.
Beim Marathon ist es so, dass die Spitze doppelt so schnell läuft wie ich. Und das ganze pro KM 42 mal hintereinander.
Schnell ist relativ. Ich war mit einem Bekannten gemeinsam laufen (4 KM - Runde); für ihn war das lockeres Auslaufen nach dem er schon seinen Trainingslauf hatte, für mich war das Tempolauf an der Belastungsgrenze.
Ich will für mich schneller werden.

Laufe also für dich schneller und weiter oder nicht, oder nur schneller oder nur weiter. Wichtig ist nur, dass du regelmäßig läufts.

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frank2015 hat geschrieben:
Das mit dem schlurfen ist Unsinn der Läufer, die besser im Profiforum aufgehoben sind.
das seh ich anders. Laufen beschreibt einen Vorgang, der sich in verschiedenen Phasen aufteilen läßt und u.a. aus einer Flugphase besteht, bei
der keines deiner Beine den Boden berührt. Das kann nur funktionieren, wenn der "Läufer" eine bestimmte Geschwindigkeit überschreitet.
Unterschreitet er diese (wo auch immer die genau liegen mag - 7:30min/km ist schon extrem langsam) ist ein effizienter Laufstil nicht mehr
möglich.
In wie weit sich daraus Verletzungen ergeben, will ich nicht mutmaßen (sehr wahrscheinlich nicht), Fakt ist aber, dass sich so Bewegungsmuster festsetzen, die später nur sehr schwer zu korrigieren sind und evtl. dann zu Problemen führen können.

Ja, ich bin der Meinung, dass man auch am Anfang mal die eine oder andere Einheit "schneller" (und vor allem) laufen sollte, damit genau das
nicht passiert. Gehpausen sind keine Schande.....

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Ich denke, das mit dem "schlurfen", und dass bei sehr langsamem Tempo kein sauberes Laufen mehr möglich ist, hat durchaus seine Berechtigung. Aber die Grenzen sind m.E. nicht an einer bestimmten Pace festzumachen.
Wenn man mit 1,58m eine Pace von 7:30 läuft, wird das ganz anders aussehen als bei 2,03m Körpergröße. Ich persönlich empfinde ein Tempo von 6:30 als flüssig, aber in Trabpausen zwischen Intervallen stehen auch mal über 7:00 auf der Uhr. Von außen sieht das sicher extrem unrund aus, aber es erfüllt seinen Zweck.
Auf den Fotos von meinem ersten WK sieht es so aus, als würde ich selbst bei 5:10/km kaum die Füße anheben. Das war aber ganz sicher kein Schlurfen mehr.

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Hallo Simone,

im Forum wird häufig die pace von 7:30 min/km angegeben, die die Grenze zum Schlurfen oder ungesunden oder unsauberen Stil markieren soll. Ich denke, dass das je nach Körperbau und individuellen Laufstil keine „feste“ Grenze ist. Viel wichtiger finde ich Deine Mitteilung, dass Du auf 5 km 31:xx brauchst; denn daraus folgt, dass Du auch flotter laufen kannst, das Tempo von 7:30 also weder Dein Standard-Tempo noch Deine Leistungsgrenze ist. Ich sehe daher keinen Grund, warum Du nicht die langen Läufe in dem verhältnismäßig langsamen Tempo laufen solltest. Ich würde mir nur überlegen, ob es sinnvoll ist, in diesem Tempo die langen Läufe immer weiter zu verlängern (und dabei womöglich noch langsamer zu werden). Es wäre vielleicht besser zu versuchen, auch hier das Tempo etwas zu erhöhen, bevor man dann weiter läuft.
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Es ist nicht entscheidend, woher man kommt, sondern wohin man geht.

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frank2015 hat geschrieben:Das mit dem schlurfen ist Unsinn der Läufer, die besser im Profiforum aufgehoben sind.
Genau. Wer das schreibt, der will nur die armen arglosen Anfänger runtermachen. Ehrlich: Vielleicht ist ja ein Rat von, wie du schreibst "Profi-Läufern" (an sich schon albern genug...) gar nicht so schlecht. Ich z.B. vertrau lieber auf Rat von Menschen, die etwas können, als auf Rat von Menschen, die etwas nicht können.

@Miss_Fitness

Es gibt eine Pace, ab der kein rationaler (und somit gesunder!) Laufstil mehr möglich ist. Wie Rheinostfriese auch würde ich diese aber eher an der Person und ihren Eigenheiten festmachen als an klaren Pace-Grenzen. Wenn ich Pace-Grenzen angebe, dann sind das höchstens grob verallgemeinernde Richtwerte.

"Jenseits von 6 Minuten" wird aber niemand als Grenze festlegen. Deine Zeiten, die du angibst, sind völlig o.k. und des Schlurfens nicht verdächtig, erst bei ~ 12 km kommst du in den Bereich von 7:30, den ich gerne ab und zu als Grenze nenne. Da du aber eher klein bist, ist selbst das für dich wahrscheinlich noch richtiges laufen.

Lange Rede, kurzer Sinn: weiter so!

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Hallo zusammen,
bin gerade im Kurzurlaub auf Mallorca mit meinen Freundinnen, daher nur ganz kurz.
Vielen Dank für euer Feedback. Ich nehme für mich mit: Erstmal versuchen mehr an die Grenzen zu gehen bevor ich die Strecke weiter ausbaue.
Heute morgen bin ich übrigens 9km gefühlt locker bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 6:49 gelaufen. Das versuche ich jetzt mal langsam auf meine Strecken zuhause zu übertragen.
Euch noch ein schönes Wochenende!

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frank2015 hat geschrieben:Mit welchen Krankheiten muss ich rechnen?
Miss_Fitness hat geschrieben:Ich verstehe deine Frage nicht.
Er ist beleidigt, daß man es als Unsinn bezeichnet, was er als Unsinn bezeichnet hat - oder so ähnlich. Meint nicht Dich, sondern eher die, die er fälschlich als Profis tituliert hat.
Gruß vom NordicNeuling

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Miss_Fitness hat geschrieben: Ich nehme für mich mit: Erstmal versuchen mehr an die Grenzen zu gehen bevor ich die Strecke weiter ausbaue.
Hallo Miss Fitness,

ich finde, das klingt nach viel Spaß und Laufverstand, was du beschreibst - du orientierst dich an deinem Gefühl - nicht an von außen an dich herangetragenen oder aus verständlicher Verunsicherung als Anfängerin von anderen Läufern übernommenen Leistungsvorgaben. Lauf einfach weiter so wie bisher - lass dich bitte nicht verunsichern. Es gibt genügend Anfänger, die mit dem Kopf durch die Wand rennen wollen, angefeuert werden und dann Pausen einlegenmüssen.

Dass du dich freust auf jeden Lauf und dein eigenes Tempo genießt, ist doch das beste Indiz dafür, dass du es richtig machst. Bitte geh nicht an deine Grenzen und in irgendwelche Grenzbereiche, solange du nichtvon dir auseinfach den Drang dazu verspürst...

wenn du wirklich Bock hast, mit raushängender Zunge die nächste Anhöhe raufzuheizen und den Hügel runterzusausen - dann mach es... wenn du lieber gemütlich raufläufst und erst mal vorsichtig antesten möchtest, wie sich das anfühlt mit dem Tempo bergab - mach es gemütlich.

Ich hab Tage, an denen ich die Hügel raufpretsche (oder auch keuche - das wechselt...) - und andere Tage, wo ich ohne Uhr über die Wiesen laufe - und stolz auf mich bin, dass ich es ruhig angehen lasse - denn das ist mindestens genauso wichtig wie das Kennenlernen der eigenen Grenzen.

Warum solltest du nicht ein bisschen weiter laufen ein Mal die Woche, solange du gemütlich läufst währenddessen - natürlich ist das möglich - mir hat das (und macht das) immer wieder sehr viel Freude - es ist ein gutes Gefühl, wenn man soundso weit gelaufen ist - gerade wenn man langsam genug läuft dabei. Längere Strecken "darf man" durchaus ohne Tempodruck laufen - mach dir bloß keinen Stress....

Eine schöne Zeit noch in der Sonne und am Meer!

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Hallo ihr Lieben!
Ich wollte mich mal kurz für Eure Antworten bedanken! Ich habe mein"Training" inzwischen optimiert und laufe regelmäßig 3 x Woche. Meist 1x kurz und 2 x länger. Dabei achte ich nun auch etwas mehr auf das Tempo. Letzte Woche bin ich zum ersten Mal die 5km in 27:58 gelaufen und mein Dauerlauf Tempo bei 10-13 km liegt inzwischen bei 6:20-6:30. Morgen früh versuche ich mich mal an 15km. Mal sehen wie sich das anfühlt...
Euch allen einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße,
Simone

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Wie du ja selber schon feststellst entwickelt man sich am Anfang ziemlich schnell weiter :)
Sicherlich gibt es ein Tempo was man als "schlurfen" bezeichnen kann, aber ich denke, dass das nicht nur individuell unterschiedlich ist, sondern auch Trainingssache.

Ich zum Beispiel bin meinen ersten Halbmarathon auch über 6min/km gelaufen ohne Gehpausen. Zu der Zeit war das für mich ein angenehmes Tempo was ich über die lange Distanz Durchhalte. Mittlerweile hab ich mich weiterentwickelt: meinen Laufstil verbessert und durchaus auch mein Standardtempo was jetzt eher im schnellen 5er liegt. Daher wäre für mich das alte Tempo generell nicht mehr angenehm für einen flüssigen Lauf.

Du scheinst ja deine Freude gefunden zu haben und so wie du das machst klingt das toll. Einfach ein bisschen nach Gefühl. Wenn man Lust auf länger hat, einfach ein paar km dranhängen. Wenn's sich schnell gut anfühlt, einfach mal Gas geben :)
So bin ich vor bald 6 Jahren mit laufen angefangen. Ohne Plan, ohne Vorgaben, frei nach Gefühl. Ich habe nie wieder aufgehört und mich sehr schnell weiter entwickelt. Und frei nach Gefühl macht laufen eh am meisten Spaß :)

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Leider hat heute so gar nichts funktioniert: Bin heute morgen, wie immer, nüchtern auf meine Standard Strecke gestartet. Hier geht es erstmal knapp 6km moderat bergauf. Meine Beine fühlten sich aber schon von Anfang an irgendwie schwer an und auch der Kreislauf spielte nicht so richtig mit. Nach drei Km habe ich dann abgebrochen und eine andere Strecke, recht sanft abfallende Waldwege, zurück ausgewählt. Da hab ich dann nochmal versucht Gas zu geben und bin 4 km in 22 Minuten gelaufen. Dabei stellten sich dann noch Schmerzen im Oberschenkel und der Hüfte ein.
Die anschließende Steigung bin ich dann gegangen und bis vor die Haustür nochmal 1,5km auf gerader Strecke sehr langsam getrabt.
Keine Ahnung was da los war 😞
Vielleicht einfach nicht mein Tag...
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