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Die Rennkartoffel will's noch mal wissen

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Na, peinlich muss dir das nicht sein. Ein WK ist ja kein aufwandsentsprechender Selbstläufer. Im Gegenteil hat mir dein Programm ordentlich Respekt abgerungen.

Ich hoffe, die Ruhephase bringt dich zurück. Hat bei mir immer geklappt nach dämlichen Streakversuchen.
I'm not running away from things. I'm running to them before they flare and fade forever.

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Laufschlaffi_II hat geschrieben:Der Uebersetzer des Buches von Jack Daniels @Ueberläufer, hat mal in einem Thread geschrieben, bei Zeiten wie 2:00 HM, oder 60 min 10km benötigt man nur ein gutes Grundlagentraining und wenn man will, ein Fartlek/Tempolauf in der Woche im Wechsel. Mehr nicht.
Ich weiß ja, dass ich um mein "Projekt 10k" an dieser Stelle ein Riesengeschiss gemacht habe, welches in keinem Verhältnis zum Ergebnis steht. Trotzdem hat mir das selbstgebastelte Training mitsamt der mir eigenen Theoretisiererei - solange alles gut lief - großen Spaß gemacht. Das würde ich nicht missen wollen, auch wenn ich es mit Intensität und/oder Dauer dieser Phase ziemlich sicher übertrieben habe. Da werde ich beim nächsten Versuch gegensteuern (erstmal mehr Basistraining und, wenn's wieder intensiver wird, nur noch ein LaLa und eine Tempoeinheit pro Woche).

Es mag der schwerere Weg sein, für den verzapften Mist selbst verantwortlich zu sein, aber mir gefällt er (bis jetzt immer noch). Es gibt noch so vieles, das ich über mich lernen kann/muss. Ich schließe aber auch nicht aus, dass ein Teil meiner ewigen Probiererei auch mal das Abhaken einen fertigen Instantplans aus der Dose sein kann.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Ja, das hatte was, dieses Trainingstagebuch, die zig mitfiebernden Mitleser und dann das eher bescheidene Ergebnis. Groß reden, groß scheitern: ich find's sympathisch. Wie sollte ich auch nicht. Ich selbst hab etliche Abende meine Bahntrainings mit Hinblick auf einen Stundenlauf optimiert, bei dem ich nun aus persönlichen Animositäten heraus nicht laufe. Ist mir das peinlich? Nein.

Ich fänd's schade, wenn das "Geschiss" wegfallen würde. Knallharte, rationale, kalkulierte Erfolgsgeschichten sind öde.

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RunningPotatoe hat geschrieben: Es mag der schwerere Weg sein, für den verzapften Mist selbst verantwortlich zu sein, aber mir gefällt er (bis jetzt immer noch). Es gibt noch so vieles, das ich über mich lernen kann/muss. Ich schließe aber auch nicht aus, dass ein Teil meiner ewigen Probiererei auch mal das Abhaken einen fertigen Instantplans aus der Dose sein kann.
Muss es denn entweder oder sein? Ein Instantplan, das man sich zurecht biegt kann auch was haben :wink: Als roter Faden sind fertige Pläne gar nicht mal so schlecht. Mich 100% an einen halten könnte ich aktuell jedoch auch nicht.
Ich habe es nicht so ganz mit der Theorie, Themen wie Periodisierung im Plan fallen mir sehr schwer. Wenn man das Begriffen hat ist es sicher auch möglich einen längere Planung wie bei deinem 10er umzusetzen und auch beim Wettkampf dann top fit zu sein, aber das Bedarf sicher mehr an Erfahrung als ich habe. Das habe ich auch bei meinem ersten 10er zu spüren bekommen. 4-6Wochen davon hatte ich mich top fit gefühlt, für den WK dann das Training umgestellt und in eine Krankheit hinein trainiert.

Ich habe mir von Pfitzinger, an dessen Plänen ich mich gerade orientiere, extra noch das älter Buch aus den Staaten geordert, weil er in dem Buch zu jeder WK Distanz eine Prioritätentablelle erstellt hat. Da steht dann drin in welcher Trainingsphase, welche Einheiten wie viel Priorität haben. Hilft mir sehr eine Periodisierung im Training zu haben und beim Anpassen der Pläne beizubehalten ohne all zu sehr über die graue Theorie zu grübeln.

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Wenn man unbedingt ein bestimmtes Ziel erreichen will, kommt man nicht drum rum, dass man zwischendrin die einzelnen Schritte fein justiert. (Mir war es ja auch nicht peinlich, als ich Anfang des Jahres wider besseres Wissen mit dem Kopf glatt durch die Mauer wollte und mich nur allzu gerne mitreißen ließ am Start, auf sub2 zu laufen... Nach 3 Minuten japste ich - Jungs - das ist mein 10er-Tempo. Aussteigen aus dem ICE ging aber quasi nur mit einem Bein. Nach Runde 1 stieg ich aus mit der Glühbirne meines Lebens. Medaille wollte ich in die Blumen entsorgen. Im Thermalbad hab ich später die Läufer, die standesgemäß und angemessen vorsichtig ins Wasser staksten, dermaßen beneidet um ihren Zustand... an dem Tag war es auch wärmer als gedacht - aber wahrscheinlich 20 Grad kälter im Vergleich zu deiner Suppenküche...)
also - abhaken - weiter geht es! :winken:

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crsieben hat geschrieben:Da sie mich gerade verletzt ausgewechselt haben, kann ich mich hier auch mal wieder äußern. [...]
Können Posts hier im Forum Meinungen ändern ?

Im Allgemeinen nein, wozu auch.

Jetzt habe ich doch ein Gegenbeispiel: Ich fand Cristiano Ronaldo bislang zum Kotzen, ein eingebildeter, eitler Fatzke und Poser. Da man hier ja ständig crsieben, crsieben, crsieben liest, habe ich mich jetzt ein bisschen mit dem Burschen auseinandergesetzt, YouTube-Videos angeschaut, erfahren, dass er sich keine Tattoos stechen lässt, um keine Pause beim Blutspenden machen zu müssen, gesehen, wie cool er mit Fans auf dem Platz umgeht. Und mich dann bei EM, die ich wirklich langweilig fand und wo ich ein Dutzend Mannschaften lieber als Europameister gesehen hätte als Portugal, mich ein ganz klein bisschen mit ihm gefreut, da er sich so gefreut hat.

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Siehst du: So sehe ich ihn auch. Ich vergöttere ihn nicht. Ich vergöttere ja noch nicht mal einen Gott, geschweige denn einen Fußballer.

Aber ich glaub, selten gab es jemanden, der so umfassend "gehasst" wird und das vielleicht so wenig verdient.

Der Mann ist zuallererstmal leidenschaftlicher Fußballer, knallharter und disziplinierter Arbeiter, liebevoller Vater, erfolgreicher Geschäftsmann, und wirklich freundlich und respektvoll Fans gegenüber. Doch, ich mag den auch, sehr sogar. Ich mein, Mensch, der trinkt keinen Tropfen, weil seine Mutter so sehr unter seinem alkoholkranken Vater gelitten hat und er ihr diesbezüglich keine Sorgen machen will. Das kann man schon mal mögen.

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crsieben hat geschrieben: Aber ich glaub, selten gab es jemanden, der so umfassend "gehasst" wird und das vielleicht so wenig verdient.
Vielleicht noch Berti Vogts !?

Zitat: (sinngemäss)

"Wenn ich uebers Wasser gehen könnte, wuerden die Journalisten schreiben, ich könnte nicht schwimmen"
.. bis der Arsch im Sarge liegt!

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Oh man... da wollte ich mal wieder reinschauen, wie es so läuft und stolpere über eine Ronaldo-Diskussion.
Klicke ein paar Seiten zurück. Oh, immer noch der Wurm drin. Hm. Fange an, kurze Notizen zu übertragen, um das übersichtlicher für mich zu machen. Lese dann, Gee hat es schon getan. Und lese zig Ansätze anderer Foris. Alles gute Ansätze. Aber so richtig den heiligen Gral der Erkenntnis haben wir immer noch nicht. Und ob Ronaldo wirklich so ein lieber Junge ist oder nur gute PR-Berater hat, da bin ich mir auch noch nicht so sicher. Letztendlich glaube ich, kein Mensch ist nur gut oder nur schlecht. Und kein Läufer hat nur gute oder nur schlechte Läufe. Christoph schreibt, es sei weniger ein mentales als ein physisches Problem. Andererseits habe ich das Gefühl, er denkt zuviel über alles nach. Das kann einen auch völlig plemplem machen. Und es gibt immer mehr Anregungen zum Analysieren. Hm. Ist ja nicht verkehrt. Sind ja sehr gute und vernünftige Ansätze dabei. Aber wenn er sich doch zu sehr damit verrückt macht? Bin jetzt selber verwirrt.

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Lilly* hat geschrieben:Oh man... da wollte ich mal wieder reinschauen, wie es so läuft und stolpere über eine Ronaldo-Diskussion.
Geht mir auch so. Ist die Katz' aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf den Tischen. Elender Saustall, das hier ! :D
Lilly* hat geschrieben:Christoph schreibt, es sei weniger ein mentales als ein physisches Problem. Andererseits habe ich das Gefühl, er denkt zuviel über alles nach. Das kann einen auch völlig plemplem machen. Und es gibt immer mehr Anregungen zum Analysieren. Hm. Ist ja nicht verkehrt. Sind ja sehr gute und vernünftige Ansätze dabei. Aber wenn er sich doch zu sehr damit verrückt macht? Bin jetzt selber verwirrt.
Oh, das tut mir leid. :wink:

Ich habe mich in den letzten paar Wochen hier absichtlich zurückgehalten. Einerseits, weil es schwierig ist, über die mir selbst verordneten Schlurfläufe mit überbordendem Enthusiasmus zu berichten, andererseits (und vor allem) aber, weil ich über die vielen Anregungen hier in Ruhe nachdenken wollte, statt alles gleich wieder zu zerreden. Ich finde, das bin ich euch, die ihr euch so um mich bemüht, schuldig.

Und ja, es gibt einen Punkt, den ich in den letzten zwei Wochen vor und zurück analysiert habe, und ich bin froh darum. Denn ich glaube nun, der Ursache meines Oberschenkelproblems jetzt endlich auf den Grund gekommen zu sein - ein blödes Laufstilproblem. Alle Versuche, aufgrund dieser Analyse den Schmerz zu vermeiden, waren bisher spontan erfolgreich. Auch bei (etwas) höherem Tempo. Ich möchte noch zwei, drei Läufe abwarten, um ganz sicher zu gehen, dass ich mich nicht täusche. Aber dann komme ich aus der Deckung, versprochen ! Nächste Woche gibt's an dieser Stelle dann eine blitzsaubere Rennkartoffel-Analyse inklusive ausführlicher kinematischer Würdigung des Pendels - und zwar "starr" vs. "mit Gelenk".

Und ja, seit mir das dämmert, hellt sich auch meine Stimmung wieder merklich auf. War's also doch auch ein mentales Problem - nämlich als Folge eines physischen.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Geht mir auch so. Ist die Katz' aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf den Tischen. Elender Saustall, das hier ! :D [...]
Kann keine so schlechte Party sein, bei der die Gäste weitertanzen, wenn der Hausherr/die Hausherrin sich mal zurückzieht ... :hallo:

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geebee hat geschrieben:Kann keine so schlechte Party sein, bei der die Gäste weitertanzen, wenn der Hausherr/die Hausherrin sich mal zurückzieht ... :hallo:
Solang der Hausherr nachts nicht durch ein Wiehern aufwacht und ein geschmücktes Pferd in seiner Küche vorfindet.. :-)))

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Lilly* hat geschrieben:Solang der Hausherr nachts nicht durch ein Wiehern aufwacht und ein geschmücktes Pferd in seiner Küche vorfindet.. :-)))
Hattest Du Geburtstag oder greifst Du meine raffinierte Anspielung auf ?!?

Wie oft, hat Christoph gesagt, sollen wir seinen Thread nach oben pushen ?

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geebee hat geschrieben:Hattest Du Geburtstag oder greifst Du meine raffinierte Anspielung auf ?!??
Tschulligung, ich schwelgte plötzlich in Erinnerungen..
geebee hat geschrieben: Wie oft, hat Christoph gesagt, sollen wir seinen Thread nach oben pushen ?
Schon komisch. Dafür, dass er sonst alles so genau durchplant, ist es eigentlich ein Unding, uns hier keine konkrete Angabe gemacht zu haben. Er wird nachlässig.

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geebee hat geschrieben:Wie oft, hat Christoph gesagt, sollen wir seinen Thread nach oben pushen ?
Diese Frequenz wird derzeit ja leider durch diese überaus intelligente Kunstrasenwerbung gedeckelt. Bin aber stolz drauf, dass ich deren "Schließen"-Button bisher immer so schnell erwischt habe, dass ich immer noch völlig ahnungslos bin, welches Produkt mir durch diese Penetranz vermiest werden soll.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:..., dass ich deren "Schließen"-Button bisher immer so schnell erwischt habe, dass ich immer noch völlig ahnungslos bin, welches Produkt mir durch diese Penetranz vermiest werden soll.
Ich auch. Doch gestern war ich sooo genervt, dass ich die Werbung nicht sofort geschlossen habe, weil ich endlich wissen wollte, gegen wen ich meine Wut richten kann. ;-p

569
KW 28 (11.07. bis 17.07.2016) --- Wiedereinstieg

[table="width: 500, class: grid"]

[tr]
[td] Tag [/td]
[td] Lauftyp [/td]
[td] Hm [/td]
[td] km gesamt [/td]
[td] min/km [/td]
[td] Posting [/td]
[td] Kommentar [/td]
[/tr]
[tr]
[td] MONTAG [/td]
[td] leichter DL [/td]
[td] 120 [/td]
[td] 8,9 [/td]
[td] 7:51 [/td]
[td] [/td]
[td] extrem schwül [/td]
[/tr]
[tr]
[td] DIENSTAG [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] MITTWOCH [/td]
[td] leichter DL [/td]
[td] 20 [/td]
[td] 6,1 [/td]
[td] 6:51 [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] DONNERSTAG [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] FREITAG [/td]
[td] leichter DL [/td]
[td] 20 [/td]
[td] 10,1 [/td]
[td] 7:19 [/td]
[td] [/td]
[td] angenehm frisch, sehr trockene Luft [/td]
[/tr]

[tr]
[td] SAMSTAG [/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[/tr]
[tr]
[td] SONNTAG [/td]
[td] leichter DL [/td]
[td] 20 [/td]
[td] 8,0 [/td]
[td] 7:12 [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] Summe: [/td]
[td] [/td]
[td] 180 Hm [/td]
[td] 33,1 km [/td]
[/tr]
[/table]

Legende: siehe hier

Wochenfazit
Wiedereinstieg, mit leichten Läufen jetzt alle 2 Tage (also 3,5x pro Woche). Oberschenkelproblem scheint eingekreist, verbessert sich seitdem langsam. Analyse folgt demnächst.

Seit dem Wiedereinstieg vorige Woche regelmäßig Kraft/Stabitraining gemacht und zwar immer am Lauftag abends nach dem Lauf (damit möglichst lange Erholzeit bis zum nächsten Lauf bleibt). Bereits diese Woche wieder volles Programm möglich. Sogar mehr als das, da noch ein zwei Übungen hinzugekommen sind. Bilde mir ein, dass positive Auswirkungen aufs Laufen auch schon wieder spürbar sind - unerklärlich, wie ich das 3 Monate lang schleifen lassen konnte. Ist wohl wirklich so, wie Catch-22 oben sagte: Krafttraining wird mit zunehmendem Alter besonders wichtig.

Nachdem ein Laufschuh (Brooks Triumph Iso) nach knapp 1000 km nun völlig fertig ist (Verschleißsohle hinten völlig runter, lief schon auf der Dämpfungsschicht) und der andere, Brooks Ghost 7, auch schon 850 km hinter sich hat (aber noch besser in Form), mussten diese Woche dringend neue Schuhe her. Habe fast durch Zufall einen super inhabergeführten Shop in Heilbronn entdeckt und gleich zwei Paar erstanden: Mizuno Wave Rider 19 (sehr gut) und Asics DynaFlyte (ein Träumschen, würde Horst Lichter sagen). Den Nachfolger des von mir geliebten Triumph Iso, den Iso 2, habe ich auch mit großen Erwartungen ausprobiert, aber irgendwie wollte der mir der gar nicht gefallen. Die Ferse schien mir recht schwammig geführt zu sein, was mir angesichts meiner Achillesprobleme doch als zu heikel erschien.


Ausblick auf die kommende Woche
Weiterhin ruhig, bis OS wieder völlig OK. Vermeidung des Problems weiter austesten, bis jetzt funktioniert's sehr gut.

LG Christoph

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Di, 19.07.2016 --- LaLa (in der Hitze zerlaufen)

Heute wäre mal wieder ein zarter LaLa-Versuch dran gewesen, dachte so an 14 km in den Hügeln, ganz ruhig. Wollte eigentlich morgens gleich nach dem Frühstück los. Klappte aber nicht, weil die verständnisvollste Ehefrau von allen unbedingt etwas gerichtet haben wollte. Aus "hab' ich in 5 min. erledigt" wurden dann zweieinhalb Stunden intensivsten, im Ergebnis aber perfekten Bastelns (ja, so bin ich halt, nicht nur beim Laufpläne schmieden). Zeit zum Mittagessen. Also den morgendlich LaLa trotzig umgeplant in ein Hitzespezialtraining am Nachmittag. Nun sollte es aber auch unbedingt die heißeste Phase des Tages werden. Nix ausweichen auf den späten Abend. Verdauungspause bis 16:30 und los. 32°C, sehr trocken, kein Wölkchen, aber leider auch kein Windhauch. Dass es heute keine 14 km würden, war klar. Vielleicht aber wenigstens 10 oder doch gar 12 km ?

Vorsichtshalber wähle ich die Flachstrecke. Am Startpunkt, wo ich normalerweise einen Puls von weniger als 60 habe, sind's diesmal satte 76. Ich bleibe extra noch ein, zwei Minuten stehen, aber der Puls geht nicht weiter runter. Na super, kann ja heiter werden. Will vorsichtshalber klar über 7:00/km bleiben, peile 7:10 bis 7:15 an und halte mich auch recht gut daran. Auf den ersten zwei Kilometern noch Halbschatten. Fühlt sich eigentlich noch recht gut an, der Puls bleibt bis zum ersten kleinen Anstieg unter 80% von 185. Obwohl, 80% bei über 7:00 ? Hmmm ... Dann aber, ab dem "Gipfel" bei 2 km folgen 3 km in sengender Sonne ohne einen Lufthauch. Ich halte mein Bummeltempo sehr gut, aber der Puls rauscht bis Kilometer 4 von 80% auf 90% hoch. Da klar ist, dass ich so keine 12 km durchhalten werde, beginne ich, Gehpausen zu planen - ganz nüchtern, Horst ist heute gar nicht mit von der Partie. Vielleicht zur Wende bei 6 km ? Aber da es längst eng geworden ist, nehme ich mir doch bald nur den Wegpunkt 4,8 km vor, weil eine dann folgende Gehpause noch 500m in der prallen Sonne liegt, so dass der folgende Halbschatten wieder durchgängig zum Laufen genutzt werden kann.
Ich plane jetzt also buchstäblich von Baum zu Baum. :klatsch:

Obwohl es nur noch wenige hundert Meter sind, schaffe ich es zum geplanten 4,8 km Punkt gerade so mit Ach und Krach. Tempo aber schön konstant - 7:05 für diesen ersten Abschnitt. Selten habe ich eine Gehpause so herbeigesehnt wie diese, aber noch nie hat mir eine so wenig Erholung gebracht. Selbst langsamstes Gehen fällt mir unendlich schwer. Dann bei km 5,3 der ersehnte Halbschatten und wieder Laufen, aber es geht nun deutlich schwerer als vorher. Wende bei KM 6 und denselben Weg zurück. Ich zwinge mich, 2 km am Stück zu laufen, zuletzt wieder in der Sonne - 8:01/km. Dann wieder 400 m Gehpause - mörderisch ! Als ich gerade wieder lostraben will, erinnere ich mich an eine Bank am Wegesrand, die ich bisher immer mit tiefster Verachtung gestraft hatte. Aber heute ist alles anders, heute tu ich's. Und tatsächlich setze ich mich auf diese kochendheiße, weil dunkel-kackbraune Bank. Erholung bringt aber auch das nicht. Da fällt mein Blick auf eine Baumgruppe auf der Wiese, kaum 50m entfernt. Ich mache mich auf den Trampelpfad dorthin, erreiche den Schatten und endlich - herrliche Kühle im grünen Wiesengrund. Ich sitze im Schneidersitz im Gras und spüre, wie das Leben in mich zurückkehrt. Nun, das Leben pulsiert auch anderswo, nämlich in den Mücken, die mich alsbald entdeckt haben. Vor Wochen war hier noch alles überschwemmt, also eine perfekte Kinderstube für kleine Mücklein. Ein paar von ihnen erledige ich noch lässig, aber bald wird's mir zu lästig und ich flüchte.

Also weiter im Text. Wieder eine Laufpassage von 1,8 km in 8:00/km. Mehr geht einfach nicht. Obwohl ich über den Nachmittag verteilt schon fast 2 l Mineralwasser getrunken hatte und beim Start nochmal ein paar Schlucke, ist mein Gaumen inzwischen knochentrocken und meine Spucke klebrig. Es wird tatsächlich richtig mühsam, vernünftig auszuspucken. Letzte Gehpause in der Sonne und dann nochmal 1,5 km "Laufen" im Halbschatten - 8:31/km. Jetzt bin ich außerhalb der Gehpausen tatsächlich noch 10,1 km gelaufen und habe absolut keinen Bock mehr. Die letzten 500m in der Sonne gehe ich, aber das ist der mühsamste Spaziergang seit Erfindung der Beine.

Alles in allem kein glorioser Lauf, aber ich bin froh, der Hitze die Zähne gezeigt zu haben. Früh um 5:00 Uhr laufen (wie ich im letzten Sommer) kann schließlich jedes Weichei. :D

Abendessen und Krafttraining können mich heute mal kreuzweise - ich will nur noch ab aufs Sofa und 1 l Fruchtsaft mit 1 l Sprudel, beides leicht vorgekühlt, verdrücken.

Bin ich froh, dass morgen ein Ruhetag folgt, denn da sollen's nochmal 3° mehr werden.

LG Christoph

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Frühmorgens wäre tatsächlich besser gewesen.Die verständnisvollste Ehefrau der Welt hätte doch sicher Verständnis gehabt, wenn du morgens laufen gegangen wärst und später das was-auch-immer gerichtet hättest. Aber hätte hätte Fahrradkette... :zwinker5: Wundere mich aber schon, wieviele sich hier durch die Mittagshitze schleppen. Mein allergrößter Respekt. Ich habe heute bis 15h geschlafen, Körper scheint ganz schön im Eimer zu sein. Und dann hab ich mich endlich mal getraut (war in der Verfassung) zur Massage zu gehen. Ich sag mal so: Als ich vor die Haustür trat, habe ich ein derbes Brett vor den Kopf bekommen!! :haeh: Und ich dachte noch so an den Kölnpfad letztes Jahr, als es noch 10 Grad mehr waren als heute. Unfassbar. Ich hätte heute keinen Meter laufen können. Sich da 10km oder mehr zu quälen... herrje.. Ich weiß gar nicht, ob ich jetzt Applaus spenden oder das Fieberthermometer holen soll... :D

572
Bei richtig heißem Wetter mit Windstille mache ich es genau anders herum. In der Sonne laufen und im Schatten gehen. Grund: auch bei langsamem Tempo kühlt noch etwas der Fahrtwind. Damit lässt sich es auch in der Sonne ertragen. Fällt der durchs Gehen weg, dann schlägt die Hitze wirklich brutal zu. Und beim nächsten Mal Wasser mitnehmen. Ein ausgetrockneter Mund gibt zusätzliche böse Signale ans Hirn, dass man kurz vor der Austrocknung ist, egal was man vorher getrunken hat.

Gruss Tommi

573
Lilly* hat geschrieben:Ich hätte heute keinen Meter laufen können. Sich da 10km oder mehr zu quälen... herrje.. Ich weiß gar nicht, ob ich jetzt Applaus spenden oder das Fieberthermometer holen soll... :D
Der Lauf war gestern, heute waren's tatsächlich die prognostizierten 3° mehr, nämlich 35,3 °C zwischen 17:30 und 19:30. Da hätte ich dann auch nicht mehr gemocht. Morgen gehe ich tatsächlich wieder früh laufen, weil ich ja auch mal wieder ordentlich laufen will. Aber hin und wieder möchte ich mich der Hitze doch mal stellen. Davor habe ich letztes Jahr komplett gekniffen mit dem Ergebnis, dass ich Hitze überhaupt nicht mehr abkann. Wie sich dann in Lampertheim gezeigt hat.

Die verständnisvollste Ehefrau der Welt muss an dieser Stelle übrigens rehabilitiert werden. Eigentlich bat sie mich ja nur, die Tür unseres neben dem Haus geparkten Wohnmobils zu öffnen, weil es sehr heiß werden sollte. Auf dem Weg dorthin erinnerte ich mich, dass es da noch ein ungeklärtes Verhalten der Bordstromversorgung gibt. Da könnte ich doch bei der Gelegenheit einen bestimmten Betriebsfall, dessen Ergebnis mir entfallen war, doch nochmal kurz nachstellen, um die Problembeschreibung für die Werkstatt komplett zu haben. Und dann kam eine Idee, eine verwirrend ausfallende Kontrollmessung (obwohl doch allgemein bekannt: Wer misst, misst Mist) und noch eine Idee und dann beim Messen einen Kurzschluss fabriziert. Nach Ersatzsicherungen gesucht. Wo sind die Viecher nur ? Ach ja, da. Alle, nur nicht die passende Stromstärke. Im Internet recherchiert, wo's die gibt (letztes Mal im Campingshop kosteten sie ein Schweinegeld) ... etc., etc. ... Meiner Frau kann ich den Kardinalvorwurf nicht ersparen, dass sie mich bat, die Tür aufzumachen und das aufzuschieben hätte in der Tat wenig Sinn gemacht. Der unbedeutende Rest folgte dann quasi zwangsläufig, geht aber vielleicht doch eher auf meine Kappe ? :D

LG Christoph

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Hallo Christoph,

Bisher war ich nur stiller Mitleser und verfolge deinen Blog mit großem Interesse. Und jetzt habe ich mich doch angemeldet um dir meinen ersten Eintrag zu widmen und dir meine Gedanken und meinen Leidensweg mitteilen :D .

Ich laufe jetzt schon einen längeren Zeitraum und ich bin ziemlich lange auf einem gewissen Leistungslevel hängen geblieben. Und ich war damals richtig frustriert, weil meine Kollegen einfach große Sprünge gemacht haben und das obwohl ich auch viele WKM "gefressen" habe. Ich bin meist so ein mittleres Tempo gelaufen, ab und zu Intervalle oder Fahrtspiel, aber meist ohne wirklich Plan dahinter. Ab und zu habe ich schon so 10k oder 21k - Pläne probiert, aber wirklich weitergebracht hat es mich nicht. Und ich konnte das zu dieser Zeit nie verstehen, wie man bei 75% oder 70% seiner HFMax laufen kann. Dachte mir immer das bringt mir ja nix, weil das so schleppend langsam ist. Und damals war das auch so richtig langsam und war eher beim Gehen. Und irgendwie bin ich dann auf einen Artikel gekommen wo es um "polarisierendes" Training geht und habe mir gedacht genau das probiere ich mal auch. Ich bin nicht wirklich viel gelaufen und mein Plan war ganz einfach. Ich habe einen langen Lauf gemacht, den ganz langsam, also bei 70%- max. 75%. Zu Beginn war das sehr langsam und der Puls ist immer gleich angestiegen. Der zweite Lauf war ein Intervalltraining auf der Bahn. Und das war dann dafür richtig schnell. Angefangen habe ich mit 200m. Die bin ich ich, für mich halt :zwinker5: , wirklich schnell gelaufen. Vom Tempo war das sicher 2-3Min schneller am km als das LongJog-Tempo. Zu Beginn habe ich wirklich lange Pausen gemacht um das Tempo hoch zu halten. Die Anzahl der Intervalle habe ich dann erhöht und später bin ich auf 400er und 800er gegangen. Und der dritten war ein mittellanger lockerer Lauf, der auch immer im GA1 Bereich war. Als es in Richtung Wettkämpfe ging habe ich die IV durch einen Tempolauf im WK-Tempo ersetzt. Und mehr habe ich eigentlich nicht gemacht. Und damit konnte ich mein Tempo bei 70% um über 1Min/km senken. Mein Fehler war, dass ich vorher viel zu viel in den "mittleren" Belastungsbereichen unterwegs war. Ich bin einfach im Schnitt viel zu schnell gelaufen. Und konnte dann bei den schnellen Sachen nicht mehr wirklich schnell laufen.

Und ich denke bei dir ist das auch ähnlich. Ich vermute, bin mir natürlich nicht sicher und weiß nicht ob es wirklich so ist, dass du auch im Schnitt ein zu hohes Tempo anschlägst und dich dadurch nicht wirklich verbessern kannst weil du dann dadurch auch nicht wirklich schnell laufen kannst.

Ich weiß nicht. Vielleicht hilft dir das, aber ist einfach das was ich mir denke.

Wünsche dir/euch noch einen schönen Abend :daumen:

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RunningPotatoe hat geschrieben:Eigentlich bat sie mich ja nur, die Tür unseres neben dem Haus geparkten Wohnmobils zu öffnen, weil es sehr heiß werden sollte. Auf dem Weg dorthin erinnerte ich mich, dass es da noch ein ungeklärtes Verhalten der Bordstromversorgung gibt. Da könnte ich doch bei der Gelegenheit einen bestimmten Betriebsfall, dessen Ergebnis mir entfallen war, doch nochmal kurz nachstellen, um die Problembeschreibung für die Werkstatt komplett zu haben. Und dann kam eine Idee, eine verwirrend ausfallende Kontrollmessung (obwohl doch allgemein bekannt: Wer misst, misst Mist) und noch eine Idee und dann beim Messen einen Kurzschluss fabriziert. Nach Ersatzsicherungen gesucht. Wo sind die Viecher nur ? Ach ja, da. Alle, nur nicht die passende Stromstärke. Im Internet recherchiert, wo's die gibt (letztes Mal im Campingshop kosteten sie ein Schweinegeld) ... etc., etc. ... Meiner Frau kann ich den Kardinalvorwurf nicht ersparen, dass sie mich bat, die Tür aufzumachen und das aufzuschieben hätte in der Tat wenig Sinn gemacht. Der unbedeutende Rest folgte dann quasi zwangsläufig, geht aber vielleicht doch eher auf meine Kappe ? :D
Erinnert mich daran, als ich nur eine Badlampe installieren wollte und hinterher die Wohnung komplett umgestellt war, das Schlafzimmer neue Gardinen hatte, der Flur neu gestrichen war und neue Möbel hatte. Man kommt ja von eins aufs andere... :D

Dem Manfred passieren solche Dinge ja beim Laufen. Noch eben hier rum, noch eben da rum und zack, hat er aus Versehen n Marathon gelaufen. :hihi:

576
Do, 21.07.2016 --- "La"La 12 km (2. Versuch)

Nachdem der vorgestrigen LaLa durch die Hitze zum KuLa verunstaltet wurde, wollte ich heute nochmal etwas länger, aber gleichzeitig ruhig und kontinuierlicher laufen. Zumal die Temperatur mit 22°C um 10° unter der von vorgestern lag. Aber die Feuchtigkeit war tropisch, kein Vergleich zum letzten Lauf. (Vorgestern lag der Taupunkt bei 10°C, was 7,6 g Wasser pro kg Luft entspricht, heute waren's 18°C, also 12,9 g/kg - satte 70% mehr.) Immerhin war der Himmel nicht mehr so wolkenlos. Konnte leider wieder erst spät nachmittags laufen.

Ich laufe etwas langsamer als gestern an, zwischen 7:10 und 7:15, gerade so, dass ich die Fersen noch halbwegs hoch bekomme (wozu das gut sein soll, wird heute noch enthüllt). Tatsächlich kann ich 10 km in diesem Stil durchlaufen, wobei der Puls auf KM 2 bis 8 im Schnitt "nur" bis 80% steigt. Deutlich entspannter als vorgestern. Aber doch zu hoch, zumal es auf KM 9 + 10 dann bis 85% hochgeht. 7:11/km über diese ersten 10 km. Dann gönne ich mir eine ausgiebige Gehpause und hänge nochmal 2 km in ebenfalls 7:11/km dran.

Mann, wie ich mich nach einem trockenen, wildstillen Spätherbstmorgen bei 6°C - vorzugsweise mit Rauhreif - sehne ! Dann weiß ich endlich wieder, wo ich stehe.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Ich laufe etwas langsamer als gestern an, zwischen 7:10 und 7:15
Hut ab. Ich schaff nicht mal 7:00 zu laufen. Ich finde langsam laufen saumäßig anstrenged, aber wahrscheinlich alles Übungssache.
Bild
Bild

PB: 5km in 28:12min (Stadtlauf Braunschweig 20.09.15) ...PTB: 27:07min. 28.12.15

PB: 10km in 59:15min (Braunschweiger Lauftage 25.10.15)

578
Opulent angekündigt - hier ist sie nun also, die rennkartoffelelige, megamäßige

Analyse meines Oberschenkelproblems

Symptomatik
Seit Monaten rede ich nebulös von meinem "Oberschenkel", ohne viel genauer geworden zu sein, um was es eigentlich geht. Anfangs waren die Probleme aber auch ziemlich diffus und waren durch den hinteren rechten OS regelrecht "gewandert", von ganz oben bis knapp übers hintere Knie. Womöglich waren es mehrere Problemchen, von denen am Ende eines besonders hartnäckig zurückblieb, nämlich ein Schmerz im Ansatz der hinteren OS-Muskulatur am Sitzbein. Dieser zuckt immer dann blitzartig auf, wenn beim Laufen das rechte Bein vorschwingt und kurz vor der Landung aus diesem Schwung wieder abgebremst wird. Im Stand konnte ich das ebenfalls durch entsprechendes Pendelnlassen des gestreckten Beins reproduzieren. Kraulschwimmen war für mich daher auch keine Option - da gibt's genau dieselbe Bewegung, nur mit durchgehend gestrecktem Bein. Bei längerem Sitzen im Auto oder auf dem Bürostuhl zwickte es bisweilen deutlich unterm Sitzbein. Bergauflaufen machte diesbezüglich überhaupt keine Probleme und Bergablaufen nur, wenn es zu schnell wurde, sprich, das Bein schnell vorschwingt und dann abgebremst wird. Langsames Laufen war am Schluss auch keine echte Alternative mehr.

Ursache
Irgendwann entdeckte ich mehr durch Zufall, dass bei einem lockeren Laufabschnitt schlagartig alles gut war. Auffällig dabei war, dass ich nach Wochen des langsamen Schlurfens mal kurzzeitig so zügig lief (aber keineswegs "schnell"), dass ich hinten die Füße ordentlich anhob und in der Folge die Unterschenkel gefühlt waagerecht nach vorne führte. Das ein paarmal im Wechsel mit meinem "schonenden" Schlurfstil probiert - das Ergebnis war eindeutig. Zügiges Laufen mit waagerecht nach vorn geführtem Unterschenkel lässt den Schmerz augenblicklich verschwinden, langsameres Laufen mit mehr oder weniger "steifem" Bein war fatal. Wieso "steifes" Bein ? Ich hatte mir ja im letzten Sommer vor ziemlich genau einem Jahr die rechte Achillessehne überanstrengt, konnte aber nach kurzer Pause und fleißigem Üben auf der Treppe bald wieder fast normal weiterlaufen. "Fast" insofern, als anfangs natürlich jede Art von Tempoarbeit verboten war. Aber bereits ab Oktober/November konnte ich schon wieder problemlos erste Tempoeinheiten absolvieren. Allerdings hat sich da in meine Lauftechnik etwas eingeschlichen, was sich erst jetzt als so fatal erwiesen hat. Klar habe ich die ganze Zeit unbewusst versucht, meine Achillessehne zu schonen, d.h. richtig kräftige Abdrücke hinten raus (die automatisch zum Anfersen und damit zum waagerechten Vorholen des Unterschenkels geführt hätten) habe ich vermieden und stattdessen eher an einer hohen Schrittfrequenz gearbeitet, die an sich ja nichts Schlechtes ist. Aber irgendwie hat es sich so eingeschlichen, dass der hauptsächliche Vortrieb nicht über den Absprung schräg nach oben, sondern mehr waagerecht durch die Rückwärtsbewegung des Oberschenkels zustande kam. Fehlende Sprunghöhe und hohe Schrittfrequenz machten es nötig, das Bein schnell nach vorne zu bringen. Da der Unterschenkel dabei nicht wirklich in die Waagerechte kam, blieb er mit dem Oberschenkel mehr oder weniger starr verbunden. Zwar war das Knie des Spielbeins nicht wirklich gestreckt, sondern bildete die ganze Zeit der Luftphase über den Winkel, der bei der Landung benötigt wurde. Das spielte aber kinematisch gesehen keine Rolle; Ober- und Unterschenkel bildeten jeweils ein starr verbundenes langes Pendel, welches am Ende des Vorwärtschwunges allein durch die hintere Oberschenkelmuskulatur abgebremst wurde. Ja und dieses Abbremsen habe ich bewusst geübt, um bei der Landung nicht mit gestrecktem Bein die Ferse in Laufrichtung in den Asphalt zu rammen (mein früherer Kardinalfehler, der mir damals massive Knieprobleme beschert hatte). Zudem kamen durch diese mehr oder weniger starre Beinhaltung (ist jetzt natürlich extrem schwarz/weiß beschrieben) die Muskeln praktisch nie zur Entspannung.

Was ist nun bei "geschwungenen Hufen" so völlig anders ? Wenn Ober- und Unterschenkel vor der Landung mit konstantem Kniewinkel starr verbunden sind, dann bilden sie mechanisch gesehen ein einfaches starres Pendel, dessen Länge der gesamten Beinlänge entspricht, mit einem geschätzten Schwerpunkt irgendwo auf Höhe der Knie. Dieses nach vorne schwingende starre Pendel abzubremsen muss die hintere Oberschenkelmuskulatur völlig alleine bewirken, wobei die auf den Ansatz am Sitzbein wirkenden Kräfte durch das hohe Gesamtgewicht des Beines und seinen langen Schwerpunkthebel (komplette Oberschenkellänge) offenbar besonders groß sind.

Wenn jedoch bei der Vorwärtsbewegung das Knie beweglich ist, entstehen völlig andere mechanische Verhältnisse - aus dem langen starren Pendel werden zwei kurze, die durch ein (Knie)Gelenk beweglich verbunden sind. Zwar muss auch jetzt die Vorwärtsbewegung der gesamten Beinmasse vor der Landung abgebremst werden. Dadurch, dass nun aber der Unterschenkel waagerecht nach vorne schwingt, verringert sich die auf das Sitzbein wirkende Bremskraft auf zweifache Weise. (a) Schon allein wenn das Kniegelenk weiterhin zwar starr, aber um feste 90° abgewinkelt bliebe, würde dieses die Hebellänge des gesamten starren Beins bei gleicher Gesamtmasse verkürzen, da nun der Schwerpunkt des rechtwinklig abgeknickten Beins nicht mehr auf Kniehöhe liegt, sondern deutlich höher. (b) Entscheidend ist aber die Bewegung des Unterschenkels gegenüber dem Oberschenkel. Da ich ja nicht mit rechtwinkligem Knie landen will (außer mich gelüstet es nach einer blutigen Fresse), muss der Unterschenkel gegen Ende des Oberschenkel-Vorschwungs (also in der Bremsphase) nach unten geklappt werden, so dass er bei der Landung kurz vor senkrecht steht. Diese Drehung des Unterschenkels um seinen eigenen Schwerpunkt (den ich irgendwo knapp unterhalb der Wade vermute) bewirkt nun, dass einerseits der Fuss unten herum nach vorne schwingt, um seine Landeposition einzunehmen, dass andererseits aber der obere Teil des Unterschenkels eine Kraft auf das Knie entfaltet, die rückwärts gerichtet ist. Dies entspricht für den Oberschenkel aber einer Bremskraftkomponente, die - anders als beim starren Knie - völlig ohne jede Beteiligung der hinteren Oberschenkelmuskulatur entsteht. Letztere wird durch die beiden genannten Effekte also deutlich entlastet.

Einmal darauf gekommen, erscheint mir das alles sehr plausibel und alle Beobachtungen, die ich seit zwei Wochen dazu mache, passen 100%ig in dieses Bild. Wenn irgendwann der Oberschenkel zwickt, überprüfe ich sofort meine Lauftechnik und stelle eigentlich immer fest, dass dann die Unterschenkel nicht sauber waagerecht nach vorne geführt werden. Sobald ich dieses - durch einen kräftigeren Abdruck des Vorfußes - ändere, verschwindet der Schmerz augenblicklich. Dies funktioniert sogar bei ausgesprochenem Schlurftempo. Wenn ich mit 7:30/km dahintrabe, kann es auch passieren (muss aber nicht), dass ich das Spielbein aus Gewohnheit starr nach vorne führe, und dann habe ich augenblicklich diesen "Bremsschmerz" im hinteren Oberschenkel. Wenn ich dann aber die Unterschenkel deutlich anhebe, ist auch dann der Schmerz sofort weg. Allerdings kommt mir solch ein "Hufeschwingen" bei extrem niedrigem Tempo derart unnatürlich vor, dass sich das niemals von selbst einstellt, sondern immer nur mit äußerster Konzentration. Da ich aber auch leichte Läufe zukünftig mehr bei langsamem Tempo (sagen wir 7:00 bis 7:15) laufen möchte, um endlich auch mal G1-Tempo ins Portfolio zu bekommen, wird das bewusste Anfersen der Unterschenkel in diesem Tempobereich ein Schlüsselelement für angenehme, langsame Läufe bilden.

Ich vermute, dass jemandem, der bis hierher folgen konnte/wollte, das Stichwort "Lauf-ABC" längst auf der Zunge liegen dürfte - u.a. betontes Anfersen der Unterschenkel. Ja, da werde ich auch mal wieder einen vorsichtigen Anlauf machen. Allerdings war es bisher jedesmal so, dass mir jede einzelne probierte Übung des Lauf-ABC sofort auf die Achillessehne schlug, weil da ja doch alles irgendwie immer auf den Vorfußlauf hinauslaufen soll. Den Vorfußlauf habe ich für mich persönlich allerdings ein für allemal begraben; mir genügt es einstweilen, meinen früher recht extremen Fersenlauf deutlich entschärft zu haben.


Weiteres Vorgehen
Die ausschließlich leichten Läufe der nächsten Wochen werde ich besonders unter den Stern eines betonten Anfersens bei jedem Lauftempo stellen. Es wird einige Zeit dauern, bis das in Fleisch und Blut übergegangen ist. Das funktioniert auch nur, solange die Kraft für ordentliche Lauftechnik reicht, derzeit lässt das bei 10 km schon deutlich nach. Also müssen Tempo und Distanz behutsam aufgebaut werden.

Inzwischen bin ich übrigens bei der Suche nach guten Physiotherapeuten hoffentlich fündig geworden. Falls das Beseitigen der o.g. Ursache nicht schnell Abhilfe schafft, kann ich mir da weitere Unterstützung holen. Einstweilen vergnüge ich mich aber mal mit der Technikkontrolle, der Schwarzrolle und deren fiesem Abkömmling, dem DuoBall. Das hilft auch ganz gut.

LG Christoph

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579
Flashwulf hat geschrieben:Hut ab. Ich schaff nicht mal 7:00 zu laufen. Ich finde langsam laufen saumäßig anstrengend, aber wahrscheinlich alles Übungssache.
Ich find's ja auch total unbefriedigend, aber bei dem, was ich als "Wohlfühltempo" empfinde (welches immer ein Tempo zu sein scheint, das ich gerade nicht über längere Strecken beherrsche), geht mein Puls durch die Decke. In der Folge war bei mir jede Einheit eine harte Einheit, was letztendlich wohl zum Abschuss geführt hat.

Ich finde, ich muss einfach an diesem unteren Ende der Temposkala noch mehr an meiner Technik arbeiten, damit ich irgendwann mal echte GA1-Läufe (also unter 75% HFmax bleibend) für die Grundlagenausdauer hinbekomme. Dieses Problem hatte ich vor meiner 9jährigen Pause nicht. Da war 6:00 bis 5:30/km sehr bald mein Alltagstempo, so dass auch langsamere Läufe stilistisch kein Problem waren. Da möchte ich ja gerne wieder hin, aber der Zahn der Zeit hat unerklärlicherweise was dagegen.

LG Christoph

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580
Hallo Christoph,

das liest sich alles ganz interessant und so als hättest du herausgefunden, wie der gordische Knoten zu lösen ist. Ich drück dir die Daumen, dass es auch so klappt, und hoffe, du fängst dir nicht eine neue "Unart" in deinen Laufstil ein. Eingriffe in den eigenen Laufstil sind doch immer etwas tricky. Hast du denn bei dir in der Nähe keinen Verein/Laufgruppe, der dich da bisschen anleiten kann? Gerade so Sachen wie Lauf-ABC geht mit anderen meist besser als alleine, vor allem wenn man dann auch korrigiert wird. Ich bin zwar auch nicht in einem Verein, aber ich hab ja noch meinen Mann, der mich dabei hin und wieder begleitet.

581
Catch-22 hat geschrieben:das liest sich alles ganz interessant und so als hättest du herausgefunden, wie der gordische Knoten zu lösen ist. Ich drück dir die Daumen, dass es auch so klappt, und hoffe, du fängst dir nicht eine neue "Unart" in deinen Laufstil ein. Eingriffe in den eigenen Laufstil sind doch immer etwas tricky.
Das geht mir natürlich auch dauernd im Kopf rum. Ich versuche jetzt auch nicht krampfhaft, ganz bestimmte Bewegungsfolgen mechanisch einzuschleifen, sondern eher eine gewisse "Frische" in den Ablauf zu bringen, bei der sich der gewünschte Effekt (Anfersen) automatisch einstellt. Schwer zu erklären und ob's hilft, werden wir sehen.
Catch-22 hat geschrieben:Hast du denn bei dir in der Nähe keinen Verein/Laufgruppe, der dich da bisschen anleiten kann? Gerade so Sachen wie Lauf-ABC geht mit anderen meist besser als alleine, vor allem wenn man dann auch korrigiert wird.
Leider bin ich da bisher noch nicht fündig geworden, zumindest nicht in endlichem Umkreis. Der örtliche Sportverein hat zwar eine Laufgruppe, aber das sind alles ambitionierte AK-Wettkämpfer. Wie mir deren Leiter versicherte, sind die alle deutlich schneller unterwegs als ich. Das bringt mir leider gar nichts, wie ich in einer ähnlichen Konstellation schon vor vielen Jahren mal erfahren durfte. Nach der ersten Kurve waren sie alle weg und hinterher wurde ich mit großen Kulleraugen gefragt: "Wo warst du denn, wir wollten doch zusammen laufen ?" :tocktock:

LG Christoph

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582
RunningPotatoe hat geschrieben:[...] [analyse, die mich, der ich normalerweise tipps gebe wie "lauf' amal a bissl schneller" oder "jetzt machsch halt a bissl langsamer" in ihrer wortgewalt und detailliertheit beschämt :peinlich: ] [...]
Hallo Christoph,

1) Ganz ernst gemeinte Idee: Lass doch mal von Dir beim Laufen ein Video erstellen und stelle es hier rein. Dann kann man das Thema "Starres Knie" verifizieren.

2) Du bist Spezialist beim Planen (pre-run activities) und Weltmeister beim Analysieren (post-run activities). Aber wie ist es um Deine in-run-Analysefähigkeiten bestellt ? Worauf will ich hinaus ? Bei mir klappt es jetzt wieder recht gut, mein Wohlfühltempo bei einem längeren Lauf erst innerhalb des ersten Kilometers zu definieren. Ich nehme mir ein bestimmtes Tempo vor, korrigiere aber auf der Basis der Tagesform und vermeide dadurch ungewollte Gehpausen, den vorzeitigen Abbruch oder die Unzufriedenheit nach dem Lauf, ein bestimmtes Ziel nicht erreicht zu haben. Ich meine mich zu erinnern, dass bei Dir Läufe - zumindest gegen später im Jahr - häufig nicht so endeten, wie sie gedacht waren. Hier sind wir auch wieder beim schon mehrfach durchgekauten Thema Analyse-Gerätschaften vs. Bauchgefühl/In-sich-hinein-Hören.

Du wolltest uns noch wissen lassen, was Du aus der Fülle unserer Anregungen jetzt machst.

Gee

583
KW 29 (18.07 bis 24.07.2016) --- Wiedereinstieg 2


[table="width: 500, class: grid"]

[tr]
[td] Tag [/td]
[td] Typ [/td]
[td] Hm [/td]
[td] km gesamt [/td]
[td] min/km [/td]
[td] Posting [/td]
[td] Kommentar [/td]
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[tr]
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[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[/tr]
[tr]
[td] DIENSTAG [/td]
[td] langsamer DL [/td]
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[td] 7:21 [/td]
[td] #567[/td]
[td] Uff ! Heiß (32°C), aber trocken. Nur mit 3GP zu überstehen.[/td]
[/tr]
[tr]
[td] MITTWOCH [/td]
[td] [/td]
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[tr]
[td] DONNERSTAG [/td]
[td] LaLa [/td]
[td] 20 [/td]
[td] 12,1 [/td]
[td] 7:11 [/td]
[td] #573[/td]
[td] Uff ! angenehme 22°C, aber sehr feucht. 1 GP [/td]
[/tr]

[tr]
[td] FREITAG [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
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[tr]
[td] SAMSTAG [/td]
[td] langsamer DL [/td]
[td] 0 [/td]
[td] 3,7 [/td]
[td] 7:26 [/td]
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[td] Uff, Uff ! 27°C: und sehr feucht [/td]
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[tr]
[td]SONNTAG [/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
[td][/td]
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[tr]
[td] Summe: [/td]
[td] [/td]
[td] [/td]
[td] 40 Hm [/td]
[td] 24,0 km [/td]
[/tr]
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Legende: siehe hier

Wochenfazit
Die anhaltende Schwüle schlaucht mich ungemein, weiß gar nicht mehr, wo ich eigentlich stehe.

Ausblick auf die kommende Woche
Weiterhin ruhig.

LG Christoph

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584
Hallo Gee,

das einleitende Zitat in deinem obigen Beitrag stürzt mich in eine gelinde Verwirrung, da ich weder erkennen kann, wann/wo ich dies geäußert haben soll, noch welcher Zusammenhang zum Rest deines Beitrags bestehen soll. Aber egal, den Rest verstehe ich auch ohne das "Zitat". :wink:
geebee hat geschrieben:1) Ganz ernst gemeinte Idee: Lass doch mal von Dir beim Laufen ein Video erstellen und stelle es hier rein. Dann kann man das Thema "Starres Knie" verifizieren.
Gute Idee, allerdings muss ich erstmal eine Kameraperson rekrutieren und einen passenden Speicherort organisieren. MP4-Videos kann man ja hier wohl nicht so einfach hochladen. Und zu den unsozialen Medien halte ich aus Prinzip deutlichen Abstand. Kann also noch etwas dauern.
geebee hat geschrieben:2) Du bist Spezialist beim Planen (pre-run activities) und Weltmeister beim Analysieren (post-run activities). Aber wie ist es um Deine in-run-Analysefähigkeiten bestellt ? Worauf will ich hinaus ? Bei mir klappt es jetzt wieder recht gut, mein Wohlfühltempo bei einem längeren Lauf erst innerhalb des ersten Kilometers zu definieren. Ich nehme mir ein bestimmtes Tempo vor, korrigiere aber auf der Basis der Tagesform und vermeide dadurch ungewollte Gehpausen, den vorzeitigen Abbruch oder die Unzufriedenheit nach dem Lauf, ein bestimmtes Ziel nicht erreicht zu haben. Ich meine mich zu erinnern, dass bei Dir Läufe - zumindest gegen später im Jahr - häufig nicht so endeten, wie sie gedacht waren. Hier sind wir auch wieder beim schon mehrfach durchgekauten Thema Analyse-Gerätschaften vs. Bauchgefühl/In-sich-hinein-Hören.
Da habe ich zugegeben noch Verbesserungspotenzial. Problem ist meine immer noch sehr geringe (und derzeit weiter schrumpfende) Tempobandbreite. Zwischen kontraproduktivem Geschlurfe und Schnappatmung liegt nur sehr wenig Spielraum, der durch die derzeitige schwülwarme Wetterlage zudem noch deutlich weiter eingeschränkt wird. Gehpausen scheinen mir da das Mittel der Wahl.
geebee hat geschrieben:Du wolltest uns noch wissen lassen, was Du aus der Fülle unserer Anregungen jetzt machst.
Na, ich denke, das Allerwichtigste habe ich bereits deutlich kommuniziert - kürzertreten, kürzertreten und nochmal kürzertreten. Dehnen und Rumpfstabi regelmäßig machen. Alle läuferischen Neuplanungen liegen derzeit auf Eis, bis die Sache mit meinem Oberschenkel/Sitzbeinansatz ausgestanden ist. Weitere Detailüberlegungen empfinde zum aktuellen Zeitpunkt selbst ich als zu kopflastig, da momentan nicht andeutungsweise umsetzbar.

LG Christoph

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585
RunningPotatoe hat geschrieben:[...] das einleitende Zitat [...]
Ich gebe ja zu, dass es eine grenzwertige Nutzung der Zitierfunktion war. Ich nutze die eckigen Klammern ([ ]), um eine Substitution anzuzeigen, gewöhnlich eine Auslassung, die durch drei Punkte (...) gekennzeichnet wird. Hier habe ich Deinen Ausgangstext etwas - nun ja - speziell substituiert :wink: .

Um das Thema Schwüle würde ich mir keinen Kopf machen, das Problem habe ich zurzeit auch, Hauptsache raus und ein paar Kilometer sammeln, die machen sich dann schon bemerkbar, wenn es wieder kühler wird.

Gee

587
geebee hat geschrieben:Bei mir klappt es jetzt wieder recht gut, mein Wohlfühltempo bei einem längeren Lauf erst innerhalb des ersten Kilometers zu definieren. Ich nehme mir ein bestimmtes Tempo vor, korrigiere aber auf der Basis der Tagesform und vermeide dadurch ungewollte Gehpausen, den vorzeitigen Abbruch oder die Unzufriedenheit nach dem Lauf, ein bestimmtes Ziel nicht erreicht zu haben. Ich meine mich zu erinnern, dass bei Dir Läufe - zumindest gegen später im Jahr - häufig nicht so endeten, wie sie gedacht waren. Hier sind wir auch wieder beim schon mehrfach durchgekauten Thema Analyse-Gerätschaften vs. Bauchgefühl/In-sich-hinein-Hören.
Richtig, so langsam k*tzt mich das auch an und deshalb sollte es heute mal ganz anders laufen.
geebee hat geschrieben:Um das Thema Schwüle würde ich mir keinen Kopf machen, das Problem habe ich zurzeit auch, Hauptsache raus und ein paar Kilometer sammeln, die machen sich dann schon bemerkbar, wenn es wieder kühler wird.
Das wird mir auch langsam klar. Wo - wetterbedingt - kein Wohlfühlen, da gibt es auch kein Wohlfühltempo.

Nachdem ich erst seit kurzem meine, den Schlüssel für halbwegs schlurfarmes langsames Laufen ("Hufe schwingen") für mich gefunden zu haben, wollte ich den Spieß heute mal komplett umdrehen.


Mo, 25.07.2016 --- LaLa (15,1 km)

Möchte mal wieder in den alten Wochenrhythmus finden, der da hieß "Mo = LaLa-Tag" bzw. jetzt, mit exakt 3,5 TE pro Woche "Der erste Lauf der Woche ist ein LaLa". Um 8:30 Uhr ist es noch angenehm kühl (22°C), aber doch schon recht schwül (83% r.F., also Taupunkt 19°C). Zum Glück bedeckt bis diesig, zumindest anfangs. Da ich endlich mal wieder ohne Pause laufen will, starte ich von Beginn an so langsam, wie es bei halbwegs ordentlichem Anheben der Füße gerade noch geht - und bin erstaunt. Auf den ersten 2 Kilometern braucht's dafür noch 7:46 und 7:48, aber als es erstmal rund läuft, reichen mir tatsächlich auch 8:05/km zum relativ schlurfarmen Laufen ! Ich schaue hin und wieder mal auf die Pace, aber nur um mich zu wundern, nicht um nachzusteuern. Der Puls dümpelt anfangs um die 70%, nach einigen KM auch knapp drüber, aber immer deutlich unter 75%. Ich muss schon öfter mal auf die Hufe achten, aber im Großen und Ganzen läuft's gut, selbst wenn die Gedanken hin und wieder mal abschweifen. Die Distanz des heutigen Laufs bleibt lange Zeit offen. Klar ist nur, dass es mindestens 12 km am Stück sein sollen. Deshalb peile ich als Wendepunkt vorsichtshalber mal die 7,5 km an. Die letzten ein, zwei KM spazieren gehen kann ich dann immer noch.

Es dümpelt entspannt dahin. Wenn das Anheben der Füße einschläft, erinnert mich meine Sitzbeingegend sanft daran. Kurz vor der Wende ein seltener frischer Windhauch im Schatten. Sofort durchzuckt mich eine Urlust, richtig zu laufen, aber ich verkneife mir jeden Übermut. Bis 10 km bleibt alles easy, mein erster echter GA1-Lauf seit langem. Auch wenn es langsam etwas zäher wird, die Füße anzuheben. Aber so richtig hoch müssen die Hufe bei diesem "Tempo" eigentlich gar nicht. Mir reicht es, wenn der Oberschenkel Ruhe gibt und auf dem Asphalt kein Schlurfen zu hören ist. --- Ach ja, zum schmerzfreien Laufen gehört noch ein weiteres Element, welches ich in der obigen großen Abhandlung über meine Technikprobleme nur mit einem Halbsatz erwähnte - das Entspannen des hinteren Oberschenkels während der Vorwärtsbewegung des Spielbeins. Immer wenn ich das Gefühl habe, doch wieder mit "steifem Knie" zu laufen, spüre ich, dass die gesamte Oberschenkelmuskulatur angespannt ist, obwohl die ischiocrurale Muskulatur im Moment der Vorwärtsbewegung eigentlich doch "gar nicht dran ist". Auf eine abrupte Bremsung muss sie sich doch nicht mehr "mental vorbereiten", seit es letztere gar nicht geben soll. Hier das Spielbein bewusst mal locker zu lassen, verstärkt das frische, entspannte Gefühl des Laufens mit leicht "geschwungenen Hufen". Fühlt sich richtig gut und locker an, kann so falsch also nicht sein.

Bei KM 10 kommt dann doch unvermittelt die Sonne raus, was meinem "Tempo" zunächst keinen Abbruch tut, aber den Puls und die Schweißproduktion doch ein paar Ticken höher treibt. Auf dem 13. km (mit dem Anstieg des Maulwurfshügels) bin ich immer noch mit 8:00/km unterwegs, aber der Puls geht da kurzzeitig mal über 86%. Auf KM 14 + 15 geht dann aber ziemlich plötzlich nicht mehr arg viel. Ich werde nochmal deutlich langsamer, aber hörbares Schlurfen kann ich trotzdem (wie auch die ganze Zeit vorher) vermeiden.

Insgesamt 15,1 km. Davon die ersten 13 km in 8:01/km.

Insgesamt beileibe kein Heldenlauf; trotzdem bin ich froh, endlich mal wieder - trotz nicht optimaler Bedingungen - einen Lauf so durchgezogen zu haben, wie ich es mir vorher ausgedacht hatte, diesmal sogar ohne Tempovorgabe. Danke, Gee, für die nochmalige Erinnerung !

LG Christoph

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588
RunningPotatoe hat geschrieben: Gute Idee, allerdings muss ich erstmal eine Kameraperson rekrutieren und einen passenden Speicherort organisieren. MP4-Videos kann man ja hier wohl nicht so einfach hochladen. Und zu den unsozialen Medien halte ich aus Prinzip deutlichen Abstand. Kann also noch etwas dauern.
Hattest du nicht ein Laufband. da drauf läuft man zwar etwas anders, aber um sich die Bein-/Knieführung anzusehen und einen Anhaltspunkt haben müsste es doch reichen. Laufband kann man sicher auch alleine filmen, wenn man die Kamera passend platziert.
Wir (mehr ich die von meinem Mann) nehmen auch regelmäßig unsere Laufen an. Ist nicht schlecht sich selbst hin und wieder mal laufen zu sehen.
Ob du es dann auch hochladen willst oder nicht, ist ein anderes Thema. Anbieten würde sich evtl. dropcanvas - instant drag and drop sharing, wenn es nicht youtube u, co. sein soll.

589
Danke für den Tipp - warum komme ich nicht selbst auf sowas ? Wahrscheinlich, weil ich das Laufband schon längst verdrängt habe - der letzte Eisregen ist ja auch schon sooo lange her. Aber für diesen Zweck wäre es wirklich geeignet.

dropcanvas sieht interessant aus - simpel und anonym. In der Free-Version allerdings mit arg beschränkter Speicherdauer. Kennt sich jemand mit Vimeo aus ?

LG Christoph

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590
RunningPotatoe hat geschrieben:[...] trotzdem bin ich froh, endlich mal wieder - trotz nicht optimaler Bedingungen - einen Lauf so durchgezogen zu haben, wie ich es mir vorher ausgedacht hatte, diesmal sogar ohne Tempovorgabe. [...]
:daumen: , wirklich gut.

Ich spinne das mal weiter (natürlich immer unter der Prämisse, dass man sich im Allgemeinen eher über- als unterfordert):
> Schritt 1: Bei einem Lauf das Tempo so wählen und auch korrigieren können, dass man die Einheit sauber zu Ende laufen kann.
> Schritt 2: Die Belastung einer Woche so wählen und auch korrigieren können, dass man die Einheiten der Woche sauber laufen kann und in der Folgewoche nicht die Quittung bekommt.
> Schritt 3: Ein Trainingsplan so durchziehen und auch korrigieren können, dass man am Tag X die optimale Leistung bringt.

Klingt wie eine Binsenweisheit, ist aber nicht so leicht umzusetzen.

Übrigens macht Catch-22 dieses individuelle Herantasten an einem für sie (und nur für sie) optimalen Trainingsaufbau sehr gut; ich hoffe, Du hast Ihren Thread gelesen.

Gee

591
geebee hat geschrieben:Übrigens macht Catch-22 dieses individuelle Herantasten an einem für sie (und nur für sie) optimalen Trainingsaufbau sehr gut; ich hoffe, Du hast Ihren Thread gelesen.
Nee, bisher nicht, da ich meine Forumsaktivität generell etwas heruntergefahren habe. Würde Catch-22 für ihren Blog etwas Signaturwerbung betreiben, wäre ich aber schon längst drauf gestoßen. :hallo:

Habe angefangen, drin zu stöbern - ja, sehr interessant.

LG Christoph

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592
Heute hatte ich mal etwas Zeit, um meine traumhaften Läuferbeine ins rechte Licht zu rücken. Habe auf dem Laufband bei zwei Geschwindigkeiten und zwei verschiedenen Laufstilen ein paar Clips aufgenommen und diese zu folgendem MP4-Video (37 MB) zusammengeschnitten:

10 km/h (=6:00/km) "steif" *)
10 km/h (=6:00/km) "locker" **)
12 km/h (=5:00/km) "steif"
12 km/h (=5:00/km) "locker"

*) schwacher Fußabdruck, belastendes Abbremsen des vorgeholten Spielbeins mit dem hinteren Oberschenkel
**) betontes Anheben der Füße ("Hufe schwingen") und waagerechtes Vorholen des Unterschenkels, so dass OS-Schmerz minimal

Nach den ersten Probeaufnahmen entdeckte ich auf meinem Smartphone das Schildkrötensymbol, weches ich korrekt als Zeitlupenmodus interpretierte. Die o.g. Clips sind alle damit aufgenommen. Da das Handy dafür 120 fps anzeigt und das resultierende Video (s. obigen Link) anscheinend auf PCs mit 30 fps abgespielt wird, müsste die Zeitspreizung genau 4x betragen. Das kommt recht gut mit der Kadenz der Zeitlupe vs. meine Kadenz in Echtzeit hin, auch wenn ich es versäumt hatte, für letztere meine Polar mitlaufen zu lassen. Ich schätze 160 Schritte / min.

Allerdings sind folgende einschränkende Anmerkungen zu machen:
  • Ich war vorher schon 8 km gelaufen und verspürte die ganze Zeit ein dumpfes Grummeln (aber keinen ausgesprochenen Schmerz im hinteren Oberschenkel, eher tiefer als der übliche Schmerz am Sitzbeinansatz)
  • Ich hatte mir vorgestern eine saublöde Blase an der rechten Ferse gelaufen - die erste richtige egentlich in meinem jetzigen Läuferleben. Die hat mich sowohl heute morgen als auch jetzt auf dem Laufband unterschwellig behindert auch wenn ich da ignorierend durchlaufen konnte.
  • Insgesamt war also mein Laufgefühl während der Aufnahmen nicht berauschend.
  • Trotzdem habe ich's heute durchgezogen; die Umstände waren für mich heute einfach günstig, da meine Frau aushäusig ist und nicht mitbekam, welchen Schwachsinn ich da den ganzen Tag im Keller treibe, mit Smartphone, Schraubzwinge, Lampen, PC, etc. Also bitte nicht petzen, sie zweifelt eh schon langsam an meinem Verstand. :D
Deutung der Clips
Zunächst erstaunt mal, dass die Aufnahmen vom "steifen" Laufstil meiner subjektiven Empfindung diametral widersprechen. Da ist mitnichten eine steife Kniehaltung zu erkennen. Das Knie bewegt sich ähnlich ausgeprägt wie beim "lockeren" Laufen. Warum aber spüre ich da trotzdem eher einen Schmerz unterm Sitzbein ? Um das zu erkennen, muss man bei konstantem Tempo für "steif" und "locker" ein ganz bestimmtes Detail vergleichen, und zwar die zeitliche Abfolge der Bewegungen von Ober- und Unterschenkel gegen Ende der Vorwärtsbewegung des Spielbeins.

"steif": Der Unterschenkel bleibt seinen ganzen Vorschwung über aufgrund der geringen Fußanhebung nahe der Senkrechten (weniger als 45° Abweichung). Wenn der OS seinen Vorschwung beendet hat (wobei diese Bremsung ja allein die hintere OS-Muskulatur bewerkstelligt haben kann), dann ist der US noch in 45° Position und schwingt anschließend noch kräftig nach vorne bis zur Senkrechten und sogar noch knapp darüber hinaus. Allein dieses "Nachschwingen" dauert im Video (ich hab's ausgezählt) ca. 12 Frames, also 100 ms Echtzeit. Das ist ziemlich lange, da der ganze Schritt nur 375 ms dauert (160 Schritte pro min. angenommen). In dieser Nachschwingphase des US bewegt sich dessen Schwerpunkt am unteren Ende des oberen, dicken Wadenmuskels aber die ganze Zeit über noch stetig weiter nach vorne. Wenn das Bein dann endlich gestreckt ist, verlängert der nun steife Unterschenkel den Oberschenkel zu einem langen starren Pendel, so dass der verzögert abgebremste US dem bereits zu Ruhe gekommenen OS noch "einen mitgibt", und zwar über den langen Hebel. Und dieser Schlag muss komplett am Sitzbein abgefangen werden.

"locker": Wenn die Vorwärtsbewegung des OS abgeschlossen ist, steht der US schon fast senkrecht. Während der Unterschenkel sein Nachschwingen beendet, beginnt der OS bereits mit seiner Rückwärtsbewegung. Der US bewegt sich in diesem letzten Teil seiner Vorschwungphase aber nicht mehr schwungvoll nach vorne, sondern bereits stärker nach unten. Entsprechend bleibt der harte "Nachschlag" beim Erreichen der Kniestreckung aus. Zu dem - und das kommt für mich völlig überraschend" - erfolgt jetzt das Aufsetzen des Fußes deutlich dichter vor dem Körperschwerpunkt als beim "steifen" Laufstil.

[Anmerkung: So richtig erschließen tun sich diese Feinheiten wohl nur demjenigen, der das Video in Einzelbildschaltung anschauen kann. Vimeo bietet euch sowas wohl nicht an, oder ich bin zu doof/geizig dazu. Ich jedenfalls hab's mir im verwendeten Video-Editor (Pinnacle Studio 19.5) angeschaut, da gehen auch Einzelframes.]

LG Christoph

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593
Mi, 27.07.2016 --- Langsamer DL

Gleich morgens um 9.30 Uhr gelaufen, angenehme 23 °C, aber doch wieder schwül. Etwas diesig, also reduzierte aber spürbare Sonneneinstrahlung.

7 km langsamer DL auf dem Programm. Wollte heute mal was um 7:20/km versuchen und notfalls adaptieren. So lang isses ja nicht.

Mit dem Tempo habe ich keine Mühe, aber der Rest ... Ich tue mich schwer, rund zu laufen. Zum einen, weil ich mir vorgestern an der rechten Ferse eine üble Blase gelaufen habe. Reine Dummheit und Ignoranz. Außerdem grummelt mein Oberschenkel die ganze Zeit, aber nicht am Sitzbein, sondern tiefer, mehr im Muskel. Vermutlich die Folge der Unwucht durch die Blase. Nicht schlimm, aber doch störend. (Und das anschließende schnellere Laufen auf dem Laufband, über das ich heute schon berichtet habe, hat's nicht besser gemacht.)

Was will ich viel reden - 7,0 km mit 7:17/km. Anfangs und hinten raus etwas schneller, in der Mitte etwas verbummelt. Der Puls ging kontinuierlich hoch um 25 Schläge, aber was soll's, war ja kurz genug.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Ich habe mir deine Aufnahme angesehen. Erst einmal hast du super gemacht :daumen: Was mir gefehlt hat war auch mal ein langsameres Tempo, da du auch oft bei langsamen Tempo über Probleme klagst.
Ich glaube auch das eine oder andere in den Aufnahmen gesehen zu haben, aber ich lasse lieber erst mal den Profis den Vortritt und versuche nicht vorlaut zu sein :wink:

Man kann das Video auch runterladen, es gibt extra eine Schaltfläche dafür. Am PC kann man es dann z.B. mit dem VLC Player ansehen. Mit Taste E ist Shortcut für Einzelbilder.

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Catch-22 hat geschrieben:Was mir gefehlt hat war auch mal ein langsameres Tempo, da du auch oft bei langsamen Tempo über Probleme klagst.
Ich habe auch noch Rohmaterial mit 7 / 8 / 9 / 10 / 11 km/h, allerdings hatte ich da die Zeitlupenaufnahme noch nicht entdeckt. Müsste ich mir nochmal mal ansehen, aber da noch Unterschiede reinzudeuten, wird zu niedrigerem Tempo hin naturgemäß immer schwieriger. Wenn doch möglich, stelle ich das auch noch ein, wird aber noch etwas dauern. Neue Aufnahmen mache ich (wenn überhaupt) aber erst, wenn OS und Ferse wieder OK sind.

Im übrigen will ich das Ganze jetzt auch nicht totanalysieren, wollte nur deine Anregung aufgreifen, meine Theorien mal Tatsachen zu untermauern.

LG Christoph

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Also, ich habe jemanden laufen sehen. Das Muskelspiel der Beine hat mich aber dermaßen abgelenkt, dass ich ncihtmal Unterschiede in den 4 Sequenzen bemerkt habe. :peinlich:

Also, auf mich kannst du nicht zählen bei der Analyserierei... :P Aber hübsch sind se, die Beine. :daumen:

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Erstmal: So bekloppt muss man auch erst mal sein, Respekt. Und das schreibt jemand, der bekanntlich knieend vor der randvollen Badewanne fürs Kraulschwimmen trainieren wollte. Unsere Frauen brauchen Nerven wie Drahtseile.

Ich sehe vor allem erstmal einen guten Laufstil: flüssig, dynamisch, optisch eher schnell als langsam. Dein lockerer Stil gefällt mir minimal besser, ohne dass ich wirklich glaube, dass da allzu große Unterschiede in der Auswirkung auf den Körper bestehen. Aber das kannst letztlich wirklich nur du selbst beurteilen.

Ein klein wenig wirkt dein "steifer" Laufstil gebremst, während der lockere Laufstil flüssig und zügig wirkt.

Ich bin kein Fachmann, mein Rat ist ein rein laienhafter.

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RunningPotatoe hat geschrieben: Im übrigen will ich das Ganze jetzt auch nicht totanalysieren, wollte nur deine Anregung aufgreifen, meine Theorien mal Tatsachen zu untermauern.
War doch nicht meine Idee sondern die von geebee, ich habe nur das Laufband ins Spiel gebracht.

Meinetwegen muss du nichts langsames hochladen, ich denke, bei langsamer wird es ähnlich sein.
Was mir aufgefallen Ist bei "locker" landest du nicht so steil auf der Ferse wie bei "steif". Wichtiger finde ich jedoch das bei steif das Bein nach hinten nie ganz ausgestreckt wird, bei locker jedoch schon. Ich habe mal, wo auch immer, gelesen, dass die Gesäßmuskulatur überstrapaziert wird, wenn sie die Arbeit der Oberschenkel verrichten muss, wenn man das Bein falsch vorholt. Das ist mir beim Ansehen als erstes eingefallen, könnte es sein das es bei steif so ist?

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Lilly* hat geschrieben:Also, ich habe jemanden laufen sehen. Das Muskelspiel der Beine hat mich aber dermaßen abgelenkt, dass ich ncihtmal Unterschiede in den 4 Sequenzen bemerkt habe. :peinlich:

Also, auf mich kannst du nicht zählen bei der Analyserierei... :P Aber hübsch sind se, die Beine. :daumen:
Na, dann hat wenigstens eine(r) das eigentlich Wesentliche erfasst. :daumen:

Die biomechanische Pseudoanalyse war doch nur ein Vorwand, meine Waden mal zu herzeigen, damit Tommi nicht übermütig wird. :D :D :D

LG Christoph

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Ich denke, du könntest z.B. dort, wo ich meine Laufanalyse hatte, wirklich fachkundigen Input einholen...
Ansonsten - ich schließ mich Lilly an: Mir fällt auf, dass du hervorragend bemuskelt bist. :D
Und dass du auf der Ferse aufsetzt und Absatz trägst...
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