Banner

laufen schädl. für knie? + wie oft?

laufen schädl. für knie? + wie oft?

1
ich habe jetzt wieder mit dem laufen angefangen und es macht mir echt spaß :) mein vater behauptet jedoch, dass laufen unheimlich schädlich für die knie wäre -ist da was dran? wenn möglich, laufe ich im wald und rolle auch brav über die ferse ab ;) er ist der meinung, dass nordic walking (walking mit skistöcken) supergesund ist. kann ja sein, aber ich bin noch zieml. fit (bin erst 19) und wäre damit nicht ausgelastet (mal davon abgesehn, dass es bescheuert aussieht *g*). ne weitere frage von mir wäre, ob man jeden tag laufen gehen kann oder ob das so von wegen superkompensation, zu geringer erholungszeit,.. uneffektiv und ungesund ist?!
lg, glory

Son Quatsch

2
Hi Glory!

Mit 19 ist Nordic Walking wohl eher eine Randsportart; kann ich verstehen, dass Dir der Tipp Deines Vaters nicht gefällt. :nick:

Wie bei jedem Sport geht es beim Laufen um Belastung, und zwar natürlich nicht nur der Muskeln, sondern (und das ist das gute beim Laufen), fast des gesamten Organismus samt Skelett, Sehnen, Kreislaufsystem usw. Dadurch, dass die Beine das Gewicht des Menschen tragen müssen, sind Füße, Unterschenkel und Knie besonders belastet, aber so ist der Mensch nun mal unterwegs.

Einige Faktoren können das Risiko von Verletzungen in diesem Bereich erhöhen:

- Übergewicht
- Zu schnelles Erhöhen der Trainingsumfangs
- Schlechte Lauftechnik
- Falsche Schuhe
- Einseitiges Training ohne Ausgleich
- Fehlende Regeneration

Daher vor dem Training: Kopf einschalten nicht vergessen, gerade am Anfang. Das Risiko wird besonders dann groß, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen! Du wirkst dem am besten entgegen durch:

- Idealgewicht (musst Du vielleicht garnichts tun)
- Langsame Steigerung des Umfangs (höchstens 10km/Woche mehr als in der Vorwoche)
- Technikschulung wie Lauf-ABC oder Sprints
- Laufschuhberatung im guten Sportgeschäft
- Abwechslungsreiches Training (lang, Kurz, Intervalle, Fahrtspiel mit Sprints)
- Nach intensiveren Phasen auch mal eine ruhige Woche Einlegen

Füsse und Abrollverhalten des Fußes beim Laufen sind individuell verschieden. Im Wesentlichen unterscheidet man Pronierer, Normalfüßer und Supinierer, und darauf muss der Schuh angepasst sein (und passen muss er natürlich). Da falsche Schuhe die gesamte "Statik" negativ beeinflussen, ist hier Sorgfalt angesagt. Und gerade am Anfang immer mal wieder in den Körper hören, was der so von sich gibt.

Und Deinem Vater läufst Du einfach um die Ohren, wenn er wieder mit seinen Stöcken klappert... :daumen:

Viel Spass beim Laufen
RioLouco

3
Laufen mit guten Laufschuhen ist für's Knie neutral. Es nützt ihm nichts, es schadet ihm nichts (sagte Dr. Wessinghage in irgendeiner Runner's World). Das Gleiche gilt übrigens für die Wirbelsäule.

Laufen schadet den Knien: wenn sie vorbelastet sind, wenn man eine Fehlstellung der Füße hat, wenn man schlechte Schuhe oder nicht passende Einlagen hat (meine persönliche Ansicht dazu: Einlagen sind bäh), wenn man sein Pensum zu schnell steigert.

4
Also, ich kann jetzt keine wissenschaftlichen Analysen liefern aber:

Meine Kniescheibe liegt schief in dem dazugehörigen Gelenk auf - so hab ich es auf Röntgenbildern gesehen. Das bereitet mit schon seit über 20 Jahren diverse Probleme. Ich war skeptisch, als ich mit dem Laufen anfing, ob das ein Sport ist, den ich lange machen kann.

Ich war froh, als ich feststellte, daß das Laufen meinen Knieproblemen durch die Stärkung der Muskulatur sogar gut tut. Heute war ich 20 km auf der Bahn - nix Knieprobleme - yep.

Viel Spaß beim Laufen!

Anja
He says things that annoy me. He gives me good advice. (Oscar Wilde)
Bild

5
Hi Glory!
Solange du gute Schuhe trägst, und nicht jeden Tag auf Asphalt etc. läufst, sollte es definitiv kein Problem sein täglich zu laufen. Ich selbst trainiere 5-6 mal pro Woche und habe erst in letzter Zeit Probleme bekommen, was jedoch nicht mit der Häufigheit sondern vielmehr der erhöhten Intensität der Trainingseinheiten zu tun hat. Somit kann ich dir nur empfehlen nicht jeden Tag an die Grenzen zu gehen, sondern auch einfach mal ganz locker zu laufen, dann kann eigentlich nichts schiefgehen.
Viel Spaß + Gruß, :daumen:
Markus

10 mehr

6
RioLouco hat geschrieben:Hi Glory!

- Langsame Steigerung des Umfangs (höchstens 10km/Woche mehr als in der Vorwoche)

RioLouco
Gebe RioLouco ja in fast allem Recht, aber 10 km pro Woche mehr, wo führt das wohl hin ?
Denke da ist im Allgemeinen von 10% Steigerung des Umfangs, bei ungefähr gleicher Intensität die Rede.

Gruß Andreas

7
Hallo Glory!

Die anderen haben ja schon sehr viel nützliches geschrieben. Deshalb von mir nur noch eins. Dies
[quote="Glory"]wenn möglich, laufe ich im wald und rolle auch brav über die ferse ab ]
klingt so, als müßtest du dich extra bemühen, um so zu laufen. Es gibt auch andere Laufstile, die mit Sicherheit nicht schlechter sind, als der von dir beschriebene.
Und auch die Laufstrecken würde ich mehr variieren. Es muß nicht immer nur Wald sein. Auf Asphalt läuft es sich auch sehr angenehm.
Mit freundlichen Grüßen,
Volker
Bild
Termine:
Kyffhäuser-Berg-Marathon am 8.4.2006: 3:58:27 (offiziell), 3:59:39 (selbstgestoppt)
Harzquerung am 29.4.2006: 51 km in 5:17:27 Stunden
Rennsteiglauf am 20.5.2006 #01114
Berlin-Marathon am 24.9.2006

8
Nun ja, vielleicht macht sich der Papa auch nur Sorgen wenn Töchterchen im Wald laufen geht?
Auf jeden Fall, Papa irrt sich, und du solltest ihm vormachen, wieviel Spaß Laufen macht, wie effizient und bei gut angepaßten Laufschuhen so gar nicht kniebelastend ist. Ruhetage sollten sein, 4 x/Wo. ist ok. Und Papa kann dir ja mit den Stöckern entgegenkommen :wink:

RG1

9
Hi Glory,
wahrscheinlich bin ich ein Trumm älter als dein Vater, aber ich lauf noch immer und das nicht nur eben, sondern rauf und runter und meine Knie sind noch immer in Ordnung.
natürlich ist das individuell unterschiedlich.
Von Anfang an würd ich nicht gleich jeden Tag laufen, auch deine jungen Gelenke und Sehnen brauchen eine Gewöhnungszeit und wenn was weh tut zurückschalten . und am Anfang braucht man auch noch nicht an Superkompensation denken.
viel Spaß beim Laufen
Pfiat enk :hallo:

M@x


[font=&quot]KLM Prognose:
Der Lech, er führt jetzt Niederwasser,
doch heuer wird es wieder nasser!
[/font]

10
zwing dich nicht zu einem bestimmten laufstil! das abrollen über die ferse ist auch nicht immer das beste...

meine knie zb tun weniger weh, wenn ich nur auf asphalt laufe, denn diese unebenheiten vom waldboden sind auch nicht das wahre! bei guten schuhen und einem sauberen laufstil kann dir der asphalt nichts antun!

am besten wechsel zwischen verschiedenen untergründen ab, lauf locker und entspannt, dann kann nix passieren!

11
DAs LAufen dem Knie schadet, ist doch ein Ammenmärchen, wenn die Gelenke gesund sind. Also, was außer deinem Vater sollte dich vom Laufen abhalten???

Ich würde es einfach mal versuchen und dann selber beurteilen, wie gut es Dir tut, oder auch nicht. Denn wie schon geschrieben, gute Schuhe halten auch die Knie gesund.
Und mit 19 Jahren NW, da hätte ich aber auch so meine Bedenken.

Gruß
Markus
Bild

12
Hi Glory,

wenn Du nicht übergewichtig bist und in Deiner Familie keine Häufung von Arthrose auftritt, dann brauchst Du Dir keine Sorgen um Deine Knie zu machen. Wichtig ist jedoch, daß Du Dir eine saubere Lauftechnik angewöhnst. Das funktioniert am besten, wenn Du regelmäßig barfuß läufst und darauf achtest, daß Deine Schuhe nicht zu stark gedämpft sind und eine möglichst geringe Sprengung (Höhenunterschied zwischen Ferse und Vorfuß) aufweisen.

Viel Spaß beim Laufen,
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

13
Glory hat geschrieben:ich habe jetzt wieder mit dem laufen angefangen und es macht mir echt spaß :) mein vater behauptet jedoch, dass laufen unheimlich schädlich für die knie wäre -ist da was dran?

Wie war das noch? Selbstbefriedigung macht doch taub, oder?

15
Wenn du etwas zur Unterstützung für deine Knie tun möchtest, google mal nach Knieschule und Kniegymnastik.

Da steht übrigens "Das Knie braucht Bewegung und Sport. Nur so kann es seine Aufgabe als bewegliches Element des Beines auf Dauer ausüben. Förderlich ist deshalb eine dosierte Belastung durch die Wahl von Gesundheitssportarten wie Schwimmen, Radfahren, Walken....... und jetzt kommt´s: LAUFEN!

Also, dein Vater meint es sicher gut mit dir, aber wenn du es nicht übertreibst und bei Beschwerden deinen Körper schonst und auch mal zum Arzt gehst, kann nicht viel schief gehen. :daumen:

16
Glory hat geschrieben: er ist der meinung, dass nordic walking (walking mit skistöcken) supergesund ist. kann ja sein,


ist auch so wenn es richtig ausgeführt wird


aber ich bin noch zieml. fit (bin erst 19) und wäre damit nicht ausgelastet


Da täusch dich mal nicht :wink: Wenn du das so ausfürhst wie es gedacht ist (und nich so wie 80-90% der NWer die Stöckchen schleifen) wirst du schon sehen wie es dich auslausten kann, das gilt auch beim walken ohne Stöcke aber mit kann noch mehr anstrengen)




(mal davon abgesehn, dass es bescheuert aussieht *g*).

da gebe ich dir Recht. Wenn ich mit den NWen anfange werde ich erst mal Nachts oder oder sonstwo allein trainieren bis ich es richtig gut kann.


Zur Gesundheit? Meiner Meinung nach ist das eine ganz einfache Rechnung. Beim walken belastest du Kniee und Gelenke mit dem einfachen Körpergewicht beim laufen mit dem mehrfachen. Das soll nicht heißen, dass Laufen im vornherein ungesund wäre und zu Verletzungen führen muss. Das Risoko ist jedoch, insbesonders wenn du nicht gut auf die Signale deines Körpers hörst und zu schnell angehst einfach größer, auch wenn das macher nicht wahrhaben mag. Dennoch ich will dir den Spaß nicht am Laufen vermiesen, aber gehe es ruhig an und probier das walken (ruhig ohne Stöcke) ruhig auch mal aus. Man kann übrigens auch Marathons und sogar Ultras walken, da kriegst du dann auch deine Auslastung. Denn wenn du langsamer als 6 Stunden bist darfst du z.B beim Hamburg Marathon erst gar nicht an den Start...

Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

Bild
Bild

17
kitty hat geschrieben:und blind :D

@Tim,

wann kommt eigentlich Laufen-Aktuell für Sehbehinderte. :hihi:

19
Studienlage zu Arthrose ("Gelenkabnutzung") und Laufen:

"(...)Thus, our observations suggest that a lifetime of long distance running at mileage levels (20-40km/week for 40years) comparable to those of recreational runners today is not associated with premature osteoarthrosis in the joints of the lower extremities." ("Arthrosis of the lower limb and running" von Konradsen et al.)

"(...)The presence of radiographic hip osteoarthrosis and the progression of radiographic knee osteoarthrosis was similar for older runners and nonrunners" ("he relationship of running to osteoarthritis of the knee and hip and bone mineral density of the lumbar spine: a 9 year longitudinal study" von Lane et al.)

"(...)Es besteht keine Evidenz, dass Laufsport zu einer Erhöhung des Arthroserisikos an der Hüfte führt. Ebenso besteht keine Evidenz für unterschiedliche Risiken bei Männern und Frauen." ("Führt Laufsport vorzeitig zu degenerativen Veränderungen am Hüftgelenk?") Walther et. al

Kurz gesagt: Laufen ist kein Risikofaktor für Arthrose
Es gibt noch viel mehr Studien mit dem gleichen Tenor. Einfach mal suchen nach "osteoarthosis, knee oder hip, runners, review")
Glory hat geschrieben:ne weitere frage von mir wäre, ob man jeden tag laufen gehen kann oder ob das so von wegen superkompensation, zu geringer erholungszeit,.. uneffektiv und ungesund ist?!
lg, glory
Man sollte anfangs nur alle zwei Tage laufen, also jeweils einen Tag Pause einlegen. Wenn man fortgeschrittener Läufer ist, kann anstatt der Pause auch ein langsamer Regenerationslauf eingelegt werden.
Schwimmen, Radfahren, Fitness zwischen Lauftagen ist besonders empfehlenswert, weil die vernachlässigten Muskeln an Rücken und Oberkörper gestärkt und die Laufmuskel geschont werden.

Es gibt auch sog. Streak-Runner, die jeden Tag laufen (möglichst 365 Tage im Jahr). Ob das auf Dauer gesund ist, weiß ich nicht. Die Streaker fühlen sich meist ganz toll...

Gruß,
Sebastian

20
applepie hat geschrieben:Schwimmen, Radfahren, Fitness zwischen Lauftagen ist besonders empfehlenswert, weil die vernachlässigten Muskeln an Rücken und Oberkörper gestärkt und die Laufmuskel geschont werden.

Macht einfach Triathlon. Dann habt Ihr von jedem etwas. Und abwechslungsreicher ist es obendrein. :D

21
Martinwalkt hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist das eine ganz einfache Rechnung. Beim walken belastest du Kniee und Gelenke mit dem einfachen Körpergewicht beim laufen mit dem mehrfachen.

Einspruch! Unter Garantie sind die maximalen Bodenreaktionskräfte beim Gehen höher als das einfache Körpergewicht. Das liegt schlicht daran, daß sich der Körperschwerpunkt auch bei dieser Bewegungsform periodisch auf und ab bewegt. Das einfache Körpergewicht als Bodenreaktionskraft ergibt sich lediglich beim Stehen - also im Grenzfall unendlich langsamen Gehens/Laufens.
Ich gehe noch einen Schritt weiter und behaupte, daß die Kräfte bei gleicher Geschwindigkeit gehend sogar höhere Maxima aufweisen als laufend (einwandfreie Technik vorausgesetzt).
Also nix gegen das Gehen. Bin ja selbst immer gerne gewandert, mache es noch heute gerne und war dadurch auch gut auf´s Laufen vorbereitet. Aber solche Aussagen über die Bodenreaktionskräfte liest man leider immer wieder. Wenn man die Autoren dann nach wissenschaftlichen Belegen dafür fragt, stellt man jedoch fest, daß es offenbar keine sauber durchgeführte Studie gibt, die diesbezüglich einen Vorteil des Gehens gegenüber dem Laufen nachweisen kann.
Sollte ich irgendwann das Geld für sowas haben, werde ich mal ein sportwissenschaftliches Institut damit beauftragen, eine entsprechende Meßreihe an meinem eigenen Körper durchzuführen.

Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

22
Gueng hat geschrieben:Einspruch! Unter Garantie sind die maximalen Bodenreaktionskräfte beim Gehen höher als das einfache Körpergewicht.


Hi Martin

interessante Theorie von der ich noch nie was gehört habe. Habe nur schon an vielen Stellen das sinngemß dargestellte gelesen das die Aufprallkräfte beim laufen ja deutlich höher durch die Flugphase ist. Über das walken heißt es da immer 1-1,5 fache des Körpergewichts gegenüber 2-3 fachem beim laufen.

Das mit den Bodenreaktionskräften, wo hast du das denn her?

Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

Bild
Bild

23
Martinwalkt hat geschrieben:Hi Martin

interessante Theorie von der ich noch nie was gehört habe. Habe nur schon an vielen Stellen das sinngemß dargestellte gelesen das die Aufprallkräfte beim laufen ja deutlich höher durch die Flugphase ist. Über das walken heißt es da immer 1-1,5 fache des Körpergewichts gegenüber 2-3 fachem beim laufen.

Das mit den Bodenreaktionskräften, wo hast du das denn her?

Gruß Martin

Hallo Namensvetter,

also, diese Theorie habe ich mir selbst ausgedacht. Dabei gehe ich zunächst mal von meinen eigenen subjektiven Gefühl aus. Wenn ich auf dem Laufband barfuß mit beispielsweise 8km/h gehe, habe ich den Eindruck, "härter" aufzukommen als bei gleich schnellem Laufen. Außerdem "donnert" es beim Gehen erheblich lauter, was natürlich nur ein grober Indikator ist. Eigentlich bräuchte man eine spezielle Apparatur, die die Bodenreaktionskräfte zeitlich aufgelöst mißt. Solche Meßapparate gibt es durchaus - eben z.B. an den Sportwissenschaftlichen Instituten von Universitäten.

Über den Vergleich der Bodenreaktionskräfte bin ich erstmals in dem Buch "Walking und sanftes Lauftraining" von Klaus Bös, seines Zeichens Ordinarius am Institut für Sportwissenschaft der Universität Karlsruhe, gestolpert. Dort wird behauptet, die Bodenreaktionskräfte überträfen selbst beim Jogging (also nach üblicher Definition der langsamsten Form des Laufens) das dreifache des Körpergewichts. Da ich das nicht glaubte, bat ich Herrn Prof. Bös darum, mir eine wissenschaftliche Veröffentlichung zu nennen, durch die diese Aussage belegt werden könne. Er schrieb mir sinngemaß zurück, er kenne sich damit nicht so gut aus, und ich solle mich an einen seiner Mitarbeiter wenden. Das tat ich, erhielt von Letzterem aber bis heute (nach mehreren Monaten) keine Antwort.
Deshalb würde ich das einfach am liebsten mal an mir selbst untersuchen lassen und die Ergebnisse veröffentlichen. Vielleicht frage ich mal bei verschiedenen Instituten an, ob sowas möglich wäre und wieviel es kosten würde. Ich finde diese Fragestellungen nämlich wahnsinnig interessant.

Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

24
HI Martin

Vielleicht hat ja noch jemand aus dem Forum Meinungen bzw wissenschaftliche Belege für deine Theorie.

Für mich ist allerdings schon realtiv eindeutig, dass Läufer sich bei der Ausübung ihres Sports doch deutlich häufiger irgendwo an ihrem Bewegungsapparat verletzen als z.B Walker. Über das leichtatlethische Gehen habe ich mal gelesen das da eigenlich selten Verletzungen an der Hüfte vorkommen (was man ja meinen könnte) sonderen wenn überhaupt dann am Knie da das beim Gehen im gegensatz zum Walken ja durchgestreckt sein muss.

Beim Laufen ist natürlich die Gefahr ja auch deshalb größer weil man schnell zu viel vom Körper abverlangen kann. Nach oben ist da nicht so schnell eine natürliche Grenze ausser der Erschöpfung oder er Überlastung. Beim walken ist durch die Anatomie die mögliche Geschwindigkeit schon relativ schnell begrenzt ohne das dabei so schnell zu hohe Pulswerte erreicht werden. Aber das ist ja dann keine Knie sondern einen Ausdauer- und Belastungsfrage.


gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

Bild
Bild

25
Hi Martin,

Du hast natürlich recht - mit Laufen kann man seinen Körper sicherlich eher überfordern als mit Gehen. Problematisch ist halt, daß in populärwissenschaftlichen Büchern meist "Äpfel mit Birnen" verglichen werden. Beim Gehen mit moderater Geschwindigkeit (sagen wir: bis 7 oder 8 km/h) wird man mit den Bodenreaktinskräften wahrscheinlich deutlich unter dem doppelten Körpergewicht bleiben können. Andererseits wird ein Läufer bei 16 km/h kaum unter dem dreifachen der Gewichtskraft bleiben können. Aber ein solcher Vergleich ist eben sinnlos. Nach meiner Erfahrung laufen die meisten Freizeitläufer (zumindest diejenigen, denen ich auf meinen Laufstrecken begegne) im Training deutlich unter 12 km/h. Saubere Lauftechnik vorausgesetzt, dürfte man dabei gute Chancen haben, die maximalen Bodenreaktionskräfte in dem Bereich zu halten, in dem sie beim forcierten Gehen (also oberhalb einer üblichen Wandergeschwindigkeit) ebenfalls liegen.
Ich habe schon mal im Internet nach Studien zu diesem Thema gesucht und auch einige Literaturverweise gefunden. Viele der angegebenen Veröffentlichungen sind während der 80er Jahre in der Zeitschrift "Journal of Biomechanics" erschienen. Leider reicht an meiner Universität der Bibliotheksbestand dieser Zeitschrift nicht so weit zurück. Vielleicht kann ich aber in der Uni-Bibliothek ein Lehrbuch finden, in dem die Ergebnisse derartiger Meßreihen zusammengefaßt sind. Ich bleibe an dem Thema auf jeden Fall dran.

Gruß,
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

26
Gueng hat geschrieben:Beim Gehen mit moderater Geschwindigkeit (sagen wir: bis 7 oder 8 km/h)


acht km/h ist ja nicht mehr so wirklich moderat. :wink: Für viele die Walken ist das schon ne gute Zeit wenn man sich so die Ergebnisslisten anschaut. In sofern wird man wohl als "normaler Walker" nicht deutlich mehr als die 1,5 fache Belastung bekommen schätze ich mal.
Beim laufen musst du aber doch die Aufprallenergie berücksichtigen die durch die Flugphase entsteht. Nun bin ich kein Biomechaniker, aber das die deutlich höher sein muss leuchtet mir laienhaft zumindest ein.

Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
About me, alles auf einen Blick

Bild
Bild

27
Gueng hat geschrieben:Hallo Namensvetter,

also, diese Theorie habe ich mir selbst ausgedacht. Dabei gehe ich zunächst mal von meinen eigenen subjektiven Gefühl aus. Wenn ich auf dem Laufband barfuß mit beispielsweise 8km/h gehe, habe ich den Eindruck, "härter" aufzukommen als bei gleich schnellem Laufen. Außerdem "donnert" es beim Gehen erheblich lauter, was natürlich nur ein grober Indikator ist. Eigentlich bräuchte man eine spezielle Apparatur, die die Bodenreaktionskräfte zeitlich aufgelöst mißt. Solche Meßapparate gibt es durchaus - eben z.B. an den Sportwissenschaftlichen Instituten von Universitäten.

Gruß,
Martin


Diese Beobachtung, daß es beim Gehen mehr "donnert" als beim Laufen mach ich auch.
Aber vielleicht sagt jetzt einer ich bring zu den Äpfel und Birnen noch Pfirsiche dazu :gruebel: egal:
Ich vergleich eine Tour auf einen meiner Hausberge einmal in Wanderausrüstung mit Bergschuhen, Rucksack usw mit einem anderen mal nur in Laufausrüstung (nur Trinkflasche und Windjacke mit)
Obwohl ich beim Wandern langsamer unterwegs bin, spür ich nachher meine Knie und füße mehr, als wenn ich die Strecke leichtfüßig, bedeutend schneller, aber im gemütlichen Trainingstempo laufe. (etwa 12Km, 1300 Hm rauf und runter)
Pfiat enk :hallo:

M@x


[font=&quot]KLM Prognose:
Der Lech, er führt jetzt Niederwasser,
doch heuer wird es wieder nasser!
[/font]
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“