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Wie schnell geht die Laufform verloren?

Wie schnell geht die Laufform verloren?

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Hallo zusammen...

Aus für mich leider aktuellem Anlass stellt sich mir die Frage, wie schnell es eigentlich geht, dass man seine Leistungsfähigkeit beim Laufen verliert.
Mein letzter Lauf datiert vom 6. Januar, war ein kleiner 10km Wettkampf der trotz ziemlich starker Schmerzen im Knie eigentlich von der Zeit her richtig gut gelaufen ist. Jetzt bin ich ja noch nicht allzulange im Laufsport unterwegs, im Grunde erst ein Jahr, wobei die Anfangsmonate doch auch noch von sehr viel Unregelmäßigkeit geprägt waren.
Meine Sorge ist nun, dass durch die verletzungsbedingte Zwangspause (leider ist noch nicht absehbar wie lange noch und was es nun genau ist), alles was ich mir in den letzten Monaten erarbeitet habe an Distanz und Tempo weg ist, wenn ich wieder laufen kann.
Auf was muss ich mich da so einstellen? Ich hab ja nach wie vor ein bisschen die Hoffnung, dass es mit dem Halbmarathon im April klappen könnte, bin die 21km auch schon im Dezember mal gelaufen, was dann in der Folge wohl auch zu den Problemen im Knie geführt hat, weil ich danach wohl bissl langsam hätte machen sollen. Lehrgeld bezahlt...

Würde mich über die ein oder andere Antwort freuen, denke die Erfahrung werden ja bestimmt die meisten irgendwann mal gemacht haben.

Viele Grüße :winken:

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Du läufst erst seit einigen Monaten. Wenn man bei null beginnt, wird man schnell euphorisch was die konditionelle Entwicklung betrifft. Anders verhält es sich mit den Muskeln, Sehnen etc. Da hast Du Dir ziemlich schnell eine Zwangspause erarbeitet. Jetzt heißt es zunächst klären, ob es nur eine Überlastung oder eine ernsthafte Verletzung ist. Bei ersterem das Training deutlich reduzieren bis zur Schmerzfreiheit. Und dann nicht gleich wieder volle Pulle. Bei einer ernsthaften Verletzung auf das ärztliche Personal hören. Ansonsten selbstverständlich Abschied von dem HM im April nehmen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Ich sehe es genauso wie Bones.

Irgenwelche "Form-Faustregeln" helfen Dir jetzt nicht weiter, dich haben die ersten 21km "zerlegt", jetzt sollte die Priorität sein, dass Du nicht nicht nochmal "zerlegst".

Wenn Du wieder einsteigst, dann bitte deutlich vorsichtiger als letztes Mal, ein festes Ziel hilft da nicht wirklich.
Bild

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jacky43 hat geschrieben:Auf was muss ich mich da so einstellen?
Darauf, dass es keine konkreten, gesicherten Vorhersagen gibt.
Will man nicht hören, aber isso. Am besten lernt man, sich nicht damit zu beschäftigen, wann man wieder fit ist und wie fit man dann noch ist, sondern wie man sich möglichst gut erholt. Der Fokus sollte auf Gesundung liegen, nicht darauf, wie ein Aasgeier auf der Lauer zu liegen auf der Suche nach den nächsten Erfolgen. Ist schwer, aber nützlicher als diese Gedankenspielchen hier.

Gute Besserung und hab das richtige Ziel im Blick! :winken:

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Es gibt Faustregeln, z.B. im Buch Die Laufformel" von Daniels. Aber wie andere schon schrieben: Erst einmal die bestehende Verletzung vollständig auskurieren. Über die Ursachen nachdenken und das, was du jeder machen kannst, um künftig Verletzungen zu vermeiden (vosichtiger steigern, nicht mit Schmerzen laufen bzw. nicht in Beschwerden reinlaufen ...). Langsam wieder einsteigen. Der Formverlust ist momentan bei Weiten nicht dein vordringlichstes Problem.

Gute Besserung
Kobold

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jacky43 hat geschrieben: ......... denke die Erfahrung werden ja bestimmt die meisten irgendwann mal gemacht haben.
:nick: ..... nur sind bei mir die Vorher-/Nachhervergleiche im Nebel der Vergangenheit verschwunden.

Einem Kollegen mit ähnlicher Vergangenheit wie Deiner, aber mit einem Sohn Deines Alters, habe ich gesagt, dass er nach ca. 6 Wochen Pause ca. 6 Minuten auf 10 k langsamer sein wird. Dahattageflennt.

Knippi
Die Stones sind wir selber.

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Aus eigener Erfahrung würde ich behaupten dass bei mir das Comeback jeweils wieder etwa gleich lange dauert wie der Ausfall.

Das gilt allerdings für mich in der M40 Kategorie mit etwas über 10 Jahren Lauferfahrung. Wenn du Jünger bist, könnte es sein dass du schneller regenerierst, wenn du weniger Lauferfahrung hast, könnte es dafür länger dauern. Das ist alles sehr Individuell :zwinker5:

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Vielen Dank für eure Antworten.

Ja, also der Fokus liegt jetzt klar erstmal darauf, wieder fit zu werden und komplett schmerzfrei zu sein. Deswegen ist bei mir auch jeglicher Sport, welcher das Knie belastet, gerade auf der Liste der Dinge die ich nicht tu.
Es ist ja nicht "nur" das Laufen, sondern spiel ich auch Fußball und da sind Probleme mit dem Knie auch nicht unbedingt förderlich.
Ärzte können leider auch nicht allzuviel genaues sagen, ohne Bilder vom Mrt und bestenfalls sind die Schmerzen weg, bis ich da dann Termin hab. Also die Diagnose ist da aktuell noch mehr als schwammig.

Aber ganz abstellen lassen sich diese Gedanken grad noch nicht und ich stell mich einfach auf eine große Enttäuschung ein, wenn ich dann das erste Mal wieder laufen geh. Wobei ja auch vielleicht die Freude wieder zu laufen größer ist, als die Ernüchterung.
Der Halbmarathon im April wäre schon schick, aber ja, ich will gerne noch ein bisschen länger was von meinem Körper haben und im Grunde ist es ja auch egal ob jetzt dieses Jahr im Frühjahr oder im Herbst oder vielleicht auch erst im nächsten Jahr.

Es war halt genau so, wie man es immer und immer wieder gepredigt bekommt (zu Recht). Umfänge langsam steigern, nicht zu viel auf einmal wollen. Und als längsten Lauf von 15km auf 21km hoch war dann wie aus einem Anti-Lehrbuch. Genau so sollte man es nicht machen und das darf ich jetzt ausbaden. Aber vielleicht sind es auch genau die Erfahrungen die man mal machen "muss". Jetzt hoff ich halt, dass es kein größerer Schaden ist.

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Sehe ich wie Lily*.
Verletzte haben den Hang solche Fragen zu stellen, aus den Antworten suchen sie dann die kürzest genannte Zeit heraus und wundern sich später wenn es doch nicht klappt. Also nach der ärtzlichen Diagnose auch deren Rat zu Pause und Wiedereinstieg beachten.
Die freie zusätzliche Zeit zum ausarbeiten eines vernüftigen Planes nutzen. Der sollte moderate Steigerungen vorsehen, nicht einen HM 2 Wochen später.
LG Peter

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In erster Linie muss man fit sein, um das Training wieder zu starten!

Man kann den Abbau der Leistungsfähigkeit durch geeignetes Crosstraining verlangsamen. (Bei Knieproblemen nun aber nicht gerade Brustschwimmen erwägen, Krafttraining zur Stützung des Knies ist sicherlich eher nützlich).

Man sollte die Pause nutzen, um das Training so umzustrukturieren, das die Verletzung nicht wieder aufbrechen kann, den Grund finden! Notfalls müssen die Ziele heruntergeschraubt werden.

Das Verhältnis zwischen Ausfallzeit bis zur Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit beträgt 1:1 (3 Wochen Ausfall = 3 Wochen Aufbau) und lässt sich allenfalls durch Crosstraining verkürzen durch Senkung der körperlichen Abbaugeschwindigkeit. Ausserdem musste die Leistung dato sicher beherrscht werden.
Die Wiederherstellungs-Zeit lässt sich auch nicht sonstwie verkürzen! Ausser du hast einen prof. Betreuerstab für dich :zwinker5:

Das Training ist dann der verminderten Leistungsfähigkeit anzupassen, ggfs sind Anfangs nur lockere DL möglich. Den Trainingsfortschritt ggfs. anpassen.

Diese ReHa-Sachen sind ein Balanceakt zwischen Timing der richtiger Belastung und neuer Verletzungwahrscheinlichkeit und alles andere als leicht abzuschätzen. Daher wird sich kein Arzt oder sonstwer eine genauere Prognose wagen. Auch meine Zahlen sind grobe Erfahrungswerte aus der Trainingslehre. Das grösste Problem wird sein, das man schnell seine Fitness und Belastungsfähigkeit überschätzt. Mach einen Reha Plan und halte dich strikt dran! Im Zweifelsfall sofort wieder zurückschalten.

Wird schon.
Tom

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Als ich letztes Jahr mit dem Laufen angefangen habe, hat mich 3 Mal Schmerzen in der Wade immer für Wochen außer Gefecht gesetzt. Erst ein wirklich sehr langsamer Aufbau hat mich zum 5km Lauf geführt und später auch zum 10km.
Zeiten sind eher grottig, aber die Waden haben Ruhe gegeben.

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jacky43 hat geschrieben:Aber ganz abstellen lassen sich diese Gedanken grad noch nicht und ich stell mich einfach auf eine große Enttäuschung ein, wenn ich dann das erste Mal wieder laufen geh.
Kaprizier Dich nicht auf das erste Mal, sondern lieber auf das dritte oder vierte: Das erste Mal ist selbst nach kürzerer Pause immer enttäuschend, aber nötig, um den Körper überhaupt darauf einzustellen
jacky43 hat geschrieben:Wobei ja auch vielleicht die Freude wieder zu laufen größer ist, als die Ernüchterung.
Das "vielleicht" ist bereits ein Fehler; denn es liegt allein an Dir (und wie Du das mental angehst), ob Freude oder Ernüchterung die Oberhand gewinnen.
Gruß vom NordicNeuling
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