Maddin85 hat geschrieben:Die Trainingsumfänge dürften hoch genug gewesen sein, auch für eine passable Zeit.
Das scheint mir ein Trugschluss zu sein. Warum soll ein Training, das Läufe bis max. 25 km, meistens aber solche bis 15 oder 18 km kennt, gut auf eine Distanz vorbereiten, die doppelt oder dreifach so lang ist?
Es gibt Läufer, die sind auf kurzen Strecken (5 oder 10 km) spitze, lassen aber stark nach, je länger die Distanz ist. Es gibt solche, die lang stark sind, dafür auf kurzer Distanz mau, und es gibt Läufer, die ein breites Spektrum gut abdecken. Das hat natürlich etwas mit Training zu tun, ganz viel aber mit den Genen. Zu welcher Kategorie der TE gehört, wird er erst wissen, wenn er einige Erfahrung gesammelt hat.
Kann sein, dass ihm die langen Strecken gut liegen und er problemlos die 53 km in flottem Tempo packt. Kann aber auch sein, dass er eher der "kurze Langstreckler" ist und aufgrund des fehlenden Lang-Trainings gnadenlos leidet. Das weiß keiner im Vorfeld. Daher mein Tipp, locker und im gewohnten Trainingstempo zu beginnen, denn da dürfte die Chance, gut durchzukommen, am höchsten sein, und wenn mehr drin ist, eben zum Ende noch mal was rauszuholen.
Ich erinnere mich gut an eine 100 km-Meisterschaft vor einigen Jahren. Da waren 3 - 4 wirklich schnelle Marathoni erstmalig dabei, alle mit M-Zeiten klar unter 2:40 h. Die liefen flott vorne mit und sind dann allesamt zwischen 70 und 80 km rausgegangen, weil nix mehr ging.
D-Bus hat geschrieben:Zum Vergleich: für meinen letzten 50er konnte ich vorher auch nur einen 32er Lala einschieben (14 Tage vorher). Das wurde dann auch nur eine 3:53, aber erstens bin ich deutlich langsamer als der TE, und zweitens waren da ein paar Hügel dabei, und drittens war das Wetter mit windigen 20 Grad zwar nicht katastrophal, aber auch nicht grade perfekt.
Du hast das Wichtigste nicht erwähnt: deine jahrelange Erfahrung. Dein Körper kennt die Belastung, und dein Kopf weiß, was auf ihn zukommt und was du kannst und wo deine Grenzen sind. Diese Erfahrung fehlt dem TE gänzlich. Ich finde das auch nicht schlimm. Warum nicht offen und "ambitionslos" in ein Rennen gehen und probieren, was geht. Nur so kommt man auch weiter. Mir scheint (nicht hier, aber generell) eine Tendenz überhandzunehmen, die nach den ersten Wettkämpfen oder besser noch nach dem ersten Tempolauf vorher alles berechnen will, so dass das eigentliche Rennen fast nicht erforderlich würde.
Dagegen kann ein Ultra, der 3 Wochen nach einem 5 km-Hauptwettkampf angegangen wird, ohne Druck gelaufen werden und wichtige Einsichten bringen.
Bernd
Das
Remake
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