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19. Wiener Halbmarathon

19. Wiener Halbmarathon

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Die Bedingungen waren nicht ganz ideal. Wind und Temperaturen von fast 20 Grad Anfang April. Mein Ziel war es, meine Bestzeit (beste, weil bis dato einzige HM-Zeit) vom Vorjahr – 1:43:36 – deutlich zu unterbieten; die 1:40 müssen fallen. Soviel war klar. :nick:

Ich stellte mich etwa im vorderen Drittel des Starterfeldes auf, meine Lehre ziehend aus dem letzten Jahr wo ich ziemlich zum Schluß startete weil ich ja unbedingt fünf Minuten vor dem Start noch aufs Klo musste und dann den ersten Kilometer im Slalom laufen durfte vorbei an „Läufern“ die teilweise in der Nordic-Walking-Wertung besser aufgehoben gewesen wären. Trotzdem war ich noch etwas zu pessimistisch in meiner Selbsteinschätzung, aber immerhin konnte ich schon nach etwa 200 Metern ziemlich unbehindert mein Tempo laufen.

„Mein Tempo“ - das ist bei mir immer so eine Sache. Nach etwa einem Kilometer attestierte mir meine neue Uhr eine vorraussichtliche Zielzeit von etwa 1:30. Ganz klar, daß ich diese Geschwindigkeit niemals durchhalten kann. Aber ich fühlte mich gut und hatte partout keine Lust, einen Gang runter zu schalten. Ich wußte sehr wohl, daß das Schaffen eines Zeitpolsters zu Beginn unterm Strich immer zu schlechteren Zeiten führt als ein gleichmäßiges Tempo und sich allzu oft gegen Ende des Rennes auf das Bitterste rächt. Aber der Wille, diesem Wissen auch Taten folgen zu lassen, war schlicht nicht vorhanden. :D So lief ich die erste (von drei Runden zu jeweils 7 km) Runde mit einer Pace von etwa 4:30 min/km. Zudem leistete ich mir den Luxus, die erste von 5 Labestationen auszulassen. Ich bin mir auch jetzt nicht sicher, ob das eine sinnvolle Strategie ist. Aber nach 3-4 Kilometern hab ich einfach noch keinen Durst.


Gegen Ende der ersten Runde merkte ich schon, daß meine Beine begannen sich etwas schwer anzufühlen. Ich hatte erst zu einem späteren Zeitpunkt damit gerechnet und begann schon mit meinem anfänglichen Übermut zu hadern. Die Aussicht, auf diesen Beinen noch zwei Runden zu absolvieren, gefiel mir überhaupt nicht. :angst: So lief ich in der zweiten Runde etwa 4:40 min/km; was meinem ursprünglich angestrebten Tempo entsprach. Ich fühlte mich zwar etwas angezählt, aber ich hatte einen Rhythmus gefunden mit dem ich noch eine gute Zeit schaffen konnte. Aber die Angst, auf den letzten Kilometern noch zu verrecken, lief stets mit. Die erste Runde war ich für meine Begriffe verflucht schnell gewesen. Zu schnell. :rolleyes:

Die dritte Runde begann schon ziemlich zäh. Aber ich hatte noch Reserven, und auch wenn ich das Tempo der zweiten Runde nicht ganz halten konnte, von einem Einbruch konnte noch keine Rede sein und das Bewußtsein des nahenden Zieles beflügelte mich fast ein wenig. Fast. Immer wieder blicke ich auf die Uhr. Die Zielzeit ist immer noch ein paar Minuten unter den angestrebten 1:40; aber ich bin mir bewußt daß sich das unter Umständen sehr schnell ändern kann. Der Gegenwind auf den letzen Kilometern macht mich auch nicht viel zuversichtlicher. Aber der erwartete Leistungseinbruch bleibt aus und nach 1 Stunde, 37 Minuten und 55 Sekunden erreiche ich schließlich das Ziel.
:hurra:

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Super!
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10 km - 37:36 (T - April 2019)
HM - 1:30:41 (Sorger Halbmarathon/Graz - April 2018)
M - 3:10:26 (Wien Marathon - April 2019)
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