Es ist zwar noch nicht Freitag, aber heute wurde die Schallmauer 65 geknackt -
64,8 kg. First time ever seit über 50 Jahren. Und das trotz sechswöchiger Laufpause, die gerade erst endet. Allerdings dürfte da nicht nur Fett, sondern auch die ein oder andere Muskelfaser auf der Strecke geblieben sein.
Mein leicht adaptiertes weiteres Ziel lautet daher nun:
- 65 kg nachhaltig als don't touch Limit etablieren, d.h. 1 bis 1,5 kg dürfen noch runter.
- Beim jetzt folgenden Wiedereinstieg ins Laufen und Krafttraining nicht wieder zulegen, d.h. dringend notwendiger Muskelaufbau nun zulasten weiteren Fetts.
Was mir geholfen hat ist folgendes:
- Intervallfasten 5/19: morgens und mittags mit Bedacht essen, abends einfach gibt's nix. Habe ich mich voll dran gewöhnt.
- fast vollständiger Verzicht auf verarbeitete Lebensmittel, Geschmackverderber *) etc., wie bei Hugo auch
- vollwertiges Essen: wenig Fleisch (schon wegen meiner Niereninsuffizienz, aber wenn, dann gutes Fleisch), viel Fisch, viel Gemüse, immer weniger "Sättigungsbeilagen". Wenn, dann Kartoffeln, kaum noch Nudeln. Fast kein Weißmehl mehr, nur noch Vollkornprodukte.
- keine Obstsäfte, wurden komplett durch ungesüßten Tee ersetzt. Erstaunlich, wie gut man sich auch daran gewöhnen kann.
- Aber die Hauptsache: sehr achtsames Essen: langsam, in Ruhe, ohne Ablenkung (TV, Computer, Smartphone, hektische Diskussionen), mit Pausen zur Entwicklung und Wahrnehmung des Sättigungsgefühls. Extrem hilfreich dabei sind mein Vollkornbrot oder Müsli morgens und viel frisches Gemüse (als Salat) mittags. Das sind Nahrungsmittel, die man nicht achtlos runterschlingen kann, die muss man gründlich kauen! Und das gründliche Kauen habe ich mir zur Challenge kultiviert. Kaue einen Bissen Vollkornbrot 50x und er schmeckt immer besser. Kaue ein pappiges Weißbrötchen und du musst es nach 5x runterschlucken oder ausspucken, weil es geschmacklich nix mehr hergibt.
Überhaupt empfinde ich es als das größte Geschenk, dass sich mein Geschmack wieder normalisiert hat, dass ich tierisch Bock auf Gesundes und schwach Gesalzenes habe und Süßes mir inzwischen überwiegend, Weißmehl vollständig am A. vorbei geht. Nicht immer, aber immer öfter.
Ich schlafe nachts besser, brauche keinen Mittagsschlaf mehr (der Klotz im Bauch namens "Mittagessen" konnte mich früher gerne mal 2h außer Gefecht setzen). Ausnahmen gibt es natürlich, bei Familienfesten z.B. mag ich nicht den mäkeligen Miesepeter spielen. Dann gibt's hinterher halt zwei Tage mittags nur Salat und gut ist. Nur dass anderswo alles immer viel zu süß oder viel zu salzig schmeckt, stößt mir sauer auf. Hallo, der Salzstreuer für den Tisch ist doch längst erfunden?
*) a.k.a. Geschmacksverstärker