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Kardiotoxische Myokarditis

Kardiotoxische Myokarditis

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Hallo zusammen, ich habe mir im Rahmen einer adjuvanten Chemotherapie bereits im ersten Zyklus eine kardiotoxische Myokarditis zugezogen. Zum Glück war ich sehr früh beim Kardiologen, da ich gemerkt habe, dass etwas mit meinem Herzen nicht stimmt. Ich war für vier Tage in der Klinik auf der kardiologischen Station. Am Entlassungstag könnte man im Herz Echo sehen, dass mein Herz dabei ist sich von den Strapazen zu holen, Spätfolgen nach aktuellem Befund sind nicht zu erwarten. Seitdem nehme ich zwei niedrigdosierte Herzmedikamente und halte ich mich strikt an die verordnete Schonung - selbst Spaziergänge kommt für mich aktuell nicht infrage.

Ich bin seit zwanzig Jahren leidenschaftlicher Läuferin, Mit vor meiner Erkrankung circa 100km/ Woche. Die Sportpause ist absolut notwendig, und wird auch nicht bei mir infrage gestellt. Bevor der Kardiologe nicht das okay gibt, werde ich werde auf der Couch bleiben. Was mich interessiert, ist aber es hier im Forum Menschen gibt, die auch an einer (cardiotoxisch) Myokarditis erkrankt sind, da ich auf der Suche nach Tipps bin, wie die Trainingspause physisch und psychisch gut überbrückt werden kann.

Lieben Gruß

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Hey miss.fits,

so ein Mist und Myokarditis ist natürlich für Ausdauersportler der absolute Super-Gau! Von daher erst einmal: GUTE BESSERUNG!

Mich hat es vor ziemlich genau einem Jahr erwischt, siehe auch mein Tagebuch. Ich war sechs Wochen krank geschrieben und mir wurde eine strenge Sportpause von sechs Monaten verordnet. Im April hatte ich das Training mit gut 8 Kg Übergewicht wieder aufgenommen und habe quasi bei null wieder angefangen! Letzen Sonntag (genau ein Jahr nach Erkrankung) habe ich in Köln am HM teilgenommen und das Gewicht ist auch wieder okay! Die Leistungen sind noch nicht wieder da wo sie mal waren, aber das ist für mich auch nicht so wichtig!

Was mir geholfen hat:
- auch wenn es mir schwer gefallen ist, die Erkrankung zu "akzeptieren" bzw. diese auch "anzunehmen!". Aber ich glaube das hast du ja bereits gemacht! Alles habe ich hinten angestellt. Auch auf der Arbeit habe ich stressige Situationen nach der AU so gut es geht vermeiden können!
- dem Körper bzw. dem Herz Zeit für die Erholung zu geben! Ich habe beispielsweise 3 Monate auf jegliche Anstrengung (wie zB. Treppensteigen) verzichtet. Mit viel Lesen und einem Netflix Abo habe ich vor allem die Zeit am Anfang gut rumbekommen.
- nach 3 Monaten wurde die Medikation angepasst und ich hatte die Freigabe für leichte Belastungen wie zB. Thai Chi bekommen - habe mich in dieser Zeit aber mehr meinem zweiten Hobby widmen können, was letztendlich ein sehr wohltuender und schöner Ausgleich war.
- zu gegebener Zeit habe ich Gedanken über den Wiedereinstieg in den Sport bzw. in das Lauftraining gemacht und mir das eine oder andere läuferische Ziel für dieses Jahr gesucht! Je nach Länge der Pause fängst dann aber auch wieder komplett bei Null an, so das du auch entsprechend Geduld beim Weidereinstieg brauchst!

Je nachdem wie lange du letztendlich pausieren musst, wird es unter Umständen auch eine Zeit brauchen bist du komplett deinem Körper vertraust! Gerade in den ersten Wochen nach Wiederaufnahme des Trainings hat mich jedes kleine Zwicken komplett nervös gemacht und ich hab das ganze lieber einmal zu viel vom Arzt abklären lassen! Vor Aufnahme des HM Trainings gab es dann eine sportärztliche Untersuchung mit Belastungs-EKG (Laufen) bzw. Spiroergometrie! Das hat mir dann die letzte fehlende Sicherheit zurückgegeben!

Alles Gute und viele Grüße :hallo:
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Mein Lauftagebuch: "Laufend im Rheinland"
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