Banner

Knochenmarksödeme und Meniskusriss

Knochenmarksödeme und Meniskusriss

1
Moin ihr Läufer*innen,

ich laufe nun schon einige Jahre und bisher, bis auf kleinere Verletzungen, weitestgehend ohne Beschwerden.
Vor einige Wochen war es dann soweit. Morgens war ich noch auf meiner 15 km Runde, mittags hob ich den Einkauf aus dem Auto, zack riss es im Knie und ich kam kaum die Treppen hoch. Das zog sich dann über das ganze Wochenende. Montags überwies mich der Arzt zum MRT, Verdacht auf Meniskusläsion.
Nun ja, gestern kam der Befund und er lässt mich momentan etwas ratlos zurück. Termin zur Besprechung ist erst in über einer Woche.
Der Radiologe hat folgendes gesichtet : Kernspinntomografisch Knochemarkraum Ödem im Tibiaplateau medialseitig betont, sowie am medialen Femurkondylus in den fettspurigen Sequenzen. Am Innenmeniskushinterhorn lässt sich eine geringe lineare Signalerhöhung abgrenzen. Beginnender diskreter Meniskusriss.
Mit den Ödemen hätte ich nun mal gar nicht gerechnet. Alles was Google bisher ausspuckt, lässt auf eine längere Laufpause schließen.
Nun wollte ich mal eure Erfahrungen zum Thema Knochenmarködem hören, wie wurdet ihr behandelt und mit welchen Methoden habt ihr positive Erfahrungen gemacht ? Muss ich mit einer kompletten Ruhigstellung rechnen ?
Habt ihr Erfahrungen bei konservativen Behandlungsmethoden, was Meniskusrisse angeht ? Werde ich damit überhaupt wieder lange Distanzen Beschwerdefrei laufen können ?
Ich bin wirklich etwas besorgt...hoffe ihr könnt mir Tipps geben.

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

2
Die Gretchenfrage ist ja erstmal: Was sind die Ursache der Ödeme?
Aber so oder so, wirst du um eine vermutlich längere Laufpause nicht herumkommen.

Mit dem Meniskusriss kann ich dir nicht sonderlich weiterhelfen. Aber ich laufe selbst mit Knorpelschaden schmerzfrei. Mann muss halt auf ein paar Dinge achten, die aber überwiegend generell bei Läufern nicht verkehrt sind:

1. Perfekte Schuhe
2. ausreichende Pausen
3. keine großen Umfangssteigerungen
4. eher weniger Schnelligkeitstraining
5. Kraftraining für die Oberschenkelmuskeln
6. Regelmässiges dehnen ( Yoga ist da sehr praktisch)
7. entzündungshemmende Ernährung
8. entsprechend entzündungshemmende Nahrungsergänzung
9. Pferdesalbe und Entspannungsbäder, kalte Anwendungen nach Läufen.

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

3
Puh ja was ist die Ursache. Ich denke Überlastung. War mitten in der Marathonvorbereitung.
Krafttraining mache ich regelmäßig, Ernährung ist angepasst, Schuhwerk stimmt auch, dank Laufanalye.
Vielleicht auch berufsbedingt...ich bin Altenpfleger...ich weiß es nicht.
Aber denke vielleicht lag hier allgemein eine Überlastung vor.

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

4
Hallo Mat_Cha,

zum Meniskusriss kann ich Dir nicht viel erzählen... mangels Erfahrung.
zu Knochenmarksödeme leider ja.
Kurze Vorgeschichte:
Im Jahr 2016 und 2017 war ich lauftechnisch extrem viel unterwegs (z.B. 2017 knapp 9.500KM)
Dadurch habe ich mir 2x vierfachen Becken-Ermüdungsbruch (Stressfraktur), das erste Mal rund ums Becken - das zweite Mal war es dann eher im Kreuzbein (Sakrumfraktur). Beide Male machte ich nur relativ kurze Pause (ca 2Wochen) um dann langsam wieder ins Training einzusteigen und meinen "Wettkampf-Plan" fortzuführen. Das Ganze ging eigentlich ganz gut weiter.
In der Folge (nach einer etwas ruhigeren "Winterpause") hatte ich zum Start in 2018 (ich wollte wesentlich kürzer treten, was sich dann nicht so einfach umsetzen ließ) Probleme im linken Bein - der Schmerz zog sich z.T. vom Fuß bis zum Oberschenkel, oft bis zur Hüfte hoch. Ich und mein Arzt konnten nicht wirklich lokalisieren, ob die Ursache des Schmerz von unten (Achillessehne etc.) kam, oder von oben (eingeklemmter Nerv etc.) oder gar aus dem Knie (das war bekannt das es nimmer ganz "taufrisch" war) kommt. Letztendlich irgendwann hat ein Röntgenbild bzw MRT es ans Tageslicht gebracht - ich hatte unterhalb des Knie ein relativ großes Ödeme. Als ich das erste Mal dieses Bild sah, bin ich heftig erschrocken - heftige Überlastung dürfte die Ursache gewesen sein. Der Arzt meinte sarkastisch: Da müsse man eigentlich nicht viel tun - das ist in ca 1,5 Jahren wieder weg ... ich darf mich halt nicht anstrengen, keinen Sport treiben - das hätte ich nicht oder nur sehr schwer überlebt. Die Alternative beschrieb Er so: da bohren wir 4 Löcher rein, dann geht die Flüssigkeit einigermaßen raus, der Druck wird abgebaut (der Knochen ist dann nicht mehr "schwammig") und zugleich regeneriert sich der Knochen wenn die Bohrlöcher verheilen. Ich werde dann eben ca 2-3 Monate an Krücken laufen - ich sagte natürlich zu und sah darin die einzige Möglichkeit nach einigen Monaten wieder laufen zu können. Der Arzt machte mir aber wenig Hoffnung.... aber der kennt ja meinen Ehrgeiz und Willen nicht so gut. Ich bin dann nur ca 6Wochen an Krücken gelaufen, musste anschl. das Gehen wieder lernen - das war heftig ... dann das Laufen und als ich wieder soooo langsam durchstarten wollte kam Corona - aber ich bin halt ohne Wettkämpfe wieder gelaufen ... und seit dieser Sch... vorbei ist, da starte ich wieder durch -nun ich bin älter und langsamer geworden, auch mein Knie ist nimmer so ganz okay - aber die Prophezeiung: "nie wieder 10Km oder mehr laufen können" habe ich längst hinter mich gelassen. Ich kann praktisch jedes WE einen Marathon oder kleinen Ultra laufen (wenn ich das will) - und das bekommt mir gut, aber ich werde mich sicherlich auch wieder "einbremsen" - auf Dauer will ich das auch nicht in dieser Häufigkeit - ich habe noch andere Hobbies und Interessen.
Ich möchte meine Krankengeschichte und die Regenerierung sicherlich nicht Jeden in dieser Form raten - das kann und will ich nicht. Doch sicherlich sind so manche Schreckes-Szenarien die Ärzte gerne verbreiten einfach übertrieben. Wie Du damit umgehst, welcher Weg für Dich richtig ist, kannst nur Du ... unter Mithilfe (verschiedener) Ärzte herausfinden - aber die Flinte brauchst Du nicht ins Korn werfen ... das wollte ich Dir damit schreiben.
Gute Besserung und eine gute Entscheidung, die für Dich passt!
Gruß Roland
runners.high - Nomen est omen :logik:

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

5
runners.high hat geschrieben: 27.04.2023, 04:28 Doch sicherlich sind so manche Schreckes-Szenarien die Ärzte gerne verbreiten einfach übertrieben.
Gruß Roland
Ärzte sind halt keine Läufer. Orthopäden zumeist schon gar nicht. ;)
Die meisten Orthopäden bekommen einen Herzinfarkt, wenn sie hören dass ich laufe.
Meiner Meinung nach sind die genetisch sehr eng mit Chirurgen verwandt.
Lieblingsbeschäftigung: Operieren und Lieblingsspruch: Nicht belasten.
Ich bin bis heute der Meinung das mein Mann weder die künstliche Hüfte noch das Knie gebraucht hätte, wenn er mal Physio verschrieben bekommen hätte.....

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

6
runners.high hat geschrieben: 27.04.2023, 04:28 Hallo Mat_Cha,

zum Meniskusriss kann ich Dir nicht viel erzählen... mangels Erfahrung.
zu Knochenmarksödeme leider ja.
Kurze Vorgeschichte:
Im Jahr 2016 und 2017 war ich lauftechnisch extrem viel unterwegs (z.B. 2017 knapp 9.500KM)
Dadurch habe ich mir 2x vierfachen Becken-Ermüdungsbruch (Stressfraktur), das erste Mal rund ums Becken - das zweite Mal war es dann eher im Kreuzbein (Sakrumfraktur). Beide Male machte ich nur relativ kurze Pause (ca 2Wochen) um dann langsam wieder ins Training einzusteigen und meinen "Wettkampf-Plan" fortzuführen. Das Ganze ging eigentlich ganz gut weiter.
In der Folge (nach einer etwas ruhigeren "Winterpause") hatte ich zum Start in 2018 (ich wollte wesentlich kürzer treten, was sich dann nicht so einfach umsetzen ließ) Probleme im linken Bein - der Schmerz zog sich z.T. vom Fuß bis zum Oberschenkel, oft bis zur Hüfte hoch. Ich und mein Arzt konnten nicht wirklich lokalisieren, ob die Ursache des Schmerz von unten (Achillessehne etc.) kam, oder von oben (eingeklemmter Nerv etc.) oder gar aus dem Knie (das war bekannt das es nimmer ganz "taufrisch" war) kommt. Letztendlich irgendwann hat ein Röntgenbild bzw MRT es ans Tageslicht gebracht - ich hatte unterhalb des Knie ein relativ großes Ödeme. Als ich das erste Mal dieses Bild sah, bin ich heftig erschrocken - heftige Überlastung dürfte die Ursache gewesen sein. Der Arzt meinte sarkastisch: Da müsse man eigentlich nicht viel tun - das ist in ca 1,5 Jahren wieder weg ... ich darf mich halt nicht anstrengen, keinen Sport treiben - das hätte ich nicht oder nur sehr schwer überlebt. Die Alternative beschrieb Er so: da bohren wir 4 Löcher rein, dann geht die Flüssigkeit einigermaßen raus, der Druck wird abgebaut (der Knochen ist dann nicht mehr "schwammig") und zugleich regeneriert sich der Knochen wenn die Bohrlöcher verheilen. Ich werde dann eben ca 2-3 Monate an Krücken laufen - ich sagte natürlich zu und sah darin die einzige Möglichkeit nach einigen Monaten wieder laufen zu können. Der Arzt machte mir aber wenig Hoffnung.... aber der kennt ja meinen Ehrgeiz und Willen nicht so gut. Ich bin dann nur ca 6Wochen an Krücken gelaufen, musste anschl. das Gehen wieder lernen - das war heftig ... dann das Laufen und als ich wieder soooo langsam durchstarten wollte kam Corona - aber ich bin halt ohne Wettkämpfe wieder gelaufen ... und seit dieser Sch... vorbei ist, da starte ich wieder durch -nun ich bin älter und langsamer geworden, auch mein Knie ist nimmer so ganz okay - aber die Prophezeiung: "nie wieder 10Km oder mehr laufen können" habe ich längst hinter mich gelassen. Ich kann praktisch jedes WE einen Marathon oder kleinen Ultra laufen (wenn ich das will) - und das bekommt mir gut, aber ich werde mich sicherlich auch wieder "einbremsen" - auf Dauer will ich das auch nicht in dieser Häufigkeit - ich habe noch andere Hobbies und Interessen.
Ich möchte meine Krankengeschichte und die Regenerierung sicherlich nicht Jeden in dieser Form raten - das kann und will ich nicht. Doch sicherlich sind so manche Schreckes-Szenarien die Ärzte gerne verbreiten einfach übertrieben. Wie Du damit umgehst, welcher Weg für Dich richtig ist, kannst nur Du ... unter Mithilfe (verschiedener) Ärzte herausfinden - aber die Flinte brauchst Du nicht ins Korn werfen ... das wollte ich Dir damit schreiben.
Gute Besserung und eine gute Entscheidung, die für Dich passt!
Gruß Roland



Hallo Roland,

danke für deinen Erfahrungsbericht. Macht mir schon ein wenig Mut.
Ich dachte immer heutzutage wird nicht mehr angebohrt.
Jedenfalls war es das, was ich immer las. Stattdessen aber auch, dass der Heilungsprozess sich
ewig in die Länge und teilweise über Jahre zieht.
Das wäre für mich natürlich absoluter Horror, denn das Laufen fehlt mir jetzt schon.
Ich gehe momentan täglich aufs Ergometer, aber es ist halt kein Laufen.
Hoffe ich kann das wenigstens so weiter beibehalten und mir wird das Bein nicht komplett ruhig gestellt.
An deiner Geschichte sieht man aber auch wieder, wie wichtig es ist sich mehrere Meinungen einzuholen.
Ich habe heute mit einem befreundeten Physiotherapeuten gesprochen, dieser meinte dass der Meniskusriss auf jeden Fall operiert werden muss, wenn ich weiter laufen will.
Und er hat mir die Adresse einer Sportklinik gegeben, die sehr gut sein soll. Mal schauen, wie schnell ich da als Kassenpatient einen Termin bekomme.
Glaube wenn man mich dann vor die Wahl stellt, keinen Sport oder vier Löcher - dann nehme ich auch die vier Löcher lach.
Ohne die Bewegung gehe ich kaputt.
Ich werde auf jeden Fall berichten !

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

8
Eifelkater hat geschrieben: 28.04.2023, 05:35 Meniskussrisse müssen wohl nicht zwangsläufig operiert werden.

https://www.lumedis.de/ba/lba/meniskusriss-joggen.html

https://www.knie-marathon.de/mit-geriss ... iskusriss/


Danke für die Links.
Ich habe gestern mit einem befreundeten Physiotherapeuten gesprochen.
Dieser war der Meinung, dass selbst ein kleiner Meniskusriss einer OP bedarf. Weil dieser eben durchs Laufen weiter einreissen kann.
Aber er ist eben auch "nur" Physiotherapeut.

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

10
ultraistgut hat geschrieben: 28.04.2023, 15:05 Hatte mich beim Meniskusriss für die OP entschieden, war 6 Monate lauftechnisch außer Gefecht, konnte aber bald schon Radfahren. Das war im Jahr 2014. Seitdem geht es mir sehr gut, keinerlei Beschwerden - es läuft und läuft !


Und dein Knie fühlt sich wieder so fit an wie vorher ?
Das macht mir echt Mut, danke.
Ich glaube mit 6 Monaten könnte ich leben, sofern ich dann
aufs Ergometer könnte und die Hoffnung hätte, wieder richtig fit zu werden.

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

11
Ich stehe gerade vor der gleichen Entscheidung. Hatte mir beim Bouldern einen Meniskusriss geholt, der aber erst 7 Wochen danach diagnostiziert wurde (siehe paar Themen unter deinem). Im MRT eine Woche nach dem Unfall hat der Radiologe den Riss schlicht nicht erkannt, obwohl deutlich sichtbar... Bin damit sogar noch 3 mal Laufen gewesen. Nach dem dritten Lauf (13km mit 300 Hm Trails bergauf) kamen dann auch erst die Schmerzen. Während des Laufs alles gut. 4 Wochen danach sogar noch Ski gefahren, weil ich davon ausging keinen Riss zu haben und die Schmerzen sich besserten.

Die Aussage deines Physios deckt sich auch mit den Aussagen von einem Kniespezialisten, bei dem ich letzte Woche zur Vorstellung war und was man sonst so liest. Der Riss kann bei Belastung weiter reißen. Die Verfranzungen des Risses können weiterhin den Knorpel schädigen und es besteht damit die Gefahr der Arthrose im weiteren Verlauf. Das tückische ist, dass man davon nichts merkt, erst wenn quasi der Knorpel schon weg ist.
Ich habe mich innerlich bereits für die OP entschieden, warte trotzdem noch einen weiteren Termin bei einem zweiten Spezialisten ab, bei dem ich mich dann wahrscheinlich auch operieren lassen möchte. Die machen dort pro Jahr 1000 OPs, darunter auch Leistungssportler und haben gute Erfahrung. Das ist mir wichtig, dass es nicht irgendein Wald- und Wiesenarzt macht.

Die beschriebenen 6 Monate Laufpause oben sind dann wahrscheinlich nach Meniskusnaht. Hingegen bei der Meniskusresektion soll man wieder nach 6-8 Wochen voll belastungsfähig sein. Allerdings gilt dann für den entnommen Teil des Meniskus: Was weg ist, ist weg. Die Naht und damit der Erhalt des Meniskus steht wohl im Vordergrund, wie es mir erklärt wurde. Endgültig wird das aber teilweise auch erst während der OP entschieden, was genau abgetragen oder genäht wird.

Ich hoffe auch, dass man danach mit genügend Muskelaufbau wieder Laufen, Trailrunning, Bergsteigen und alles mögliche machen kann. Aktuell ist bei mir an so was nicht zu denken. Laut Orthopäde wäre das Knie wieder voll belastbar, aber schlauer ist man erst hinterher. Kannst gerne erzählen, wie es bei dir weiter geht.

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

12
Mat_Cha hat geschrieben: 29.04.2023, 07:27
ultraistgut hat geschrieben: 28.04.2023, 15:05 Hatte mich beim Meniskusriss für die OP entschieden, war 6 Monate lauftechnisch außer Gefecht, konnte aber bald schon Radfahren. Das war im Jahr 2014. Seitdem geht es mir sehr gut, keinerlei Beschwerden - es läuft und läuft !


Und dein Knie fühlt sich wieder so fit an wie vorher ?
Das macht mir echt Mut, danke.
Ich glaube mit 6 Monaten könnte ich leben, sofern ich dann
aufs Ergometer könnte und die Hoffnung hätte, wieder richtig fit zu werden.
Ja, ich habe nie mehr irgendetwas gespürt - bis heute - alles bestens ! Und nach 6 Monaten fing ich wieder mit dem Laufen an, dauerte nicht lange, bis ich dann wieder die alte Kondition hatte ! Und bis heute - wie gesagt - alles bestens, keinerlei Nachwirkungen, alles wunschgemäß verlaufen !! Trau dich !! Viel Glück !!

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

13
traubi hat geschrieben: 29.04.2023, 12:33 Ich stehe gerade vor der gleichen Entscheidung. Hatte mir beim Bouldern einen Meniskusriss geholt, der aber erst 7 Wochen danach diagnostiziert wurde (siehe paar Themen unter deinem). Im MRT eine Woche nach dem Unfall hat der Radiologe den Riss schlicht nicht erkannt, obwohl deutlich sichtbar... Bin damit sogar noch 3 mal Laufen gewesen. Nach dem dritten Lauf (13km mit 300 Hm Trails bergauf) kamen dann auch erst die Schmerzen. Während des Laufs alles gut. 4 Wochen danach sogar noch Ski gefahren, weil ich davon ausging keinen Riss zu haben und die Schmerzen sich besserten.

Die Aussage deines Physios deckt sich auch mit den Aussagen von einem Kniespezialisten, bei dem ich letzte Woche zur Vorstellung war und was man sonst so liest. Der Riss kann bei Belastung weiter reißen. Die Verfranzungen des Risses können weiterhin den Knorpel schädigen und es besteht damit die Gefahr der Arthrose im weiteren Verlauf. Das tückische ist, dass man davon nichts merkt, erst wenn quasi der Knorpel schon weg ist.
Ich habe mich innerlich bereits für die OP entschieden, warte trotzdem noch einen weiteren Termin bei einem zweiten Spezialisten ab, bei dem ich mich dann wahrscheinlich auch operieren lassen möchte. Die machen dort pro Jahr 1000 OPs, darunter auch Leistungssportler und haben gute Erfahrung. Das ist mir wichtig, dass es nicht irgendein Wald- und Wiesenarzt macht.

Die beschriebenen 6 Monate Laufpause oben sind dann wahrscheinlich nach Meniskusnaht. Hingegen bei der Meniskusresektion soll man wieder nach 6-8 Wochen voll belastungsfähig sein. Allerdings gilt dann für den entnommen Teil des Meniskus: Was weg ist, ist weg. Die Naht und damit der Erhalt des Meniskus steht wohl im Vordergrund, wie es mir erklärt wurde. Endgültig wird das aber teilweise auch erst während der OP entschieden, was genau abgetragen oder genäht wird.

Ich hoffe auch, dass man danach mit genügend Muskelaufbau wieder Laufen, Trailrunning, Bergsteigen und alles mögliche machen kann. Aktuell ist bei mir an so was nicht zu denken. Laut Orthopäde wäre das Knie wieder voll belastbar, aber schlauer ist man erst hinterher. Kannst gerne erzählen, wie es bei dir weiter geht.
das ist ja unglaublich, dass bei dir nichts erkannt wurde.
Wahrscheinlich eine Art Betriebsblindheit.
Ich habe an meinen Bildern direkt was gesehen, auch wenn der Riss sehr gering sichtbar ist.
Dachte aber immer : Ok du bist kein Arzt, warten wir mal ab...

Ich habe heute diesen Bericht gelesen : https://www.functional-training-magazin ... behandeln/
Mein Knorpel ist zum Glück noch intakt und es gibt keinen Reizerguss, da ich meine Knie noch einige Zeit brauche ( Bin ja erst 38)
habe ich mich auch schon innerlich auf OP eingestellt.
Da scheint sich die Meinung vom Physiotherapeuten und deinem Spezialisten zu bestätigen. Ist ja auch nachvollziehbar.
Bzw. würde sogar gerne den Weg gehen, bevor ich einen Knorpelschaden riskiere.
Darf ich fragen woher du kommst ? Mir wurde die Gelenk und Sportklinik Rhein Ruhr sehr empfohlen.
Leider habe ich dort erst am 12.6 einen Termin bekommen. Mein Orthopäde soll auch sehr gut sein, aber man legte mir ans Herz gerade als Sportler auch mal diese Klinik anzufragen.

Ich würde mich freuen, wenn du mich auf dem aktuellen Stand hältst, welche Methode bei dir eingesetzt wird und wie der Heilungsprozess wird. Ich denke der Weg zurück ist lang, aber wenn nix verpfuscht wird machbar.
Kopf hoch !
Wünsche dir alles Gute und baldige Besserung !

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

14
ultraistgut hat geschrieben: 29.04.2023, 13:48
Mat_Cha hat geschrieben: 29.04.2023, 07:27
ultraistgut hat geschrieben: 28.04.2023, 15:05 Hatte mich beim Meniskusriss für die OP entschieden, war 6 Monate lauftechnisch außer Gefecht, konnte aber bald schon Radfahren. Das war im Jahr 2014. Seitdem geht es mir sehr gut, keinerlei Beschwerden - es läuft und läuft !


Und dein Knie fühlt sich wieder so fit an wie vorher ?
Das macht mir echt Mut, danke.
Ich glaube mit 6 Monaten könnte ich leben, sofern ich dann
aufs Ergometer könnte und die Hoffnung hätte, wieder richtig fit zu werden.
Ja, ich habe nie mehr irgendetwas gespürt - bis heute - alles bestens ! Und nach 6 Monaten fing ich wieder mit dem Laufen an, dauerte nicht lange, bis ich dann wieder die alte Kondition hatte ! Und bis heute - wie gesagt - alles bestens, keinerlei Nachwirkungen, alles wunschgemäß verlaufen !! Trau dich !! Viel Glück !!


Das freut mich für dich und gibt mir Hoffnung !
Danke !

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

15
So heute war nun endlich der langersehnte Orthopäden Termin.
Also mein Doc ist davon überzeugt, dass mein Schmerz von den zwei Knochenmarködemen kommt.
Die sind wohl auch nicht gerade klein.
Weiß nicht, ob mir der Meniskus plus OP nicht lieber gewesen wäre...jedenfalls wollen wir jetzt erstmal diese Baustelle beheben.
Heißt ich bekommen drei Monate eine Uploader Ortes - wenn dieses 935 Euro Ding von der Kasse genehmigt wird.
Und dann noch immer Sommer, ich freue mich. Laut Orthopäde darf ich 3 Monate Laufpause einplanen, aufs Ergometer nach ein paar Wochen. Aber nur Seniorenradeln, keine Tour de France.
Und dann schauen wir mal, ob die Schmerzen dann noch da sind...
Deprimierend alles.

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

17
runners.high hat geschrieben: 04.05.2023, 18:52 Hallo Mat_Cha,

was ist den "Uploader Ortes" - habe ich ja noch nie gehört - nun so bewandert bin ich in medizinischen Dingen ja nicht ....aber selbst Google sagt da nichts Aufschlussreiches dazu???

Gruß Roland


Hallo Roland,

oh je da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen.
Eine Unloader Orthese war gemeint :
https://www.ossur.com/de-de/orthetik/knie/unloader-one
Das Ding soll mir wohl die Krücken ersparen.

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

18
Uargh...Knochenödem...plage ich mich auch schon länger mit herum.
Allerdings im Sprunggelenk.

Der erste Orthopäde machte, nachdem ich meine Beschwerden geschildert hatte, erst mal ein Roentgenbild.
MRT wäre quatsch, da würde man eh nichts sehen, weil es sicher mit den Knochen zusammenhängen würde (da hätte ich mich eigentlich schon verabschieden sollen).
Seine Diagnose: Beginnende Arthrose...da können wir Hyaluron-Spritzen in das Sprunggelenk einsetzen...dann würde es wieder wie geschmiert laufen.
€ 230 abgedrückt...fünf Spritzen über einige Tage verteilt.
Und was hat es gebracht? Nur dem Doc ein schönes Einkommen.
Vielen Dank.

Der nächste Orthopäde hat sich dann ein bisschen mehr Mühe gegeben.
MRT -> Knochenödem im rechten Sprunggelenk.

Er sagte mir auch, dass man nicht wirklich viel machen könnte.
Viele Menschen (auch Läufer) haben Knochenödeme, die jedoch zumeist keine Beschwerden verursachen.
Es gäbe verschiedene Möglichkeiten:
- Sportpause
- Bohren
- Rheuma Medikament
- Stoßwellen

Sportpause habe ich gemacht...einige Monate. Hat gar nichts gebracht...eigentlich nur, dass ich, je weniger ich mich bewegt habe, die Schmerzen nach einem wiederholten Start umso schlimmer waren.

Bohren konnte er selber nicht empfehlen.
Es würde auch nichts dagegen sprechen...aber Erfolge hatte er damit auch nicht wirklich.

Rheuma Medikament: Fragt mich nicht warum...anscheinend gab es dazu Studien, die den Schluss zulassen, dass das u.U. helfen würde. Allerdings würde das den gesamten Organismus beeinflussen und die Chancen konnte er nicht einschätzen.

Stoßwellen: Ja, es würde wohl damit gearbeitet...aber klare Erkenntnisse, dass das wirklich hilft, gibt es auch da nicht.

Er hat mich dann noch für eine zweite Meinung in eine Klinik geschickt, die darauf spezialisiert sind.
Dort hat man mir dann nach sehr kurzer Zeit gesagt, dass es keine andere Möglichkeit gibt, als die Ferse zu zersägen und wieder ordentlich zusammenzusetzen. Wegen einer Fehlstellung würde die Belastung zu sehr auf der Außenseite liegen und daher käme auch das Knochenödem. Ich glaube die Ansage war "1 Woche Krankenhaus...4 Wochen Gips...6 Monate Krücken...dann langsamer Aufbau"
Danke nein...da ist der Leidensdruck nicht hoch genug.

Im Endeffekt hat sich nur Folgendes als sinnvoll (für mich!) gezeigt:
Keine Experimente bei Läufen (z.B. "ach, heute mache ich mal Bergläufe...habe ich schon ewig nicht mehr gemacht")
Keine schnellen Umfangssteigerungen
Sehr schnelle Runden nur in geringem Umfang
...und immer auf den Körper hören.

Viele Grüße,
Axel

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

19
Hey Axel,


danke für deinen Erfahrungsbericht.

Dein Ödem ist also mit der Zeit dann doch verheilt ? Aber wirksam war wohl nur die komplette Schonung oder ?
Also diese Tortur hätte ich mir auch erspart... 6 Monate Krücken, der absolute Horror und wer weiß, on du jemals wieder hättest richtig laufen können...Habe auch im Juni noch einen Termin in einer Sportklinik. Mal schauen, was die sagen.
Mein Orthopäde meinte auch, dass er nicht anbohren will und Stoßwellen zwar helfen können, aber nicht erwiesen ist, wie hoch die Wirksamkeit wäre. Infusionen haben mir manche in einem anderen Forum vorgeschlagen, Kosten müsste ich wohl selber tragen und das würde auch nur stationär gemacht werden. Weil es nicht ohne Risiko ist.

Auf seinen Körper hören - da hast du was richtiges gesagt. Ich denke das habe ich nicht immer. Habe mich oft stur nach Trainingsplan gehalten und da habe ich wohl ganz klar überlastet, weil ich danach noch auf dem Rad war, plus Stabi und Krafttraining.
Darf ich fragen, wie viele km du jetzt im Wochenumfang läufst ?
Hattest du auch eine Orthese oder Krücken ?

Ich finde den Gedanken irgendwie Horror mindestens drei Monate nicht laufen gehen zu können. Gerade jetzt in dieser Jahreszeit ist es mental doch sehr schwer für mich.

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

20
Mat_Cha hat geschrieben: 05.05.2023, 16:25 Dein Ödem ist also mit der Zeit dann doch verheilt ? Aber wirksam war wohl nur die komplette Schonung oder ?
Naja, nicht wirklich.
Ich habe gemerkt, dass regelmäßiges Laufen in gleichmäßigem Tempo, Gymnastik/Dehnen, Stärkung des Sprunggelenks (z.B. Balance Board) mit geholfen hat.
Schonen hatte in meinen Augen eher einen "wer rastet der rostet"-Effekt...und eine Belastung nach einigen Tagen/Wochen war erheblich schmerzhafter als stetige Belastung.
Was ich nach einigen Versuchen komplett eingestellt habe, ist z.B. das Fußballkicken in der Halle. Keine Chance. Beim Kicken lief sogar alles ziemlich gut...aber die Tage danach habe ich es bitterlich bereut.
Vermutlich sind die Belastungen durch die schnellen Bewegungen (insbesondere die seitlichen Kräfte, die auf das Sprunggelenk wirken) zu hoch.
Aber bitte: Vermutlich ist es auch bei jedem anders...daher sollte das nicht als Blaupause dienen! ;-)
Mat_Cha hat geschrieben: 05.05.2023, 16:25 Mein Orthopäde meinte auch, dass er nicht anbohren will und Stoßwellen zwar helfen können, aber nicht erwiesen ist, wie hoch die Wirksamkeit wäre.
Ja, anscheinend gibt es leider keine wirklich erprobte und verlässliche Therapie.
Mat_Cha hat geschrieben: 05.05.2023, 16:25 Auf seinen Körper hören - da hast du was richtiges gesagt. Ich denke das habe ich nicht immer.
Kenne ich :hihi:
Mat_Cha hat geschrieben: 05.05.2023, 16:25 Darf ich fragen, wie viele km du jetzt im Wochenumfang läufst ?
Hattest du auch eine Orthese oder Krücken ?
Orthese/Krücken hatte ich keine.
Die Schmerzen sind aber auch nie (oder nur sehr gering) beim Gehen oder gar in Ruhe aufgetreten...zum Glück.
Laufumfang ist gerade nicht so hoch...allerdings, weil ich vor ein paar Wochen Corona hatte und es wirklich langsam wieder angehen lassen will.

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

21
Oh okay, ja Fußball ist wirklich auch nicht knochenfreundlich. Gerade nicht in der Halle.
Habe selber viele Jahre gekickt und es dann aufgrund mehrerer Bänderverletzungen am Fuß aufgegeben.

Von genereller Schonhaltung halte ich auch nichts. Deswegen werde ich ein bisschen aufs Ergometer, sowie mit dem Arzt abgesprochen.
Soll auch den Knochen mit Sauerstoff versorgen und somit erhalten.
Ich habe zufällig einen alten Bekannten getroffen. Der hat sich bei einem Sturz im Handball ein Ödem im Femur geholt. Hat nun auch Orthese, scheint also eine gängige Methode zu sein.

Leider habe ich ja auch im Ruhezustand Schmerzen, je nach dem. Liegt aber auch an meinem Job, der ja körperlich ebenfalls belastet.
Habe es die Woche wieder gemerkt. Heute wird mir die Orthese angesetzt. Angeblich soll die auch beim Schlafen getragen werden.

Naja in drei Monaten wird man sehen, wie viel es gebracht hat.
Und wie ich wieder einsteige. Da werde ich wieder von null beginnen.

Re: Knochenmarksödeme und Meniskusriss

22
So nun noch mal ein kleines Feedback nach einiger Zeit.
Meine Knochenödeme am Tibiaplateau und Femurkondylus sind sehr gut verheilt. Hatte am Mo ein MRT, ich habe auch den Arzt gewechselt. War in einer Sport und Gelenkklinik bei einem sehr kompetenten Arzt. Nur sieht es leider so aus, dass der Riss immer noch zu sehen ist und der verläuft wohl horizontal im Hinterhorn, irgendwas ist auch an der Kapsel in beiden MRT Bildern sichtbar.
Kurzum ich werde nun operiert.
Hab schon ein bisschen Panik, ob ich irgendwann wieder einen halben oder einen kompletten Marathon damit laufen kann...
wird wohl genäht der Riss.
Antworten

Zurück zu „Gesundheit & Medizin“