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Heidelberg - Ein Urban Run in Etappen

Heidelberg - Ein Urban Run in Etappen

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Vorwort:

Laufen ist für die meisten von uns ein Hobby. Manche zielen mehr auf Leistung ab, andere auf Gesundheitsaspekte, wiederum andere laufen einfach aus Freude am Laufen.
Bei mir ist eine Mischung aus allen drei Gründen und momentan kam aus meiner Sicht der letzte Punkt einfach zu kurz . Darum habe ich mich entschieden zwischendurch einfach auch mal was zu machen, was man unter der Kategorie „Just for fun“ einordnen kann.

Vielleicht kennt ihr es von euch selbst… triste Strecken sind mir ein Graus. Ich laufe lieber einen kurvigen Waldlauf mit Steigungen als eine schnellen flachen Run auf einer geraden Wendestrecke.

Was bietet sich also mehr an, als eine Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, historischen Gebäuden und wunderschönen Waldstrecken laufend zu erkunden. Genau das mache ich mit meiner Heimatstadt Heidelberg.

Nun ist es so, dass Heidelberg eine beinahe unverschämte Anzahl von Punkten und Wegen hat, die es sich an- bzw. durchzulaufen lohnt...und ständig kommen neue hinzu. Sei es das weltberühmte Schloss oder der nicht weniger bekannte Philosophenweg, die Altstadt, das Klinikum am Neuenheimer Feld mit dem angrenzenden Leistungszentrum, Heimat einiger Rugby-Bundesligisten, dem BBL-Erst- bzw. Zweitligateam, dem neuen Stadtteil Bahnstadt mit moderner Architektur, den beiden Friedhöfen Bergfriedhof und Ehrenfriedhof und natürlich den herrlichen Waldwegen und Trails rund um die Thingstätte oder den Königsstuhl samt Himmelsleiter.

Doch es gibt auch unzählige unbekannte Flecken, kleine Oasen weniger berühmter Schönheiten inmitten eine Stadt. Alte Treppen, prächtige Villen, verschnörkelte Architektur oder nur-wenige-fuß-breite Wege direkt am Neckar, die bei höheren Wasserständen schon unter Wasser stehen.

Offen gesagt, es sind viel zu viele Punkte um sie alle zu kennen und immer wieder erwische ich mich selbst, wie ich Kartenmarkierungen entdecke, nur wenig abseits meiner üblichen Laufwege, und mich frage „was ist das eigentlich?“ und „wieso war ich da bisher noch nie?“

Es ist mir bewußt, dass ich weder alle Punkt in einem Bericht abdecken kann, noch dass das was mir schön und interessant ist, auch von anderen so empfunden wird. Und manch Ortskundiger wird sich fragen, wo ist Punkt X oder Sehenswürdigkeit Y? Vielleicht kenne ich sie selbst nicht, vielleicht bin ich schlicht zu schlicht um die Schönheit zu erkennen.

Dieses kurze Tagebuch hat kein festes Ziel. Ich will damit niemanden nach Heidelberg locken und auch niemanden dazu nötigen selbst so etwas zu verfassen. Aber vielleicht gibt es den einen oder anderen Anreiz, wenn jemand schon mal in der Gegend ist, sich doch auf einen Lauftour zu begeben oder einen Punkt anzusteuern, den er/sie noch nicht kannte.

Ich für mich, will lediglich entschleunigen. Eine kleine Oase im hektischen Alltag schaffen und wenn es nur ein oder zwei Läufe im Monat oder im Quartal werden, die weder auf Tempo, noch auf Dauer gelaufen werden, sondern einzig und allein zur Entspannung und zum Genuß… und ich bin mir bewußt, dass die gleiche Strecke an unterschiedlichen Tagen oder zu unterschiedlichen Jahrezeiten, ja selbst zu verschiedenen Uhrzeiten einen anderen Eindruck und Effekt erzielen kann.

Jede Etappe bietet also das Potential für viele verschiedene Eindrücke. Schauen wir mal, wo dieses Projekt hinführt…!

Etappe 1 folgt...

1 - Neuenheimer Feld - Hauptbahnhof - Run

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Bevor es losgeht…

Ich versuche die Etappen eher kurz zu halten, auch um eventuelle Nachläufer nicht durch zu lange Passagen abszuschrecken, aber auch, weil es für mich leichter ist, kleinere Happen zu servieren. Wer sich die Stadtkarte auf Komoot oder OSM anschaut, wird auch keine Schwierigkeiten haben, attraktive Strecken jenseits der 20km zu planen. Ich sage nur „Jokertrail“ oder „Mammutmarsch“...es gibt bereits tolle Veranstaltungen.

Ich habe absichtlich mit der – für mich und vermutlich auch für andere – „langweiligsten“ Etappe begonnen, und mir ist durchaus bewußt, dass die Etappenführung und -zusammenstellung nicht optimal gewählt ist. Inbesondere jemandem, der nur zwei oder drei Tage in der Stadt ist und der trotzdem (fast) alles sehen will, würde ich natürlich eine komplett andere Streckenführung in ihrer Gesamtheit empfehlen.

Außerdem werde ich keine ausführlichen Beschreibungen der einzelnen Anlaufpunkte geben, denn ich möchte hier nicht spoilern, sondern lediglich Tipps geben, wo man unbeschwert hinlaufen kann / können sollte.

Etappe 1 – Grau in Grau
Die erste Etappe befasst sich eher mit dem urbanen Flair der Stadt. Weniger historisch, eher triste Farben, die an einem grauen Herbsttag noch weniger lebendig erscheinen und selbst die bunten Blätter an den Bäumen nicht so wirken als würde noch wenigstens ein Hauch von Leben in ihnen wirken.

Der Westen der Stadt ist – und das meine ich nicht mal negativ – einfach zu dieser Jahreszeit weniger romantisch, weniger hübsch als andere Stadtteile. Dennoch ist er mitnichten weniger sehenswert.

Start der Etappe ist auf dem Parkplatz des Sportzentrum Nord im Neuenheimer Feld. Warum genau dort? Weil es dort kostenlose Parkplätze gibt und es ein ruhiger Einstieg mit nicht ganz so viel Verkehr ist.

Vom Start weg geht es zuerst direkt nach links in einen kleinen Feldweg in Richtung des Olympiastützpunktes Heidelberg. Schwimmen, Basketball, Fechten, Universitätssport uvm. Der Stützpunkt ist einer von drei großen sportlichen Schwerpunkten im direkten Stadtgebiet, zusammen mit den gleich folgenden Rugby- und Leichtathletikanlagen in unmittelbarer Nähe, sowie dem Sportzentrum Süd, mit weiteren Rugby- und Fußballanlagen.

Über den Parkplatz und auf einem Trampelpfad lässt sich das Sportgelände durchqueren und am Ende befinden sich bereits rechterhand eines von zwei Freibädern und das Sportgelände der TSG78 Heidelberg.

Wir überqueren hier die Tiergartenstraße und folgen der Zufahrt zum Parkplatz des Schwimmbads bis wir direkt an den Neckar kommen. Hier verläuft ein idyllischer Weg, der im Grunde von Mannheim bis in die tiefsten Tiefen des Neckartals gelaufen werden kann, natürlich nicht immer so idyllisch, aber stets am Fluss entlang.

Nachdem wir links auf diesen Weg abgebogen sind, wirkt es erst einmal als laufen wir nur gewöhnlichen Weg entlang, doch kommen bietet sich zu unserer Linken immer wieder die Gelegenheit einen Blick durch die dichten Hecken zu erhaschen, die den Weg von den einzelnen Locations abschirmt. Zuerst das Rugbyfeld des SC Neuenheim, danach – beinahe bis zu der Stelle an der wir den Fluss überqueren werden – der Heidelberger Zoo.
Gerade letzter ist immer einen Besuch wert und sollte bei einem Besuch in der Stadt nicht fehlen.

Nach etwa 2.5 gelaufenen Kilometern bietet sich die erste von insgesamt sechs Gelegenheiten den Neckar im Stadtgebiet trockenen Fußes zu überqueren – das Stauwehr Wieblingen. Bereits hier bietet sich ein schöner Blick den Neckar entlang mit Aussicht auf das Schloss und die Gipfelstation auf dem Königsstuhl.

Nach der Überquerung wird es ein wenig tricky, wie man am besten zur nächsten Zwischenstation – dem Heidelberger Hauptbahnhof – gelangt. Die Vangerowstraße und die B37 als Zufahrt zur BAB 656 nach Mannheim lassen sich grundsätzlich über Ampel überqueren. Für diese Etappe wähle ich jedoch zuerst den direkten Weg über eine Fußgängerfurt und folge anschließend der Gneisenaustraße und dem Wieblinger Weg bis zur Brücke über die Autobahn.

Wer etwas länger laufen und sich ein wenig eisenbahnesques Flair antun möchte, kann nach der Überquerung der BAB dem Wieblinger Weg nach rechts folgen und an der Kreuzung Gutachweg durch eine Unterführung unter der Bahnstrecke hindurch und dann den Gleisen vorbei am alten Bahnbetriebswerk, Bauhaus und Kino Richtung Bahnhof laufen. Ich werde diesen Teil erst in einer späteren Etappe mitnehmen.

Wir biegen also nach links durch einen kleinen Park bis wir wieder auf die Gneisenaustraße treffen und folgen dieser nach rechts bis zum Bahnhof.

Was soll ich sagen, dieser hat sich in vierzig Jahren kaum verändert, lediglich der McDonalds ist verschwunden. Durch den Seiteneingang gegenüber der Straßenbahnhaltestelle betreten wir den Bahnhof und laufen immer geradeaus bis ans Ende des Terminals am Ausgang „Bahnstadt“. (Die Bahnstadt wird in einer späteren Etappe belaufen werden.)

Beim Durchqueren werde ich fast ein bißchen nostalgisch, vor allem als ich die Modelleisenbahn entdecke, an der ich schon als kleiner Junge gespielt hatte. Ich bin bestimmt 15 Jahre nicht mehr hier gewesen und trotzdem sieht noch alles gleich aus.

Wir verlassen den Bahnhof über eine Treppe und folgen dem Max-Plank-Ring und Czernyring über die Czernybrücke.
Wem danach ist, der kann hier – direkt nach der Czernybrücke – nach rechts abbiegen, kurz darauf den alten Betriebshof passieren und dann linkerhand, auf dem Landfriedgelände, bei einer Runde Bowling im Firebowl oder leckeren Burgern in Moes Roadhouse entspannen.
Ich laufe jedoch gerade aus weiter und mache mich langsam auf den Rückweg. Am Ende des Czernyrings überqueren wir die Bergheimer Straße, folgen der Vangerowstraße nach rechts und biegen an der St. Albertkirche nach links auf die Ernst-Walz-Brücke. Anschließend wenden wir uns nach links in die Jahnstraße und biegen rund 100m nach der nächsten Kurve wieder nach links in das Gelände des Universitätsklinikum Heidelberg.

Ich finde es offengestanden eher schwierig einem außenstehenden die optimale Route durch das Gelände zu geben, da es zwar – meiner Meinung nach – einige schöne Stellen gibt, die jedoch keine wirkliche Besonderheit im Sinne eines Reiseführers sind. Als ein Must-Have-Seen empfinde ich den kleinen botanischen Garten und das öffentlich einsehbare Bärengehege der Zoos. Schaut euch die Karte auf OSM an und entscheidet dann selbst was ihr sehen wollt. Wer es drauf anlegt, kann alleine im Neuenheimer Feld eine 10km Runde gestalten.

Ich folge also der Kirschnerstraße-Hofmeisterstraße bis zum Eingang des Botanischen Gartens (40), durchqueren diesen und laufe dann querbeet über Zentralmensa (45), Tertiärgarten am Geowissenschaftlichen Museum (54/55) am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (58) und über das Gelände der Medizinischen Klinik (60/61) zum Zoo (62) und von dort immer der Tiergartenstraße folgend zurück zum Sportzentrum Nord.
Nach ca. 12 Kilometern ist die Runde damit zu Ende. Ich bin selbst ein wenig erstaunt, wie viele Baustellen es auf dieser Runde gibt. Das Stadtbild – gerade im Bereich Hauptbahnhof und Klinikum aber auch in den äußeren Stadtteilen – befindet sich seit Jahren im Wandel und trotzdem gibt es zwischen dem Neuen für mich auch so viel Altes (wieder) zu entdecken.

2 – Stadt-Trail light

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Ich könnte es mir einfach machen und sagen „Nehmt das Viereck, dass sich aus Sofienstraße, Neckarstaden, Friedrich-Ebert-Anlage und Karlstor-Schloss bildet und lauf darin alle Straßen ab“. Ich würde nicht mal falsch liegen, denn so gut wie alle Sehenswürdigkeiten der Altstadt liegen in diesem Viereck.
Aber ganz so einfach will ich es mir nicht machen und außerdem würde der Bericht in ein Wirrwarr aus Ecken und Kanten ausufern.

Ich sage es offen, mein Bericht ist weder der Altstadt noch, der vielen tollen Trails und Waldpfade, zwischen Kurfürstenanlage und des Bereichs oberhalb des Schlosses von Königstuhl bis Rohrbach erstrecken, würdig.
Es wäre ohne weiteres ein Marathon nötig würde man alle läuferischen Highlights in einen Lauf packen wollen und doch bin ich mir auch sicher, dass so manche(r) sagen fragen wird, was an (Teilen) der nachfolgenden Strecke so schön sein soll, wenn man keine Leidenschaft für Treppen, rutschige Trails oder einen halben Meter breite Waldpfade sein eigen nennt.

Die Trails und Waldpfade zwischen Schloss und Königsstuhl, der Bereich um den Ehrenfriedhof und der Wald auf der nördlichen Neckarseite (Philosophenweg, Thingstätte), werde ich in separaten Sessions belaufen.

Leider konnte ich meine geplante Strecke nicht ganz so laufen, wie ursprünglich geplant. Eigentlich sollte die Strecke östlich des Schlosses an der Kreuzung Schloss-Wolfsbrunnenweg und Valerieweg beginnen, doch leider ist letzterer bis November 2024 gesperrt und somit wird einer des schöneren Urban-Trails der Stadt zwangsläufig aus dem Programm genommen.

Außerdem gestaltet sich das Parken etwas schwierig an Tagen wie diesem Sonntag. Also verlegte ich den Startpunkt an eine andere – nicht minder geeignete – Stelle der Strecke. Startpunkt ist die Aussichtsplattform am Riesenstein. Hier hat man erst einmal einen herrlichen Blick über die Stadt.
Gegenüber ist ein Klettersteig mit einigen Parkplätzen. Falls dort nichts frei ist, kann man auch dem Johannes-Hoops-Weg Richtung Schmieder-Kliniken fahren, dort gibt es auch noch Parkmöglichkeiten (z.B. Hutzelwaldhütte).

Vom Parkplatz geht es erst einmal kurz auf der Hauptstraße Richtung Innenstadt. Direkt hinter der Tunnelentlüftung, einem Gebäude, das eher einem riesigen Schachturm gleicht, geht eine kleine Treppen links runter. Hier wird es unter Umständen sehr rutschig, denn zwischen den beiden Treppenabschnitten verläuft ein kleiner Trail.

Wir folgen der Klingenteichstraße für etwa 200m und biegen dann links in einen kleinen Park ein. Hier ist es jedem selbst überlassen ob er/sie gleich nach rechts ab den Park durchqueren will oder erst geradeaus und dann nach rechts über einen kleinen Waldweg zum unteren Ende des Parks gelangen will.
Der Einfachheit halber empfehle ich gleich rechts abzubiegen, denn so verpasst man den wunderschönen Klingenteichfall auf gar kein Fall.

Wir verlassen den Park am unteren Ausgang und laufen die Klingenteichstraße ein Stück nach oben und an der Kehre jedoch weiter geradeaus und über Graimbergweg und Neue Schlosstraße in den Schloßpark hinein.
Wer ein wenig mehr Strecke und Höhenmeter nicht scheut, kann auch die Klingenteichstraße hinab, durch das Klingenteichtor und an der Polizeistation nach rechts auf den Schlossberg und in dessen Verlängerung in die Neue Schlosstraße biegen und dieser nach oben bis zum Schlossgarten folgen. Wer sich dies antut, wird mit einem interessanten Blick auf das Schloß, schöner Architektur und der (etwas versteckten) Möglichkeit einen ungewöhnlichen Blick auf die Bergbahn zu erhaschen belohnt.

Für den nächsten Abschnitt tue ich mir schwer eine Empfehlung auszusprechen, denn im Grunde sollte man den ganzen Schlosspark gesehen haben. Am besten nehmt euch die Openstreetmap-Karte zuhilfe und lauft den kompletten Schlosspark zwischen Punkt 11 und Punkt 19 auf dem nachstehenden Bild ab. Für den inneren Teil des Schlosshofs braucht man soweit ich weiß eine Eintrittskarte. Ob es sich lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Über Karlsschanze und Friesenberg gelangt ihr dann nach unten auf die Hauptstraße. Biegt nach links und ab jetzt gilt im Grunde dasselbe wie im Schlosspark… zwischen Punkt 20 und 41 ist (fast) alles sehenswert.
Ich habe eine Route gewählt, die zumindest einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Karlsplatz, Heiliggeistkirche, Alte Brücke, Jesuitenkirche, Uniplatz und Marstall abpasst.

Sofern sich die Gelegenheit ergeben sollte, scheut euch bspw. nicht auch einfach mal in den Innenhof der Neuen Universität zu durchlaufen oder die Peterskirche zu umrunden.

Am Bismarckplatz verlassen wir die Altstadt und biegen auf die Sophienstraße Richtung Rohrbach. An einer Ampel überqueren wir die Friedrich-Ebert-Anlage und laufen kurz durch den Stadtgarten (43) bevor wir an der nächsten Ampel (linkerhand befindet sich jetzt der Eingang in den Gaisbergtunnel) über die K9708 in die Gaisbergstraße laufen.

Ab jetzt ist das klassische Sightseeing vorbei und es folgt der läuferisch anspruchsvollere Teil. Nach einigen Metern öffnet sich nach links – an der Einmündung Gaisbergstraße – Hans-Böckler-Straße – der Eingang in den Sensenried (44).

Für rund 350 Meter nehmen wir Stufe um Stufe, immer wieder kurz unterbrochen durch kleine Zwischenstücke, die beinahe erholsam wirken. Wem es zu viel ist, kann nach 75m nach links wenden und durch einen kleinen Trail direkt auf den Wolfshöhlenweg gelangen (45 → 50). Wer die Treppe weiter nach rechts bis nach oben überwindet und die vorerst letzten Höhenmeter nach links hinauf zu den Sieben Linden überwindet, darf sich auf einen, bei feuchtem Laub nicht ganz einfach zu laufenden Trail freuen, zumindest war er für mich mit normalen Straßenschuhen etwas rutschig, aber deswegen nicht weniger schön.

An den Sieben Linden biegen wir nach links in den Wolfshöhlenweg und folgen diesem im Zickzack nach unten bis zum Juristischen Seminar. Am Ausgang des Stadtgartens, direkt am Ende des Wolfshöhlenwegs laufen wir nach rechts in eine kleine Gasse parallel zur Friedrich-Ebert-Anlage und halten uns auf dieser bis nach etwa 300m ein kleiner, unscheinbarer Weg nach rechts abzweigt. Wer ihn entdeckt, wird bemerken, dass man nun auf einen kleine Unterführung, direkt unter dem Tunnelausgang zu läuft.

Nach der Unterführung seht ihr eine Bushaltestelle und dort gibt es einen kleinen Eingang nach rechts in den Riesensteinweg. Dieser Weg schlängelt sich über etliche Windungen nach oben in den Wald hinein, was ihn aber auch durch eine eher geringe Steigung recht angenehm laufbar macht.
Nach etwa 550 Metern (zw. 54 und 55) bietet sich die Gelegenheit dem Riesensteigweg weiter nach links zu folgen und unterhalb der Riesensteinkanzel vorbei auf den Johannes-Hoops-Weg und zurück zum Ausgangspunkt zu laufen.
Ich folge jedoch dem Trail – dem sog. Rondell-Trail noch ein Stück weiter nach oben, bis zu einer Kreuzung mit einer kleinen Sitzbank an der Ecke (56). Wer auf dem kleinen Stückchen vorher den Fehler macht nach rechts abzubiegen, findet sich nach kurzer Zeit wieder auf dem Wolfshöhlenweg und darf die Runde hinab und rüber zur Unterführung erneut drehen… oder kann natürlich auch einfach umkehren.

An der Bank könnt ihr auch geradeaus und dann weiter nach links zu Rondellhütte und weiter zum Parkplatz Riesensteinkanzel.

Ich biege hier allerdings nochmal nach links auf einen kleinen leicht abschüssigen Trail der etwas später wieder auf den oberen Teil des Riesensteinwegs trifft und die letzten Meter im Zickzack nach oben zum Parklplatz zurückführt.

Rund 8.6km und 280 Höhenmeter haben sich auf der Runde aufsummiert. Nimmt man allerdings die Neue Schloßstraße, den kompletten Schloßgarten und weitere Teile der Altstadt hinzu kann man ohne weiteres auf 12-15km und 350 Höhenmeter kommen.

Für die nächste Etappe werde ich voraussichtlich auf den ersten Schnee warten, denn das hat nochmal ein völlig anderes Flair.

Intermezzo - Schriesheim Ölberg - Weißer Strein - Dossenheim - Wald/Trail

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Im Moment fehlt mir ein wenig die Muse, mich auf die geplanten Strecken in Heidelberg zu begeben. Deswegen habe ich zur Überbrückung eine Runde wenige Kilometer nördlich von Heidelberg zusammengestellt.
Auf Bilder verzichte ich in diesem Zusammenhang bewußt, denn ich möchte keine Eindrücke vorweg nehmen.
Die Strecke ist, so wie sie auf der Karte dargestellt ist, mit ca. 18km und 650 Höhenmetern durchaus herausfordernd, bietet aber auch an mehreren Stellen die Möglichkeit direkt, bzw. über kleine Alternativrouten abzukürzen. Die Strecke besteht beinahe ausschließlich aus Trails und Waldwegen. Lediglich nach ca. 7km und gegen Ende hin gibt es einzelne kurze Asphaltpassagen.

Grundsätzlich bieten sich vier Startpunkte für den Lauf an.
Ich habe den Parkplatz der Strahlenburg in Schriesheim gewählt, weil dieser der Strecke den besten Charakter verleiht. Optionen wären der Parkplatz des Weißen Steins (22 + 23), der Parkplatz bei der Talstraße in Dossenheim (31) oder der Parkplatz unterhalb der Schauenburg (bei 46) in Dossenheim. Bei ersterem startet ihr am höchsten Punkt der Strecke und zweiter hat leider selten freie Parkplätze.
Letzter bietet sich an, wenn ihr erst lieber ein wenig profiliert laufen wollt, statt gleich in den ca. 6km langen Anstieg zu gehen.

Ich habe den Parkplatz in Schriesheim genommen, weil er am besten erreichbar ist und sich in der Burg auch ein Biergarten für den gemütlichen Ausklang befindet.

Vom Parkplatz lauft ihr kurz die Zufahrtsstraße zurück und biegt gleich nach rechts ein. An der nächsten Kreuzung – welche eine herrlichen Ausblick über die Oberrheinische Tiefebene bietet - um ca. 180° nach links und gleich wieder nach rechts. Nach ca. 50m geht es dann nach links auf den ersten Trailabschnitt. Der Abschnitt ist ziemlich steil und holprig, kreuzt zwei Wanderwege und endet an einer Kreuzung. Hier beginnt der Eingang zum Ölbergtrail (6).
Wer zum Einstieg es etwas weniger trailig haben möchtet, bleibt nach der Wende an der Kreuzung mit dem schönen Ausblick einfach auf dem Waldweg, statt nach rechts abzubiegen. An der darauffolgenden Gabelung, haltet euch rechts und bleibt auf diesem Weg bis ihr an die Kreuzung mit dem Eingang zum Ölbergtrail kommt.

Der Ölbergtrail ist ein steiniger Singletrail der zu einem herrlichen Aussichtspunkt oberhalb des Ölberg-Steinbruchs führt. Ihr passiert dabei die Schwedenschanze – ein weiterer Aussichtspunkt mit einer kleinen Rasthütte.

Ca. 900m nach dem Eingang zweigt ein kleiner Weg steil nach rechts bergauf (9) und kurz darauf ein weiterer Weg nach links bergab ab. Letzteren meiden wir. Der kleine Weg rechts führt direkt zum Aussichtspunkt (11), braucht aber ein wenig Kletterei. Wer sich diese nicht zutraut, bleibt einfach auf dem Ölbergtrail und biegt bei der nächsten Gelegenheit nach rechts nach oben zum Aussichtspunkt.
Genießt die Aussicht und lauft anschließend wieder nach unten. Ihr könnt den Weg, den ihr gekommen seid einfach wieder nach unten (11-10-14) und geradeaus weiter oder den Weg rechterhand nach unten und bei der zweiten Abzweigung dem gut sichtbaren Waldweg nach links weiter folgen. (11-12-13-14).

Am tiefesten Punkt dieses kurzen Abschnitts kommt ihr an eine Kreuzung (15 / 37) von der vier Wege und ein Trail abgehen. Hier habt ihr die Möglichkeit abzukürzen, in dem euch direkt nach rechts dem leicht versteckten Trail bergab zuwendet.
Biegt ihr auf den Weg nach links, kommt ihr nach einiger Zeit wieder an die Kreuzung mit dem Eingang zum Ölbergtrail.

Wir laufen aber halblinks geradeaus weiter. Der breite Waldweg ist an dem leichten Anstieg zu erkennen. Wir bleiben auf diesem Weg - der uns zum ersten Mal die Gelegenheit gibt auf annähernd flachem Geläuf unterwegs zu sein - bis zur nächsten größeren Kreuzung (17).
Links des Weges sollte hier ein kleiner Tümpel zu sehen sein.
An der Kreuzung geht der Weg auf den ersten Blick nur weiter geradeaus oder nach rechts.
Bei genauerem Hinsehen entdeckt man jedoch zwischen den beiden Wegen noch einen kleinen Eingang zum nächsten Trailabschnitt, auf den wir uns begeben.
Ab jetzt ist ein wenig vorausschauendes Laufen notwendig, da ab hier bis zum Gipfel des Weißen Steins (22/23) gerne mal Mountainbiker die Trails unsicher machen und die Trails in der Regel nur wenige Fuß breit sind.
Wir folgen dem Trail bis zu dessen Ausgang*, laufen nach rechts kurz auf dem Waldweg weiter und biegen gleich wieder nach rechts auf den nächsten Singletrail. Dieser ist flach und dank dichtem Bewuchs sehr eng, aber angenehm zu laufen.

* Bis hierher seid ihr zum Großteil auf der Strecke des Schriesheim Strahlenburgtrails unterwegs.

Am Ende dieses Trailabschnitts (19) bietet sich die nächste Möglichkeit einer Abkürzung.
Statt in der Kreuzung rechts und gleich wieder links in den nächsten Trail zu laufen, haltet euch auf dem parallel zum Trail verlaufenden Waldweg und biegt an der nächsten Kreuzung nach rechts auf den Waldweg bergab. Bleibt auf diesem Weg und ihr könnt bei 35 oder 38 wieder auf die Strecke wechseln.

Die reguläre Strecke verläuft jedoch weiter auf dem Vogelherdtrail (20 → 22/23). Auch dieser Trail ist relativ steinig und teilweise anspruchsvoll. Die Steigung ist meist moderat, aber nicht ohne.

Nach ca. 6.1km habt ihr das nächste Etappenziel, den Gipfel des Weißen Steins erreicht. Hier gibt es einen kleinen, alten Turm und einen leckeren Biergarten mit Restaurant. Manche kennen ihn womöglich auch vom Heidelberger Trailmarathon, dem Dossenheimer Berglauf oder dem Joker-Trail.

Wir umrunden kurz den Turm und biegen in den südwärts gelegenen, steinernen Waldweg nach unten. Kurze Zeit später stoßen wir auf die Zufahrtsstraße zum Weißen Stein, folgen dieser für einige Meter nach links und verlassen sie wieder nach rechts in einen leicht zu übersehenden Trail (25).
Dieser Weg ist relativ neu und führt half-pipe-like nach unten zur Kreuzung Sieben Wege (27).
Rechterhand des Trails, den wir herunterkommen, führt ein kleiner Trail – zwischen den beiden großen Waldwegen - in den Wald hinein. Diesen nehmen wir. Bei der nächsten Gelegenheit halten wir uns links und folgen dem Trail weiter bergab, überqueren wieder die Zufahrtsstraße und weiter geht es nach unten bis wir nach zwei gequerten Waldwegen an das Ende des Trails kommen.

Wir treffen hier auf einen Waldweg der scheinbar nur nach links und rechts geht. Tatsächlich gibt es aber nach wenigen Metern linkerhand nochmal eine Abzweigung, die uns auf einen steilen Waldweg weiter nach unten leitet bis wir bei (31) den tiefsten Punkt dieses Abschnitts erreicht haben.

Von dem hiesigen Parkplatz gehen außer der Zufahrtsstraße noch zwei weitere Wege ab.
Wir nehmen den westwärts gerichteten Waldweg, der parallel zur Zufahrtsstraße nach oben führt, so dass die Straße links von uns verläuft. Nach einer Spitzkehre laufen wir noch rund 350m weiter auf diesem Waldweg bevor wir an der Abzweigung nach links abbiegen.
Nach ziemlich genau weiteren 500 Metern kreuzt ein kleiner Trail in einer Kurve unseren Weg.
Der Trail nach links führt kurz steil nach unten und endet an einem Aussichtspunkt, der einen Blick über Dossenheim und die Tiefebene ermöglicht. Hier ist aber Vorsicht geboten, da der Weg an einer Kante endet und auch relativ rutschig ist.

Wir verlassen den Weg allerdings nach rechts in den Kirchbergtrail (33). Der ist zwar recht steinig und uneben, die Haupt“schwierigkeit“ liegt aber – vor allem im Herbst – daran den Weg zu finden. Wer sich immer geradeaus hält kann eigentlich nichts falsch machen. Meistens ist der Weg auch gut zu erkennen. Spätestens wenn sich rechterhand ein Tümpel und Jägersitz zeigt, wißt ihr, dass ihr richtig seid. Ihr werdet mit einem kurzen Stück mit leichtem Gefälle belohnt. Der Trail ist insgesamt rund 800m lang und an dessen Ende bleibt ihr einfach geradeaus – leicht ansteigend – auf dem Waldweg. Bei der nächsten Gelegenheit – die dritte Abzweigung nach dem Trail-Ausgang – biegt nach links (der Weg geradeaus hat eine sehr fiese Steigung) und folgt nun diesem Weg für etwas mehr als anderthalb Kilometer bis einer Kreuzung (zuerst kommt eine Einmündung von rechts, dann kurze Zeit später die Kreuzung).

Dem geneigten Läufer wird nun auffallen, dass er/sie diese Kreuzung (37 / 15) bereits kennt. Ihr seid nun wieder kurz hinter dem Ölbergtrail und biegt jetzt nach links in den leicht versteckten Trail und bleibt auf diesem, bis ihr zur Schauenburg (41) gelangt.
Der Trail führt zuerst steil bergab, über einen Waldweg und der erste Abschnitt endet in einer Kurve. In dieser Kurve geht der Trail ein Stück später nach rechts ab, kurz bergauf und dann erst einmal kurz flach gerade aus. Ihr überquert den nächsten Waldweg und macht euch dann auf den Weg hinab zur Schauenburg. Dieses letzte Teilstück ist ziemlich fies, weil oftmals knüppelhart und dazu steinig, mit Wurzeln besetzt und hart zu laufen.

An der Schauenburg nehmt ihr euch die Zeit diese einmal zu umrunden und zwischendurch den Ausblick zu genießen. Zurück an der Kreuzung (41) habt ihr zwei Optionen.
Die Schutzhütte im Rücken könnt ihr auf 11 Uhr den kleinen Waldweg hinab. Dieser schlängelt sich kurz nach unten und zwischen (44) und (45) trefft ihr wieder auf den „regulären“ Verlauf.
Für den längeren Weg lauft ihr zuerst auf dem Waldweg auf 12 Uhr geradeaus. Nach kurzer Zeit zweigt ein kleiner Singletrail auf 10 Uhr ab und führt euch auf den parallel verlaufenden Waldweg. Dort (43) macht ihr kehrt und trabt gemütlich auf dem Waldweg zurück gen Süden.

Im weiteren Verlauf kommt auf diesem Weg ein kurzer knackiger Anstieg in zwei Akten, danach geht es recht scharf bergab bis zu einer Einmündung (46). Dort wendet euch nach rechts und bleibt auf diesem Weg, bis es nicht mehr weitergeht. Falls ihr versehentlich an der Einmündung vorbei bis zum Parkplatz unterhalb der Schauenburg gelaufen seid, dreht einfach um und lauft zurück.

Ab der Einmündung befindet ihr euch auf dem letzten Teilstück zurück zur Strahlenburg.
Nach einem kurzen flachen Stück geht es wenige Meter kurz steil nach unten. Ignoriert die Abzweigung und lauft geradeaus weiter, zwischen Fassdaubenbank (links) und Tor des Winterkönigs (rechts) hindurch bergauf auf den Trampelpfad.
Der Weg ist leicht profiliert, schmal und oftmals recht schmierig, macht aber genau deswegen richtig Spaß. Teilweise kann es sein, dass ihr euch bücken müsst, an ein, zwei Stellen. Sobald ihr die abfallende Serpentine passiert habt, endet der Weg und ihr biegt nach rechts in einen mit Blattwerk überdachten Weg, der nochmal kurz nach oben führt.
An der nächsten Kreuzung lauft nach links in den kleinen Trampelpfad mit einer kleinen Treppe. Nach der zweiten Kurve findet ihr rechts einen kleinen Eingang in einen Barfusspfad.
Lauft weiter nach oben und dann könnt ihr auch schon die Strahlenburg erblicken.
Bleibt einfach auf diesem Weg bis ihr die Burg und damit euer Ziel erreicht habt.

Chapeau!

Nachwort: Es gibt in diesem Gebiet viele sehenswerte Stellen und laufenswerte Wege, so dass man locker einen Marathon befüllen könnte. Ich werde im Nachgang noch ein paar alternativen Routen aufzeigen, die in diesen Lauf nicht mit eingeflossen sind. Wer sich die Strecke und die Alternativen im Detail anschaut, sollte auch keine Probleme haben, sich selbst mehrere Etappen zu erstellen um den Brocken in mehrere kleine Häppchen aufzuteilen.

Karte in der Gesamtsicht:
Karten ein wenig größer:
(Achtung: Karte der Übersichtlichkeit wegen gedreht, Wegpunkte beachten)

Re: Intermezzo - Schriesheim Ölberg - Weißer Strein - Dossenheim - Wald/Trail - Alternativen

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Alternative Ölberg:
Dies ist eine Alternativroute, die den ersten Abschnitt ab dem Eingang des Ölbergtrails [(6) in der Gesamtkarte] bis zur ersten Abkürzungsmöglichkeit [(15)] um den Gleitschirmabflugplatz, die verlassene Steinbruchbaracke und den unteren Bereich des Steinbruchs/Klettersteigs erweitert.
Wer sich beim Betrachten der Karte fragt warum ich eine Schleife laufen lasse um den Steinbruch von unten zu betreten, anstatt von [(3) der Alternativkarte] über den Trail direkt nach (14) – (13) - … - (7) – (6) – (18) zu laufen… dies liegt vor allem daran, dass zwischen (11) und (12) eine Abbruchbaracke liegt, an der ein Weg nach oben führt, wobei man unter Umständen an einer Stelle kurz klettern muss. Von unten nach oben ist das normalerweise kein Problem, umgekehrt möchte ich das keinem zumuten.
(3) der Alternativkarte entspricht (11) der Originalkarte und (B) der Alternativkarte liegt zwischen (14) und (15) der Originalkarte.

Alternative Dossenheim:
Diese Alternative läuft zwischen (30) der Gesamtkarte und dem Eingang in den Kirchbergtrail bei (32) einen etwa 3.5km längeren und mit 100Hm mehr gespickten Weg, welcher den Steinbruch Leferenz und den Steinbruch Vatter in Dossenheim hinzufügt. Im Steinbruch Leferenz sind vor allem der Ausblick über den Bruch (Kreuzung bei (4) der Alternativkarte) und die Brecheranlage – nicht zu übersehen – am Ausgang sehenswert. Die Ruinen des stillgelegten Steinbruch Vatter sprechen eine eigene Sprache. Bei Wind kann man die knarzenden Türen der Gebäude hören und mit etwas Glück (oder Pech) einer der hier lebenden Wildsauen über den Weg laufen.
Auch wenn das Tor offenstehen sollte, betreten ist leider verboten.
Antworten

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