Sooo, gestern fand dann der Firmenstaffellauf statt, hier also noch ein kurzer Bericht dazu.
Den letzten Test am Donnerstag der Vorwoche konnte ich mit 13:01 absolvieren, insofern war ich doch vorsichtig optimistisch zumindest die 13 Minuten zu unterbieten.
Schon ab Anfang der Woche gab es auf Arbeit täglich böse Weißmehlbrötchen da meine Chefin (deren Nachfolger ich jetzt bin) ihren Renteneintritt feierte. Gestern dann habe ich schön den ganzen Tag mal nicht auf Zuckerhaltige Getränke und Speisen verzichten, man soll nicht glauben wie gut ne richtige Cola und Energydrinks mit Zucker schmecken wenn man lange darauf verzichtet hat.

Vermutlich durch das Zusammenspiel von erhöhtem Koffein- und Zuckerkonsum, hoher Temperatur, und großer Anspannung hatte ich in den Stunden vor dem Lauf zeitweise das Gefühl ich würde einfach zusammenbrechen sobald ich starte. Ein Becher Wasser beruhigte aber etwas.
Der Start war gegen 18 Uhr bei etwa 28 Grad, wobei ein kurzes heftiges Gewitter mit starkem Regen die Luft etwas abgekühlt hat.
Meine Aufregung war unglaublich hoch, ich konnte mir nichtmal merken wann man Vorläufer losgelaufen ist, was aber auch egal war da ich ihn vorher garnicht gefragt hatte wie schnell er in etwa wäre.
Bei knapp 1000 teams ging es in der Wechselzone auch entsprechend zu, man stand in 2-3 Reihen am Zaun entlang und hat versucht seine Teampartner zu erspähen...nervenaufreibend wenn man garkeine Ahnung hat wann derjenige eigentlich kommt.

Erwärmung war ein nur äußerst rudimentär abgehandeltes Thema und ich hatte schon vor dem Loslaufen leichte Seitenstiche, wie ist das überhaupt möglich?
Dann war es sehr befreiend endlich starten zu können, ich hab anfangs auf die Uhr geguckt um mich bei 4:20 pace einzupendeln.
Die Strecke empfand ich als sehr voll, ich musste permanent Slalom laufen. Das ständige überholen hat einem natürlich einen angenehmen Motivationsschub verpasst und echt Spaß gemacht, man muss ja aber auch dazu sagen das größere Teile des Teilnehmerfeldes nicht sonderlich sportlich waren weshalb man sich darauf nicht zwangsläufig etwas einbilden musste.
Die anfänglichen Seitenstiche war ich schnell los und habe mich neben dem Ausweichen vor allem auf die Atmung konzentriert. Es war auch ein völlig erhebendes Gefühl ohne Musik zu laufen, aber dafür massig Gesellschaft zu haben. Auf die Uhr habe ich tatsächlich nicht mehr geachtet.
So ab nem halben km vor Ende kamen dann die Seitenstiche wieder, wobei man auch erwähnen muss das ich die im Training nie, aber wirklich nie habe.
Gleichzeitig standen auch immer mehr Menschen am Streckenrand, und gerade mit einem ALDI shirt bekommt man da viele motivierende Zurufe.

Die Motivation hat richtig gekickt und ans langsamer werden war garnicht mehr zu denken. Ich fühle jetzt noch die letzten Ausläufer der Seitenstiche.
Den Stop der Uhr habe ich natürlich auch vergessen, umso überraschter war ich als ich meine offzielle Laufzeit erfuhr.
Letztlich bin ich bei 12:40 gelandet, was ich tatsächlich kaum glauben kann.
Und mein von der Uhr gemessener Maximalpuls hat sich um 6 Punkte auf 195 angehoben.
Es war insgesamt eine tolle Erfahrung und ich freue mich schon darauf nächstes Jahr wieder dort teilzunehmen.
Als nächstes steht dann die HM-Distanz bei einem kleineren Dorflauf Mitte August an.
Da ich zur Zeit wegen Personalknappheit 6 tage die Woche arbeite und dann auch noch zwei Wochen Urlaub in Dänemark anstehn, muss ich erstmal zusehen das ich wenigstens zweimal die Woche Laufen gehe, mehr würde ich meinen Knien aber erstmal wohl eh nicht zumuten.