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Puls oder Pace

Puls oder Pace

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Hallo, wie trainiert ihr euer Grundlagenausdauer? Haltet ihr euch nach den Puls oder geht ihr nach Pace und vergleicht am Ende den Puls mit der Pace?

Ich bin mir nicht sicher ob ich strickt nach Puls gehen soll oder meine Pace für Ga1 nehmen soll, da kann es manchmal sein das der Puls über Ga1 geht.

Re: Puls oder Pace

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highfly hat geschrieben: 21.07.2025, 08:01 Hallo, wie trainiert ihr euer Grundlagenausdauer? Haltet ihr euch nach den Puls oder geht ihr nach Pace und vergleicht am Ende den Puls mit der Pace?

Ich bin mir nicht sicher ob ich strickt nach Puls gehen soll oder meine Pace für Ga1 nehmen soll, da kann es manchmal sein das der Puls über Ga1 geht.
Strickt nach Hf. ist normalerweise gar nicht möglich im Alltag.
Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit, Windverhältnisse, Bodenbeschaffenheit und Tagesform ect. beeinflussen die Hf. und damit verschieben sich auch die Hf.-Bereich in gewissen Bereichen.

Wenn man immer die ungefähre Tagesform besitzt und immer die gleiche Hausrunde bei ähnlichem Wetter und ähnlichen Bodenverhältnissen, dann passt die Trainingssteuerung nach Hf. sehr gut.
In allen anderen Situation muss man seine Hf.-Bereiche den Tagesbedingungen anpassen.
Die Hf.-Bereiche sind immer nur ein Anhaltspunkt dafür, in welcher Stoffwechsellage man sich vermutlich befindet.
Immer vorrausgesetzt die äußeren Bedingungen haben kein zu starken Einfluss und die max. Hf. wurde hinreichend genau ermittelt.
Training nach Pace unterliegt ebenfalls stark äußeren Bedingungen und Streckenprofil.

Leichter haben es da die Läufer die ihre Trainigsbereiche nach Herzfrequenzvariabilität (HFV) bestimmen und danach trainieren.
Die verschiedenen Stoffwechsellagen zeigen jeweils ein charakteristisches Muster und bei einer Hf.-Messung mittels geeignetem Brustgurt, kann fast in Echtzeit die augenblickliche Stoffwechsellage erkannt werden. Die max. Hf. ist bei dieser Methode unerheblich.

Habe bei meiner SUUNTO diese Funktion, "ZoneSense" nennt die sich, getestet und in damit voll zufrieden.
Wenn ich mal einen schlechten Tag habe, viel Stress auf Arbeit, dann kann es schon vorkommen, dass sich Training im Ga1 wie Ga2 anfühlt und auch die Hf. dementsprechend erhöht gemessen wird.
Früher nach Training mit Hf.-Bereichen, hätte ich an solchen Tagen jede Tainingseinheit im Ga1-Bereich gerissen.
Jetzt beim Training nach HRV, erkennt der Logarithmus die Stoffwechsellage in der ich mich augenblicklich befinde unabhängig der tatsächlichen Hf.
Auch bei Anstiegen und bei Gegenwind rutsche ich nicht fälschlicherweise in höhere Trainingsbereiche, nur weil meine Hf. kurzfristig ansteigt.

Wem es interessiert:
https://www.sportaktiv.com/die-ausdauer ... echnologie

Re: Puls oder Pace

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Ich kann nur empfehlen daran zu arbeiten ein gutes Körpergefühl zu entwickeln, indem die Werte der Uhr erst im Nachgang genauer studiert werden. Bei meinen easy runs schaue ich gar nicht auf die Uhr. Habe aber auch nur ein Datenfeld mit Distanz in der Anzeige. Da ich aber meine Strecken kenne, benötige ich das auch nicht.

Ich denke die ständige Datenanalyse während des Laufs (bezogen auf die easy runs) hat keinen wirklichen Mehrwert. Es geht ja darum in einem gewissen "Zustand", mit einem gewissen Körpergefühl zu laufen. Nicht mit einer strikten Pace oder einer fixen Hf, die Schwankungen hier wurden ja beschrieben.

Was ich tatsächlich eher empfehlen würde, wäre es mal in einem Lauf bewusst unter einer Hfmax (zum Beispiel 70% im Mittel und 75% als Max) zu bleiben. Einfach um mal ein Gefühl zu bekommen, wie sich locker auch anfühlen kann. Ich glaube das Gefühl kennen viele gar nicht...

Re: Puls oder Pace

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Run4Cake hat geschrieben: 21.07.2025, 11:09
klnonni hat geschrieben: 21.07.2025, 09:42 Wem es interessiert:
https://www.sportaktiv.com/die-ausdauer ... echnologie
In dem verlinkten Artikel steht, dieses ZoneSense korrelliert sehr gut mit dem eigenen Gefühl während des Warmlaufens. Also viel technischer Aufwand, um sich das bestätigen zu lassen, was man eh schon weiß, wenn man sich mal auf sein Gefühl für den eigenen Körper verlässt?
Wärend den ersten 10 Minuten kalibriert sich die HFV-Messung um danach dein Training nach deiner Stoffwechsellage zu beurteilen.

Machen wir uns doch nichts vor.
An gewöhnlichen Tagen braucht kein Sportler irgend welche emittelte Hf.-Bereiche.
Ein gesundes Körpergefühl signalisiert jedem der ein wenig Erfahrung hat, in welcher Stoffwechsellage er sich befindet.
Bei meiner ersten sportmedizinischen Untersuchung, wurde mir die aerobe/aneroe Schwelle genannt, bei der ich auch bisher schon meine Schwelle gefühlt hatte. - Danke für nichts :P

Von daher braucht man im Bestenfall gar keine Hf.-oder HFV-Messung, sondern nur die eigene Erfahung und sein Körpergefühl um richtig zu trainieren.
Allerdings gibts immer Ausnahmen, Tage wo einem Trainingseinheiten besonders schwer fallen und die Hf. schneller ansteigt als üblich.
An solchen Tagen ist es schon hilfreich, wenn man weiß, die HFV-Messung zeigt, du machst alles richtig, zieh das Training durch. Oft passt sich in den ersten Km irgendwann auch Körpergefühl und tatsächliche Leistung wieder an.

Ich habe mal solch einen Tag aus der Vergangenheit, von Hf.-Messung auf HFV-Messung um rechnen lassen - die HFV-Werte waren ja aufgrund der damaligen Brustgurtmessung ungenutzt vorhanden.
An diesem Tag fühlte sich der DL extrem anstrengend an und laut Hf.-Messung hätte ich an diesem Tag eine >10% schlechtere Vo2 max. als im Durchschnitt der letzten Trainingseinheiten, trotz ähnlicher Wetterverhältnisse und gleichen Laufrunden.
Umgerechnet nach Berücksichtigung der HFV-Messung durch ZoneSense, war der Lauf in seiner VO2 max. Betrachtung im Durchschnitt der letzten Trainingseinheiten - was ja auch logisch ist, über Nacht verliert man normalerweise nicht plötztlich seine VO2 max. - sondern nur Tagesform bedingt die Möglichkeiten, seine VO2 max, Stoffwechsel bedingt vollständig umzuzsetzen.

Das ist der Vorteil der HFV-Messung, sie orientiert sich nicht an die nackten Zahlen der Hf. sondern liest die Stoffwechsellage ab und beücksichtigt dadurch die wirkliche Stoffwechselleistung und schätzt diese nicht mit Hilfe der fehleranfälligen Hf.-Messung.

Aber ja, ich gebe dir Recht, im Freizeitsport ist jede Art der laienmäßigen Leistungsmessung überflüssig, wenn man über ein gesundes Körpergefühl verfügt.
Die Trainingseinheiten, die aufgrund der Tagesform Ausreißer sind, die gehen im Durchschnitt aller TE unter.

Re: Puls oder Pace

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ZenZone hat geschrieben: 21.07.2025, 11:24 Was ich tatsächlich eher empfehlen würde, wäre es mal in einem Lauf bewusst unter einer Hfmax (zum Beispiel 70% im Mittel und 75% als Max) zu bleiben. Einfach um mal ein Gefühl zu bekommen, wie sich locker auch anfühlen kann. Ich glaube das Gefühl kennen viele gar nicht...
Du meinst 70% als durschnitt vom Lauf und eben nicht mehr als 75% ?



Danke für die super Antworten, hilft mir sehr, dann mach ich es schon richtig, dass mit der HRV hört sich spannend an, kannte ich so noch nicht.

Re: Puls oder Pace

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highfly hat geschrieben: 22.07.2025, 07:03
ZenZone hat geschrieben: 21.07.2025, 11:24 Was ich tatsächlich eher empfehlen würde, wäre es mal in einem Lauf bewusst unter einer Hfmax (zum Beispiel 70% im Mittel und 75% als Max) zu bleiben. Einfach um mal ein Gefühl zu bekommen, wie sich locker auch anfühlen kann. Ich glaube das Gefühl kennen viele gar nicht...
Du meinst 70% als durschnitt vom Lauf und eben nicht mehr als 75% ?



Danke für die super Antworten, hilft mir sehr, dann mach ich es schon richtig, dass mit der HRV hört sich spannend an, kannte ich so noch nicht.
Er meint 70% als Durchschnitt und 75% als maximale HF(nicht Durchschnitt).
Prinzipiell halte ich das für viele gut, aber bei mir geht das so nicht.
Auch bei 6er Pace bin ich noch gut über dieser Messlatte.
Ich müsste dann krampfhaft 7er pace laufen.
Ich bleibe lieber beim Laufgefühl. Wichtig ist halt, dass es nicht anstrengend ist. Sprich wenn ich nach einer Stunde laufen nach Hause komme, bin ich fit und frisch und brauche keine Erholung.
Wenn ich nach dem Lauf am liebsten nochmal eine Runde drehen würde, war es in der Regel locker genug.

Re: Puls oder Pace

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Dude77 hat geschrieben: 22.07.2025, 07:21
highfly hat geschrieben: 22.07.2025, 07:03
ZenZone hat geschrieben: 21.07.2025, 11:24 Was ich tatsächlich eher empfehlen würde, wäre es mal in einem Lauf bewusst unter einer Hfmax (zum Beispiel 70% im Mittel und 75% als Max) zu bleiben. Einfach um mal ein Gefühl zu bekommen, wie sich locker auch anfühlen kann. Ich glaube das Gefühl kennen viele gar nicht...
Du meinst 70% als durschnitt vom Lauf und eben nicht mehr als 75% ?



Danke für die super Antworten, hilft mir sehr, dann mach ich es schon richtig, dass mit der HRV hört sich spannend an, kannte ich so noch nicht.
Er meint 70% als Durchschnitt und 75% als maximale HF(nicht Durchschnitt).
Prinzipiell halte ich das für viele gut, aber bei mir geht das so nicht.
Auch bei 6er Pace bin ich noch gut über dieser Messlatte.
Ich müsste dann krampfhaft 7er pace laufen.
Ich bleibe lieber beim Laufgefühl. Wichtig ist halt, dass es nicht anstrengend ist. Sprich wenn ich nach einer Stunde laufen nach Hause komme, bin ich fit und frisch und brauche keine Erholung.
Wenn ich nach dem Lauf am liebsten nochmal eine Runde drehen würde, war es in der Regel locker genug.
Das war ja nur ein Beispiel und sicher nicht für jeden passend. Mir ging es nur darum einfach mal noch lockerer als sonst zu laufen. Und das auch ganz bewusst. Ein erfahrener Läufer wird das natürlich nicht mehr brauchen. Wobei ich auch Strava doch sehr viele Läufer sehe, die ihre lockeren Läufe im Bereich MRT +15% machen und der Meinung sind, dass sei wirklich locker...
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