Banner

Wird es ein Ultra in Kallmünz?

Wird es ein Ultra in Kallmünz?

1
2. Kallmünzer "Heppl Backyard Ultra" - ich probiere es mal wieder
 
Zur Geschichte und Namensgebung dieses Laufs sei kurz erklärt.
Christian Helmberger (von Freunden "Heppl" genannt) machte am 30.09.2023 eine
Premiere dieses Backyard Ultras, damals mit 17 Teilnehmer. Wenige Wochen später
verstarb Er mit 38Jahren beim Lauftraining. Freunde und vor allem Organisator des
Naabtal MA/Ultra Andy Brey samt der Kameraden von ATSV Kallmünz und der örtlichen
Feuerwehr wollten diesen Lauf und die Erinnerung an "Heppl" am Leben halten und
veranstalteten eben im vergangenen Jahr den 1. Heppl Backyard Ultra. Da ich den 
Andy mittlerweile ganz gut kenne, bin ich in diesem Jahr bei der 2.Auflage dabei.
Der vorgezogene Termin des Berlin-MA machte es möglich und ich werde versuchen
einige dieser 6.706m-Runden, die den Backyard ausmachen zu absolvieren - gerne
als Minimum 7 Runden, damit ich einen weiteren Marathon verbuchen kann. 
Mein Knie-Handcap (siehe Berlin-MA) hat sich etwas gebessert, ich habe ja pro Runde
1Std Zeit und da sollten doch eine Zeitlang so 10-15min Pause für den nächsten Loop
drin sein. Das macht das mit dem Knie leichter, auch wenn pro Runde 60HM es gering-
fügig erschweren. Die Resterkältung von Berlin ist Geschichte und endgültig auskuriert,
da sollte die Marathongrenze... in diesem Fall 46,942KM doch möglich sein.
So erreiche ich am Samstag 27.09. ca. 8Uhr das Startgelände an der Schulturnhalle in
Kallmünz (ca. 20KM nordwestlich von Regensburg), noch 1Std bis zum Start - also reichlich
Zeit meine Start-Nr. abzuholen, einen Platz im Foyer für meine Tasche, Stuhl und Tischchen
zu suchen... wo ich die Zeit zwischen den Runden überbrücken werde. Hier ist auch der
Platz wo man seine Start-Nr. und Rundenzeit bekannt gibt nach jeder absolvierten Runde,
oder irgendwann sagt: das war's - ich steige aus.
Der Start (zu jeder vollen Std.) erfolgt ein paar Meter weg von der Turnhalle, dort ist auch
das Ziel. So richte ich es mir ein und mache mich mit den Gegebenheiten um den Lauf ver-
traut. Begrüße natürlich den Andy, auch Udo ist wieder mit dabei und einige Mitläufer(innen)
die mir noch bekannt sind. Andy gibt kurz vorm Start noch ein kleines Briefing über den Ab-
lauf und die Modalitäten des Backyard Ultra.
Bei stark bewölkten Himmel und etwa 12Grad starten 76 Läufer(innen) die 1.Runde um 9Uhr
auf der Straße mit Blick zur Ruine der Burg Kallmünz auf dem Burgberg, hier am Zusammen-
fluss von Vils und Naab.
Auf den ersten Runden begleiten uns auch Andy und seine Frau, Sie machen die "Besenläufer",
laufen also die Runde so das Sie knapp unter 1Std wieder im Ziel sind. Die Strecke selbst ist
schnell erklärt - nach links unter eine Brücke hindurch, die Sankt-Wolfgang-Str. samt einer
Recht- dann Linksabbiegung entlang, dann in die Josef-Miller-Str. weiter, anschließend sind wir
parallel zur ST2149 auf dem Rad-Fußweg unterwegs. Bald ist die 1KM-Marke zu  sehen, wir
bleiben auf den Radweg der eben verläuft, kurz nach dem 2.KM geht's links ab, in einen etwas
heruntergekommenen Asphaltweg, der zunehmend ansteigt. Bei KM3 ist der Anstieg beendet
und es geht rechts in einen Feld-/Grasweg nach rechts leicht abwärts, kurz darauf nach links
am Waldrand entlang, einige hundert Meter später haben wir wieder eine schmale Teerstraße
unter den Sohlen. Das ist der nordöstlichste Teil der Runde. Marke 4KM folgt und der vorhin
verlassene schlechte Asphaltweg kreuzt... wir laufen geradeaus und leicht ansteigend. Die
Steigung nimmt zu und vom Teer ist kaum mehr was zu spüren, heftiger Regen hat hier die
schmale Straße mit Erde und Steinchen überschwemmt. Das bleibt so als wir nach links ab-
biegen nur geht es nun 300 Meter recht steil bergan, hier verfallen Viele in den Gehschritt. Ich
laufe auch hier... solange es irgendwie geht. 
Nach dem Anstieg sind wir wieder auf einem Gras-/Feldweg unterwegs, langgezogener Bogen
nach rechts (westlich), wir können schon nach Kallmünz runterschauen. Also endlich abwärts
und hier ist irgendwo der (unmarkierte) 5.KM. Teilweise wird der Grasweg zu einem einspurigen
Trampelpfad, aber gut zu laufen... wenn es trocken bleibt. Auf dem Weg nach Kallmünz, nun 
noch leicht bergab KM6. Es folgt ein weiterer schmaler Pfad der teilweise etwas verwurzelt ist.
Hier sollte ich mit zunehmender Dauer besser aufpassen, da bleibt man bei abnehmender Auf-
merksamkeit gerne mal hängen. Über Josef-Miller- und Sankt-Wolfgang-Straße durch die Brücke
erreichen wir wieder unser Start/Ziel.
Ich stoppe jeweils meine Uhr, gehe ins Turnhallen-Foyer und melde meine Start-Nr. mit Runden-
zeit. Da ich meine ersten Runden in 45min absolviere bleibt genügend Zeit für ein paar kurze
Unterhaltungen, Ausruhen und Verpflegung. 10 und 5min vorm neuen Start gibt es jeweils kurze
Meldung. Ich sitze auf meinen Platz sehr günstig und kann die rein- und rauskommenden Teil-
nehmer(innen) gut beobachten.
Udo frägt wie lange ich heute laufen will - Mindestziel ist natürlich die MA-Grenze sage ich, gerne
manche ich noch etwas weiter, wenn mein Knie das erlaubt... und ich noch länger Lust habe. Die
Pausen zwischen den Runden sollten eigentlich die Ausdauer etwas erhöhen, antworte ich Udo.
Für Ihn kommt eine Verlängerung über die benötigten 7Runden (MA-Grenze) nicht in Frage, meint
Er. So geht es Runde um Runde - das Wetter bleibt stabil, obwohl es einige Male nach Regen aus-
sieht. Irgendwann ziehe ich mir Armlinge über, da es mich nach gelaufener Runde leicht fröstelt.
So kann es weitergehen, ich trinke hauptsächlich meinen mitgebrachten Iso, später auch mal Cola,
oder nehme mir bereitgestelltes Wasser bzw. Bananen. Es wird auch Kuchen, Brote und Kaffee
angeboten - darauf verzichte ich aber solange ich laufe... hoffentlich gibt es davon später noch
was.
5-6 Runden laufe ich beständig in meinen "erprobten" 45min, dann gönne ich mir etwas mehr.
Unterhalb der MA-Distanz (6Runden) hören ca. 20 Läufer(innen) auf - ich rechne damit das mit
einem MA-Finish Viele das Erreichte genügt, außer Udo steigen noch weitere 7 aus.
Ich verabschiede mich von Ihm und versuche einfach noch etwas weiter zu laufen - idealerweise
vielleicht sogar 10 Runden, mehr werden es nicht... da bin ich mir sicher.
Auf zur Runde8, es wird schon etwas zäher, aber alles soweit okay, kein Grund aufzuhören - das
fühlt sich gut an.
Runde9 ist schon was anderes, ich muss mir Zeit lassen, die Anstrengung wird deutlich spürbarer
und ich laufe einige Zeit weit hinten, als es die kleinen Aufstiege hoch geht, wird es etwas besser,
doch ich spüre es wie sehr die Kraft nachlässt - also doch keine 10.Runde beschließe ich. Über
60KM ist für heute doch auch  ganz okay... und mein Knie hat sich kaum bemerkbar gemacht.
Damit werde ich mich zufrieden geben, ich beende diese Runde und den Backyard Ultra für mich-
belohne mich mit einer warmen Dusche, die es an der Turnhalle natürlich gibt und wir dürfen sie
benutzen. Herrliches Gefühl, es wurde zuletzt wirklich etwas frisch... vor allem wenn man dann
rumsteht. 
Als ich nach der Dusche wieder im Foyer bin, ist gerade "zwischen den Runden", die Zehnte ist 
beendet, auch jetzt steigen wieder Einige aus, doch knapp 20 sind noch dabei - Respekt!
Jetzt ist die Zeit für Kaffee und Kuchen und ein mitgebrachtes Finisherbier. Ich unterhalte mich
noch etwas mit Andy, gratuliere Ihm zu seiner sehr gelungenen Organisation und den tollen
Helferteam - GUT GEMACHT!! Das hätte Heppl sicher sehr gut gefallen!
Dann räume ich meine Utensilien wieder ins Auto und verabschiede mich. Ein gut organisierter
Backyard Ultra - für mich endlich mal wieder ein Lauf über 60,35KM... und das ohne echte Knie-
probleme.
Gut gelaunt trete ich den Heimweg an.
Beendet wurde der Lauf übrigens nach 20Runden um 5Uhr am Morgen, die letzten beiden Läufer
beendet den Lauf gemeinsam. Keiner wollte zu einer 21.Runde antreten.

Herzliche Grüße,
Roland

Zu den Fotos:
1. Erinnerung an Heppl - dem Namensgeber des Laufs
2. Im Foyer der Turnhalle ist der "Aufenthaltsraum" - am roten Tischchen ist mein Platz
3. Zum Start präsentiert sich die Burgruine in Kallmünz im Nebel
runners.high - Nomen est omen :logik:
Dateianhänge
Antworten

Zurück zu „Laufberichte“