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von schauläufer
Hallo UDO,
obwohl doch um einiges jünger an Jahren unterwegs kann ich dein stilles Leiden sehr gut nachfühlen. Mir geht es seit einiger Zeit ähnlich, es macht sich ein schleichender körperlicher Verfall breit der mehr und mehr die Oberhand meines Tun und Handeln bestimmen will. Der Kopf sagt: "Du willst es noch, also kannst du es auch noch, bleib dran, lass dich nicht hängen und laufe weiter wie bisher" Stillstand ist der läuferische Tod. Doch jedes Mal wenn es auf meine geliebte Langstrecke geht spüre ich nach wenigen Metern alle Laufmuskeln in meinen Beinen, die mir ermüdet von Anfang an schmerzend signalisieren, dass eben nicht alles beim Alten ist. Sondern ich gealtert bin. Und es nur eine Frage der Zeit ist, bis wann ich freiwillig vor Beendigung eines M/U aufhöre - weil ich nicht mir das nicht mehr antun will, oder schlimmer - kann. Gezwungenermaßen, um nicht zu riskieren das mich eine Verletzung erst mal außer Gefecht setzt. Wieviel Unvernunft verträgt mein Körper noch? Früher, ja früher, da hat er meine Blödsinnigkeiten kommentarlos toleriert, sich gebrüstet mit der Wettkampfhärte und ist ein ums andere Mal ruhmvoll belohnt worden. Die Erkenntnis - entweder freiwillig runterzufahren - oder ehrenvoll ein früher oder später eintretendes Scheitern in Kauf zu nehmen, ist bitter. Aber unausweichlich in der Zukunft meiner läuferischen Vita. Denn irgendwann wird es auch nicht mehr fürs Schaulaufen reichen. Hoffentlich ist das noch nicht so schnell der Fall.
Es wäre mal schön dich wieder in Laufgefilden anzutreffen. Pass auf dich auf und bleib gesund.
