RunRun hat geschrieben:
Aber wenn Du in den Schulen keine Integration betreibst hast Du genau das Problem. Nur hier kann eine "Erziehung" auf gemeinsamme Werte stattfinden. Uebrigens ist Frankreich bei Pisa vor Deutschland. In Frankreich gibt es Ganztagsschulen und in Frankreich gibt es Moeglichkeiten die Landessprache zu erlernen (kostenlos und mit Hilfe vom Staat, denn dieser ist daran interessiert das seine Bevoelkerung ihn versteht, ausserdem Pflichtkurse fuer Auslaenderkinder die bei Einschulung nicht franzoesisch sprechen).
Ihr dreht euch im Kreis. Es geht doch genau darum, dass es eben nicht reicht, dass man für die Kinder Ganztagesschulen, Sondersprachkurse etc. anbietet, wenn der ganze restliche, soziale Halt fehlt! Ok ich bin vermutlich etwas altmodisch, und habe eine konservative Erziehung genossen. Uebrigens, nur so nebenbei, meine Eltern waren so ungefähr ab meinem 13.Lebensjahr nicht mehr in der Lage, mir bei den Hausaufgaben zu helfen, weil mein Schulstoff sehr oft ihr Wissen überforderte (Mathematik, Latein). Nichts desto Trotz habe ich heute eine gute Ausbildung.
Wenn ich in der Zeitung lese, dass zwölf- bis vierzehnjährige Jugendliche nachts auf den Strassen ihr Unwesen treiben, dann staun ich einfach nur und frage mich, wo sind eigentlich die Eltern? Fragen die sich nicht, was ihr Kind mitten in der Nacht auf der Strasse treibt? Finden die das womöglich noch ok?
Was gibt es denn bitte für Möglichkeiten für den Staat, hier einzugreifen? Einfamilienhaus mit Garten für Sozialfälle? Staatliches Unterhaltungsprogramm in Form von Gratis-Kino, Gratis-Kleider (bitte mit Label, sonst werden die armen Geschöpfe schon wieder diskriminiert) und selbstverständlich Gratis-Kurse für jegliche Weiterbildung? Und wer bezahlt das?
RunRun hat geschrieben:Klar gebe ich Dir Recht, nur wenn keiner Bringt must Du andere Moeglichkeiten ergreifen. Ausserdem solltest Du Dir mal ueberlegen wie Du Deinem Kind in einem fremden Land die Sprache beibringen moechtest wenn Du diese selber nicht 100% beherrscht.
In meiner Bekanntschaft habe ich mehrere Leute, die mit ihrer Familie aus beruflichen Gründen ins Ausland gezogen sind. Die Kinder haben meist die Sprache viel schneller gelernt als die Eltern.
Ich erlebe oft, dass wir Ausländerfamilien haben, die seit 20 Jahren oder länger in der Schweiz leben, und die Eltern sind nach wie vor der deutschen Sprache nicht mächtig (und da meine ich jetzt nicht Grammatikfehler, sondern wirklich eine totale Unfähigkeit, sich einigermassen in der Sprache verständlich zu machen), und da beschleicht mich halt doch immer wieder das leise Gefühl, dass man die Sprache auch nicht lernen will, denn anders kann ich mir diese Unfähigkeit nicht erklären.
Und in dieser Geisteshaltung ist meiner Meinung nach der Hund begraben. Die Leute ziehen in ein anderes Land, wo alles besser sein soll, die guten Stellenangebote nur so auf einen niederprasseln, Geld von allen Seiten nur so in Strömen reinkommt, und Honig statt Wasser fliesst - und gleichzeitig sind sie nicht bereit, sich zu integrieren, und wollen ihre Lebensweise genau so wie vorher weiterführen - und kapieren nicht, dass das einfach nicht geht. Ich sage es jetzt mal ganz hart: Wenn ich eine schlechte Ausbildung habe, warum sollte es dann so sein, dass ich in ein anderes Land komme, und dort hab ich dann plötzlich eine gute Ausbildung? Und warum soll mir ein anderes Land eine Chance geben, wenn es den eigenen Leuten schon nicht mehr so gut geht? Zumal ich dann noch die Geisteshaltung vertrete, dass ich die Sprache von den anderen nicht lernen will, nicht sprechen will - und die ja sowieso alles Idioten sind (denn im Land der Herkunft ist ja alles viiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeel besser?!) Wenn die hochgesteckten Erwartungen nicht befriedigt werden, wird dann gemotzt und gejammert.
Wie soll denn da der Staat eingreifen? Die Wurzeln des Uebels sind viel tiefer, die reichen so tief in die menschliche Seele runter, wo es sowas wie Politik, Gesellschaft und Sozialleben gar nicht gibt, sondern nur Egoismus und der blanke Trieb von Fressen und Vermehren.
Ich habe fertig. Trinchen
Gruss, Trinchen