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von Barefoot Mecki
Manchmal denke ich, das ein so ruhiges und entspanntes Laufen, wie ich es mache, zu so einer Art "laufende Meditation" führt.
Erst beschäftigt einen alles Mögliche und dann auf einmal ist das weg. Gestern war ich z.B. so versunken, dass ich mich nicht daran erinnern konnte, wie ich vom Beuler Bahnhöfchen zur (ehem.) Rumänischen Botschaft gekommen bin. Beides liegt nämlich auf meiner kleinen Runde.
Spitzenläufer meditieren beim Wettkampf sicher nicht, die haben genug anderes zu tun. Aber wir? Ich weiß nicht, beim Training ja, aber im Wettkampf....keine Ahnung.
Ich finde, während des Laufes ist man so herrlich mit sich und seinen Gedanken allein (es sei denn, man läuft in einer Gruppe).
Und man kann in dieser Zeit seine Gedanken ungestört von üblicher Hektik schweifen lassen wie man will. Probleme und Problemchen wälzen, etwas planen, beten usw.
Oft fallen mir auch Dinge, Personen und Namen ein, an die ich schon lange nicht mehr gedacht habe. Erstaunlich, was das Gedächtnis so aus dem Unterbewußtsein wieder hervorkramen kann, wenn es genug Sauerstoff bekommt. Manchmal sind es auch Dinge, die wir während des Laufens wahrnehmen, die uns Vergangenes wieder in Erinnerung rufen.
Es sind kleine Momente und schon sind Assoziationen da, welche die Gedanken beeinflussen. Und dies alles, während der Körper arbeitet, denn ich laufe ja. Spannend finde ich das.
Dann zwickts wieder irgendwo und schon setzt man sich bewußt damit auseinander, was da gerade los ist, dieses berühmte "In den Körper hineinhören". Dann zwickt es nicht mehr und nach ein paar wenigen Minuten ist das Gehirn wieder allein unterwegs und erzählt uns, was es gerade loswerden will.
Oder es sagt gar nix und wir laufen leicht und meditativ...
Und da sage mal einer, laufen sei langweilig.
Mit freundlichen Füßen
Barefoot Mecki
Ich laufe barfuß und immer für ein Kinderlächeln.
Dabei sammle ich Spenden für die Stiftung Kinderglück