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HH Marathon 2006: Mein Erstling ...

HH Marathon 2006: Mein Erstling ...

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Hallo ihr Laufnasen!

Hier jetzt auch der Bericht eines "Marathon-Frischlings". Um es schon mal vorweg zu nehmen: Es war ein Arbeitssieg... :zwinker5:

Gut vorbereitet dank Steffny-Plan auf 4:20 ging es am Samstag per Zug nach Hamburg. Im Hotel einchecken und dann die Startunterlagen abholen. Von meinen bisherigen "Volksläufen" kannte ich das alles irgendwie schneller und einfacher. Bei einem Marathon muss man sich nämlich erst mal durch eine Marathonmesse kämpfen.

Wieder ins Hotel zurück und dann noch schnell ins "September" um mal die Foris kennen zu lernen. War auch sehr nett. Vielleicht bin ich ja beim nächsten Treffen mal auf einem der Fotos auch von vorne zu sehen ... :hallo:

Die Nacht hatte dann allerdings einen durchschlagenden Erfolg: ich kämpfte plötzlich mit leichtem Durchfall. ( Nervosität? Schlechtes Kartoffel-Lauch-Gratin im September? ). Die Nacht war also sehr unruhig und nicht gerade ein gutes Omen für einen Start-Ziel-Sieg.

Eigentlich wollte ich mich am nächsten Morgen mit den Foris um 7:45 treffen. Da mein Hotel nur 1 km vom Startblock K entfernt war, entschloss ich mich dann aber doch noch etwas auszuruhen und erst eine halbe Stunde vor Start in den Block zu gehen.

Fasziniert beobachtet ich zuerst mal das Treiben in den "Käfigen". :) Zahlreiche Läufer schlichen hier bereits wie wilde Tiere kurz vor dem Beutezug durch das Gehege. 15 Minuten vor dem Start nahm ich dann auch an diesem Ritual teil. Mein Puls lag trotz der Anspannung mit 75-80 Schlägen im grünen Bereich. Dann ging es auch schon los ...

Die ersten KM liefen eigentlich recht gut. Die Stimmung am Streckenrand war toll und ich sog die Atmosphäre auf. Die Strecke war abwechslungsreich und Hamburg zeigte sich von seiner besten Seite.

Um KM 10 setzen leichte Seitenstiche ein. Oha ... das kann ja heiter werden. Irgendwie beruhigte sich dann das aber wieder. Die Stimmung an den Landungsbrücken war super und machte den Schmerz vergessen. :)

Die Sonne kam jetzt auch raus und es wurde doch sehr warm. Da ich den ganzen Winter durch nur bei Temperaturen um die 10 Grad und tiefer trainiert hatte, war das doch sehr ungewohnt. Bei jeder Station wurde dann noch schnell meine Laufkappe mit Wasser getränkt ... das tat gut!

Bei KM 20 habe ich dann den Kampf mit dem grünen 4:30 Ballon aufgegeben. Mein Körper gab das heute nicht mehr her. Irgendwie hatte ich auch das Gefühl das der Pacemaker keine konstanten Zeiten lief, sondern ganz schön herum eierte. :confused:

Bei KM 25 meldeten sich dann aber wieder Seitenstiche ... verdammt. Mein erster Marathon wurde ab hier zur echten Herausforderung. Eigentlich hatte ich ja erst ab KM 32 mit Problemen gerechnet.

So schleppte ich mich dann von einer Verpflegungsstation zur Nächsten. Anscheinend wissen aber die Hamburger das an dieser Stelle viele Marathonis zu kämpfen haben. So war das Geschrei und Anfeuern hier recht laut. :daumen:

Bei KM 30 wurden die Seitenstiche teils so heftig das ich schon ans Aufgeben dachte. Über kontrolliertes Ein- und Ausatmen habe ich es aber dann doch geschafft weiter zu kommen. :haeh:

Alle 2,5 KM Getränke - und Verpflegungsstation können echt Motivation pur sein. So schleppte ich mich dann in grottenschlechten 6:40 min/km weiter. Aber langsam keimte der Gedanke auf: Du kannst es schaffen.

Ab KM 32 fing ich mir dann selber vorzurechnen: Mensch ... noch 10 km ... das ist dreimal mal um deine Laufstrecke ... :teufel:

KM 35 : Verdammt ... 10 Wochen trainiert ... und das für nix? :teufel:

KM 36 : Oooh man ... viele Bekannte hast du mit deinen Laufgeschichten genervt. Die setzen jetzt auf dich ... :teufel:

KM 37 : Das Marathon Wochenende mit Zug, Hotel war sauteuer. Das jetzt alles für die Katz? ... :teufel:

KM 38 : Bis zum Berlin-Marathon muss ich noch 10kg abnehmen ... ächz ... :teufel:

KM 39 : Noch 3 KM. Das ist EINMAL um deine Laufstrecke ... :teufel:

( OK ... so ganz genau kann ich mich an die Reihenfolge meiner Gedanken nicht mehr erinnern. Einige Sätze habe ich sicherlich auch öfters gedacht ... :zwinker2: )

Ab KM 40 war dann plötzlich nur noch Euphorie pur da. Die Schmerzen waren wie weggeblasen und mein Schritt war plötzlich wieder leicht und federnd ( vielleicht für Außenstehende nicht unbedingt sichtbar. :wink: )

Nach einem leichten Anstieg war endlich das Ziel in Sichtweite. Jubelnd riss ich die Arme im Ziel hoch und torkelte Richtung Verpflegung ...

Fazit:
Auf Grund der Umstände bin ich mit meinem Marathon-Erstling und der Zeit von 4:39 sehr zufrieden. Den nächsten Marathon in Berlin kann ich dann hoffentlich lockerer und entspannter angehen.

Gruß an alle Finisher und die, die es mal werden wollen :P

Stephan

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Klasse Stephan, toll gelaufen, riesig gekämpft und schön geschrieben :daumen: . Eine tolle Zeit für ein Debüt (hatte ich nämlich letztes Jahr auch ;-)

Genieße den Erfolg und das schöne Gefühl, ein Marathoni zu sein. Das kann Dir keiner mehr nehmen.

Regenerier gut
Falk
Laufen, weil es Spaß macht.
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"The swim in an ironman is a contactsport" (NBC)

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Hallo SteAbra,

Herzlichen Glückwunsch zum Erstlingswerk. Ich hab Dich ja im "Septmeber" auch von vorne gesehen :wink: . Ich hoffe, Du bist trotz verpasster Zielzeit zufrieden, kannst verdammt stolz sein.

Viele Grüße,
Jörn

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Hi SteAbra,

den Glückwunsch hat sich hier jeder verdient - erst recht die Jungfrauen, äh -männer ;-) Es klingt genauso, wie ich mir eine Ersttat so vorstelle, ein bisschen nach Vorfreude und Vorbereitung, ein bisschen nach Spaß, ein bisschen nach Arbeit und ein bisschen nach Qual, aber auch viel nach verdientem Lohn und Euphorie!

Erhol dich gut,
Babs

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Glückwunsch zu der ansehnlichen Debüt-Zeit! Siehste, hab ich doch richtig geschätzt, dass wir nicht zusammen hätten laufen können, da hätte auch der Tritt in den Hintern nix genützt :wink:
Liebe Grüße
Birgit

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Hallo Birgit!

Vielen Dank. Glückwünsche auch zurück an Dich. Du hattest dann doch wohl mehr zu beissen gehabt als ich ... und trotzdem durchgehalten! :daumen:

Ich denke in Berlin machen wir das dann beide noch etwas besser :D

Gruß vom muskelverkarterten

Stephan
Big-Biggi hat geschrieben:Glückwunsch zu der ansehnlichen Debüt-Zeit! Siehste, hab ich doch richtig geschätzt, dass wir nicht zusammen hätten laufen können, da hätte auch der Tritt in den Hintern nix genützt :wink:
Liebe Grüße
Birgit

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Ich hoffe sehr, dass meine Vorbereitung dann besser laufen wird. Ich werde kosequenter nach Stephane Franke trainieren, 12 Wochen Vorbereitung sind auch besser als 10. Dann muss ich bloß noch gesund bleiben.
Liebe Grüße
Birgit
SteAbra hat geschrieben:Hallo Birgit!

Ich denke in Berlin machen wir das dann beide noch etwas besser :D


Stephan

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Schöner Bericht und tolle Erstlingsleistung, Stephan! :daumen:

Gruß, Holgi :winken:

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Auf Grund der Vorgeschichte (Ex-130kg :haeh: ) reschpegdabel! :D
Aber da geht noch einiges! :nick:
wosp :hallo:
Bild
Bild

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Gratuliere zur Premiere! Möge der Muskelkater nicht zu heftig sein... :wink:

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Hallo Stephan,

herzlichen Glückwunsch. Jetzt bist Du Marathoni!

Ciao
Michael
Link zum Erdinger-Tippspiel

Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet (Greenpeace)
und

Nichts ist scheißer als Zweiter (Eric Mejer)
und
Die Nahrung soll Deine Medizin sein
und nicht die Medizin Deine Nahrung

Hippokrates

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Einen Gruss und
Herzlichen Glückwunsch!
in den hohen Norden,
Stephan!

Also wenn es stimmt, dass Du mal 135 Kilos hattest - alle Achtung, da gehört was dazu, sich zum Marthoni zu entwickeln! Ich drück Dir weiterhin die Daumen!

Gruß!
Burkhard
...hab hier nur meine Meinung formuliert. so what?

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Sehr gut gemacht Stephan. Schön gekämpft.
Meinen Glückwunsch.

Oliver
der dich auch von vorne kennt.....

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Gratulation SteAbra zu dieser tollen Zeit und das du einen Km Schnitt von 6:41 als grottig bezeichnest, ist interessant - für mich wär der flott :D

Und? Schon für Berlin angemeldet?

Wenns dich einmal gepackt hat, lässt es dich schwer wieder los :nick:
Blog: Ein ehem. Ultramarathoni beginnt wieder von Vorne
Einen Schritt nach dem anderen gehen. Mal schnell, mal langsam - aber es geht vorwärts.

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Hallo Stephan,

wunderbarer Bericht, ich fühle mich wieder an meinen Erstlingsmarathon erinnert.

Das erste Erschrecken bei km25, dass es jetzt schon schwer geht, die Erkenntnis bei Km30, dass es doch zu schnell war, die Verzweiflung bis km35 mit dem Wunsch nach dem Gnadenschuss und dann der Silberstreif am Horizont.

Mach Dir keine Gedanken wegen der Zielzeit, die schaffst Du spätestens beim fünften Marathon. Sag ich jetzt mal aus Erfahrung.

Herzlichen Glückwunsch und sei stolz auf Deine Entwicklung: Der Entschluss, nicht mehr dick sein zu wollen, das Training aufgenommen und monatelang durchgezogen. Ein neuer Körper schafft die Strecke von 42 Kilometern und Dein Wille hat ihn dazu angetrieben.

Das ist doch was ganz Großes!
oLi

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oLi, perfekt formuliert, genau so hab ich mich gefühlt :daumen:
Liebe Grüße
Birgit
oLi hat geschrieben: Das erste Erschrecken bei km25, dass es jetzt schon schwer geht, die Erkenntnis bei Km30, dass es doch zu schnell war, die Verzweiflung bis km35 mit dem Wunsch nach dem Gnadenschuss und dann der Silberstreif am Horizont.

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Hallo Stephan,

auch von mir Gratulation zu deinem M - Debüt.
Ich denke, daß der erste Marathon schon ziemlich prägend in Erinnerung bleibt.
Und daß Du dir für Dein Debüt den Hamburgmarathon ausgesucht hast, war doch
die richtige Entscheidung. Oder?
Kann so falsch nicht gewesen sein, da Du ja jetzt schon am Planen für Berlin bist.

Gruß :hallo:
Richard

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Glückwunsch zum Debüt Stephan :daumen: Schön zu lesender Bericht und seeehr nachvollziehbare Gedankenspiele ab Kilometer 32!

Gute Erholung wünscht

Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.
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