
ich bin früher sehr viel selbst gejoggt als Freizeitsport. Durch eine Erkrankung geht das nicht mehr, ich brauche für Strecken über 100m einen Rollstuhl.
Ich bin seit einiger Zeit stolze Besitzerin eines Aktivrollstuhls mit Mountainbikebereifung. Ich habe mich jetzt schon einige Male damit raus in Wald und Flur getraut, aber das wurde leider jedes Mal zum Horrortrip. Und zwar nicht, weil ich das Teil nicht beherrschen würd, nein, das klappte prima. Auch Hunde, die unterwegs sind, sind eher ein geringeres Problem.
Aber mein dickes Fell reicht einfach nicht aus, um die ständigen Pöbeleien, Beleidigungen und Rempeleien vieler Jogger und Biker zu ertragen, die mir da unterwegs begegnen und für die ich offensichtlich nur eins bin: ein Hindernis, dass ihnen im Weg ist, sie in ihrem Laufrhytmus stört, dessen Anblick sie stört usw., dass sie aus dem Weg pöbeln oder rempeln müssen.

Ich weiß nicht, ob ich früher auch so rücksichtslos zu Fuß unterwegs war, ich hoffe mal nicht.

Aber allein kann ich mit dem Rolli praktisch nicht mehr raus. Und nehm ich meinen Hund als Schutz mit, ist der Ärger erst recht vorprogrammiert, denn Rollstuhlfahrer mit Hund haben wohl in den Augen sehr vieler Jogger und Biker überhaupt keine Existenzberechtigung.

Warum kann man sich denn nicht einfach freuen, dass man noch so gut auf den eigenen Beinen unterwegs ist, und muss da so oft einen Existenzkampf draus machen? Nur weil man vielleicht mal in seinem Laufrhytmus gestört wird, weil da ein Rollstuhlfahrer nicht schnell genug ausweichen kann?
Das ist jetzt nicht böse gemeint, betrifft ja auch nicht alle Läufer und Biker, aber mir liegt das echt am Herzen.
Grüße von
Enna