

Gestern beim Laufen ist mir einiges durch den Kopf gegangen. (Zuerst mal das Frühstück - man sollte nicht laufen gehen, wenn man am Abend davor so spät ins Bett gekommen ist

Meine Theorie: Die Leistungen der Profisportler sind für den Normalmenschen einfach unfassbar. Damit meine ich, dass sie mit den Zahlen nicht viel verbinden. Wenn ich meiner Oma sage, dass ein gewisser Mrikik LAHOUCINE den Vienna City Marathon in 02:08,20 Stunden gefinisht hat, nickt sie nur dazu und fragt mich, ob ich noch etwas Kaffee möchte


So sieht es bei allen Sportarten aus. Welche Leistungen da erbracht werden, sieht man erst, wenn man selbst versucht, sich an der jeweiligen Distanz und Sportart zu messen. Und auch für die Freunde und Bekannten, die einen als halbwegs ernsthaften Athleten kennen, werden dann die Leistungen der Profis erst ein "Gesicht" bekommen. Denn dann gibt es "Vergleichswerte" von "Normalsterblichen".
Die Profis sind sich dessen glaubich durch die Bank bewusst und schauen auch aus diesem Grund nicht auf die Hobbyathleten herunter. Weil sie wissen, dass ohne uns auch IHRE Zeiten nicht ordentlich anerkannt würden - weil sich niemand ein Bild der Strapazen machen kann, da die Zeiten einfach jenseits der Vorstellungskraft von Otto Normalfernsehkunden liegen

Das Problem mit den Laufzeiten von uns Hobbyathleten haben hauptsächlich die "Semiprofis". Die fühlen sich davon beleidigt, dass "solchene" wie wir doch tatsächlich auch an den Wettkämpfen teilnehmen dürfen und an denselben Labestationen das gleiche Wasser schlürfen wie sie.
Hinter all der Mißgunst steht dann vielleicht nur die unheimliche Angst, aus Versehen "zu denen" gezählt zu werden, die sich in Aldi-Laufklamotten und mit Muttchen und Tante Sina am Wegrand als Groupies der Herausforderung "Marathon" oder "Halbmarathon" stellen, um das auch mal erlebt zu haben und dafür von ihren Lieben gefeiert werden - während sie, die Semiprofis schon einem Sponsor verpflichtet sind und eine gewisse Leistung ohnehin bringen müssen, um den Sponsor zu bedienen

Viele Hobbysportler lassen sich dann von so missgünstigen Kommentaren wie "Ein Marathon unter 5 Stunden ist kein Marathon, sondern ein Volkswandertag" einschüchtern und trauen sich dann nicht mehr, an solch einem Event teilzunehmen. Und ich denke, bei dem Startgeld, das wir alle in selber Höhe zahlen, muß man mir als Hobbyläufer auch das Genießen des Events zubilligen!!! Damit will ich nur sagen: Wir Hobbyläufer sind nicht die Störenfriede der Veranstaltungen, die den Semiprofis das Iso wegschlabbern und im Weg herumstolpern, sondern wir machen durch die große Menge, die wir darstellen, solche Events oft überhaupt erst einträglich!
Beispiel Vienna City Marathon: Wenn nur noch Profis und Semiprofis am Vienna City Marathon teilnehmen würden, wäre das traurig: Nur noch ein Prozentsatz der Zuseher würde kommen, denn die meisten schauen sich die Profis lieber im Fernsehen an. Die ganzen Familien und Freunde der Hobbyathleten würden fernbleiben und damit die wahre Kulisse dieses Events. Und die Teilnahmegebühren würden schnell mal in ordentliche Höhe fahren, denn die Streckenposten, Labestationen, Moderatorenbühnen und all das Zeug müssen ja trotzdem gezahlt werden, egal wie viele Starter kommen!
Also, Freunde des Hobbysports! Lasst uns mit stolzgeschwellter Brust weiterhin als Statisten der großen Bühne für die Profis mitlaufen, die Events und den Support genießen, den die Profis voraussetzen und von dem Wir dann PROFItieren


So, das wollte ich mal eben gesagt haben. Das sind so Gedanken, die durch mein leicht dehydriertes Hirn schweben.
