ForrestGump hat geschrieben:Trotzdem find ich so ne Zeit ziemlich bescheiden! (Auch wenn ich länger brauche

)
Für einen Mann der in einer Ausdauersportart das Maß aller Dinge war, beruflich nix anderes gemacht hat als zu trainieren?
Ich hab da Leute im Verein, die arbeiten bei Wind und Wetter auf der Baustelle oder Schicht in der Fabrik, sind 10-15 Jahre älter und laufen auch unter 3h.
Und die müssen sich an den Verpflegungspunkten sich ihren Becher selbst abholen. Nicht wie Herr von Armstrong, der sogar beim Marathon sich noch die Getränke von "Wasserträgern" reichen lässt.
Hätte er das mal selber gemacht wie jeder Sterbliche wären es wohl mehr als 3h gewesen.
Nö, mit der Geschichte ist das für mich keine tolle Leistung
Versetz' dich mal in Armstrongs Lage!
Voll gelaufen ist er keinesfalls. Das wäre ein zu großer Zufall, dann praktisch exakt bei ein paar Sekunden unter 3h ins Ziel zu kommen.
Warum ist er wohl nicht voll gelaufen?
Genau aus dem Grund, weil er solche Kommentare wie Deine vermeiden wollte.
Armstrong ist ein Radfahrer und kein Läufer. Er hat nicht die optimale dürre Läuferfigur. Obwohl er als Radfahrer eine Legende ist, wird er daher nie mit den Top-Läufern in einer Liga sein können.
Wenn er voll gelaufen wäre und dann völlig ausgepowert ins Ziel gekommen wäre, hätte man ihm einen gescheiterten Versuch unterstellt, jetzt zu probieren, vorne beim Marathon mitzumischen. Genau das war eben auch gar nicht seine Absicht und das wollte er demonstrieren.
Wenn er in 2:43:27h ins Ziel gekommen wäre, hätte doch jeder gesagt:
So. Das ist also alles, was Armstrong läuferisch drauf hat.
So, wie er es gemacht hat, wissen wir nicht, was er eigentlich hätte laufen können. Da er die 3h aber so kontrolliert und sauber hingekriegt hat, kann man davon ausgehen, dass er das auch ohne Wasserträger locker geschafft hätte.
Ich vermute, dass Armstrong die 2:30h, die ja eigentlich erst die nächste runde Zeit wäre, nicht drauf hat oder dass ihm der Versuch zu riskant wäre.
Wir lernen eigentlich auch aus Armstrongs Beispiel: Laufen ist kein Fahrrad fahren. Wer genetische Vorteile für die eine Disziplin hat, um dort Topleistungen zu bringen, muss sie nicht zwingend auch gleichermaßen bei der anderen Disziplin haben.