wolfgangl hat geschrieben:Dass die deutschen Arbeiterhände die Produkte ist eine beliebte Mär, die sich hartnäckig hält. Warum baut Toyota europäische Werke und denkt über ein Deutsches nach, wenn die Arbeitskosten so furchtbar hoch sind? Mittlerweile kann man sich nicht mal mehr sicher sein, ob VW, oder Toyota mehr europäische Mitarbeiter beschäftigt.
VW macht gerade sein Werk in Brüssel dicht - zu teuer. Die deutschen Produktionsstätten sind günstiger - wer hätte das gedacht!
Das ist aber genau das, was mich so sehr aufregt. Deutschland wird nunmehr seit 30 jahren schlecht geredet, von Politikern aller Parteien. Das hat mit Kohl angefangen, mit Schröder ist es ein bißchen besser geworden und mit der unsäglichen Angie wieder bergab gegangen. (Sanierungsfall Deutschland) Ein teil der Hintergründe wurde ja schon in diesem Thread angesprochen.
Trotz der beschissenen Politik ist unser Land konkurenzfähig! Viele Produkte werden einfach so teuer verkauft, weil es noch geht, wie zum Beispiel der Golf. Ich bin mir auch sicher, dass der Porsche in der Herstellung bei weitem nicht so teuer ist, wie er dann im Laden steht. Wenn das geht, warum sollten sie es nicht tun? Die Jungs können es sich leisten und ihre Bilanzen sind super. Mal sehen, ob sie die korrupte VW/Hartz-Klitsche auch wieder auf Vordermann bringen...
Wenn die Presse über gesunde Unternehmen wie Porsche, Audi, BMW, Trigema und viele weitere mehr schreiben würde und weniger über moralisch verwerfliche, wie Siemens, Allianz, Deutsche Bank, dann würde sich in Deutschland schon einiges bessern.
By the way - wer hat Siemens/Benq Produkte, Versicherungen bei der Allianz und ein Konto bei der Deutschen Bank? Schon mal Gedanken über die Arbeitsplatzvernichtungsorgien gemacht?
Unternehmen wie BMW, Porsche, Benz geht es gut, weil sie entsprechende Zielgruppen haben, die bereit sind, diese Preise zu bezahlen. Bei einem Volkswagen ist man nicht bereit, diesen Preis des Deutschen Mitarbeiters zu bezahlen, der seie 20 Stunden Woche im Werk abschrubbt. Ein Volkswagen ist kein Porsche. VW baut nicht umsonst in Russland sein Werk auf.
Deutschland ist genauso wie der Rest Westeuropas und der USA konkurrenzfähig, nur eben nicht auf dem Standardsektor, wie Textil, PC-Bauteile etc (bis auf nun wirklich ganz wenige Ausnahmen, wie Trigema). Selbst die Textilhochburg Italien ist hier nicht mehr fähig, mit China mitzuhalten. Deutschland hat dafür Maschinenbausektoren, die hoch im Kurs sind, High-Tech eben, der in China nicht verfügbar ist.
Allein steuerlich, umwelttechnisch ist es für einen Konzern in Deutschland nicht einfach, in China kann man binnen einem Monat ein Chemiewerk aufziehen, in Deutschland dauert sowas Jahrzehnte inkl. Klagen, Gesetzen usw.
Ich glaube kaum, dass sich deutsche Schuhe durchsetzen. Es gibt keine Management Theorie, die letzendlich nicht beinhaltet, die Produktion auszulagern. Es gibt ganz wenige Unternehmen, die wieder zurückkommen nach Deutschland, aus qualitativen Gründen etc.
Das sind dann aber keine Textilunternehmen oder Klamottenunternehmen.
Man kann schön beobachten, wie die Multinationalen Unternehmen wie Nike etc mit ihren Produktionsstätten umziehen: Taiwan, Thailand, China - was gerade günstiger ist, wird genommen und dort ein Werk hochzuziehen, ist billiger, als auch nur 1000 Schuhe in Europa fertigen zu lassen.
Fazit: Wenn Deutschland so attraktiv wäre als Standort, dann würde Nike hier schon längst produzieren. China steht qualitativ in Sachen einfacher Textilien (Laufschuhe sind kein wirklicher High-Tech) Westeuropa in nichts nach und demnach gibts auch qualitativ keine Ausfälle in großen Stil oder MÄngel, die man unbedingt in ein Hochlohnland verlagern müsste. Würde jetzt jeder 2. laufschuh derart fehlerhaft sein, dass er beim ersten Anziehen auseinanderfliegt, und man dies def. auf Chinesische Produktion zurückführen so hätte man die Produktion schon längst hierherverlagert.
Selbst Firmen wie Boss, Joop und Co lassen nur noch ganz wenige Hochwertige Einzelfertigungen wirklich in Deutschland herstellen und stehen für ihren qualitativ hochwertigen Namen ein, obwohl sie in Billiglohnländern produzieren lassen. Ein Verlust des Images wäre viel zu hoch, als dass man dort produzieren würde, wenn die Qualität nicht stimmen würde. Da die Qualität aber stimmt, lässt man eben dort produzieren.
Bekannter Fall Firma Stihl Kettensägen werden in China produziert, sobald sie hierher gelangen, wird dann das Logo Stihl draufgetupfert und schon hat man ein hochwertiges Markenprodukt, auf die anderen kommt halt kein Logo drauf, die werden dann halt für 50 Euro weniger verkauft und man hat dann kein Logo auf dem Rotorblatt.
Nike, Adidas, Puma und Co lassen in China sogar im selben Werk bzw. Haus fertigen. Sobald es qualitativ Probleme geben würde, würde das alle treffen und die wären ruck zuck umgezogen.