Big-Biggi hat geschrieben:Diese Voraussetzungen hatte ich bei meinem 2. Marathon übererfüllt und habe trotzdem deutlich länger als 4:30 gebraucht
Fiel mir nur so auf...
Da behaupte ich mal wieder ganz ketzerisch, dass diese Trainingspläne in unserem 'Leistungsbereich' oft mehr in den Keller trainieren als aufbauen. Manchmal ist weniger auch mehr. Unter 4:30 h bin ich zwar auch nie geblieben

aber die beiden Ms unter 5 Stunden folgten keiner Vorschrift, sondern einfach dem Gefühl: "Bin ich momentan gut drauf? Könnte das hinhauen?" Hätte ich auf Gewalt zwei oder drei Wochen vorher noch 30er draufgekloppt, könnte ich mir gut vorstellen, dass ich beim Marathon dann ziemlich baden gegangen wäre. Reine gefühlte Vermutung, aber ich halte mich jetzt daran.
Dass heißt natürlich nicht, dass alle Vorgaben aus den Plänen überflüssig sind.
Ich persönlich finde wichtig:
- zur weitgehenden Verhinderung von körperlichen Folgeschäden auf eine passende Wochenkilometerzahl zu kommen und die auch ohne Probleme durchhalten zu können. Hausnummer wäre da m. E. mindestens 40 km im Schnitt der letzten zwei, drei Monate (es darf auch etwas mehr sein).
Ansonsten natürlich auch ein paar längere Läufe probieren. Wie lang genau und wie oft ist m. E. bei den eher langsameren Zielzeiten nicht ganz so dogmatisch zu bestimmen. Richtet sich wie schon gesagt auch sehr nach dem Körpergefühl und persönlichem Befinden.
Wenn stimmt, was Keyser Soze schreibt: läuft seit Jahren regelmäßig, ist jung, gesund und sportlich - und er hat noch fast 1/2 Jahr Zeit, dann wüßte ich beim besten Willen nicht, warum er NICHT sogar passabel durchkommen sollte.
Wochenkilometer langsam auf bis 45+ raufschrauben - regelmäßig mind. dreimal wöchentlich trainieren sollte aber wirklich schon sein - ein paar lange Läufe zwischenstreuen (wo und wann genau, ist gar nicht so wichtig), immer gut drauf achten, dass die Regeneration noch funktioniert, also eben nicht krampfhaft in den Keller trainieren - weil viel ja viel bringen muss - gut tapern, Kraft tanken und dann locker antreten.
Wenn dabei keine Verletzungen auftreten, wäre mein Tipp (in Anbetracht von Geschlecht - ist doch männlich, oder? - und noch relativer Jugend :-) in Abhängigkeit der mir unbekannten Faktoren wie "Bißfestigkeit + Körpertyp" : zwischen 4:15 h und 4:45 h
P. S. vorher ein paar kleinere öffentliche Läufe mitzumachen, ist sicher auch hilfreich. Nicht nur für die Zeiten-STandortbestimmung, sondern auch und in erster Linie, um das Gefühl dafür zu bekommen, nicht zu schnell loszupowern etc.