Athabaske hat geschrieben:...scheint hier ja ein richtiges Reizwort zu sein. Aber darf ich unterstellen, dass Ihr entweder keinen Einblick in die pädagogischen Konzepte eines Waldkindergartens habt oder es schlicht mit Walddorfkindergarten verwechselt.
Nene, da liegt keine Verwechslung vor. Ich meine schon den Waldkindergarten. Wir haben hier auch einen "in der Nähe" (10 Km etwa). Nur wohlbehütete Kiddies laufen da rum.
Bestes Beispiel heute:
Meine 6-jährige Tochter war heute Nachmittag mit dem Roller auf dem Schulplatz. Den hat ihr dort dann ein 8-9-jähriger Knallkopp erstmal weggenommen. Wiederbekommen hat sie ihn vermutlich nur, weil sie mit Unterstützung ihrer Freunde am Ende stärker war.
Das ist das richtige Leben. In diesem Waldkindergarten (von dem ich rede) wirst du solche Ar...l...kinder nicht finden. Da ist die Welt noch mit sich im Reinen!
Töchterchen hat zwar heute ein paar Tränchen vergossen, dafür aber auch wieder ein wenig dazu gelernt, unter anderem sich durchzusetzen und dass es in dieser Welt nicht nur liebe Menschen gibt. Mag natürlich sein, dass eure "Waldkindis" nicht nur mit wohlbehüteten Kindern bestückt sind, sondern auch den breiten Schnitt der Gesellschaft bieten.
Zitat:
Zitat von
schellsky Kinder lieben Wettkämpfe
TinaS hat geschrieben:Alle?
Die, die ich kenne, schon. (Ich kenne viele

)
Abgesehen davon, dass ich denke, dass die Kinder schon noch rechtzeitig ganz von selber lernen, wie wichtig es ist 'gut' zu sein und andere zu 'besiegen', frage ich mich bei solchen Sätzen immer, wo denn das sogenannte reale tägliche Leben herkommt? Das ist doch nicht einfach von alleine da.
Ähh, doch. Das ist einfach so da. Man muss nur hinausgehen, manchmal reicht auch aus dem Fenster zu schauen - es ist einfach so da, ganz von alleine...
Und vielleicht können wir ja tatsächlich ein bisschen dazu beitragen, dass das reale Leben anders wird.
Das ist für mich jetzt wieder aus der Reihe, "wir setzen uns die rosa Brille auf, nehmen uns an die Hand, rauchen ein Pfeifchen und sind ganz lieb zueinander."
Neee, im Ernst, von dieser Sichtweise habe ich mich vor vielen Jahren schon verabschiedet. Das kann (und sollte auch sicherlich jeder) in seinem eigenen kleinen Mikrokosmos versuchen zu erreichen, also du und ich in unseren Familien, im Freundeskreis oder im Sportverein (vielleicht ist es auch das, was du meinst), aber je größer die Gruppe, desto aussichtsloser wird das Ganze schon wieder. Die Welt als solche werden wir nicht mehr verbessern. Die geht langsam aber sicher den Bach hinunter.
Denn und jetzt kommt der für mich wichtigste Einwand: wie gehen Eltern denn mit dem von dir so genannten 'realen Leben' um, deren Kind wirklich nicht 'gut genug' ist, um an sowas Spaß zu haben? Z.B. einfach völlig unsportlich oder krank oder behindert? Auch das ist das reale Leben und auch diese Menschen haben eine Daseinsberechtigung. Kinder sind nun in aller Regel noch nicht so politisch korrekt, dass man ihnen den Unterschied zwischen denen die man zur eigenen Freude besiegen 'darf' und denen, bei denen man so tun muss, als wären schlechte Leistungen gar nicht so schlimm wirklich plausibel erklären kann. Die sind da ganz geradlinig, schwach ist schwach und schlecht ist schlecht und damit fertig. Will man das wirklich? Dann schon lieber ein bisschen Heile-Welt-Quatsch.
tina
Hierzu möchte ich ein Zitat von Töffes anbringen, der hat es so wunderbar auf den Punkt gebracht:
töffes hat geschrieben:Von wegen Ehrgeiz: Der Papa wird bei Volksläufen so 20. in seiner Altersklasse (wenn ´s gut läuft). Da ist es für die Kleine auch o.k., wenn sie bei Turnwettkämpfen auf dem 20. Platz landet. Auch verlieren will gelernt werden.
Grüße vom Töffes
So einfach ist das (fast). Nicht ganz und nicht immer, aber es trifft es im Großen und Ganzen. Und auch Kinder in Rollstühlen sind ganz normale Kinder. Auch die messen sich sicher gerne mit anderen im Wettkampf. Jedenfalls stelle ich mir das so vor. Selbstverständlich müssen hier die Voraussetzungen angepasst werden oder Gleiche mit Gleichen verglichen werden. Aber das alles ändert nichts an dem Prinzip.
Ich erinnere nochmal, worum es überhaupt geht:
Geärgert hatte ich mich darüber, dass du Kinderläufe darauf reduziert hast, dass Kindern hier möglichst früh beigebracht wird, wie wichtig es ist, besser zu sein als andere.
Und das ist, ich bitte um Verzeihung, aber das ist nun wirklich Quatsch! Wirklich!
Ansonsten - und damit back to Topic - kann auch ich die Threaderstellerin sehr gut verstehen. Nicht jeder hat die Zeit und die Möglichkeit alles so zu organisieren, dass er seinen Sport nebenbei noch vernünftig machen kann. Mir selber ist ein Fall bekannt, bei dem es nicht geht. Da ist es verständlich, dass man nach Möglichkeiten sucht, die Kinder mit in seine Planung einzubeziehen.
Alle die hier so wunderbar beschrieben haben, wie toll man selber die Dinge hinbekommt, haben sich einfach nicht die Mühe gemacht, mal über den Tellerrand zu blicken. Bestimmte Dinge erkennt man vielleicht auch erst, wenn man selber einmal in schwierigen Lebenssituationen gesteckt oder solche bei anderen miterlebt hat. Hiermit sei auch der Pedi mal der Rücken gestärkt.
der schellsky
31.05.2008 Herdecker City-Lauf, 10 Km Ziel --> sub 45 Ergebnis: --> 43:57 Min.
verletzt und ohne Training seit Juli 2008
Nach dem Lauf ist vor dem Lauf!