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Mein 100er Debüt in Leipzig

Mein 100er Debüt in Leipzig

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Die Vorbereitung

Meinen ersten 100er wollte ich eigentlich erst dann angehen, wenn ich mir sicher bin, die Distanz auf Ankommen in den Beinen zu haben. Frühestens nächstes Jahr. Aber auch spätestens, die Faszination 100km machte mich schon lange positiv nervös. Dann kam ich beim Stöbern im Laufkalender auf den 16.8. in Leipzig. Zufällig stand an diesem Samstag keine berufliche Verpflichtung in meinem Kalender. Das war ein Zeichen! Ein freier Samstag ist nur ganz selten der Fall. Außerdem hörten sich die Streckenbedingungen perfekt an: flache 10km Runde, durch den Wald und um einen See. Ab diesem Moment nahm die Idee, die 100km früher als geplant anzugehen, immer mehr Gestalt an. Nur die Tatsache, dass ich mich nicht im Geringsten für 100km gerüstet sah, bereitete mir Kopfschmerzen. Wie sollte ich nun vorgehen. Es waren noch 5 Wochen Zeit, mich vorzubereiten. Lange Läufe bis 35km hatte ich im letzten viertel Jahr fast jede Woche, ca. 80km Wochenschnitt. Der letzte richtig Lange war der 6h Lauf in Fellbach am 7.6. Das waren 60,5 km, nach denen ich völlig erschöpft war. Allerdings war das auch der 4. Marathon in 3 Wochen. Wenn ich also ganz normal weiterlaufe wie immer und ca. 14 Tage vor Leipzig noch einen etwa 75km langen Lauf machen würde, würde ich wohl durchkommen.

Der 75er, quasi meine komplette Leipzigvorbereitung, ging dann schief. Ich musste bei km 51 Pause machen, weil ich keine Lust mehr hatte. Außerdem hatte ich Hunger. Stundenlang bin ich an Fressbuden aller Art vorbeigelaufen, die sehr verlockend rochen. Ich war an der Ostseeküste zwischen Timmendorfer Strand und Fehmarn unterwegs, quer durchs Urlaubsgebiet. Ständig hatte ich die reichhaltige Touristenverpflegung im Auge und in der Nase. Bei der Dönerbude war dann Schluss mit Laufen. Nach einer Stunde in der Sonne liegen und Verdauen war ich mental wieder aufgeladen. Das Anlaufen fiel mir schwer, das Tempo war nun deutlich langsamer als vor der Pause. Nach 16km war wieder Schluss. Wieder keine Lust mehr. Ich wollte lieber in der Hafenkneipe sitzen und kühle Getränke zu mir nehmen. Gedacht Getan, eine weitere Stunde Pause. Das Anlaufen danach war heftig. Krämpfe in beiden Oberschenkeln machten es mir schwer, an das Gute im Laufen zu denken. Sehr schwerfällig aber trotzdem motiviert lief ich dann noch mal 14km. Die Generalprobe also vergeigt. Es waren zwar 81km, aber in drei Etappen und die letzte war körperlich richtig anstrengend, so, wie ich es nicht spüren möchte. Vor allem nicht beim ersten 100er.

Mit großem Zweifel am 100km Finish machte ich mich auf den Weg nach Leipzig. Ich musste es versuchen, da ich mich sonst selbst nicht ertragen hätte. “Du hättest es versuchen sollen“ ist viel schlimmer als “es hat nicht geklappt“, weil es nicht aufhört. Mein Schlachtplan war sehr defensiv: Ankommen. Aber nicht um jeden Preis. Erhobenen Hauptes und mit einem Lachen im Gesicht. Gehpausen sind sicher nötig und jederzeit in Ordnung. Aufgeben ist besser als Kaputtmachen. Mit dieser Einstellung sollte es doch möglich sein, vernünftig zu finishen. Mir kam nach der verpatzen Generalprobe immer häufiger der Gedanke, vielleicht war ich ja sogar zu langsam. Könnte doch sein, dass Geschwindigkeiten unterhalb des gewohnten langsamen Laufens etwas andere Muskelpartien beanspruchen und man so schneller ermüdet. Also nicht zu schnell aber auch nicht zu langsam Loslaufen.


Der Lauf

Die entspannte und familiäre Stimmung vor Beginn im Start- und Zielbereich trug dazu bei, gelassen an die 100km ranzugehen. Es gab keine dieser typischen Marathongroßmäuler, die vor dem Start, vermutlich aus eigener Nervosität, ungefragt Tipps geben und/ oder lautstark Uninteressantes von sich geben. Ultras scheinen dieses Getue nicht nötig zu haben. Das ist sehr angenehm und motivierend. Anders als bei normalen Marathonveranstaltungen waren alle Läufer sehr entspannt. Auch die Gesprächsfetzen, die ich hier und dort mitbekam hatten meist die Botschaft “mal schauen wie es läuft“. Klar, auf 100km kann man vieles nicht planen, die abwartendere Grundhaltung als beim Marathon ist zwangsläufig, aber es ist unglaublich angenehm, diese ruhige und gleichzeitig kraftvolle Stimmung kurz vor dem Start zu erleben und mitzunehmen.

Nach den ersten drei bis vier Kilometern pendelte ich mich von 6:00/km auf 6:18/km ein. Der erste km im 6er Schnitt war so langsam, dass ich das Gefühl hatte, ewig so weiterlaufen zu können. Aber ich sollte ja 100km laufen. Irgendwie klingt das länger. Also runter mit der Geschwindigkeit. Hat doch der Moderator noch kurz vorm Start Steffny zitiert: “Es ist nie die Distanz, die zur Aufgabe führt, sondern das Tempo“. 6:18/km, das soll meine Geschwindigkeit sein, sagte mein Gefühl. Automatisch begann die Hochrechnung. Das wären exakt 10:30h auf 100km. Was für ein Zufall, ist nicht die Qualifikationszeit für den Spartathlon exakt 10:30? Nur mühsam konnte ich mich von diesem Virus befreien. Nein, keine Spekulation auf irgendeine Zeit, keine Pläne. Locker Laufen und bis auf Weiteres die 6:18 nicht stark nach oben oder unten abweichen lassen.

Die Strecke ist eine 10 mal zu durchlaufene 10km Runde. Diese Runde ist fast eine Wendepunktstrecke. Im Start- und Zielbereich wird gewendet und am anderen Ende der Strecke wird auf 2km der Auensee umrundet. Nur auf diesen 2km kommen sich die Läufer nicht entgegen. Die Läufer waren als 50km Läufer durch ihre 500er Nummern zu erkennen, die 100km Läufer durch die 1- und 200er Nummern.

Die ersten 40 km passierte der völlig normale Marathonwahnsinn. Nur hatten die typischen völlig abgehobenen Be- und Hochrechnungen aller Art nun Gesichter und Körper. An der Stelle, an der ich einen Läufer traf, ist die Differenz zur nächsten 5er km Marke verdoppelt logischerweise der Vorsprung des betreffenden Läufers. Nach hinten war diese Berechnung uninteressant, da dort so gut wie niemand war. So rechnete ich hoch, wann mich wer überrunden wird. Ich suchte mir ein paar markante Läufer aus und stellte nach ein paar Runden fest, dass sie sich alle kontinuierlich von mir wegbewegten. Die einen mehr, die anderen weniger, aber alle entfernten sich immer weiter. So nach 40km gab ich dieses Spiel genauso schnell auf, wie es gekommen war. Die Gesichter verrieten irgendwann auch nichts neues mehr und so passierte ich die Marathonmarke bei 4:26. Exakt die 6:18 gehalten und das Gefühl war super.

Jetzt kannte ich das Teilnehmerfeld. Bzw. das, was davon übriggeblieben war. Die 50er Läufer wurden immer weniger und irgendwie kannte man sich jetzt beim aneinander Vorbeilaufen auf eine bestimmte Weise. Manchmal hat man sich gegrüßt, manchmal ein paar Worte gewechselt. Weiterführende Gespräche habe ich aber konsequent relativ schnell abgebrochen. Ich hoffe, ich habe niemanden verärgert, aber ich hatte Angst, den Lauf unkontrolliert werden zu lassen. Ich war immer noch äußerst skeptisch, was meinen Zustand ab km 70 angehen würde. Es lief bisher zwar alles gut, aber ich wollte voll auf mich konzentriert bleiben.

Mein Zustand zwischen km40 und km60 war euphorisch. Jetzt ging es endlich richtig los. Ich spürte endlich den Lauf, so wie es brauchte. Kräftige Schritte, unbesiegbar. Von einer anderen Welt. Ultra. Endlich richtig, nicht dieses 50 und 60km Gelaufe, das ich kannte, sondern ich werde heute einen richtigen Ultra laufen. Die Lauf- und Bewusstseinserfahrung schlechthin. Zum ersten Mal las ich kurz vorm Start beim Ausfüllen des Infobogens für den Moderator die Bezeichnung “Kurzultra“. Damit waren Läufe bis 60km gemeint. Wenn ich es also nicht verpatze, bin ich heute noch ein richtiger Ultra.

Meine Euphorie fand ein jähes Ende in Form der Realität. Meine km Splits Anfang der 50er waren jetzt auf einmal nicht mehr um 6:18 sonder bei gleicher Anstrengung bei 6:30 und höher. Oha. So früh. Scheiße. Bis km60 hatte ich mit überhaupt keiner Verlangsamung gerechnet. Auf Grund meiner Euphorie war mein Problembewusstsein erst für ca. km70 vorprogrammiert. Ich malte mir ständig aus, wie sich der Lauf wohl bei km70 anfühlt. Vorfreude und Respekt auf diesen Bereich des Laufes ließen mich vergessen, dass ich da ja erst mal hinkommen muss. Jetzt also langsames Eingehen bereits ab km 50? Das durfte nicht sein. Ignorieren und 6:18 halten? Möglich. Sollte ich? Nein, nicht so früh schon kämpfen, das geht sicher schief. Wenn ich jetzt schon kämpfen muss, halte ich das doch nie im Leben noch über einen Marathon aus. Also, cool bleiben, so laufen wie es läuft. Nichts anderes. So langsam es der Körper signalisiert. Das Spiel ging bis km57 und dann war der Akku auf einmal leer. Nichts dramatisches, keine Schmerzen, keine Abbruchgedanken, nur der Wunsch, zu Gehen. Intuitiv gestand ich mir eine kurze Gehpause ein und schöpfte aus diesem Moment eine große Energie. Nicht eingreifen, sondern den Körper machen lassen.

Auf den letzten drei km dieser 6. Runde bin ich jeweils kurz gegangen und entwickelte eine gute Idee. Ich werde eine Pause machen. Im Stadion hatte ich meinen Rucksack mit frischen Kleidern und Notverpflegung. 3 Liter eiskalte Apfelschorle 48 weiche sehr süße Datteln und 1,5 kg Frikadellen. Ich fieberte immer mehr auf den Moment, die deftigen Frikadellen zu essen und das tropfnasse Hemd zu wechseln. Das wäre eine nötige technische Pause und würde mir als Pause vom Laufen auch gut tun. Nicht viel länger als nötig, in maximal 10 Minuten wollte ich wieder unterwegs sein. Hinsetzten hatte ich mir verboten. Wahrscheinlich, weil ich merkte, dass ich mich nicht zwingend hinsetzten musste.

Ich aß 4 Frikadellen, trank 0,8 Liter Apfelschorle, die noch etwas angefroren war, etwa so wie “slush“, wechselte mein Hemd und steckte die Startnummer mit den Sicherheitsnadeln um. Außerdem war mir in den Waldabschnitten so kalt geworden, dass ich zusätzlich zum trockenen Hemd auch noch eine Jacke anziehen musste. Ich hatte auf einmal panische Angst, mit Schüttelfrost, total entkräftet und ausgekühlt aufgeben zu müssen. Also Jacke an und alle zu recht verwunderten Blicke ignorieren. Das Alles machte ich sehr gemütlich, um die technische Pause auch zur Regeneration zu nutzen. Ich habe währenddessen extra nicht auf die Uhr geschaut, um mich nicht unter Druck zu setzen. Ich schätzte die vergangene Zeit auf ca. 15 Minuten. Später sah ich, das ich für km61 15 Minuten brauchte. Also die Pause plus den ersten km danach! Trotzdem ich in den vergangen 6 ½ Stunden die Uhrzeit in ca. 6:18min Schritten ohne Uhr hätte sagen können, habe ich mich bei der Pauseneinschätzung um ca. 100% vertan. Seltsames Phänomen.

Es lief wieder gut nach dem Boxenstop. Bis km67 hatte ich wieder ein sehr gutes Laufgefühl. Zwar war mein Schnitt in dieser Phase schon 6:45, es war aber ok, ich empfand die km Splits den Umständen entsprechend und hatte nicht das Gefühl, das Ende würde sich andeuten. Mental war in dieser Phase entscheidend, das langsamer werden als normal hinzunehmen und mich daran zu erfreuen, dass ich keine Schmerzen oder sonstigen Probleme habe. Km 68 forderte einen etwa 2 ½ minütigen Gehabschnitt. Völlig emotionslos ging ich diese kurze Zeitspanne bis zu dem Punkt, als es wieder ok war, anzulaufen. Das klingt banal, ist aber nicht selbstverständlich. Wie oft machte ich schon den Fehler, mich zu überlasten. Die 7. 10er Runde dauerte, wenn man die Anfangspause nicht dazuzählt, 68 min. Gar nicht schlecht und so fühlte ich mich auch.

Die 8. Runde begann mit einer kurzen technischen Pause. Ein Päckchen mit Datteln in die Hand, Salzkristalle in die Hosentasche noch mal 0,7 Liter fast gefrorene Apfelschorle getrunken und weiter ging es. Ich war jetzt heiß auf die, wie ich mir so vorstellte, schwierigste Runde. Ich war jetzt 70km unterwegs, habe dafür 7:43h gebraucht. Ich begann aus dieser Vorstellung Kraft zu schöpfen. Mentale Kraft, denn die körperliche war nun verbraucht. Ich musste mich trotzdem nicht zwingen weiterzulaufen, die Motivation, das Finish locker zu erleben entfachte eine unglaubliche Zielstrebigkeit in mir. Ich erlebte das Laufen nicht neu aber von einer sehr intensiven und angenehmen Seite. Das Laufen als Abbild des Lebens. Alle Facetten der Launen, Euphorie, Illusion, Ernüchterung, Erleuchtung, Wahn, Einsichten, Dankbarkeit etc. erlebte ich in dieser Phase des Laufs. Es war endlich einmal genug Zeit, alles zu durchdenken. Und der Lauf spiegelte alle Zustände wieder. Der Lauf wurde vorübergehend zu meinem zweiten ich, mit dem ich mich unterhielt, ich glaube manchmal auch laut, es beobachtete und von ihm lernte. Ich fragte mich, was es wohl machen wird, wenn ich aufhöre.

Bis km 75 war nur eine weitere kurze Gehpause von ca. 1 Minute nötig. Nicht schlimm, aber meine km Splits wurden immer langsamer. Es war mir nicht mehr möglich, unter 7:00/km zu Laufen. Km 75 beim 100er ist wohl so etwas wie km 35 beim Marathon. Ich blieb mental aber stark und registrierte die Splits zwar mit vollem Bewusstsein, wertete sie aber nicht. Ich war voll darauf konzentriert, so zu Laufen, wie es geht und auf keinen Fall wollte ich gegen irgendetwas kämpfen. Der Lauf fand in dieser Phase nur im Kopf statt. Dranbleiben, dranbleiben und noch mal dranbleiben versicherte ich mir immer wieder und meinte nicht die Bewegung, sondern den Willen zu finishen. Ich spürte, wenn die Willenskraft jetzt nachlassen würde, würde der Lauf sterben. Das wollte ich auf gar keinen Fall. Ich weiß nicht, woher ich diese mentale Kraft genommen habe, vielleicht ist sie erst während dieses Laufes entstanden. Etwas erschrocken registrierte ich allerdings meinen körperlichen Zustand beim Pinkelstopp bei km 74. Man denkt normalerweise nicht darüber nach, dass man sein Urin in einem Strahl aus dem Körper drückt. Erst, wenn das im Unterleib stattfindende Drücken nicht mehr funktioniert. Obwohl ich mir Mühe gab und es sich auch so anfühlte, produzierte ich alles andere als einen Strahl. Ein jämmerliches Rinnsal, das natürlich ein vielfaches der normalen Zeit benötigte, die Blase zu entleeren. Ich war erstaunt aber nicht beunruhigt.

Im Verlauf der zweiten Hälfte der 8. Runde wurde mir klar: Du kannst es schaffen! Mental auf jeden Fall, wenn nur der Körper mitspielt. Jetzt bloß keine Krämpfe kriegen. Vorsorglich lutschte ich einige Salzkristalle, getrunken hatte ich auf jeden Fall genug. Die Splits rutschten immer mehr Richtung 7:30/km und bis km80 waren noch 2 etwa 2 minütige Gehpausen fällig. Dass ich einen Lauf mit 10 10er Runden ausgesucht hatte, empfand ich in dieser Phase als einen genialen Schachzug. Wenn die Runde nun zu Ende ist, würde ich eine kurze Pause machen und dann sind es nur noch 2 Runden. Lächerliche 20km in 2 Häppchen. Ich werde es schaffen!

Zum Anfang der 9. Runde noch mal Boxenstopp. Die Siegerin, die mich 2 Mal überrundet hat, saß zufällig genau neben meinen Kleider- und Verpflegungstaschen. Zum erstenmal fühlte ich einen Anflug von der Behaglichkeit, jetzt nicht mehr laufen zu müssen. Sie hat es hinter sich. Beneidenswert. Aber sofort funktionierte mein Kopf wieder. Nur noch 20km, einfach locker das Ding nach Hause laufen und Dein Traum ist wahr. Kein Zeitdruck, Zeitlimit für 90km ist 11:30. Für den Zieleinlauf 13h. Also noch je 90min für die letzten zwei 10er. Das dürfte wirklich kein Problem mehr sein. Vielleicht klappt ja sogar noch ein 7:00/km Schnitt, also Endzeit unter 11:40h. Das wären je 70min für die letzten zwei Runden. Eigentlich utopisch, eben hatte ich mich mühsam noch auf 7:30/km halten können.

Nach 5 Minuten Pause laufe ich los. Zum erstenmal mit dem Gefühl Angriff ist die beste Verteidigung. Für die nächsten 7km, bis zum dortigen Verpflegungsstand, drehte sich auf einmal das Verhältnis Körper und Geist. Während der Kopf die ersten Ermüdungserscheinungen zeigte, in dem er mir nicht mehr Motivation vermitteln konnte als plumpes “Durchhalten, Du musst nur durchhalten!“ zeigte der Körper auf einmal, losgelöst vom sich gerade selbst im Weg stehenden Kopf, ungeahnte Kräfte. Diese 7km lief ich im Schnitt wieder in 6:47/km. Das klingt nicht schnell, kam mir aber ultraschallmäßig vor. Ich hatte auf einmal die Befürchtung, wenn ich diesen Schub jetzt an der Verpflegungsstelle abbreche um zu trinken, würden mich die dort arbeitenden Damen bestimmt lange aufhalten um mich zu bremsen. Es ist doch bestimmt ihre Pflicht, zu schnell laufende Personen auf ihr Fehlverhalten aufmerksam zu machen und sie ggf. aus dem Rennen zu nehmen. Das konnte ich mir kurz vor dem Finish nicht leisten. Also schnell vorbei, am besten in der Deckung eines anderen Läufers, so war der Plan. Ich hatte einen Moment richtig Angst vor der Verpflegungsstelle und zog sogar in Erwägung, mein zu hohes Tempo kurz vor der Stelle so abzubremsen, dass kein Verdacht auf mich fällt, zu schnell zu sein. Danach würde ich wieder schnell laufen können.

Irrsinn. So fühlt sich also Irrsinn an. Mein Gott, vielleicht habe ich einen Hitzschlag. Keiner läuft sonst mit Jacke, aber ausziehen, nie im Leben. Essen und Trinken an der super betreuten Verpflegungsstation bei km3/7 brachte mich langsam von diesem seltsamen Trip runter. Eine weitere kurze Gehpause bei km 89 und dann waren die 90 geschafft. Das Finish war nun klar, einfach noch den 10er ablutschen. Das geht zur Not sogar walkend. Aber das war überhaupt nicht nötig. Die letzte Runde hatte etwas von einer Ehrenrunde. Die 5 Kontroll- und Verpflegungspunkte waren von top motivierten und motivierenden Menschen besetzt, die unermüdlich anfeuerten, Mut zusprachen und klatschten und sich nach der eigenen Befindlichkeit erkundigten. Alle hatten eine Starterliste mit den Namen und so wurde man ständig auch namentlich begrüßt. Das habe ich so noch nie erlebt. Das nenne ich familiäre Atmosphäre. Auf dem Hinweg der letzten Runde fand also schon der langsame Abschied von der Strecke statt. Bzw. von den netten Menschen, die sie geprägt haben. Abklatschen, Glückwünsche, Witzeleien und gute Stimmung zwischen Läufern und Helfern prägten die letzte Runde, das es ein einziger Genuss war. Läuferisch war es wohl eher ein steifes Schlappen so in der Richtung 7:00 bis 7:30/km aber das war mir völlig egal. Ich hätte die Welt umarmen können. Das Ziel war erreicht, der letzte Kilometer noch mal in 6:21min (Endzeit 11:41h) und dann das nicht enden wollende zufriedene Grinsen mit feuchten Augen beim Zieleinlauf... einfach nur geil!

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

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Wahnsinn! Super Leistung und wunderschön deine Stimmungen rübergebracht, man konnte fast mitlaufen.
Ich hab manchmal den Verdacht, die Läufe, die man so auf Ankommen läuft, die neuen Herausforderungen, sind einfach die schönsten! Danke, das du uns hast teilnehmen lassen. :daumen:

4
:beten: :geil: :beten: :geil: :beten: :geil: :beten: :geil:

(= der dicke Elch ist sprachlos)

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a-l-e-x hat geschrieben: Der Lauf
Dolle Sache! :daumen: :daumen: :daumen:

Und ich dachte immer "Irgendwann muss es mal "Biel" sein"

Tja, evtl. ist es dann eben "Leipzig", das kenn ich, das ist nett und da komm ich auch eínfacher hin. .... in ein paar Jahren.....bin ja noch jung :hihi: Mal gucken ob der dicke Elch den Weg dann auch findet: :daumen:

gruss hennes

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Ich erinnere mich an ähnlich starke Emotionen bei meinem ersten 100er. Glückwunsch zum grandiosen Erlebnis und Bericht.

Gruß Conni

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Super Leistung und Gratulation von einem Kurzultra!

Ich weiß nicht, was mich mehr beeindruckt - Deine Kurzentschlossenheit, Deine Hartnäckigkeit oder Dein Magen (die Frikadellen in Kombination mit fast gefrorener Apfelschorle ist schon übermenschlich).
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
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Glückwunsch auch von mir - Alex. Wer sich alleine zu einem so langen Trainingslauf aufraffen kann, der schafft auch ncoh mehr als 100 km! :daumen:

Danke für deinen schönen Bericht!

LG
Sinchen

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Einer der besten Laufberichte, die ich hier je gelesen habe!

Ganz groß!!

Und die Stelle mit den Frikies und der halbgefrorenen Apfelschorle haben mich auch schwer beeindruckt. Was für ein Magen!

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Super Alex. :daumen: Großartige Leistung und ein wirklich fesselnder Bericht.
Ein so langer Lauf bietet offensichtlich viel mehr Zeit für Meditation und Gefühlsachterbahn als ein einfacher Marathon. Trotzdem ist das (momentan) noch nix für mich.

Viele Grüße :winken:

Gregor

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Toller Bericht, vielen Dank!!! :danke:
Obwohl ich allein vom Lesen der Stelle mit der kalten Apfelschorle und den vier Frikadellen (die Du Dir ja auch in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit reingezogen haben muss...) Bauchweh bekommen habe :peinlich:

Alles Gute weiterhin, hoffe, Du erfreust uns noch öfter mit so spannenden Berichten :daumen:

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Hallo Alex,
Gratulation! und danke für den schönen Bericht. Die entspannte und freundliche Atmosphäre bei Ultras finde ich auch ein ganz dickes Plus.
Hatte den Leipziger auch schonmal ins Auge gefaßt für den ersten 100er das Projekt aber erstmal aufs nächste Jahr verschoben.
Viel Glück mit dem 10:30er Projekt und den Folgen.... :-)

Gruß
Wolfgang

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Klasse gelaufen und ebenso erzählt!
Herzlichen Glückwunsch Alex!

Wieder mal ein Argument für Rundenläufe als Austragungsort für etwas Langes!


Walter
You can only fail if you give up too soon

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Mensch Alex, dass sind die Berichte von Taten, die mich im Forum halten.
Ganz großes Kino!

Gratulation dem "richtigen" Ultra

Jörg
Neue Laufabenteuer im Blog

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Hallo Alex,

sehr, sehr schön die Erlebniswelt während des Laufes vermittelt!
Da kann man sich phantastisch hineinversetzen und im Geiste mitlaufen und mitempfinden.

Zwei Dinge sind es, die mir eine Mischung aus Grauen und Ehrfurcht vermitteln:
Nur 2 Wochen vorher 81 km im Training laufen, ist schon eine rechte Belastung,
und allein beim Gedanken an Frikadellen WÄHREND des Laufes dreht sich mir geradezu der Magen um. Das hätte ich nicht verkraftet.

Wie schreitet denn dein Erholungsprozess voran?

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Hallo Alex,

toller Bericht zu einem tollen Lauf.
Ich kann mir jetzt die ersten 100km recht plastisch vorstellen, Danke.
Es scheint mir, als muss man diese Erfahrung wirklich einmal gemacht haben, so wie es der Sprecher mehrfach betont hat.

Nochmals Herzlichen Glückwunsch und rasche Erholung

Gruß
Mein Laufblog

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Martinwalkt hat geschrieben:Was habt Ihr Läufers immer gegen kräftige Ernährung und kühle Getränke?
Also beim 24 Stunden Marsch in Dänemark gab es sogar dicke fette Lasagne.
Daswar mein Portion nach 12 Stunden marschieren und ich habe mir noch Nachschlag geholt und einen halben Liter Bierdazu getrunken... :D :hallo:
Sadist elender. :teufel: Das scheint u.a. einer der deutlichen Unterschiede zum Laufen zu sein. :D Ich bin ja der meinun, daß Walken dick macht. Seh ich zumindest immer im Wald.

:winken:
der dicke Elch

ps. aber die Sache mit dem Bier, die is interessant....

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Hallo Alex,

sehr schöne und intensive Erzählung von Deiner "Weltumrundung"! Gratulation zum HardcoreUltra und gute Erholung!

Bifi
Was man nicht im Kopf hat,
muss man in den Beinen haben :D

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Vielen Dank Euch allen für die Glückwünsche und positiven Rückmeldungen!
runnersgirl hat geschrieben:...Ich hab manchmal den Verdacht, die Läufe, die man so auf Ankommen läuft, die neuen Herausforderungen, sind einfach die schönsten!...
Sehe ich auch so. Wenn es dann, wie im diesem Fall, auch noch gelingt, die Schwelle der Überforderung nicht zu übertreten, ist es wie Schweben.
Melrose hat geschrieben:...die Frikadellen in Kombination mit fast gefrorener Apfelschorle ist schon übermenschlich...
Es wäre für mich übermenschlich, darauf zu verzichten. Deftiges Essen während langen Läufen gehört für mich absolut dazu. Gerne sehr fetthaltig und salzig. Das gibt mir immer einen gehörigen Schub Energie und Motivation. Die angefrorene Apfelschorle wirkt während des Laufens wie eine eiskalte Dusche nach der Sauna. Nur von innen. Genial.
sinchen hat geschrieben:...Wer sich alleine zu einem so langen Trainingslauf aufraffen kann, der schafft auch noch mehr als 100 km!...
Ich hoffe, Du hast recht.
Rennrum hat geschrieben:...Viel Glück mit dem 10:30er Projekt und den Folgen...
Danke, frühestens nächstes Jahr. Aber auch spä... Nein. Noch nicht. Aber es juckt gewaltig.
viermaerker hat geschrieben:...Wieder mal ein Argument für Rundenläufe als Austragungsort für etwas Langes!...
Ja, absolut. Ohne die übersichtlichen 10er Abschnitte wäre es anders ausgegangen. Ich halte es beim Debüt für sehr hilfreich, klare und wiederkehrende Strukturen zu erleben, wenn man sich in physischen und psychischen Grenzgebieten aufhält.
burny hat geschrieben:...Nur 2 Wochen vorher 81 km im Training laufen, ist schon eine rechte Belastung...
Ich war vorher noch nie länger als 60 km unterwegs. Ich fand es zu gewagt, vorher die 70/75 km nicht kennengelernt zu haben. Dass es 81 km wurden, lag ja nur daran dass ich bei 51 km zunächst abbrechen musste und die fehlenden km kompensieren wollte. Hätte ich noch sagen sollen, dass ich am übernächsten Tag nochmal gemütlich 40km unterwegs war, und tags drauf weitere 20km? Es war halt auch so schön an der Ostsee. Die 2 Wochen bis zum 100er bin ich dann nur noch je einmal gelaufen. erst 30km, dann nur noch 12km. Ich kam mir nicht überlastet vor, ich bin immer langsam gelaufen.
burny hat geschrieben:...Wie schreitet denn dein Erholungsprozess voran?...
An meiner gefühlten Regeneration leite ich ab, daß ich weder bei der seltsamen Vorbereitung noch beim 100er überlastet war.

Die Nacht nach dem Lauf war etwas ungemütlich, weil ich keine bequeme Position für meine Beine gefunden habe. Auch mein Puls war etwas erhöht. Am nächsten Morgen hatte ich aber weniger Muskelschmerzen als bei einigen vergangenen Marathons. Ich konnte nach ein wenig Üben vorwärts die Treppe runter gehen! Das hätte ich nie im Leben erwartet. Am Abend war ich schon wieder so hergestellt, daß ich problemlos einen 10er hätte "auslaufen" können. Ich habe mir aber vorsichtshalber ein paar Tage das Laufen verboten. Heute war der 4. lauffreie Tag und ich konnte kaum noch widerstehen. Morgen gehts wieder los. Ohne Frikadellen und angefrorener Apfelschorle. Schade.

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

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Hallo Alex,

deine 100er-Klasseleistung spricht eigentlich für sich selbst - möchte man meinen :nick: Super :daumen: :daumen: :daumen: .

Durch den atmosphärisch dichten Bericht hast du uns dann auf deine körperliche und psychische Achterbahn mitgenommen. Auch toll und dafür danke.

Nach einem Erfolg fällt das Regenerieren leicht, das Schmerzen aushalten auch. Ich wünsche dir weiter schöne Lauferfolge und -erlebnisse.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Grandiose Leistung und ein toller Bericht. :daumen:

Warum habe ich jetzt auf einmal so einen Jiiper auf Frikadellen und ein kaltes Bier. Und das 6 Stunden vor Feierabend
1. M - 6.4.08 - Freiburg - 4:09:30

Alle Männer haben überlebt - wir sind durch die Hölle gegangen - Sir Ernest Shakleton

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erwinelch hat geschrieben: Ich bin ja der meinun, daß Walken dick macht. Seh ich zumindest immer im Wald.
:hihi:

a-l-e-x hat geschrieben: Ohne die übersichtlichen 10er Abschnitte wäre es anders ausgegangen. Ich halte es beim Debüt für sehr hilfreich, klare und wiederkehrende Strukturen zu erleben, wenn man sich in physischen und psychischen Grenzgebieten aufhält.
Einspruch: klare Strukturen gibt es auch bei einer großen Runde durch die Schilder alle 5 km, zusätzlich noch durch "größere" Meilensteine wie z.B. die Staffelwechselstellen in Biel oder der Inselsberg beim Rennsteig. Da gibt es Struktur und Abwechslung.

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Lachmöwe hat geschrieben:...Einspruch: klare Strukturen gibt es auch bei einer großen Runde durch die Schilder alle 5 km, zusätzlich noch durch "größere"
Meilensteine wie z.B. die Staffelwechselstellen in Biel oder der Inselsberg beim Rennsteig. Da gibt es Struktur und Abwechslung.
Hi Lachmöwe,

klare Strukturen vielleicht schon, aber nicht wiederkehrend. Mir hat es Auftrieb gegeben, zu wissen, daß im Stadion meine kleine private Verpflegungsstation ist. Die 10er Runde war mir auf den letzten 2 Runden so vertraut, daß ich die nächsten kleinen Teilziele wie Verpflegungsstationen oder Weggabelungen kannte und mir die Laufabschnitte zumindest mental besser einteilen konnte, als auf unbekanntem Gebiet.

Aber ich denke, das war nur fürs erste Mal wichtig. So zum festhalten. Jetzt weiss ich ja, wie lange 100km sind. Beim nächsten Mal wird das sicher keine entscheidende Rolle mehr spielen.

viele Grüsse,
Alex

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

27
Hallo nochmal,
den "Doppeldecker" Mannheim/Heilbronn" (und gar nicht soooo langsam) kannst Du ja schon auch als 80er Erfahrung zählen, denk ich :-)

Gruß Wolfgang

28
So ein Hammer! Herzlichen Glückwunsch, ich bin regelrecht mitgelaufen beim lesen.
Leider werde ich sowas niiiieeee selber erleben, schaffe gerade mal 8 km.
Superleistung, Hochachtung!!

Gute Erholung,
Maie

29
Vielen Dank für Eure weiteren Glückwünsche und Eure Anteilnahme!

viele Grüsse,
Alex

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

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Rennrum hat geschrieben:Hallo nochmal,
den "Doppeldecker" Mannheim/Heilbronn" (und gar nicht soooo langsam) kannst Du ja schon auch als 80er Erfahrung zählen, denk ich :-)

Gruß Wolfgang
Hi Wolfgang,

ich weiss nicht so recht. U_d_o hat während seiner Megavorbereitung bei den Marathondoppeldeckern ja auch zusammengefasst von Ultras gesprochen. Oder habe ich das jetzt falsch in Erinnerung? Jedenfalls kommt mir die Beanspruchung in Etappen zu laufen total anders vor, als am Stück unterwegs zu sein.

viele Grüsse,
Alex

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

31
Hallo Alex,

hast du übrigens mal bei den Bildern zu Leipzig von Runnerswolrd geguckt? (Da hat die Infoleiste rechts doch auch einen Nutzen.) Wenn du Startnummer 159 hattest, bist du dabei (Bild 50).

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

32
Hi Bernd,

vielen Dank für den Hinweis! Ja, ich hatte Startmmer 159, das Bild ist der Zieleinlauf. Interessant ist auch, daß die offizielle Homepage Leipzig - 100 km Lauf am Auensee die Bilder der Veranstaltung zu Runners World verlinkt. Ich habe damit kein Problem, aber für manche hier wäre das sicher ein Grund, nicht bei diesem Lauf zu starten. :zwinker4:

viele Grüsse,
Alex

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

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Mensch Alex...erst jetzt habe ich Deinen Bericht entdeckt und auch lesen können! Ganz, ganz herzlichen Glückwunsch zum gefinishten 100er! :daumen:

Irgendwie hatte ich das Thema 100er von Dir anders in den Ohren. :zwinker5: Aber manchmal kommt es eben anders als man denkt.

Ist Frikadellendattelapfelschorle eigentlich auf der Dopingliste? Aber nun gut - in HN hast Du ja auch mit Wurst "vorgeglüht". :D

Und dann, verzeihe mir dies, musste ich über die folgende Begebenheit lachen:
a-l-e-x hat geschrieben:Obwohl ich mir Mühe gab und es sich auch so anfühlte, produzierte ich alles andere als einen Strahl. Ein jämmerliches Rinnsal, das natürlich ein vielfaches der normalen Zeit benötigte, die Blase zu entleeren. Ich war erstaunt aber nicht beunruhigt.
War das nicht sogar ein Trainingsinhalt in Deiner Vorbereitung? :hihi:

Also nochmals meinen Respekt vor diesem 100er-Schnellschuss. Wir sehen uns ganz bestimmt bald mal wieder.
Viele Grüße

Jirka

Wir leben nicht, um besser zu laufen, sondern wir laufen, um besser zu leben!

34
Hi Jirka,

schön, wieder von Dir zu hören! Vielen Dank für Deine anerkennenden Worte! Das Finishergefühl ist jetzt noch klasse.

Ja, war absolut kurz entschlossen, aber trotzdem genau richtig.
creative-colours hat geschrieben:...War das nicht sogar ein Trainingsinhalt in Deiner Vorbereitung?...
Du hast es Dir gemerkt! :daumen:

Hm, wie soll ich sagen, ich war ganz froh, stehen bleiben zu müssen, sonst wäre das ganz sicher in die Hose gegangen...

Ich freue mich auf unser Wiedersehen in Sondershausen, oder vielleicht doch schon auf der Schwäbischen Alb?

viele Grüsse auch an Deine Familie, die ich ja 3 Sekunden kennenlernen durfte,

Alex

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

35
a-l-e-x hat geschrieben: ...viele Grüsse auch an Deine Familie, die ich ja 3 Sekunden kennenlernen durfte,
Nachdem Du Sondershausen auf dem Plan hast, können wir das gerne auch mal auf drei Minuten ausdehnen! :D Nein Spaß beiseite: Schön Dich im Dezember wiederzusehen! Da treffen wir uns auf jeden Fall mal auf eine Thüringer...oder auch ein Bierchen...Apfelsaftschorlefrikadellen, oder so. :zwinker5:

PS: Was ist denn bitte auf der Schwäbischen Alb? :zwinker4:
Viele Grüße

Jirka

Wir leben nicht, um besser zu laufen, sondern wir laufen, um besser zu leben!

36
Geiler Bericht...danke dafür! Extrem emotional !
glückwunsch...

Der Spruch mit dem Walken macht dick, sehe ich immer im Wald, iss auch geil muss ich gleich meiner Maus erzählen..

Aber da hatte ich letzens mit der Frage: was hast du im Studio gemacht? Bauch, Beine , Po sagte sie! ich konnte nicht anders: mach doch mal Ti*****..., schon verloren...!
sorry fürs off topic
Bild

Bild

Bild

liebe grüsse
armin

37
creative-colours hat geschrieben:...PS: Was ist denn bitte auf der Schwäbischen Alb? :zwinker4:
Klar, kannst Du noch nicht gesehen haben, weil selbst der Lange nur ein halber ist... In der Kombination mit Frankfurt am nächsten Tag aber nicht ohne Reiz.

Bis bald,
Alex

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

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a-l-e-x hat geschrieben: U_d_o hat während seiner Megavorbereitung bei den Marathondoppeldeckern ja auch zusammengefasst von Ultras gesprochen. Oder habe ich das jetzt falsch in Erinnerung?
Hallo Alex,
das weiß ich selbst nicht mehr, wie ich das in der Situation gewertet hab, müsste ich nachlesen, fürchte mich aber vor meinen ellenlangen Berichten :D

Ohne hier eine Ultra-Definitions-Diskussion vom Zaum brechen zu wollen - an solchen sinnlosen Abgrenzungsversuchen hat sich das Forum ja schon ausreichend versucht - möchte ich rückblickend anmerken, dass ich meine komplette Vorbereitung als Ultra-Etappenlauf betrachte. Und zwei Marathons an zwei aufeinanderfolgenden Tagen sind für mich - gleich von wem und in welcher Situation erbracht - eine Leistung die über den einzelnen Marathon hinaus geht und damit Ultra. Wer's mal gemacht hat, weiß auf welche Gefühle ich mich dabei beziehe.

Für die Gestrengen, die Hüter des Grals, darf ich dann noch Anfügen, dass definitionsgemäß "Ultra" ist, was über die 42,195 km an einem Tag hinaus geht ... äh ... läuft. :wink:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

39
glückwunsch zur tollen 100er leistung.

wie wichtig schätzt du die 81km 14 tage vor leipzig ein? hätten 50km vielleicht nicht sogar gereicht?

40
U_d_o hat geschrieben:...zwei Marathons an zwei aufeinanderfolgenden Tagen sind für mich - gleich von wem und in welcher Situation erbracht - eine Leistung die über den einzelnen Marathon hinaus geht und damit Ultra. Wer's mal gemacht hat, weiß auf welche Gefühle ich mich dabei beziehe...
Hi Udo,

volle Zustimmung. Ich will auch keine "ab wann ist ein Etappenlauf ein Ultra?" -Diskussion anzetteln. Ich weiss auch nicht mehr, was Du genau zu diesem Thema geschrieben hast. "Zitiert" habe ich Dich, da ich bei Deinen Berichten zum ersten Mal ernsthaft über diese Sichtweise nachgedacht habe.

Es ist für mich nur ganz klar, daß der Trainingseffekt von 2 Marathons an 2 Tagen auf keinem Fall dem eines 80 km Laufs entspricht. Wolfgang hatte das ja so formuliert. Schon Gehpausen während eines langen Laufs können die muskuläre Beanspruchung enorm vermindern. Außerdem muss ja vor allem der Kopf trainiert werden, nach vielen Stunden immer weitermachen zu wollen. Aber wem sag ich das...


viele Grüsse,
Alex, schon sehr gespannt auf Dein nächstes Ultraetappenziel...

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

41
atp hat geschrieben:glückwunsch zur tollen 100er leistung.

wie wichtig schätzt du die 81km 14 tage vor leipzig ein? hätten 50km vielleicht nicht sogar gereicht?
Hi atp,

Danke für den Glückwunsch.

Wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen. Ich hatte ein riesen Erlebnis, das schönste und intensivste Lauferlebnis, das ich je hatte. Aber von einer objektiven tollen Leistung bin ich noch sehr weit entfernt. Ich kenne meine Schwächen und weiss, daß ich ein halbes Jahr zu früh losgelaufen bin. Ich behaupte nicht, daß ein Trainingsplan notwendig gewesen wäre, aber eine strukturiertere Vorbereitung hätte dem Lauf sicher gut getan. Ich wäre wahrscheinlich ohne Gehpausen durchgekommen. Aber wer weiss, vielleicht wäre es dann ja nicht dieses Erlebnis geworden.

Mir war klar, ich kann 60km ohne größere Probleme laufen. Was jenseits der 70 passieren würde, war mir nicht klar. Davor hatte ich so eine Art Angst. Mit einem Lauf ohne Pause über 70 oder besser 75km wäre mir wirklich klar gewesen, daß ich mich locker machen kann. Ich traue diesen Plänen nicht, die nur bis 60km in der Vorbereitung gehen. Vielleicht habe ich sie aber auch nur nie zu Ende gelesen. Für meinen Kopf war es also nicht nur wichtig, sondern Voraussetzung, diese Distanz vor meinem 100er Debüt kennenzulernen. Ob es dann letztendlich nötig war, ist schwer zu sagen. Die Tatsache, daß ich am Abend nach dem 100er hätte Laufen können, spricht eher dafür, daß es unter den besonderen Umständen richtig war.

viele Grüsse,
Alex

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

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Es ist für mich nur ganz klar, daß der Trainingseffekt von 2 Marathons an 2 Tagen auf keinem Fall dem eines 80 km Laufs entspricht. Wolfgang hatte das ja so formuliert. Schon Gehpausen während eines langen Laufs können die muskuläre Beanspruchung enorm vermindern. Außerdem muss ja vor allem der Kopf trainiert werden, nach vielen Stunden immer weitermachen zu wollen. Aber wem sag ich das...
Klar, streng genommen ist das schon was anderes, das wollte ich nun nicht bestreiten. Trotzdem bringt es eben als Ultra-Training deutlich mehr als "nur" die einfachen 42, davon bin ich überzeugt. Von Samstagabend bis Sonntagmorgen hast Du Dich sicher nicht vollständig von nem Marathon regeneriert, insofern hängen die beiden Einheiten zwangsläufig eng zusammen. Ich hab vor Rodgau (50K) z.B. auch nur verhältnismäßig kurze Strecken gemacht (weil Winter, Dunkel, ...), die aber oft in kurzem Abstand. Ich hatte schon den Eindruck, dass das was bringt.

Im übrigen: einen 84K Vorbereitungslauf am Stück hättest Du vermutlich nicht in unter 7:30 gemacht, oder?

Aber ich wollte das sowieso nicht so auf die Goldwaage gelegt haben :-)

Entspannte Grüße
Wolfgang

43
Rennrum hat geschrieben:...Trotzdem bringt es eben als Ultra-Training deutlich mehr als "nur" die einfachen 42, davon bin ich überzeugt...
Hi Wolfgang,
Ja klar, ich wollte auch keine Korinthen kacken. Nur das mit dem Verdoppeln stimmt halt nicht. Selbst wenn es körperlich ähnlich wäre, mental ist 80km etwas völlig anderes als zwei mal 40km.
...Im übrigen: einen 84K Vorbereitungslauf am Stück hättest Du vermutlich nicht in unter 7:30 gemacht, oder?...
Niemals. Könnte ich gar nicht in dieser Zeit. Am Stück wäre ich, wenn es soweit gut gegangen wäre, auf keinen Fall mehr als 75km gelaufen.

viele Grüsse,
Alex

P.S.: Sorry, wenn ich unentspannt rüberkam... :hallo:

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

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Hallo Alex!
Auch von mir herzlichen Glückwunsch zu deinem tollen Ergebnis und danke für den ehrlichen, spannenden Bericht!
Wobei ich mir doch ein paar mal gedacht habe: Der Typ hat schon ein wenig einen an der Klatsche, ohne Vorbereitung mal eben so nen 100er... :klatsch: meinen größten Respekt!

Ich wäre auch so gerne dabei gewesen (allerdings nur auf den 50k!), aber wenn man sich schon im 3. Lauf der Vorbereitung eine Verletzung zuzieht... :frown:

Liebe Grüße und tolle weitere Läufe wünscht
nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

45
a-l-e-x hat geschrieben:Selbst wenn es körperlich ähnlich wäre, mental ist 80km etwas völlig anderes als zwei mal 40km.
In welche Richtung, Alex? War für Dich der Doppelpack mental gesehen leichter oder die Strecke am Stück? Ich selbst hatte ja ganz schön Bammel vor dem Start am Sonntag, da ich mir nicht sicher war, wie die ersten Kilometer laufen werden. Allerdings war ich nachher doch auch etwas überrascht, wie "leicht" es dann doch ging. Daher bin ich mir relativ unschlüssig, was die mentale Geschichte angeht. Zwei mal 42 oder einmal 84? :noidea:
Viele Grüße

Jirka

Wir leben nicht, um besser zu laufen, sondern wir laufen, um besser zu leben!

46
Hallo Alex,

diese Beschreibung, von der familiären Atmosphäre am Start, vom ruhigeren Läufertyp über Hochrechnungen, Unterhaltungen, gedankliches "laufen lassen" bei so einem langen Wettbewerb, bis zum geilen Gefühl bei Zieldurchlauf mit Tränen in den Augen, war es letztendlich, das sich meine Prioritäten etwas verschoben haben.

Toller Bericht!!

Grüße
Michael
2014: RBW; Bonn; JUNUT; TTdR; PTL -> "La mission GeMiNi"; SUT100;

www.kleiner-kobolt.de
www.wibolt.de NEU!!

Finish: 68x M., davon 28x Ultra-M.
Jenseits des Marathon gewinnt die mentale Fitness an Bedeutung.

47
also 80er als vorbereitung für einen hunderter 14 tage vorher ist schon sehr unüblich, im mittleren leistungsbereich.

siehe:
http://www.vfum.de/fileadmin/Trainingsp ... km-10h.pdf

und diese trainingspläne sind schon eher auf sehr lange läufe ausgerichtet.

selbst einem 7h! läufer, was schon weltklasseleistung ist, muten die keine 80k am stück zu:

http://www.vfum.de/fileadmin/Trainingsp ... 0km-7h.pdf

noch deutlicher wird es bei den plänen von laufreport:

laufreport schlägt für 9h läufer ein paar wochen(!) vorher einen marathon und ansonsten nur max 35k läufe vor:

LaufReport

ich könnte mir persönlich auch nicht vorstellen, dass ich 14 tage nach einem "80k trainingslauf" voll erholt und frisch an den start gehe.

dass man als anfänger auf nummer sicher gehen will und möglichst schon mal fast die distanz gelaufen sein möchte, kann ich verstehen. doch ob so eine hammereinheit so kurz vorm wk sinnvolles training ist, halte ich für mich persönlich zumindest für sehr fraglich.

48
atp hat geschrieben: dass man als anfänger auf nummer sicher gehen will und möglichst schon mal fast die distanz gelaufen sein möchte, kann ich verstehen. doch ob so eine hammereinheit so kurz vorm wk sinnvolles training ist, halte ich für mich persönlich zumindest für sehr fraglich.
Das sehe ich genauso.
Ich habe weder als Anfänger im Ultralauf noch als "Fortgeschrittener" im Bereich jenseits des Marathon, einen Trainingslauf gemacht der länger als die Marathondistanz ist. Eher sind meine längsten Trainingsläufe im Bereich von 30 - 35km und die Marathonläufe als Trainingseinheit das Sahnehäubchen. ;-)
In den Trainingsplänen von Laufreport.de für Biel sah ich mich bestätigt und habe danach für andere Ultra´s auch nichts geändert.

Grüße
Michael
2014: RBW; Bonn; JUNUT; TTdR; PTL -> "La mission GeMiNi"; SUT100;

www.kleiner-kobolt.de
www.wibolt.de NEU!!

Finish: 68x M., davon 28x Ultra-M.
Jenseits des Marathon gewinnt die mentale Fitness an Bedeutung.

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nachtzeche hat geschrieben:...Ich wäre auch so gerne dabei gewesen (allerdings nur auf den 50k!), aber wenn man sich schon im 3. Lauf der Vorbereitung eine Verletzung zuzieht...
Hi nachtzeche,

danke für den Glückwunsch! Ich wünsche Dir baldige Genesung, vielleicht sehen wir uns dann nächstes Jahr, ich kanns kaum noch abwarten...

viele Grüsse,
Alex

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04

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creative-colours hat geschrieben:War für Dich der Doppelpack mental gesehen leichter oder die Strecke am Stück?
Hi Jirka,

Ganz klar der Doppelpack.

Nach dem "verpatzen" Lauf in Mannheim war mir kurze Zeit später erst wirklich klar, daß ich in Heilbronn starten muss, um wieder ein gutes Marathongefühl haben zu können. Je näher der Start rückte, desto mehr freute ich mich auf den bevorstehenden Marathon. Körperlich hatte ich schon so meine Bedenken und hätte aufgegeben, bevor ich mich überfordert hätte. Aber ich wünschte mir, daß das nicht passieren würde. Für diese zweite Distanz war eigentlich gar keine mentale Kraft nötig, die Motivation das erste, schlechte Marathonerlebnis wieder gerade zu rücken hat in mentaler Hinsicht völlig ausgereicht.

Bei dem geplanten 75km Lauf hat meine Motivation bis km51 gereicht, dann hätte die mentale Kraft einsetzen müssen, wirklich weiter zu wollen, aber da war nichts. Nur durch ausgedehnte Pausen habe ich die Distanz geknackt.

Je mehr ich darüber nachdenke, kann es auch so sein, daß ich den Ultralauf am Stück nur deswegen mental so grundlegend anders empfinde, weil ich noch nicht sehr ultraerfahren bin. Vielleicht wird es ja mit zunehmender Erfahrung immer mehr egal, ob man am Stück läuft, oder in Etappen.

Wie auch immer, es schreit nach mehr. Was meinst Du eigentlich zum Spartathlon? :idee2:

viele Grüsse,
Alex

09.03.08 Kandel 3:48
06.04.08 Deutsche Weinstrasse (500HM) 3:48
26.04.08 Harzquerung (51km/1400HM) 4:57
24.05.08 Mannheim 3:28
25.05.08 Heilbronn (350HM) 3:58
01.06.08 Potsdam 3:38
07.06.08 6h Fellbach 60,508km
16.08.08 100km Leipzig 11:41
21.09.08 Karlsruhe 3:29
25.10.08 Schwäbische Alb (50km/1000HM) 5:21
26.10.08 Frankfurt 4:04
Gesperrt

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