atp hat geschrieben:
lieber wenige magersüchtige/ bulemiekranke als diese vielen sexuell unattraktiven fetten leute, die dann an herzinfarkten und diabetes zugrunde gehen.
ich gehe stark davon aus, dass wesentlich mehr verfrüht an den folgen von fresssucht sterben als an magersucht. in der stadt sehe ich täglich tausende viel zu fette leute aber so gut wie keinen der auf mich einen ausgehungerten eindruck macht.
Dass wir in Deutschland ein Problem mit Überernährung der Bevölkerung haben und sich hieraus auch schwerwiegende, langfristig tödliche Erkrankungen ergeben, ist sicher richtig. Auch ich denke, dass wir mehr zu "dicke" als zu "dünne" Menschen haben und folglich auch mehr Menschen deshalb früher sterben.
Kurzfristig halte ich Magersucht / Bulemie jedoch für viel gefährlicher: Wer als Kind (und selbst als Erwachsener) über Jahre zu dick ist, hat noch eine gute Chance, nach dem Abnehmen wieder völlig gesund zu werden. Die Chancen dazu sind bei einem Magersüchtigen deutlich schlechter; zwei Jahre reichen bisweilen aus, das ganze Leben gesundheitliche Einschränkungen hinnehmen zu müssen.
Auch die psychische Seite der Erkrankung sollte man nicht unterschätzen: Während viele "Dicke" einfach nur zuviel essen und sich zuwenig bewegen und über Jahre Fettdepots anlegen, sind sie psychisch meistens unauffällig. Der "Dünne" jedoch steigert sich in seinen Wahn, zu dünn zu sein, abnehmen zu müssen und macht völlig absurde Sachen: Der bekannte "Finger im Hals", das Essen irgendwelcher kalorienfreien "Füllstoffe" (war es Watte ??) usw.
Und: Als Eltern zu dicker Kinder hat man selbst etwas falsch gemacht, als Eltern magersüchtiger hat man es möglicherweise nur zu spät erkannt.
Mein Fazit lautet also:
Beide Arten von "Eßstörungen" sind schlimm, aber die Magersucht ist die tückischere Variante:
Lieber zehn Dicke, die abnehmen müssen, als ein (insbesonderer junger) Magersüchtiger...

Olaf
"Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft" (Emil Zatopek)
