chuuido hat geschrieben:@SokoFriedhof: um dort ne 1:21 zu laufen würde ich fast vermuten eine 1:15 laufen können zu müssen. Ich bin mit 1:21 auf HM flach eine 1:29 im Durchlauf gelaufen. Ist also machbar. Mit 1:21 bist Du wahrscheinlich weit vorne (Position 5 oder so).
Hi Guido! Findest du? Sechs Minuten? Wie sind denn deine acht Minuten passiert, so vorsichtig angelaufen, dort schon soviel verloren?
Ich frag das, weil ich finde, daß etwa drei Minuten realistisch sind. Und ich sag das als recht mieser Geländeläufer. Der erste Röntgen-HM hat so seine Tücken, aber doch auch einige wirklich gut laufende Passagen. Und in der Bilanz geht er fast 150 Höhenmeter bergab (Sporttracks mit elevation correction 493auf und 435 ab -
GPSies.com - Track Röntgenlauf).
Die ersten paar Hundert Meter sind erstmal gemein. Auf dem Weg rauf zur Hauptstraße ist die Versuchung groß, nicht bloß mitzuschwimmen mit denen, bei denen man weiß, daß man nach 21km zig Minuten weiter vorne sein wird, vorne geht die Post ab. Wenn man das verträgt, direkt fett ins Laktat zu gehen, ist es bestimt ok. Nur der erste Fünferabschnitt läuft eigentlich sehr gut, sobald man auf der Hauptstraße ist, schlecht, wenn da die Oberschenkel schon dick sind. Der Weg rüber in die Altstadt, da kannste rennen wie bei nem flachen City(halb)marathon, auf dem letzten STück dorthin gehts noch runter, du kannst dort richtig Gas geben. Durch die Altstadt, ja das Kopfsteinpflaster, aber erst gehts runter, sehr zügig, einmal durch den Kern, wieder raus, das Stück wieder hoch, das geht alles ziemlich flott. Ich würde da kaum mehr als 30 bis 50 Sekunden Verlust auf nen optimalen, flachen Kurs rechnen für die ersten 5 Kilometer.
Das zweite Stück ist tückisch, wie ich finde. Überwiegend Asphalt und es wirkt so, als könne man schnell laufen, es wirkt so, als müsse man ähnlich schnell sein, wie auf den ersten fünf Kilometern. Nur man ist es nicht und die Versuchung, mehr zu investieren, um nicht schon so früh Zeit zu verlieren ist groß. An auf weiten Strecken geht es bergan und es zieht sich dabei, man merkt kaum, wie gemein das ist. Und wenn man meint, gleich kommt km10, dann ist es noch ein ganzes Stück, es geht bergauf und die Sekunden verrinen. Fies wie Sau!
Richtige Schwierigkeit: Das steilere Berganstück nach Halle (schätze mal km7 etwa), man ist noch mitten im Geschwindigkeitsrausch vom Bergablaufen, dann gehts hoch. Ich halte mich dort immer stark zurück, kann man sich böse abschießen. Kann sein, daß man das für den HM dort nicht braucht, vielleicht nicht darf mit dem zurücknehmen. Ok, hier rennen sie mir auch jedes Jahr davon (Unten im Loch durfte ich letztes Jahr ins verdutzt schauende Gesicht von Sascha Velten schauen, nachdem ich bergab zu seiner Gruppe auflief. Und der sofortige Blick auf die Farbe meiner Nummer. Herrlich.)
Etwa zwei Kilometer weiter das erste crossige Stück, recht steil (nein, lach nicht Tobias, ich find das steil) bergab. Bloß aufpassen, daß niemand unmittelbar vor einem läuft. Wenn man sieht, wo man hintritt, ist das gut und schnell zu laufen.
Dritter Fünfer: Wenn du hier nicht in die Nähe (besonders bei nem SoloHM) deiner Fünfkilometerbestzeit kommst, dann weiß ich es auch nicht. Ok, ok, ich bin Bergabroller. Lange Schritte, fast so als hätte ich Räder. Ein paar Stellen, die etwas Zeit kosten, dafür läuft es auf dem Rest umso schneller. Wenn es runter geht, immer Gas geben, schwierig wird es erst wieder auf dem vierten Abschnitt.
Der fällt zum Ende auch ziemlich ab, da kann man auf seinem Weg ins HM-Ziel nochmal ordentlich Zeit machen. Dafür fängt es an, ernsthaft hubbelig zu werden. Mehrere ordentliche Wellen und der Trampelpfad (der im Regen supermatschig wird) vom Grund hoch auf die Straße Richtung RS Westen. Ist man hier eingebaut, verliert man natürlich wie Sau, aber Christian wird hier Platz haben. Ich weiß aber, an den steilsten Stellen bin ich die letzten Jahre hier gegangen. Ja, das Steilste ist am Anfang, danach wird es flacher, gut wenn man dort noch Reserven hat. Auch gut, sie noch oben zu haben, auf den anschließenden paar asphaltieten flachen hundert Metern kann man super Tempo bolzen.
Dann scharf rechts, steil wie nix bergab (wenns hier friert ist es lebensgefährlich (und das mein ich nicht im Jux). Und dann läuft es und läuft es bis ins HM-Ziel.
Ich bin letztes Jahr ziemlich glatt bei 1:24 durchs HM Ziel durch. Hab mir etwas die Kräfte für den zweiten HM zurückgehalten, deshalb würde ich schon mal sagen, eine flache 1:21 wäre an dem Tag etwa ähnlich belastend gewesen.
Zwischenzeiten nahm ich nicht an den extra für die Deutsche Meisterschaft neu aufgestellten Kilometerschildern (jetzt wo die existieren werden sie vielleicht wieder aufgestellt, wer weiß), sondern an den persistenten 5-Kilometersteinen (mit ausnahme des ersten, den gibts nämlich nicht, da stand auch die Jahre immer schon ein Schild). Die Fünfkilometerabschnitt sind unterschiedlich lang, nicht verrückt machen lassen (das geht hierbei prima auf dem zweiten HM, da haben zwei aufeinander folgende Abschnitte fast eine Differenz von einem Kilometer).
Bei mir haben sich letztes Jahr die ersten zwanzig Kilometer so aufgeteilt:
4.93 19:13 @3:54
5:04 20:55 @4:09
4:94 18:13 @3:41
4:95 20:54 @4:13
Für nen SoloHM würd ich mal vermuten, die letzten sechs Kilometer noch deutlich zuzulegen, beim Rest eher gleichmäßig was schneller zu machen. Aber ich weiß nicht, ich bin den ersten HM noch nie solo auf Zeit gelaufen (Das hab ich im Training schon ein paarmal für den zweiten versucht, einmal hab ichs unter 1:31 geschafft. ogottogott, das ding killt mich jedes mal. Ich hasse es, ich liebe es)
Hmm, ursprünglich hatte ich vor, nochmal getrennt auf Christian einzugehen. Aber Guido, du hast ja gemerkt, daß ich schnell abgeschweift bin, dir brauchte ich die Strecke sicherlich nicht so zu beschreiben.
gruß,
Christian