21. April - Krafttrainig
Nach 4 km Aufwärmphase absolvierte ich mein gewohntes Krafttraining – leider war dies das einzige in dieser Woche. Doch in bin froh, dass ich überhaupt in meiner neuen Vaterschaftsrolle zum Trainieren komme.
22. April - 16 km Test-WK
Der Berner Grand Prix findet in 3 Wochen statt und zum zweiten mal wurde ein Testlauf auf der Rennstrecke organisiert. Ich verabredete mich mit einem Kollegen und als ich Morgen früh aus dem Fenster guckte, bedauerte ich dies nicht mal. Denn der Regen floss in Strömen. Nun gut, sagte ich mir... schlimmer kann es ja nicht mehr werden und beobachtete das Niederschlagsradar im Internet. Dieser versprach eine Verbesserung der Lage und die Wahrscheinlichkeit war gross, dass wir die 16 km im Trocknen abspulen konnten.
Bisher lief ich immer alleine, selten zu zweit oder zu dritt. Gespannt war ich auf die Anzahl Teilnehmer des organisierten Testlaufs. Nach dem Wetter zu beurteilen, würden da wohl nur ganz wenige das vertraute Bett in der Früh verlassen und im kühlen Regen laufen wollen. Bevor ich das Haus verliess, traf ich noch meine Nachbarin beim Wäsche machen an und sie meinte, dass sie eigentlich gerne am Testlauf teilnehmen möchte, doch das Wetter sei ihr zu nass. Argumente wie, schlimmer kann es nicht mehr werden, funktioniert wohl nicht bei allen und doch, zu meinem Erstaunen, traf ich beim Leichtathletik-Stadium Bern ca. 300 bis 400 Läufer an.
Bei der Einteilung der Läuferblöcke wurde verkündet, dass man sich der Gruppe anschliessen soll, welche 10 Minuten langsamer als das selbstdefinierte WK-Zeitziel sei. Meine Zielzeit liegt bei 80 Minuten – doch schon vor ein paar Wochen lief ich diese Strecke mit 83 Minuten ab. Ich entschied mich der Gruppe 85 Minuten anzuschliessen. Doch mein Kollege überredete mich, mit ihm in der 80er Gruppe mit zu laufen. Ganz geheuer war mir dies nicht – doch schlimmsten Falls konnte ich mich unterwegs zurück fallen lassen und bei der nächsten Gruppe anschliessen.
Ich machte mich nach dem "Startschuss" auf einen heftigen Beginn des Laufs gefasst. Doch dies fiel zum Glück aus – in einem gemächlichen Tempo liefen wir den Aargauerstalden hinunter, überquerten die Nideggbrücke (welche den Bärengraben mit der Berner Altstadt verbindet) und liefen rauf zum Zytglogge (der bekannteste Glockenturm Berns, welcher fast immer tagsüber zur voller Stunde von einem Schwarm Touristen gerne fotografiert wird). Weiterhin im guten Tempo (Pace sub 5 min/km) liefen wir in einer Nebenstrasse zurück die Altstadt runter und erreichten das schöne Mattenquartier. Nun waren wir an der Aare angelangt – und somit in meinem vertrauten Territorium.
Die Kilometer schmolzen vor sich hin und ich genoss die erste Erfahrung in einer grösseren Laufgruppe unterwegs zu sein. Auch das Wetter machte mit. Vereinzelt kamen einige Sonnenstrahlen hervor und brachte den einen oder anderen Läufer ins Schwitzen. Mir fiel auf, dass ich mitten in der Gruppe kaum Anstrengungen verspürte – anders war es aber, wenn ich mich ein wenig links oder rechts, oder besser gesagt, ein wenig Abseits der Gruppe bewegte. Doch auch da war ich voll im grünen Bereich. Kein Muskel, keine Sehne, rein gar nichts meldete sich negativ. Zudem ist es sicherlich von Vorteil, wenn man die Strecke kennt und sich so gedanklich auf kommende harzige Abschnitte einstellt.
In der Hälfte kamen wir an einem Verpflegungsstand vorbei, bei dem unsere Gruppe für ca. 1 Minute einen Halt machte. Als wir wieder komplett waren, ging es abwärts weiter. Wir überquerten die Monbijou-Brücke, machten einen Abstecher im Sulgenrain und liefen an der amerikanischen Botschaft vorbei zum Bundeshaus. Da spaltete sich unsere Gruppe in schnellen und normalen Läufern. Die Spaltung bekam ich gar nicht richtig mit und erst als ich mich umdrehte, realisierte ich die Veränderung.
Jetzt galt es nur noch 3 Kilometer zu bewältigen. Wir überquerten den Bundesplatz und liefen Richtung Altstadt, wo wir schon zu Beginn des Test-WK's waren. Eine langgezogene S-Kurve liefen wir ab, ich erblickte dabei von Nahem das Berner Münster und zum zweiten mal die Zytglogge. Auf Pflastersteinen ging es Abwärts zum Bärengraben und wir mussten dann mit dem etwas steilem aufwärtsführenden Aargauerstalden vorlieb nehmen. Dabei horchte ich nochmals in mich rein... alles schien so arbeiten, wie ich es mir wünschte und in einem angepassten Tempo erklomm ich die Anhöhe und lief anschliessend mit der gleichen aufgebrachten Energie, nur etwas schneller, dem Ziel entgegen.
Beim Messegelände BEA EXPO befand sich das Ziel, welches ich mit einer sagenhaften Streckenzeit von 77.33 Minuten erreichte – REKORD!
Somit habe ich meine gesetzte WK-Zeit jetzt schon unterboten und kann nun meinen ersten Berner Grand Prix, ohne dass ich Stress mit Zeit bekomme, in vollen Zügen geniessen. Natürlich überlegte ich mir, ob ich nicht meine Zielzeit zum zweiten mal nach unten korrigieren möchte... aber dieser WK wird nicht der letzte in Bern sein und in Zukunft möchte ich doch meine Zeiten auch verbessern können – und dies natürlich auch wieder ohne zeitlichem Stress
22.4. : 16.2 km - 1:17.33 h - ø Pace 4:46 min/km - ø HF 175
06.4. : 16.5 km - 1:22:48 h - ø Pace 5:03 min/km - ø HF 168
28.3. : 16.1 km - 1:22:44 h - ø Pace 5:08 min/km - ø HF 171
13.3. : 16.6 km - 1:38:17 h - ø Pace 5:53 min/km - ø HF 155