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Laufen unter Palmen

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Sonntag
Trail mit Jo. Wir hatten uns für eine 18km Runde mit Teilstrecke am Strand entschieden, weil es gestern und die ganze Nacht viel geregnet hatte. Die anderen Strecken mit vermutlich Lehm/Schlamm und Felsen erschienen uns nicht sinnvoll. 6:20Uhr trafen wir uns und liefen gleich los. Meinen Foto hatte ich vergessen, ok, weniger Ballast. Ca 100 positive Hm Richtung El Choco, nach 4 km in einen etwas schmierigen Trail ca 2km abwärts, danach Hauptstrasse und schon waren wir am Playa Encuentro. Mitten in die muntere Konversation meldete Jo „10Km haben wir schon“. Ich wollte gerade vergleichen, als ich merkte, daß ich vergessen hatte meine Uhr an zu stellen. Die Strecke verging wie im Flug. Einige Passagen über kleine Sandbuchten, dann wieder Felsen, zwischen Büschen hindurch, sandige Wege, gelegentlich Pfützen und schon waren wir wieder auf der Hauptstrasse. Die restlichen 2,5km bis nach Hause vergingen auch noch ruckzuck.
Zu Hause angekommen merkte ich erst wie k.o. ich war. Vermutlich waren wir wesentlich schneller gelaufen, als ich es allein getan hätte. Grob nachgerechnet waren es 18km in 1:50.
Frühstück und vorgezogener Mittagsschlaf halfen mir bei der Erholung und am frühen Nachmittag war wieder alles ok.
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"You gotta keep on keepin´on." (Joe Dirt)

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Dienstag
Kaum gepennt, vermutlich wegen dem Kaffe gestern. Bin ich einfach überhaupt nicht gewöhnt.
Also stand ich um 5:30Uhr am Flughafen um meine IV zu laufen.
Km1 6‘39
Km2 4‘57
Km3 6‘38
Km4 4‘50
Km5 6‘47
Km6 4’58 Fühlte mich kraftlos
Km7 7‘05
Km8 5’11 Elend
Km9 7‘09
Km10 4’55 Nochmal zusammengerissen für den letzten km.
Danach 300m austraben.

War sehr anstrengend heute. 24°C, einige Schauer halfen. Vermutlich war die Einteilung Freitag IV, Sonntag Lang, Dienstag IV etwas zuviel des Guten. Um so mehr war ich überrascht als ich hinterher das Ergebnis sah. Beim Lauf die Ziffern auf dem verregneten Display zu erkennen war mir nicht gegönnt. Aber es hat ja nahezu geklappt meine 5 Schnellen unter 5‘ zu laufen, nur einer war halt verkackt, damit kann ich leben.
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Mittwoch
5km im Morgengrauen durch´s Dörfchen. Ganz entspannt und unspektakulär in den neuen DS-Gel Trainer20. Die sind ungewöhnlich laut, man hört jeden Schritt, klapp, klapp, klapp geht es die ganze Zeit, ich staune. Da ist nix mit anschleichen oder so.
Richtung Playa Chiquita belästigten mich zwei ziemlich aggressive Hunde, wobei es mir gelang mit einem Fußschlenker beim Laufen einem der beiden einen heftigen Schlag zu verpassen. Danach war Ruhe und mit reichlich Adrenalin versehen durfte ich ungestört weitertraben.
Alles in allem 5,2km/Pace 6’21 und auf den letzten 500m wurde ich mit einem angenehm kühlen Regenschauer belohnt.

Donnerstag
Zeitig Feierabend gemacht um noch mein Lauf-ABC zu vollstrecken.
28Grad am Playa Encuentro, 3 Einheiten mit Spitze 3’20 bei der letzten Beschleunigung, 6,25km insgesamt.
War gerade wieder beim Auto als es komplett dunkel wurde.
Jetzt 2 Tage Mini-Tapering, für Sonntag sind dann ca 25km geplant.
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Sonntag
Aufgewacht um 5:35. Alles ist schon vorbereitet, also nur schnell Pflaster auf die Brustwarzen kleben, und ab ins Auto. Baguette und Apfel gehen als Frühstück während der Fahrt durch.
Um 6:10 stehe ich in Puerto Plata an der Küstenstrasse (Malecon). Es ist noch dunkel, aber der Malecon ist immer durchgehend beleuchtet also hopple ich etwas lustlos im Nieselregen bei 23Grad los. Lange ist es her, daß ich einen Lauf so negativ gestartet habe, ständig zwickt und drückt irgendwas und ich glaube nicht, daß ich die 3 Runden á 8,2km schaffen werde.

Nach drei km biege ich am Hafen links ab in die Stadt und es ist jetzt wenigstens soweit hell, daß ich die Strasse erkennen kann. Die Stadt ist sehr ruhig, alles ist naß, aber der Regen stoppt dann. Langer Anstieg, ca 50Hm, dann der letzte km nur noch abwärts, so kämpfe ich mich durch die erste Runde.
Am Auto tausche ich die leere Flasche gegen eine volle und laufe weiter, diesmal in die entgegengesetzte Richtung. So habe ich nur den einen km den Anstieg zu bewältigen, der Rest ist ein langer leichter Abstieg und 3km Malecon, flach. Mittlerweile wird der Verkehr lebhafter. Bei km 12 merke ich, daß sich die beiden Pflaster bereits gelöst haben, und das T-Shirt scheint doch relativ rauh zu sein, so laufe ich mit einer Hand unterm Shirt oder kremple es Streckenweise bis unter die Achseln hoch. Relativ platt absolviere ich den Rest der zweiten Runde. Beim zweiten Boxenstopp wieder Flaschentausch, eine kurze Druckbetankung, ich schnappe mir noch den Foto und eine kleine Box mit Nüssen, Kürbiskernen und Cranberries. Schließlich ist ja Zeit fürs Frühstück.
Der Anstieg fällt mir etwas schwer und bei ständigem Kauen geht auch dieser km vorüber, der Rest ist nur noch leicht fallend oder flach. Der Verkehr nervt inzwischen heftig und mein Shirt fühlt sich an wie Schmirgelpapier. Einige Fotostops mache ich noch, da es jetzt auch hell genug ist und das Laufen geht plötzlich ganz einfach. Als ich dann das letzte Mal durch den Stadtkern durch bin und in eine ruhige Seitenstrasse Richtung Hafen abbiege, befreie ich mich von meinem Leibchen, auch wenn mir das optisch nicht unbedingt Vorteile bringt, ach eine Wohltat.
Jetzt Richtung Malecon, wo man um diese Zeit immer mal wieder andere Läufer trifft und man grüßt sich freundlich. Natürlich nicht die Damen, die schauen wie immer stur gerade aus. Kann natürlich auch an mir liegen, man weiß es nicht.

Bei km23 überlege ich noch, ob ich noch bis km27 weiterlaufen soll um einen neuen Rekord mit nach Hause zu bringen. Es wäre kräftemäßig drin gewesen, ich lasse den Gedanken dann aber fallen, da mein derzeit vorrangiges Ziel ja Sub2 beim HM in 2Wochen ist. Da wäre es eher kontraproduktiv heute mal wieder alles aus mir raus zu schlauchen. Also stoppe ich bei 24,5km (2:39, na ja...), hole noch Saft aus dem Auto, spaziere einige hundert Meter und genehmige mir noch eine Kokosnuss zum trinken von einem Strassenhändler.

Zu Hause angekommen stelle ich fest, daß alle Bilder mal wieder nix geworden sind, es steht da nur „Datei ungültig“. Das mit dem Fotografieren sollte ich wohl besser noch mal separat üben, es ist immer wieder das selbe.... :confused:
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Dienstag
Heute morgen zu spät aufgewacht, keine Zeit mehr zum Laufen.

Es hatte die ganze Nacht geschüttet und auch den ganzen Vormittag, unaufhörlich. So stand ich eine Weile im Geschäft und dachte so vor mich hin, daß bei dem Wetter heut sowieso niemand kommen würde. Eine zeitlang schaute ich dem Regen zu und wurde immer nervöser... mußte es tun...Laufen. Die Idee gefiel mir immer besser, also erklärte ich kurz meinen Untertanen, daß ich mal `ne Runde machen werde, ohne weitere Details.

Fuhr gegen 11Uhr nervös nach Hause und zog zittrig vor lauter Vorfreude meine klebrigen Klamotten von Sonntag nochmal an, dazu die ältesten Schuhe und ab in den tropischen Regen.
Voller Adrenalin flitzte ich los, machte erst kurz einen Schlenker bei einem Konkurrenzladen um die Geschäftsführerin (Mitglied eines Laufclubs in Puerto Plata) zu grüßen, dann weiter im warmen Naß.

Aufgeregt wie ein kleines Kind hüpfte ich durch die ganze Stadt 5,8km, Pace 5’58 trotz Gehpausen und Fotostops, eigentlich sollte es gemütlich werden, aber ich konnte mich einfach nicht bremsen. Einige Stellen gingen nur gehend zu duchqueren, da die Brühe die Sicht auf die Schlaglöcher versperrte. Trotz allem Spaß pur!
Wieder zu Haus zog ich mich schnell um und jetzt sitz' ich wieder an meinem Schreibtisch, als ob nix gewesen wär, jedoch sehr froh, es einfach getan zu haben und mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht.
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RunningPotatoe hat geschrieben:Geil - Aquajogging unter Palmen ! :wink:
Genau das Wort habe ich gesucht!
Catch-22 hat geschrieben:Das Laufen durch Wasser scheint inzwischen gut zu funktionieren, sogar mit Schuhe :daumen:
Ich merke schon, dir entgeht auch garnix! :peinlich:
Ist halt ein Unterschied ob man sich ums Haus rum einsaut, oder weit weg ist, im trockenen und nur ein depperter kleiner Fluß im Weg und dann hat man noch ne größere Strecke vor sich.
taeve hat geschrieben:Schön, wenn man so unabhängig im Job is und das so ganz spontan entscheiden kann.
Bin leider Gehaltssklave meiner Firma.
Vor allem hoffe ich, daß dein Name bald mal wieder in der Laufliga zu sehen ist!
Alles Gute beim rekonvaleszieren.
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maccall hat geschrieben: Vor allem hoffe ich, daß dein Name bald mal wieder in der Laufliga zu sehen ist!
Alles Gute beim rekonvaleszieren.
Danke! Ich denke, das wird demnächst. Gerade heute is der erste Tag seit längerem, an dem ich am rechten Fuß so gut wie beschwerdefrei bin. Will´s aber nich gleich wieder übers Knie brechen und lieber noch ein, zwei Tage abwarten, zumal das Wetter hier nich grad zu laufen einlädt.

Gruß Frank

Bild
Bild

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Mittwoch
6:35 Uhr am Start. Kein Stress heute, Schule fällt aus wegen des gestrigen Regens.
Lauf- ABC, 3 Einheiten mit Spitze 3’20 durchs Dorf, 7,1km. Strasse naß, warm, alles gut, keine Beschwerden.

Freitag

Aufgestanden um 4:30Uhr.
Die letzte intensive Einheit vor dem HM in 9Tagen stand auf dem Programm, 6X1000m Intervalle im Wechsel mit 1000m Traben. Hatte extra meine Lesebrille aufm Kopp um mich etwas kontrollieren zu können. Abermals staunte ich über die Lautstärke der DS Trainer.
5:09Uhr am Flughafen.
Schon am Anfang bemerkte ich eine gewisse Grundschlappheit und hatte es im Gefühl, daß die schnellen km wohl nicht wie sonst unter 5’00 zu schaffen sein würden. Aber was soll’s, auf Teufel-komm-raus wollte ich es nicht über’n Zaun brechen. Zu meiner Entlastung kann ich noch hinzufügen, daß es ziemlich windig war, bei 25°C, und ich meine Runden so gelegt hatte, daß die schnellen Teile fast immer gegen den Wind zu laufen waren.

Km1 6‘45
Km2 5‘01
Km3 6‘54
Km4 4‘56
Km5 7‘09
Km6 5‘03
Km7 7‘09
Km8 5‘09
Km9 7‘34
Km10 5‘17
Km11 7‘50
Km12 5‘03
...und noch 300m austraben.

Alles in allem bin ich zufrieden mit dem Ergebnis. Darüber hinaus bin ich echt überrascht, daß ich hinterher nicht besonders geschafft war. Bereits zu Hause angekommen fühlte es sich an, als sei ich gar nicht gelaufen. Es geht also voran.
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Sonntag
Mit Jo verabredet für 6:40Uhr, um die asphaltierte Strasse nach El Choco hoch und runter zu laufen, 15km, 100Hm, ganz einfach.



Es hatte wieder die ganze Nacht wieder geschüttet aus allen Rohren. Kurz nach 6 ließ es etwas nach, wir verständigten uns nochmals auf „Laufen!“.

Wie ich aus dem Haus gehe prasselt es nur so runter, bei 24Grad.
Also renne ich los zu unserem Treffpunkt. Aus einer Gruppe von Leuten, die sich vor einem Geschäft unterstellen schallt etwas Gebrüll und ich verstehe lediglich das Wort „loco“.
Sicherlich was wahres dran. Ein gewisses Maß an Verrückheit gehört schon dazu um Sontagmorgens bei Dämmerung im Wolkenbruch durch die Strassen zu flitzen.
Jo ist nicht am Treffpunkt, also beschließe ich ihm etwas entgegen zu laufen, den Berg hoch. Ein entgegenkommender LKW, der Wachleute einsammelt verpasst mir von einer Pfütze eine volle Dröhnung. Von den Wachmännern, die hinten auf der Ladefläche unter einer Plane kauern höre ich wieder das Wort „loco“.
Bin am zeifeln, ob ich gerade das richtige tue und beschließe, den Lauf auf 10km zu beschränken, sollte es so weiter gehen. Aber dann läßt der Regen etwas nach. Ich drehe und laufe die geplante Strecke. Sollte Jo sich doch noch entscheiden, kann er mich ja einholen, er läuft ja eh schneller als ich. Also weiter im normalen Regen, immer mal wieder den Sturzbächen, die die Strasse runterkommen, ausweichend. Mein linker Oberschenkel ist hinten leicht verspannt, aber tut nicht weh.
Ohne viel nach zu denken wische ich mir immer mal das Wasser aus dem Gesicht und wende am Ende der asphaltierten Strasse. Jetzt nur noch bergab und nach Haus. Plötzlich sehe ich eine Gestalt den Berg hoch hoppeln. Jo ist doch noch gekommen. Gemeinsam laufen wir nochmal bis zum Ende der Strasse und dann zurück und tauschen die läuferischen Neuigkeiten der Woche aus, immer wieder nett. Er hat sich auch für den HM in Santo Domingo angemeldet, also können wir zusammen starten – Zieleinlauf jeder für sich, logo.
Der Regen legt wieder richtig zu, aber es ist egal, ist ja nicht kalt und wir sind auf dem Heimweg. Am Ende ein kurzes Stück Hauptstrasse mit grossen Pfützen, immer gut für die Kühlung der Füsse, dann trennen sich unsere Wege.

Insgesamt 15,5km, Pace 6’25 und ein gutes Gefühl, es getan zu haben.


Heute, Montag, fällt wieder die Schule aus, es schüttet immer noch und weite flache Teile in der Provinz Puerto Plata stehen komplett unter Wasser.
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Dienstag
Lauf-ABC um 6:19Uhr, 24 Grad, kein Regen! Machte nur 2 Einheiten. Spitze bei der Max-Beschleunigung 2’58...was will man mehr?



Mittwoch
Zeitig aufgewacht, aber ich fühlte mich leicht grippig, also ließ ich den geplanten lockeren 5er ausfallen. Hoffentlich flaut dieses Gefühl schnell wieder ab. In 4 Tagen ist HM.
Erinnerung kommt auf an letzten Dezember, als ich sicher war, beim 10er-WK am Wochenende die 60 Minuten zu knacken und dann 3 Tage vorher vom Dengue-Fieber flach gelegt wurde.
Habe mich gleich mal mit Säften versorgt.



Donnerstag
Leicht schlapp aufgewacht, aber wollte unbedingt nochmal nen 5er laufen. Entweder kommt die Erkältung jetzt raus und ich brauche nicht nach Santo Domingo zu fahren um dort 2 Stunden zu laufen – oder ich schwitze alles raus und fahre fit dort hin.
Leicht fröstelnd lief ich um 6:32Uhr bei 24 Grad los, fühlte mich träge und ungelenkig. Nach einem km dann Temposteigerung auf etwa 5’40, WK-Tempo um die Sub2 zu schaffen. Es ging 3km mehr schlecht als recht, dann einen km auslaufen, nach Haus und erst mal machte ich mir in der Mikrowelle per Suppenwürfel eine heiße Brühe. Auch nicht normal. Oder ist alles nur Einbildung?



Freitag
Immer noch leicht grippig. Nicht so, daß es im Alltag stört, jedoch friere ich und trinke Tee und schwitze dann wieder. Rumrennen käme mir heute überhaupt nicht in den Sinn.
Bezweifle, daß ich den HM am Sonntag laufen werde. Laufen ginge vielleicht zur Not noch, aber mein Ziel Sub2 liegt nur im Bereich des Möglichen wenn ich 100% fit bin. Ob sich eine 4 1/2stündige Busfahrt, Hotelübernachtung, dann wieder 4 1/2stündige Rückfahrt lohnt, um 2Stunden am WK nur aus Spaß mit zu hüpfen, das frage ich mich. Wobei "Spaß" nicht mal das richtige Wort ist, eher Pflichterfüllung. Ok, ich habe noch einen Tag um es mir zu überlegen.
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Das liest sich gar nicht gut. Gute Besserung und hoffentlich wirst du schnell wieder gesund! Gute Besserung.
Den WK würde ich mir da gut überlegen, mit Grippe würde ich ihn nicht laufen. Vergiss mal den fehlenden Spaß, für den Körper ist das so gar nicht gut und sehr riskant. Im Zweifel besser absagen.

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Donnerstag
6 lauflose Tage taten mir richtig gut.
Zwar habe ich mein langes Ziel HM<2 verpasst und anstatt dessen Erkältung auskuriert, aber es gab mir auch Gelegenheit über mein Laufverhalten nach zu denken. Immer mal wieder stellt sich mir die Frage, ob das denn nun noch Spasslaufen ist, oder bereits zwanghaft. Die Antwort weiß ich nicht. Manchmal komme ich mir vor wie eine Marionette, die an unsichtbaren Fäden frühmorgens aus dem Bett auf die Strasse gezogen und zum Laufen geschickt wird.
Vermutlich brauche ich die Läufe unter der Woche, deren Einbau in den Alltag nicht immer ganz leicht ist, um Fitness auf zu bauen, und dann langen Lauf am Wochenende geniessen zu können.
Einfach abwarten und sehen wie es weitergeht. Einen TP für meinen ersten privaten M Ende Februar hatte ich schon grob aufgestellt. Zumindest was die km-Steigerungen und Ruhepausen angeht. Dann wieder verworfen.
Jetzt, nach dem Lesen von U_D_O`s grandiosem Epos aus Griechenland kommt natürlich wieder Bock auf Mehr.



Heute morgen um 5:40 von zwei Schüssen geweckt worden, allerdings nicht im unmittelbarer Nähe, also macht man sich keinen Kopf. Da ich aber schon wach war, begann ich mit leichter Gymnastik. Handy-Wetter sagte 23Grad. Es kam mir warm vor, ein Blick nach draußen: Dunkel, ziemlich heftiger Wind, Himmel stark bewölkt, kein Regen. Also los. Eine 5er Runde als Einstand müßte passen. Die Beine fühlten sich erfreulich ausgeruht an und brachten mich mühelos nach vorne. Da ich meine Pace dank der ständig wechselnden Böen überhaupt nicht einschätzen konnte, kontrollierte ich mich gelegentlich und wurde immer wieder mit Pace unter 6 überrascht. Aber ich hatte ja auch lange genug getapert. Tat richtig gut der Lauf.
Unter der Dusche stehend kam mir schon wieder so eine bescheuerte Schnapsidee: „Man könnte ja den verpassten HM und Sub2 Versuch am Sonntag privat nachholen...einfach die Landstrasse lang wetzen...Höhenmeter gibt es fast keine...immer schön gerade aus, bis die Uhr 21,1km anzeigt. Nur die Kühlstationen würden fehlen... eine 20%ige Erfolgschance würde ich mir versprechen.“
Der fehlende Ansporn seitens der Zuschauer könnte evtl. durch einige entgegenkommende LKW-Fahrer ausgeglichen werden. Manche dieser lustigen Gesellen machen sich gerne einen Spass daraus, ihre höllisch laute Hupe genau dann zu ziehen, wenn sie auf gleicher Höhe sind. Dies sorgt immer für reichlich Adrenalin.
Mal sehen was mein Lauf-Buddy Jo dazu meint. Für ihn wäre es wohl ein Spaziergang. Er hat den HM letzten Sonntag mit tollkühnen 1:44 abgehakt.
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maccall hat geschrieben:Immer mal wieder stellt sich mir die Frage, ob das denn nun noch Spasslaufen ist, oder bereits zwanghaft. Die Antwort weiß ich nicht. Manchmal komme ich mir vor wie eine Marionette, die an unsichtbaren Fäden frühmorgens aus dem Bett auf die Strasse gezogen und zum Laufen geschickt wird.
Spaßlaufen, Zwangslaufen, zwanghaftes Spaßlaufen, spaßiges Zwangslaufen - such dir was aus. Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna ?
:klatsch:

Schön dass du wieder an Deck bist und Pläne schmiedest. Auf ein Neues ! :daumen:

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Samstag
Jo fragte mich ob es für Sonntagmorgen bereits einen Plan gäbe, und ich schilderte ihm kurz meinen Plan, den Sub2 Versuch nachholen zu wollen und einfach die Landstrasse lang zu laufen bis die Uhr 21,1 schlägt. Er war sofort einverstanden und sagte auch, seine Frau könnte uns dann wieder heim holen. So vereinbarten wir uns für Sonntagmorgen 6:20Uhr.

Sonntag
Pünktlich komme ich bei Jo an, stelle das Auto vor seinem Haus ab, wo er bereits wartet. Wir spazieren etwa einen Kilometer bergab zum Aufwärmen, dann ca. 200m vor der Landstrasse laufen wir los. Es ist gerade hell genug um den Boden zu erkennen, ca 22Grad, optimal. 2X600ml Gatorade-Wasser-Salz Mischung habe ich in den Händen. Der Verkehr ist sehr spärlich, und die Soll-Pace 5:40 klappt erstmal ohne Probleme. Jo, der komischerweise alles in km/h berechnet, hat seine Uhr auf 10,6km/h eingestellt, wir unterhalten uns rege und die km passieren immer knapp unter 5:40, auch mal leicht drüber. Bis 11km alles bestens, aber eine gelegentliche Kühlung auf dem Kopf vermisse ich langsam. Dann am Ortseingang Cabarete verspüre ich plötzlich einen herzhaften Druck aufs Klo zu gehen. Obwohl ich dieses Geschäft zu hause, wie immer, bereits erledigt hatte. Das fehlte! Erstmal versuche ich mich zusammen zu reißen, überlege aber gleichzeitig, ob ich eine der bereits geöffneten Frühstückskneipen beehren sollte. Es geht erst mal weiter, ich möchte meine Sub2 nicht auf´s Spiel setzen, solange wie möglich.
Zunächst wird es besser, aber am Ortsausgang bei km15 entwickelt sich immer mehr ein Kampf zwischen Schließmuskel und meinen Beinen. Zeitlich sind wir bestens auf Kurs. Wohin jetzt? Wir laufen an einem Apartment-Komplex mit Wachmann zunächst vorbei, dann erkenne ich: Hier&jetzt, oder es gibt ein Unglück. Ich schreie Jo noch zu „Sorry, ich muß auf´s Klo“, drehe um und laufe auf den Wachmann zu und schreie „Ich muß dringend auf´s Klo. DRINGEND, BITTE!“. Der erkennt zum Glück meine Not und zeigt mir mit seinem ausgestreckten Arm den Weg auf´s Örtchen, sauber und sogar mit Papier versehen, meine Rettung.
Es kostet mich ca 2Minuten Zeit, deswegen Pace KM15 mit 7’48, aber damit könnte ich noch leben denke ich. Eine 2:02 wegen diesem Zwischenstopp wäre für mich durchaus akzeptabel. Die ersten Schritte nach der Erleichterung sind etwas schwer, aber dann geht es zügig weiter. Reden tun wir jetzt fast nicht mehr, weil ich merke, daß meine Kräfte nachlassen. Jo läuft jetzt meist wenige Meter vor mir und versucht so, mich etwas zu ziehen. Das funktioniert zunächst. Alleine laufend hätte ich wohl stark gedrosselt. KM16 geht so mit 5’37, KM17 mit 5’41 vorbei, Km18 Pace 5’51 und dann kommt der totale Einbruch. Noch 3km, aber ich habe keine Kraft mehr in den Beinen. Unser Abstand wird immer größer. Auch meine Wunderwaffe Traubenzucker bewirkt nichts. „Es ist nur im Kopf“, sage ich mir und versuche aufzuschließen. Nur wenige Schritte kann ich minimal beschleunigen. Jo dreht sich immer mal um und winkt mir. Nichts geht mehr, KM19 Pace 6’01.

Noch 2 Kilometer. Die Beine tun mir komplett weh.Wäre ich allein gelaufen hätte ich mit Sicherheit hier abgebrochen. Immer wieder drehe ich mich um, um zu sehen ob Jo´s Frau bereits mit dem Auto kommt. Wollte ich abbrechen und einsteigen? Ich weiß es nicht. Zugleich schaue ich alle paar Meter auf die Uhr um die verbleibende Strecke zu berechnen. Die Beine werden immer schlaffer und Jo ist mehr als 100m vor mir. KM20 Pace 6’37.

Noch ein Kilometer. Pace ist mir jetzt Wurscht, ich schalte die Anzeige jetzt um, daß nur die Kilometer groß und deutlich angezeigt werden. Jeder Schritt wird zur Qual. Warum läuft Jo da vorne immer noch? Er müßte doch längst die 21,1 geschafft haben... Ich bemerke, daß meine Atmung vollkommen entspannt ist, 3-3, Kreislauf bestens, aber die Beine wollen einfach nicht mehr. Jämmerlich schlurfend schaffe ich die letzten paar hundert Meter. KM21 Pace 7:15. Jo kommt mir strahlend entgegen gelaufen „hey, nur noch bis zu dem gelben Haus da“, aber meine Uhr zeigt bereits 21,1km an, und in diesem Fall mochte ich lieber meiner Uhr Glauben schenken.
Wenige Meter gehen wir zusammen, dann kommt auch schon das rettende Auto. Körperlich fühle ich mich absolut ok, aber so kraftlose Beine hatte ich noch nie.
Wir machen uns gleich auf den Rückweg. Im Auto schaue ich erstmals auf die Zeit: 2:04’57.
Nun gut. Ich kann mir das schön reden. 2Minuten verschenkt beim Kacken. Über 2kg Extra-Ballast gehabt, wegen Getränke mitschleppen und einer Woche extra Tapering, nochmal 2 Minuten. Kein Wettkampf-Feeling, keine Kühlung auf der Strecke...1 Minute. So komme ich auf meiner Sub2 im Geiste näher. Woher diese totale Ausgelaugtheit in den Beinen kam, kann ich mir nicht erklären.
Die Zwangspause schließe ich darauf zurück, daß ich späten Samstagabend noch versuchte mit Salz-Erdnüssen und Mais-Chips Energie zu tanken. Wieder was gelernt.

Auf jeden Fall bin ich froh, daß wir es probiert haben.
Es bleibt also ein Ziel für das nächste Jahr.
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Dienstag
Der Lauf vom Sonntag saß mir noch heftig in den Knochen, 5,3km schob ich mich schwerfällig um 6:32Uhr durchs Dörfchen und war froh als es vorbei war. Brauche noch etwas Erholung.

Donnerstag
Der Plan, den ich mir erstellt habe um im Bestfall Ende Februar die M-distanz zu wagen, sieht für diese Woche 35km vor. Es ist die erste Woche von dreizehn. 5km habe ich bereits hinter mir. Sonntag sind 18km geplant, also müssen irgendwie noch 12km weg.
Irgendwas mit Hügeln wäre mir recht und auch von Nöten, aber es gibt keine Strecke mit Hügeln, die ich so früh laufen kann im Dunkeln. Will ich die 12km heute laufen, muß ich spätestens um 5:30 starten, um die restliche Tagesplanung auf die Reihe zu kriegen. Bock zum Laufen habe ich irgendwie überhaupt nicht und spekuliere drauf vielleicht zu „verpennen“, morgen ist ja auch noch ein Tag.
Kurz nach 4 bin ich (leider) wach. Körperlich schlapp zwar, aber von einer geistigen Unruhe geplagt drehe ich mich nochmal rum, aber es ist zwecklos. Der Regen hat gerade aufgehört also stehe ich auf und ziehe mich lustlos an. Bereits in der ersten Woche meines Plans stecke ich in der Sinnkrise. Warum mache ich das? Die Scheißwetzerei geht mir auf den Geist. Als ich an der Tür stehe, geht der Platzregen wieder los. Und jetzt? Nochmal hinlegen ist eh zwecklos, also runter und zum Auto. Die 10m reichen, daß ich perfekt eingeweicht im Auto sitze und mich nochmal frage was das alles soll?
Einer meiner Sportlehrer brachte uns vor nahezu 50 Jahren bei, daß in einem gesunden Körper angeblich auch ein gesunder Geist wohne. Einer der Gründe, warum ich das Laufen anfing war, daß ich überprüfen wollte, ob es auch bei mir funktionieren würde. Und da sitze ich nun kurz nach 5Uhr, total naß im Auto, um am Flughafen die Staße lang zu hecheln und kann das mit dem gesunden Geiste bisher nicht bestätigen. Immerhin ist es nicht kalt, ca 24Grad.

5:30, am Startpunkt, es regnet, ich hasse es. Jetzt bin ich schon da, also bring ich es hinter mich. Los, die gerade beleuchtete Strecke parallel zur Hauptstrasse. Knapp über 800m lang. Hin und wieder zurück. Der Regen läßt nach. Für Intervalle oder irgend einen anderen Firlefanz bin ich zu schlapp. Also immer schön stumpfsinnig hin und her.
Nach 4km geht der Druck im Unterleib wieder los. Ok, ich kann auch heute 7km laufen und morgen noch 5. Aber der Gedanke gefällt mir nicht, lieber ziehe ich heute die 12 durch und habe dann 2 Tage Pause. Weiter, solange es geht. Mich in die nassen Büsche zu setzen ist keine Option. Einen Abstecher auf die Hauptstrasse wage ich und bereue es gleich. Die entgegenkommenden LKWs ziehen einen Schleier aus aufgewirbeltem Wasser und Dieselabgasen hinter sich – ekelhaft.
8km sind vorbei, ich laufe auf mein Auto zu und halte es nicht mehr aus. Rein ins Auto und heimwärts.
Im Dörfchen angekommen ist wieder alles beruhigt und es ist bereits hell genug um zu Laufen. Also beschließe ich noch die fehlenden 4 km ab zu reißen um dann 2 Tage Ruhe zu haben. Wetze los und kurz darauf geht es wieder los. In 500m Distanz gibt es ein Restaurant, in dem bereits Frühstücksvorbereitungen gemacht werden, bis dahin schaffe ich es mit Mühe und mein kurzer Besuch wird schmunzelnd geduldet.
Fühlbar erleichtert renne ich jetzt los und will einfach den Rest hinter mich bringen. Einen km schaffe ich sogar noch mit Pace 5’20, den letzten km trabe ich aus. Bin heilfroh, als ich zu Haus bin.
Sonderlich k.o. bin ich nicht, aber es hat nicht Spaß gemacht. :nene:
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Du bist mal ein ganz harter Hund!
Gerade noch krank, am WE Privat-HM und nun schon in der Marathon-Vorbereitung. Lass mal die Beine baumeln! Danke für den Bericht. Das fehlende Adrenalin macht sich eben doch bemerkbar. In einem richtigen WK hätte die sub2 sicher geklappt :)

Gib nur etwas acht auf dich. Die Woche nach einem WK sollte man immer etwas kürzer treten, erst recht wenn man auch noch aus einer Erkrankung kommt. Dein Marathon wird sicher nicht daran scheitern, wenn du diese Woche den Plan nicht erfüllst. Wenn du jetzt deinen Körper zu sehr auszerrst, kann er dir durchaus in ein paar Wochen ein Strich durch die Rechnung machen.

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maccall hat geschrieben:[...] Auf jeden Fall bin ich froh, daß wir es probiert haben. [...]
Herrliche Geschichte wieder :daumen: , nur am Boxenstopp musst Du arbeiten, mehr als 20 Sekunden sollte es nicht dauern. :wink:

Idee wäre, die freundliche Abholerin dazu zu bewegen, alle 5 km auf Euch mit einem Tischchen und Kaltgetränken zu warten.

Gee

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geebee hat geschrieben:Herrliche Geschichte wieder :daumen: , nur am Boxenstopp musst Du arbeiten, mehr als 20 Sekunden sollte es nicht dauern. :wink:

Gee
Müßmer dazu nen Fred mit Tipps aufmachen?
geebee hat geschrieben:Idee wäre, die freundliche Abholerin dazu zu bewegen, alle 5 km auf Euch mit einem Tischchen und Kaltgetränken zu warten.
Vorerst hoffe ich mal, daß sie bald von selber draufkommt.
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175
maccall hat geschrieben:Müßmer dazu nen Fred mit Tipps aufmachen? [...]
Schätze, dass die Suchfunktion schon genügend Erschreckendes zu diesem Thema zu Tage fördern würde ...

176
Sonntag
Bin recht entspannt kurz nach 6Uhr aufgewacht und machte mich ohne Druck fertig. Jo hatte Schmerzen im Knie (was läuft er auch immer so schnell) und ich konnte also allein in meiner gemütlichen Geschwindigkeit los strampeln. 18km waren geplant um die 35WKm voll zu machen.
Ein kleines Frühstück aus Wasser, Brot, Apfel verdrückte ich noch vorher, eine Banane in der Hand und fast 2l Wasser im Rucksack. Zusätzlich erstmals eine 0,2l Dose Cola dabei. Die sollte einem Selbstversuch dienen, um zu sehen ob ich das vertrage. Bisher hatte ich nie Kohlensäurehaltiges beim Laufen probiert, und wollte die Wirkung von Koffein mangels Gewohnheit testen.
Spazierend verdrückte ich noch die Banane und lief um 6:53 sehr gemütlich los, Pace knapp unter 7, mehr war anfangs nicht drin und auch nicht nötig. Bei 24Grad fing ich gleich wieder an zu schwitzen, alles war naß, anscheinend hatte es in der Nacht wieder viel geregnet. Dann nach einem km rechts rein die Strasse Richtung Naturschutzgebiet El Choco, immer schön bergauf.
Die Geschwindigkeit pendelte sich bei 6’30 bis 6’40 ein und immer wieder saugte ich an dem Schläuchle meines Rucksacks. Es war ungewohnt und mir fehlte die Kontrolle über den Wasserverbrauch, da ich in der Regel eher zu wenig trinke, was ich dann meist erst nach dem Lauf bemerke, wenn ich dann immer wieder nachschütten muß. Nach etwa 5km war die Anfangsmüdigkeit überwunden und es lief jetzt etwas besser. Ein paar Kühe versperrten den Weg und machten widerwillig Platz als ich mich zaghaft näherte. Bei km 7 lief ich bereits auf einer Mischung aus schlammiger und steiniger Piste und war froh, daß ich die Trailschuhe genommen hatte. Noch 2km bis zur Wende. Ein Moped fuhr langsam an mir vorbei, das erste Fahrzeug seit gut 30 Minuten. Nach 9km und rund 150Hm die Wende, von jetzt an nur noch bergab, wenn auch in kleineren Wellen. Den Cola Test wollte ich noch machen und fingerte das gut durchgeschüttelte Döschen aus dem Rucksack und zog die Öse mit ausgestreckten Armen auf. Ein kleiner Teil verspritzte, den warmen Rest schüttete ich gierig runter. Alles gut. Ein herzhafter Rülpser sorgte nach wenigen Metern für Druckausgleich, ab nach Hause. Das Tempo wurde wenig besser so um die 6’20, logo, abwärts.
Bei km12 lief ich wieder auf Asphalt und versuchte nun den Rucksack so gut wie möglich leer zu kriegen, aber das saugen am Schlauch empfand ich als relativ anstrengend. Egal, Ballast mußte vom Buckel. Beim 17km bog ich wieder in die Landstrasse ein, es war noch etwas Kraft vorhanden, also wollte ich wenigstens den letzten km in unter 6’00 laufen. Powerte noch mal richtig los und schaffte ihn in 5’38.
Ob das Cola jetzt bei der Endbeschleunigung ein Fünkchen mitspielte kann ich nicht einschätzen, zumindest geschadet hat es mir nicht.
Bei 18km stoppte ich keuchend die Uhr mit genau: 2:00’00.0 Das muß man mir erst mal nachmachen!
Angenehm kaputt, aber nicht übermäßig geschlaucht verbrachte ich den Sonntag.
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177
Dienstag
3Einheiten Lauf-ABC mit Endbeschleunigung absolviert. Start 6:03Uhr, Spitze 3’18, insgesamt 6,5km.
Jede Einheit beinhaltet jeweils zur Zeit 30 “Schritte“ (Links – rechts zählt als ein Schritt)

-Hopserlauf
-Hopsen seitlich links/rechts
-Rückwärts
-Vorderfußlauf
-Beine vorne hoch
-Füße hinten hoch
-Möglichst lange, hohe Schritte...schaffe ich z. Zt. nur 20 „Schritte“
-Max. Beschleunigung

Es war noch komplett dunkel, so ließ ich die Streckenführung von der Strassenbeleuchtung bestimmen, war ok.
Da ich früh dran war wäre zeitlich mehr gegangen, aber ich wollte mir für Donnerstag noch was aufheben. Insgesamt sollen es 39WKm werden, davon neuer längster Lauf (27km) am Sonntag, deshalb nur 12km unter der Woche.


Donnerstag
5,5km mußten her, aber ich wußte nicht genau wie. Für Hügel war es um 6:20Uhr noch zu dunkel, Landstrasse hin und her ebenfalls. Intervalle? Lohnt sich das bei der kurzen Strecke? Einfach Tempo machen?
Ohne genau zu wissen was, lief ich los und hatte die Idee: Einlaufen 1km, dann auf-Teufel-komm-raus den nächsten km, einen km traben, und nochmal einen km alles geben, dann den Rest auslaufen.
Bequem ging es los, dann volle Fahrt voraus auf dem zweiten Kilometer. Die Uhr konnte ich nicht sehen also einfach Gas geben in der Hoffnung, die 1000m durch zu halten. Es zog sich. Kurz konnte ich einen Blick auf die Uhr erhaschen 4’35, uff, aber wie lange muß ich noch durchhalten? 200m, 100m, 50m....geschafft. Total ausgelaugt trabte ich langsamst weiter. Nur ca 7Minuten bis zum zweiten Sprint. Schaffe ich das nochmal? Am Ende der langsamen 1000m war ich einigermaßen erholt und startete widerwillig nochmal durch. Fiel mir echt schwer, aber es war der letzte Schnelle heute...also: Schub! Unglaublich, wie lang ein Kilometer sein kann. Was, noch 600m? Weiter... war total ausser Atem 300m mußte ich noch schaffen. Einbruch. Nochmal Gas geben, die letzten 100m taten echt weh. Absolut geschafft mußte ich eine Gehpause einlegen, dann trabte ich den Rest nach hause.

Bilanz:
KM1 6‘27
KM2 4‘35
KM3 6‘50
KM4 4’37 Nahe am Kotzen
KM5 6’57 50m Gehpause, dann austraben


Im Nachhinein würde ich sagen, es hat Spaß gemacht, auch wenn es am Ende des vierten km für einige Aussenstehende, die vor einem Hotel auf den Bus warteten, vielleicht nicht so aussah.


In den Oberschenkeln spüre ich den Lauf und jetzt ist ausruhen für den Langen am Sonntag dran.
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178
maccall hat geschrieben: -Hopserlauf
-Hopsen seitlich links/rechts
-Rückwärts
-Vorderfußlauf
-Beine vorne hoch
-Füße hinten hoch
-Möglichst lange, hohe Schritte...schaffe ich z. Zt. nur 20 „Schritte“
-Max. Beschleunigung
Geil, fast genau mein Programm ! Für die Mobilität meiner Hüfte mache ich zusätzlich noch::
- Käsekästchen (wie früher die Mädels auf dem Schulhof: Beidbeinig abspringen; Füße landen abwechselnd eng zusammen und maximal weit auseinander)
- Seitschritte (normale Laufrichtung, aber jeder Fuß geht maximal weit nach außen (gefühlt 45° zur Laufrichtung)

Eine spezifische Übung "Vorderfußlauf" mache ich übrigens nicht, da das gesamte ABC-Programm praktisch nur mit Vorfußlandung funktioniert (schon mal Rückwärtslauf mit erzwungener Fersenlandung probiert? :D ). Nur das sehr langsame, nicht belastende Traben zwischen den Übungen mache ich absichtlich "in Vorfuß". Diese Vorsicht ist meiner zickigen Achillessehne geschuldet, denn dort spüre ich jede ABC-Einheit anschließend und am nächsten Tag. Scheint aber gerade das richtige Maß an Überlastung zu sein (eines das die wirr gewachsenen Sehnenfasern in der Schwellung zerstört und die anschließende Neubildung "gesund" orientierter Fasern anregt). Das Gefühl ist nämlich oft eher ein leichtes Kitzeln in der Sehne, was ich allgemein als Heilungssymptom deute.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

179
RunningPotatoe hat geschrieben: - Käsekästchen (wie früher die Mädels auf dem Schulhof: Beidbeinig abspringen; Füße landen abwechselnd eng zusammen und maximal weit auseinander)
- Seitschritte (normale Laufrichtung, aber jeder Fuß geht maximal weit nach außen (gefühlt 45° zur Laufrichtung)
Hört sich echt nach "Schlauch" an.

Also mit den Übungen bin ich vorerst ganz gut bedient. Vielleicht schaffe ich es irgendwann die noch auf 50 Schritte aus zu dehnen, mal sehen. Jedenfalls spür ich das auch immer am nächsten Tag, aber nicht unangenehm.

RunningPotatoe hat geschrieben:Scheint aber gerade das richtige Maß an Überlastung zu sein (eines das die wirr gewachsenen Sehnenfasern in der Schwellung zerstört und die anschließende Neubildung "gesund" orientierter Fasern anregt). Das Gefühl ist nämlich oft eher ein leichtes Kitzeln in der Sehne, was ich allgemein als Heilungssymptom deute.

Wolln wir doch hoffen, daß du dies richtig deutest! :daumen:
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180
maccall hat geschrieben:Hört sich echt nach "Schlauch" an.
Nö, muss es nicht - die Intensität kann man ja über das "wie weit auseinander" steuern. Nachdem ich nach wenigen Malen da schon Fortschritte verspüre, macht mir das sogar großen Spaß. Was aber auch an den hochgezogenen Augenbrauen etwaiger Passanten liegen kann, wenn die einen alten Opa sehen, der Käsekästchen hüpft. Neulich drehte ich mich aus dem Erholungstrab zum Rückwärtslaufen um und blickte überrascht einem Jogger in die Augen, der sich 10m entfernt anschickte, den vor ihm trabenden Opa zu überholen. Das musste er dann noch 200m verschieben, denn rückwärts brachte ich erstmal wieder ein paar Meter Distanz zwischen uns. :D
maccall hat geschrieben:Also mit den Übungen bin ich vorerst ganz gut bedient. Vielleicht schaffe ich es irgendwann die noch auf 50 Schritte aus zu dehnen, mal sehen. Jedenfalls spür ich das auch immer am nächsten Tag, aber nicht unangenehm.
Völlig klar, du bestimmst dein Programm.

Ich verfolge deine Entwicklung hier sehr regelmäßig - echt beeindruckend was du da abziehst, und das unter den (für mich) doch ziemlich extremen Wetterbedingungen. :daumen:

LG Christoph

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184
maccall hat geschrieben:Zur Zeit finde ich es eher angenehm. Mir bleibt es eher ein Rätsel, wie man bei Temperaturen unter 12 Grad und dann vielleicht noch Regen laufen kann.
Was entsprechendes anziehen... 12° ist doch die ideale Temperatur, da geht noch die kurze Hose und evtl. auch kurze Ärmel. Das Problem ist eher: was soll man ausziehen bei 30° und 90% Luftfeuchtigkeit?

185
Ich bin verwirrt.
Mein bisher längster Lauf (27km) von Sonntag gibt mir Rätsel auf.
Es ging natürlich nahezu an mein absolutes Limit, jedoch verbrachte ich den Rest des Tages nicht wie sonst, nach den längsten Läufen, fast unbrauchbar auf der Couch. Stattdessen fühlte ich mich mittags schon wieder relativ erholt und einigermaßen einsatzfähig.
Am Montag fühlte ich bereits nichts mehr von dem Lauf.

Lag es an den neuen DS Trainern?
Am Cola, zwischendurch eingeworfen, oder am Joghurt/Milch-Gemisch sofort nach dem Lauf?
Oder daran, daß ich nach dem Lauf noch gut 1,5km rum spazierte?
Sicherlich spielte die langsame Pace 6’46 eine Rolle. Warum diese plötzlich so gut klappt verstehe ich auch nicht. Aber vielleicht ist sie ja der Schlüssel zu den längeren Strecken. Noch vor ca 6 Monaten war ich der Meinung daß 6’15 meine Wohlfühl-Geschwindigkeit sei. Um langsamer zu laufen meinte ich immer mich bremsen zu müssen, was sich unrund anfühlte. Erst seit ich mit den IV’s angefangen habe laufe ich plötzlich auch langsam bequem. Oder bin ich einfach alt geworden?

Sonntag


Der Wecker klingelte um 4:45Uhr. Knapp 2 Stunden habe ich geschlafen, da in der Nachbarschaft wieder mal Halli-Galli war, mit übelstem Reggeaton-Gerumpel bis nach 1Uhr, danach die üblichen Streitereien mit Geschrei, Flaschen zerdeppern, Türen schlagen, Mopeds auf- und abfahren etc.
Unausgeschlafen machte ich mich fertig, im Auto war alles vorbereitet mit Essen und Getränken, für meine VPs bei 8,8km, 17,6km und am Ziel. Um 5:30 stieg in in Puerto Plata am Malecon aus dem Auto, es war warm, die Strasse regennass und noch komplett dunkel. Eine Flasche Wasser schnappte ich und die Mini-Taschenlampe für wenige unbeleuchtete Streckenteile.
3X 8,8km mit 40Hm auf KM 6-8, dann der Abstieg.

Sehr gemächlich ließ ich es angehen und alles fühlte sich gut an. Tempocheck: 7’XX Wow! Ich wußte garnicht, daß ich so langsam laufen konnte. Aber fühlte sich ok an, einfach weiter. Atmung sehr ruhig 4/4 sogar nach 2km, alles bestens. Es machte richtig Spass durch die leeren Strassen zu laufen, nur gelegentlich ein Moped fuhr mal vorbei, und Polizei immer mal wieder.
Die erste Runde verlief perfekt, dann am Auto Flaschenwechsel, eine Tüte Vollkornkekse (viel zu süß) schnappte ich, Taschenlampe brauchte ich nicht mehr, es dämmerte, und war wieder auf Tour. Die trockenen Kekse zu essen war etwas mühsam, aber es tat gut. Bei km 12 waren meine Füße die eintönige Bewegung etwas leid und ich wechselte immer mal wieder vom Gehweg zur Strasse und zurück. Dann baute ich ab und zu mal ein paar Hopser und rückwärts Schritte ein um meinen Füßen etwas Abwechslung zu gönnen. Ab km13 fing ich an zu rechen...noch 14km usw.

Die zweite Flasche 0,6l war bereits lange leer als ich zum zweiten Mal an meinem VP ankam.
Schnell schüttete ich mir ‘ne halbe Flasche Gatorade rein, danach 0,2l Cola, nahm eine Portion Studentenfutter und wieder 0,6l Wasser mit und weiter. 50m bis zu einem Müllcontainer ging ich und nachdem die Cola-Dose entsorgt und die Kohlensäure lautstark den Rückweg genommen hatte, lief ich weiter. Es gab keinen Zweifel, daß ich die 27 heute schaffen würde. Wieder die Küste lang, immer mal wieder die Schritte variierend ging es auf die 20km zu. Jetzt mußte ich das T-Shirt wieder ausziehen. Die Pflaster anden Brustwarzen hatten sich wieder relativ früh verabschiedet, es tat weh. Egal, hier kennt mich keiner.
Wie so oft wurde ich bereits größenwahnsinnig und überlegte, ob ich bis 30 erweitern sollte, schließlich ging es mir gut und es fehlten nur noch 7km. Zugegeben, die Füße taten mir weh, einfach generell, aber das empfand ich als normal.

Es wurde dann doch zunehmend zäher mit den Kilometern, die leichten Erhebungen waren plötzlich viel höher als vorher und der letzte Anstieg kostete mich die verbliebenen Reserven. Ab km24 ständiges schauen auf die Distanz. Atmung bei 2/3, das hatte ich nie, sonst immer 2/2. 25km, noch 1000m und alles danach wird Rekord sein, dieser Gedanke hielt mich in Bewegung. Und es tat weh.
geebee hat geschrieben:Jeder zusätzliche Kilometer muss hart erarbeitet werden.

Gee
Genau das hatte ich nur noch im Kopf.



26km, dann mein Auto-VP bei 26,2km. Sehr verlockend einfach stehen zu bleiben, aber nein, noch 800m, das schaffe ich! Die hunderter-Schritte mußte ich mir wieder laut zurufen um nicht ein zu brechen, ständiges schauen auf die Uhr, noch 50 m und endlich: 27km, yeah!
Vielleicht wäre noch ein km gegangen, wäre es um Leben und Tod gegangen, aber mein Wochenplan war erfüllt.
Sehr zufrieden spazierte ich zurück zum Auto, griff mein Joghurt/Milch –Gemisch und spazierte einfach weiter. Komplett naß wie ich war, tat es gut ein paar spärliche Sonnenstrahlen zu erhaschen.
Wie es mir nach dem Lauf ging, habe ich ja bereits oben geschrieben....

Dienstag
6:00Uhr aus den Federn. 7km hatte ich auf dem Programm. Spontan entschied ich mich für die Strecke La Mulata, durchs Wurmloch und auf der anderen Seite des 100m Hügels wieder runter. Ein paar Hm würden mir gut tun. Ganz oben angekommen erlebte ich ein herrliches Morgenrot, schade, mal wieder ohne Cam unterwegs. Dann zurück, bei 7,4km hörte ich auf zu Laufen, um noch eine kurze Strecke gehen zu können. Alles passte bestens.
Plan für diese Woche: 42km, davon 18 am Sonntag, daher heute etwa 7, morgen Mittwoch nochmal 7 mit Lauf-ABC, Freitag rund 10 mit IV.
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187
Freitag
Ein leichtes Stechen im Knie beim Treppensteigen beunruhigte mich gestern. Bisher bin ich ja vom Verletzungspech immer schön verschont geblieben. Was würde ich machen wenn ich länger pausieren müßte? Irgendwie macht die Lauferei doch glücklich, und ich möchte sie auf keinen Fall missen.



Heute morgen um 5:40 aufgestanden und das Knie war wieder gut. Intervalle habe ich mir für heute vorgenommen, d.h. erst mal loslaufen, und wenn dann nix muckt auch die schnellen km, allerdings limitierte ich mich auf ca. 5’20, um nix zu riskieren.
Der Mond schien derart hell, daß ich mich spontan für eine Strecke entschied, die ich sonst niemals laufen könnte, da um diese Zeit normalerweise der Boden und somit die Schlaglöcher nicht zu sehen sind. Geil, 5:58Uhr, Laufen im Mondlicht, angenehme 21Grad.
Km1 6‘48
Km2 5‘18
Km3 6‘25
Km4 5‘13
Km5 6‘33
Km6 5‘12
Km7 6‘43
Km8 5’14 Start in den „schnellen“ um 100m verpennt, dennoch Ziel erreicht.
Km9 6‘37
Km10 5’10 danach 500m austraben.

Mehr wäre dann wohl kaum gegangen. Immerhin summieren sich die Läufe der letzten 6 Tage auf 51km, das ist für mich schon beträchtlich, aber es ist ja auch die dritte Steigerungswoche, da darf man ja zum Ende hin etwas geschafft sein.
Sonntag sind noch 18km Trail dran, darauf freue ich mich schon, dann gehts in die erste Erholungswoche mit nur 35km.
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188
Sonntag
In der Nacht hatte es immer wieder geregnet, somit war das Thema Trail abgesagt. Allein im Dickicht über schlammige Wege und rutschige Felsen zu wetzen kam nicht in Frage.
Blieb der Weg nach El Choco, genau wie vor 2 Wochen, 9km hoch und wieder zurück.
6:50 ging es los, diesmal nur mit 1,5l Wasser pur bewaffnet bei etwa 23Grad. Zügiger als sonst fetzte ich los, nach ca 2 km kontrollierte ich mich erstmals. 6’15, und das aufwärts. Weiter nach Gefühl. Just als ich anfing zu schwitzen, kam passend der erste Schauer und leichter Wind, sehr angenehm, diese Kühlung. Weiter aufwärts, wieder an Kühen auf dem Weg vorbei, immer relativ schnell, 6’20 – 6’30. Der nächste Schauer kam wie gerufen, und da ich jetzt unter Bäumen lief brachte jede Böe eine zusätzliche Dusche. Noch 2km Piste bis zur Wende, und ich merkte plötzlich wie meine Beine schwächer wurden.
Bei km9 die Wende, ziemlich genau eine Stunde hatte ich gebraucht. Ab jetzt ging es im großen Ganzen nur noch abwärts, aber mit einer Steigerung der Geschwindigkeit war nix mehr, scheints hatte ich meine Beine aufwärts leergelaufen. Praktisch mit der gleichen Pace wie vorher lief ich jetzt abwärts, die Atmung eher ruhig, aber die Beine wollten keinen Schub mehr geben. Dann bei km14 noch ein heftiger Schauer, jetzt waren auch die Schuhe voll mit Wasser. Auf den letzten 4km versuchte ich nochmal etwas zu zulegen, was mit sehr viel Mühe gelang.
Resultat: 18km in 1:56’44. Also 3’16min schneller als vor 2 Wochen. ABER: Den Lauf hatte ich den Rest des Tages in den Knochen. Dagegen vor 2 Wochen steckte ich den Lauf locker weg. Die 3Minuten und 16Sekunden hatten ihren Preis...

Montag
Per Zufall bemerkte ich, daß meine Uhr (Suunto Ambit3 Run) nach dem letzten Update einen Schrittzähler hat. Das machte mich neugierig. Heute morgen, nachdem ich 2mal in die Küche gegangen war und dann geduscht hatte zeigte er 970Schritte an. So groß ist die Wohnung nun wirklich nicht, also absolut unbrauchbar, schade.
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189
Dienstag
7km, gemütlich. Lauf um 6:08 im Dunkeln mit viel zu schwacher Funzel nach Los Charamicos, zurück über den Strand. Adrenalin war reichlich vorhanden, da der Boden stellenweise fast nicht zu sehen war und entgegenkommende Fahrzeuge blendeten und raubten mir die Sicht. Trotzdem war es gemütliches Traben 45Minuten, alles bestens.


Mittwoch, Nachtlauf
Die Kinder ware ausnahmsweise mal nicht da, so legte ich mich nach der Arbeit kurz hin. Es wurden aber 2 Stunden Schlaf.
Gegen 23Uhr, eine Zeit wann ich normalerweise schon schlafe, verspürte ich deshalb absolut keine Müdigkeit. Da wird es schwer mit dem geplanten 10km Lauf morgen früh um 6Uhr, dachte ich. Also warum nicht gleich los und morgen länger liegenbeiben?
Ok, um zwanzig vor zwölf stand ich an meiner Nachtstrecke am Flughafen, es hatte gerade aufgehört zu regnen, etwa 22Grad. Die ca 850m lange, nahezu unbefahrene, gerade Piste war komplett neu asphaltiert vom allerfeinsten, nur für mich! (und ein paar höhere Militärs die hier wohnen). Alles weihnachtlich geschmückt und beleuchtet. Lief sich prima. 7Runden á 1,7km lagen vor mir, und ich war einfach froh, daß ich hier war und es durch ziehe. Gelegentlich überwachte ich die Pace, 6’20, optimal, es ist ja Entspannungswoche angesagt.
Einen Schwachpunkt hatte ich bei km5 und dachte kurz ans abbrechen. Das Abendessen und die Lebkuchen danach rebellierten etwas und stießen immer mal wieder säuerlich auf. Aber da ich mir noch die nötige Bettschwere anlaufen mußte, zog ich weiter meine Runden. Ein Mopedfahrer, der mich trotz meiner Reflektoren an einer recht dunklen Stelle fast übersah, schrie mich an, ich sei nicht zu sehen. Klar, er fuhr komplett unbeleuchtet. Die letzten km kamen mir dann doch immer länger vor, vermutlich wegen der ungewohnten Zeit. Nach 1:03‘40 war ich zum sechsten mal an meinem Auto und es machte „Piep“ zum zehnten Male. Plansoll erfüllt. Nur zweimal wurde ich von vorbeifahrenden Mopedfahrern als „Loco“ tituliert. Wer will es ihnen verübeln? Zum Abschluß spazierte ich noch wenige hundert Meter die leere Piste lang um etwas ab zu kühlen. Dann ins Auto und jetzt wieder im Regen nach hause.
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190
Sonntag
Aus Mangel von Einfällen und da mir der ständige Regen wieder alle Trails versaut hatte, blieb wieder nur die Strecke nach El Choco. 9km hoch, dann zurück, rund 150Hm. Ist mittlerweile Gewohnheit, also machte ich mir keinen Kopf, nahm 0,6l Wasser und 0,2l Cola in die Hand. Das ist erfahrungsgemäß eigentlich zu wenig Flüssigkeit, aber ich wollte nicht noch mehr schleppen, da mein herzhafter Appetit in den letzten Tagen schon genug Ballast auf dem Leib hinterlassen hat. Ich hoffte einfach auch kühle Winde und evtl wieder einen Regenschauer.
6:58Uhr bei 22Grad ging es los und ich fühlte mich recht kräftig, also schön zügig die leicht ansteigende, ruhige Landstrasse hoch. Bei km5 gönnte ich mir die ersten Schlucks Wasser und ein leichter Regen kam wie gerufen, nur war die Strasse beidseitig überwuchert, so daß die Regentropfen fast nicht durchkamen, Pech.
Die letzten 2 km vor der Wende waren wieder sehr holprig dann endlich km9 und zur Wende gönnte ich mir Coca-Cola. Erstaunlicherweise spritzte es nicht beim Öffnen und die warme Brühe mundete bestens. Nur noch bergab, nach Hause, und plötzlich spürte ich ein seltsames Stechen in der Brust, im Bereich wo ich mein Herz vermute. Fühlte sich an wie Seitenstechen und machte mir etwas Kopfzerbrechen. Muß man sich Sorgen machen? Beim Nachgrübeln fiel mir ein, daß mir dies vor 4Wochen an gleicher Stelle genauso gegangen war, was ich aber nicht weiters beachtet hatte. Ich versuchte, durch betont tiefes Ein- und Ausatmen entgegen zu wirken, während ich weiter trabte. Nach etwa 2 Minuten war es wieder okay, aber beim Nachdenken fiel mir noch ein Fall ein, wo mir dies nach einem längeren Anstieg und dem folgenden Abstieg passiert war.
Meine Gedanken drifteten ab, ich war im Geiste schon in 2017 und den anstehenden Vorhaben. Ein Blick auf die Uhr: 7’15 und das bergab, nee, vor lauter Träumen vergaß ich das Laufen. Also Konzentration und etwas zügiger weiter, ich will ja auch noch nach Hause kommen.
Richtig warm wurde es mir dann bei km13 und der Flüssigkeitsvorrat war aufgebraucht. Wie gerufen kam da ein heftiger Schauer. Plötzlich wurden meine Energiereserven munter. Nach wenigen Schritten waren meine Schuhe bereits voll mit Regenwasser, wilkommene Abkühlung auch für die Füsse.
Der Schauer dauerte nur wenige Minuten, war aber sehr hilfreich und die letzten km verliefen ohne Probleme, alles in allem 1:57’33. Recht durstig kam ich zuhause an und der Sonntag verlief ohne große Folgen des Laufs.

Dienstag
5,4km Lauf-ABC durchs Dorf im Dunkeln, 6:32Uhr, 22Grad, 3Einheiten mit EB, Spitze 3’19, etwas lustlos aber dennoch...
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191
Donnerstag
8km sollte ich hinter mich bringen und entschied mich für eine Strecke mit 130Hm, das würde ich für die nächste Zeit brauchen.
Um 6:34Uhr flitzte ich los bei 21Grad Richtung „La Mulata“. Es dämmerte leicht und ich wußte, daß der erste Teil der Strecke beleuchtet war und in wenigen Minuten würde es hell genug sein um den Rest der Strecke problemlos zu laufen. Da ich diese Strecke ja gegen Intervalle eingetauscht hatte versuchte ich etwas Gas zu geben um den Trainingseffekt nicht zu missen. Plötzlich hatte ich einen schäferhundgroßen Hund vor mir, oh Schreck, mein Alustöckchen in Bereitschaft. Gehend und voller Adrenalin schlich ich an ihm vorbei. Etwa 20m dahinter dann vermutlich der „Halter“, völlig unbeteiligt folgte er dem Hund. Der Adrenalinschub half erstmal und ca. einen km später die nächsten Vierbeiner auf meinem Weg. Ein Rottweiler und noch ein weiterer Hund gleicher Größe liefen aufgeregt auf dem Weg hin- und her. Uff! Langsam gehend näherte ich mich ihnen und zum Glück machten die beiden Platz und ließen mich vorbei ziehen. Sie schauten mir noch hinterher und als ich etwa 20m Abstand hatte lief ich wieder los.

Dann nach insgesamt 3,5km das Wurmloch. Ca 40m geht es auf einem Trampelpfad durch das Dickicht, heute nur Schlamm und Pfützen, bevor man dann auf der anderen Seite des Hügels rauskommt.
Dort bot sich mir ein traumhaftes Bild. Ausblick über das von Palmen bewachsene Tal. Der Himmel bereits hell und etwa 50 m unter mir Wolken bzw Nebel, wie auch immer. Zum Spaß lief ich noch den Rest der Anhöhe hoch, drehte dann nach ca 400m um and der Schranke zu Panorama Village und schlug den Rückweg ein, bergab, Temperatur sehr angenehm, die Vögel zwitschernd, einfach traumhaft. Pace knapp unter 6, bis dann ein etwas steiles Stück am Camino Llibre kam, an dem meine Knie immer etwas unsicher werden. Abwärts hab ich auch noch Trainingsbedarf, stellte ich fest.
Dann unten im Dorf die letzten Meter an der sehr belebten Hauptstrasse lang und bei 8,6km stoppte ich um noch ein paar Meter gehend nach hause zu kommen. Hat mal wieder riesig Spaß gemacht und ich fühlte mich bestens!
:daumen:
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192
Sonntag
Neujahrslauf Gran Parada – Yasica und zurück, 28km/520Hm Zwar war es der 1. Januar, aber es war halt Sonntag und da ist eben der lange Lauf dran. Da die Kinder nicht hier waren und ich eh keine Lust auf irgendwelche feuchtfröhlichen Zusammenkünfte hatte, bot es sich an früh ins Bett zu gehen, um dann um 5:30 aufstehen zu können.
Es sollte mal wieder ein neuer längster Lauf werden und zusätzlich ein Test für den geplanten M-Lauf Ende Februar, da passten die Hm dann auch gut.
Am Samstagnachmittag bereitete ich alles vor.
Rucksack mit 1,8l Wasser mit Salz
ColaDose 0,2l
Klare Brühe 0,2l
Schokolade
Studentenfutter
Joghurt (für nach dem Lauf)

Der Wasservorrat war eingeplant um bis zu dem Wendepunkt im Dörfchen Yasica zu reichen, dort würde ich vermutlich dann Wasser und Gatorade kaufen können, hoffentlich. Einen Plan B hatte ich nicht.
Nachträglich lies ich dann nochmal ca. 0,5l Wasser ab, um weniger Ballast auf dem Kreuz zu haben. Schließlich ging es ja einen Berg hoch und es würde ja kühler sein, also müsste der Flüssigkeitsverlust etwas geringer sein als sonst.

Um 6:30 parkte ich dann an der Kreuzung „Gran Parada“ in einer Seitenstrasse vor einer Hütte. Aus der Flasche im Auto trank ich nochmal einen kräftigen Schluck, schmiß mir den Rucksack um und spazierte erst mal los. Es war noch komplett dunkel und die löchrige Strasse lud nicht wirklich zum Laufen ein. Nach wenigen Metern versuchte ich mich in einem vorsichtigen Laufschritt. Und wurde immer wieder geblendet von entgegen kommenden Fahrzeugen. Warum war hier auf dieser Nebenstrasse überhaupt Verkehr, am 1. Januar, vor 7 Uhr?
Vorsichtig tastete ich mich schwerfällig weiter und nach 10Minuten konnte ich wenigstens den Weg ohne Probleme erkennen. Langsam fühlte sich das Laufen besser an. Es wurde heller, ich lief durch eine Mischung aus Nebel und Nieselregen bergauf. Mehr und mehr wurde mir bewußt: Es ist einfach super, daß ich jetzt hier bin! Hier und jetzt brauche ich diesen Lauf, diesen Hügel und nichts anderes!
Nach 5km war ich mächtig am Keuchen und legte die erste Gehpause , 300m, ein. Diese Maßnahme hatte ich mir gegönnt um überhaupt eine Chance auf dieser bisher längsten Strecke mit den zusätzlichen Hm zu haben. Das Trinken geht auch leichter so, aber jetzt merkte ich, daß ich da mit dem Salz etwas übertrieben hatte. Gut, ändern kann man es jetzt auch nicht mehr. Sehr relaxed lief ich nach der Gehpause weiter, wissend, daß es nur noch 2km bergauf gehen würde, danach kommen einige ebene, sagen wir mal wellige km.
Als der Aufstieg nach 7km größtenteils geschafft war fühlte ich mich noch relativ fit und mußte daran denken, wie ich vor ca 8Monaten diese Strecke einfach auf dem letzten Drücker bewältigte. Daß ich jetzt beide Strecken schaffen würde bezweifelte ich nicht im geringsten. Und immer wieder überkam mich dieses Gefühl der Freude und Dankbarkeit, daß ich jetzt bei diesem Nieselregen unterwegs sein durfte. Ein leichter kühler Wind, geschätzte 20Grad, kam mir entgegen und so hielt sich mein Durst in Grenzen. Dann entdeckte ich einen geöffneten Laden in dem Dorf Tubagua. Perfekt, ein gutes Zeichen. Ich müßte mich also nicht unten im Tal eindecken für den Rest der Strecke, sondern konnte meinen Getränkevorrat bei einem nötigen Minimum belassen.
Überhaupt waren bereits erstaunlich viele Leute zu Fuß auf der Strasse. Vermutlich vergeht hier auf dem Lande eh ein Tag wie der andere. Dann noch ein geöffnetes Geschäft, herrlich, ich konnte mir meine VP´s also einteilen wie ich wollte.
Jetzt ging es mehrere km nur bergab. Bei km10 wieder 300m Gehpause, meine Knie dankten es mir. Dann kurz vor Yasica die Dorfdisco, zwar leer, aber der Musik-Lärm über der Schmerzgrenze.
Schnell vorbei hier und die letzten Meter runter ins Städtchen, über die Brücke. Da war der Laden, den ich fest eingeplant hatte, er war zu! Aber egal. 14km und Wendepunkt.
Ich hatte noch genug Vorräte. Das Studentenfutter mampfte ich seit einiger Zeit und es ging bald zur Neige. Das salzige Wasser schmeckte mir jetzt garnicht mehr. Es ging jetzt wieder leicht bergauf und ich wußte, daß einer meiner geöffneten VP´s nicht weit war.

Er war wirklich vorbildlich eingerichtet, aber das Getränk im Vordergrund reichte mir vorerst.
Nochmals 300m Gehpause und dabei in Ruhe Trinken frischten mich bestens auf und die Steigung machte in gewisser Weise sogar Spaß. Es fing an richtig zu regnen und das passte bestens. Immer mal wieder nuckelte ich an dem salzigen Wasser, aber es war jetzt schwer es runter zu kriegen.
Dann wieder auf die Umführung, an der Stelle wo die Strasse komplett abgerutscht ist, bei den Regenfällen der letzten Wochen. Langsam sehnte ich km20 herbei, um mir bei der nächsten Gehpause die Coladose zu gönnen. KM18, mein stets kritischer Punkt passierte ohne groß auf zu mucken.

Aber da war ja ja noch die klare Brühe! Noch mehr Salz? Vor lauter hin und her überlegen ging auch km19 schnell vorbei, dann bei km20 wieder Gehpause. Wenigstens wollte ich probieren ob ich die klare Brühe so kalt runterkriege und vertrage. Also, erst Brühe, dann Cola. Und es mundete vom allerfeinsten! Bis zum letzten Tropfen trank ich die Brühe, verstaute die leere Flasche im Rucksack, fischte die Cola-Dose 0,2l raus und schüttete das obendrauf. Das ging erst gar nicht so schnell, deshalb gönnte ich mir nochmal 50m extra Gehpause bevor ich wieder weiter hoppelte, jetzt fast nur noch bergab. Meine Knie waren bereits am Stöhnen, aber da mußte ich jetzt durch, also immer schön kleine Schritte.
Mal wieder ein ausserplanmäßiger Fotostopp an einem Aussichtspunkt, auch wenn man von Aussicht nicht wirklich reden konnte.
Das ständige bergab zehrte mehr und mehr, bei km 23 dohte mir plötzlich mein linkes Knie weg zu knicken und ich war froh, als ich wieder einen holprigen Teil ohne Asphalt vor mir hatte, was mich zwang die Schritte etwas zu variieren.

Die letzte Gehpause bei km25 zog ich etwas vor um die bergab-Lauferei zu unterbrechen, meine Knie waren am Ende. Das tat sehr gut. Noch etwa 100m hatte ich danach Gefälle zu schaffen, dann lagen die restlichen 3km weitgehend eben vor mir.
Durch die Siedlung Camú, wo die Leute sich jetzt Neujahrswünsche über die Strasse von Haus zu Haus brüllten.
Als ich an einer kleinen Ansammlung von Leuten vor einem Geschäft vorbei kam, hörte ich wie einer sagte: „Schaut euch den an, der ist heute morgen um 7 den Berg hoch gewetzt und jetzt kommt er wieder runter...“. Das erfüllte mich schon ein wenig mit Stolz, muß ich zugeben. Es war jetzt bereits kurz vor 10Uhr.
Der 26. Km und ich hatte einen Aufstieg von vielleicht 10m auf 100m vor mir, das ging jetzt an meine Grenze. Ich wollte da laufend drüber weg, aber kurz vor der „Anhöhe“ fuhr mir ein Stechen ins linke Knie, daß erstmal nur Gehen drin war. Danach die leichte Senkung dann wieder laufend, aber auch das passte mir nicht mehr, ich war einfach fertig. Nach dem 27. Km wußte ich, ab jetzt ist sowieso jeder weiter Schritt Rekord für mich, also, bis zum Auto, das schaffe ich.

Die ausgespülte Piste war derart übel, daß ich erstmal garnicht mehr auf die Uhr schauen konnte. Heute morgen im Dunkeln war mir das garnicht so bewusst geworden.
Die letzten 100m, die nochmal eine Steigung von vielleicht 8m in sich hatten waren dann so übel, daß ich mich fragte ob ich mich überhaupt noch vorwärts bewege oder bereits auf der Stelle tippele.
Geschafft 28km!
Die Zeit von 3:30 ist jetzt nicht gerade aufregend, aber ich habe Hoffnung, daß ich mit dem 5kmLaufen/300mGehen in 8Wochen vielleicht mein M-Ziel schaffen kann. Dann sind es nochmal die Hälfte mehr, sowohl Strecke als auch Hm.


Im Auto schnappte ich den Joghurt und mußte unbedingt noch ein paar Meter gehend hinter mich bringen, also spazierte ich noch kurz zurück auf die Strecke, machte noch ein Bild und die Sonne kam sogar jetzt leicht durch.
Den Rest des Tages war ich ausser Gefecht, abends schmerzte mein rechtes Bein zwischen Knöchel und Knie beim Gehen zienlich stark, was ich als totale Überlastung einschätze. Heute wieder alles gut, also weitermachen...
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"You gotta keep on keepin´on." (Joe Dirt)

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Schöne Runde, pass mir jedoch auf deine Knie auf. Du hast noch großes vor dieses Jahr! evtl läufst du Berg ab zu schnell. Wie schaut es mit den Bein und Hüftmuskeln aus, trainierst du sie?

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Catch-22 hat geschrieben:Schöne Runde, pass mir jedoch auf deine Knie auf. Du hast noch großes vor dieses Jahr! evtl läufst du Berg ab zu schnell. Wie schaut es mit den Bein und Hüftmuskeln aus, trainierst du sie?
Nicht wirklich. Ich hab mal was mit Kniebeugen probiert, aber am dritten Tag fuhr es mir gleich am Anfang ins Knie, daß ich einige Tage kaum noch in die Hocke gehen wollte.

Seitliche Spreizungen (bestimmt gibt´s da ein Fachwort), d.h. seitlich auf dem Bett liegend ein Bein hoch etc.
Die Dinger haben mir echt geholfen die Beschwerden im Hüftbereich, meist ab dem 14. oder 15. km, los zu werden.

Dienstag
6:20 im komplett Dunkeln mit meiner Hilfsfunzel am Start. Mit kräftigen Schritten laufe ich los und wundere mich selber, aber lasse die Beine einfach mal machen. Eigentlich hatte ich was ganz anderes erwartet nach meiner Sonntagstour, woher kam diese Energie jetzt plötzlich?
Zügig, obgleich etwas unsicher, weil der Boden fast nicht zu sehen war kam ich im Nachbardorf Los Charamicos an und vollführte dort die Standardrunde, dann über den Strand zurück und verspürte kein bischen Müdigkeit. Noch ein Schlenker durchs Dorf um die 7km voll zu machen, Pace 6"11 stand da auf meiner Uhr. Im Vergleich zu meinen Spaßläufen der letzten Wochen war das recht flott, aber es tat richtig gut!
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Die Übung kenne ich, geht auch schon in die richtige Richtung. Da Durchbeißerin schon anderswo heute auf die Übungen von Jay Johnson hingewiesen hat, mach ich es hier auch. Die sind wirklich gut. Schau dir die Mrytl Routine an, z.B. in diesem Video, eine kleine PDF gibt es auch dazu. Die Übungen sind gut um die Hüfte zu stärken. Probleme in den Knien haben häufig dort ihre Ursache. Wenn du die Übungen so kannst, dann kannst du sie auch mit einem Band um die Beine schwieriger machen. Die Clams kannst du dann auch zu "Monster Walks" steigern (mit Band an den Beinen seitlich gehen, google einfach mal :wink: )

Kniebeugen sind zwar auch gut, aber nur dann wenn du sie auch kannst. Falsch gemacht richtest du mit ihnen am Knie ehr schaden an. Wichtig ist dabei, dass du den Unterschenkel möglichst gerade hältst und den Popo nach hinten runter bringst, also nicht nach vorn knicken, denn dann gehen die Knie über die Zehen hinaus und das schadet dem Knie. Wichtig ist auch, dass du dabei mit den Knien nicht nach innen abknickst, auch das schadet dem Knie. Da ist es eben wichtig mit den Übungen oben erst mal stabile Hüftmuskeln aufzubauen. Du kannst bei den Kniebeugen auch ein Band knapp über den Knien an die Beine legen und drückst dann beim Runtergehen dagegen, so dass die Knie nicht nach innen einbrachen können.
Wichtig ist, dass Übungen bei denen du Knieschmerzen hast weglässt und erst mal sanftere Varianten suchst bzw. durch andere Übungen die nötigen Muskeln stärkst. Mit Hauruckmethode erreicht man beim Knie meist leider das Gegenteil.

Bergablaufen ist immer für den Körper gefährlicher als Bergauf, Tempoläufe daher besser Bergauf als -ab laufen. Achte beim bergab laufen auch auf deinen Oberkörper. Viele neigen sich bergab nach hinten, dadurch entstehen Bremskräfte, die dem Knie schaden. Versuche leicht nach vorne geneigt runter zu laufen. (auch dazu wirst du über google sicher noch mehr finden, falls nötig)

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Danke, sehr interessant. Eine ähnliche Übung mache ich ja bereits und werde noch welche probieren. Nur sieht das bei mir immer sehr viel weniger graziös aus. :frown:
Catch-22 hat geschrieben:...erst mal sanftere Varianten suchst bzw. durch andere Übungen die nötigen Muskeln stärkst. Mit Hauruckmethode erreicht man beim Knie meist leider das Gegenteil.
Ganz meine Meinung! Deswegen praktiziere ich auch lieber meine Weichei-Liegestützen (für die, die es mit der deutschen Sprache net so ham: Wimpy-Push-ups :D ) gegen die Spüle, anstatt das wahre Programm auf dem Boden.

Was ich noch suche sind Kniebeugen für Schwächlinge und einen Klimmzugersatz (für Muskellose). Lieber mache ich immer Übungen die etwas leichter und schonender sind, dafür öfters. Daher vermutlich auch Langlauf und nicht Sprint.


Mittwoch
6:38Uhr, Lauf ABC, 5,6km.
Heute spürte ich den Lauf von gestern noch etwas und es fiel mir schwerer in Gang zu kommen. Trotzdem absolvierte ich ungelenkig mein Standard-ABC Programm. Spitze bei der EB: 3'12, zu meiner Überraschung.
Am Ende war ich doch froh und stolz wieder einen Programmpunkt abhaken zu können.
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maccall hat geschrieben: Was ich noch suche sind Kniebeugen für Schwächlinge und einen Klimmzugersatz (für Muskellose).
Du hast doch einen Ozean vor der Tür - geh' einfach ins Wasser. :zwinker5:

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maccall hat geschrieben:Du hast scheinbar das mit dem Weichei übersehen.

Bei 28Grad Luft am Nachmittag und 24Grad Wasser ist mir das momentan nicht so verlockend. :frown:
:confused:

Wasser kühlt doch so schön, vor allem bei ein wenig Wind.

Falls es Dich tröstet: für morgen Abend sind bei uns -5° C angekündigt, und ich gedenke zu laufen. Nein, Du tust mir gerade nicht leid :zwinker2: .

200
Musste doch mal wieder schauen, was der Palmenthread ohne Palme so macht. Bin noch nicht ganz durch, kam jetzt bis zum 27km Lauf, der dich etwas verwirrte.
Erstmal Glückwunsch zu den bisherigen letzten Läufen, von denen ich las. Klingt richtig gut.
Meine eigene Erfahrung ist übrigens, dass zwischendurch schnelles Laufen (bei mir vor allem Bergaufsprints) für einen deutlich sauberen Laufstil sorgen. Und ich bemerkte, dass dieses sauberere Laufen selbst bei den langsamen Abschnitten blieb. Vorher schluffte ich eben nur langsam durch die Gegend und habe mir dadurch auch wohl einen schwerfälligen Schlurfschritt angewöhnt. Nach Verbesserung des Laufstils war der dann eben auch im langsamen Tempo sauberer. Vielleicht ist das bei dir auch der Grund.

Und warum du dich nach dem Lauf schneller als sonst erholt hast? Hm.. Könnte Tagesform sein. Sicher kann Cola oder andere Hilfsmittel einen helfenden Einfluss haben, aber ich glaube, der ist so klein, das alleine kann es nicht sein. Vermutlich schlägt nur mittlerweile das regelmäßige Training an. Vielleicht sind es diese schönen Läuferfortschritte, man kann mehr, man kann länger, man regeneriert schneller. Freu dich einfach drüber! :zwinker5:

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