Experiment geglückt, der Sprung ins kalte Wasser ist geglückt und hat die Unsicherheit besiegt. Ultra: Ich kann es noch. Mein Körper hat mich nicht im Stich gelassen und der Wille machte den Rest.
Ich hatte mir ja vorgenommen die ca. 1,65 km lange Runde mindestens oft zu laufen bis ein kurzer Ultra auf dem Tacho steht, also nach der Zählordnung des 100 MC mindestens 50 km. Dettenhausen im Schönbuch mit seinem kostenlosen 24-h Lauf, denn bin ich schon 4-mal gelaufen, allerdings nur beim Debut 2015 über die vollen 24 h und damit auch das beste Ergebnis erzielt. Die Jahre darauf habe ich mich immer freiwillig gezügelt, da 4 Wochen später der Mauerweglauf stattfindet. So auch 2022- nach 2 Coronabedingt ausgefallenen 24-h Läufen . Und ich dort ja noch gemeldet bin, aber durch die Herzgeschichte, nicht schlüssig bin was geht. Ob es überhaupt Sinn macht dort anzutreten. Also den Stier bei den Hörner gepackt und weitergelaufen nach den eingesackten ca. 50 km. Trotz der Wärme (der Wind half es etwas erträglicher zu machen) ging es erstaunlich leicht von der Hand, langsam aber stetig eine Runde nach der anderen zu absolvieren. Was etwas nervt sind 2 fette Blasen an den großen Zehen. Das hatte ich so noch nie, dabei laufen ich einen sattsam bekannten Schuh, mittlerweile mein Dritter aus der Serie. Entweder wurde das Nachfolgemodell im Zehenbereich geändert - oder - was ich eher vermute: Ich habe die falschen Socken an. (die Sneakers hatte ich auf langen Distanzen noch nie an, vermutlich lag da der Fehler) Die Schuhe wechselte ich, nachdem das Blasenpflaster drauf war, trotzdem vorsorglich. Der Saucony war mir dann aber im Vergleich zu hart gedämpft. Schon nach einer Runde, erneutes Bäumchen wechsle dich. Die Adidas kamen drauf und ich blieb dabei, bis km 90. Der Rest ging wieder an die HOKAs mit denen ich gestartet war.
Ursprünglicher war mein ambitionierterer Plan B die kompletten 24 Stunden am Wettkampf teilzunehmen. D.h. ggf. durch längere Pausen oder Wanderabschnitte, langsam aber stetig, mich nicht nur körperlich sondern auch mental mit der Belastungsdauer wieder anzufreunden. Vor allem darum wieder mal zu erfahren wie es ist, nachts, wenn die Müdigkeit kommt. Nachdem die ersten 50 km schon nach 6,5 h rum waren, machte ich gedanklich eine Planänderung. Versuchen 100 km zügig anzugehen und dann nicht den falschen Ehrgeiz entwickeln auf Maximalleistung zu gehen, sondern vorzeitig Schluss zu machen. Sollte ich in 4 Wochen in Berlin am Start stehen, wäre es nicht sinnvoll sich heute komplett auszupowern. Und im Hinterkopf das Zeitziel, dies alles in ca. 15 Stunden abgehakt zu haben. 160 km in 30 Stunden. Das hieße für Berlin, noch 60 km in 15 h. Das könnte gehen, im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht spaßig, aber knapp machbar. Dann werde ich mich mal um die weiter Planung kümmern.
Schon verrückt. Ende Januar begann ich meinen Weidereinstieg mit 3,5 km Hausrunden, und gestern konnte ich ohne Probleme - wenn man mal von 2 kleinen Blasen absieht - meinen 1. Ultra laufen. Und dann noch gleich wieder über 100 km.
03.10. Murr -Backyard 12-h 09:55:22, 820 hm
26.10. Albmarathon 50 km: 06:02:54
02.11. Novemberlauf Grüntal 50 km 06:05:00
10.11. Spalter Ultra Trail 46 km 1300 hm
24.11. RunMob Rössle 57,2 km 1200 hm