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6-Stunden Staffellauf - Taktik?

6-Stunden Staffellauf - Taktik?

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Hallo an alle,

ich hätte eine Frage. Ich möchte mit ein paar jungen motivierten Läufern am 6 Stunden Lauf in München teilnehmen.
Rundkurs mit 1500 Metern und das Ganze wie gesagt 6 Stunden lang als Staffel mit 4 Läufern.

Die Jungs (und Mädels) sind zwar alle topfit aber noch nicht wirklich Langstrecken erfahren. Nun bin ich am rätseln welche „Taktik“ die beste ist?
Alle Runde wechseln, alle halbe oder nur wenn einer nicht mehr kann?

Ich habe leider mit Teamläufen keine Erfahrung, ich selbst laufe Ultras und bin da immer nur auf mich alleine gestelltJ


Wäre super wenn hier jemand Tips hätte.

Danke,

Petey

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Interessante Frage.
Ich würde vermuten dass man mit Wechsel nach jeder Runde insgesamt am schnellsten ist da man sich dazwischen immer wieder erholen kann.
Allerdings hab ich selber noch nie was ähnliches gemacht und kann deshalb auch nur raten.

6 Stunden Intervalltraining ist allerdings auch nicht ohne :zwinker5:

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Grundsätzlich hängt das davon ab, ob die Teammitglieder gleich schnell sind. Wenn alle gleich schnell sind, dann ist es am besten, wenn man nach jeder Runde wechselt. Wechseln nach halben Runden ist bei solchen Veranstaltungen in der Regel nicht möglich, sonst wäre sogar das zu bevorzugen.
Wenn einer im Team deutlich langsamer ist, dann sieht das anders aus. Dann dürfte man schneller sein, wenn man den langsamen Läufer seltener einsetzt.

A.

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Ich würde das etwas erweitern. Zunächst mal:
PabloPetey hat geschrieben: Die Jungs (und Mädels) sind zwar alle topfit aber noch nicht wirklich Langstrecken erfahren.
Was genau bedeutet "topfit"?
Was heißt "nicht wirklich langstreckenerfahren"?

Und schließlich:
Wie viele sind es? Und welche Altersspanne?

Eine 1500 m-Runde verführt leicht dazu, am Anfang wie die Berserker loszurennen. Das kann dann ein paar Mal gut gehen und im weiteren Verlauf zur Qual werden, denn die Erholung ist ja möglicherweise nicht vollständig.

Nehmen wir mal an, es würden 6 Personen laufen. Dann wäre das für jeden eine Stunde. Wenn jemand am Stück in einer Stunde 15 km laufen kann, dann ist er schon ganz gut. Das würde 10-mal laufen bedeuten. Wenn dieser Jemand nun mit Pausen läuft, kommt er vielleicht auf gute 16 km, sagen wir mal 11 Einsätze. Das war's aber auch schon. 11-mal in hohem Tempo 1.500 m zu laufen, selbst mit langen Pausen, ist nicht ohne. Wenn allerdings jemand ohne "Langstreckenerfahrung", aber fit auf 1500 m in zu schnellem Tempo (1500 m-Tempo) losläuft, schießt er sich für die späteren Einsätze ab.

Also kommt es darauf an zu klären, wie lange (Zeit) jeder insgesamt laufen muss, wie das Leistungsvermögen ist und dann mit realistischem Tempo auf den ersten Runden zu starten.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Hallo Petey,

aus meiner Erfahrung einer Marathonstaffel (4 Teilnehmer, Runde à 1500m) und diversen 10-Stunden-Staffelläufen (6 - 50 Teilnehmer, Runde à 400 m), auch mit Läufern unterschiedlichen Leistungsvermögens:
  • Wechsel nach einer Runde ist am besten
  • Tempo kann durchaus hoch sein (erstaunlich, zu was man fähig sein kann, wenn die Erholung zwischen den Intervallen vollständig ist), allerdings unbedingt auf den ersten Runden Gefühl für das Tempo bekommen, nicht auf den ersten Runden abschießen.
  • Alle Teilnehmer sollten die Gesamtstrecke, die sie laufen, möglichst auch am Stück bewältigen können.
  • Suche Dein Team sorgfältig aus. Phänomen bei solchen Läufen ist der Schwund, die Leute, die unerwartet Überlastungserscheinungen, Krämpfe bekommen, keinen Bock mehr haben, alles doof finden. Bei vier Läufern wird es dann schon recht schnell eng.
Das Gute dabei: Zur Not läufst Du als Ultraläufer das Ding alleine nach Hause :wink:

Gee

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Eingangspost richtig lesen :prof: Da steht 4er Staffel. Und so wie ich das verstehe, stehen die Läufer wohl schon fest.

TE: Ließ mal die Bedingungen des Veranstalters, da steht sicher, wie und wo gewechselt werden muss.

Ich hab letztes Jahr an einer 24h-Staffel auf 1650 Meter Kurs teil genommen. War eine ganz tolle Erfahrung. Auch wenn wir zwar eine 10er-Mannschaft waren, waren wir nachts stundenlang nur zu viert. Ich war schon erstaunt, wie lange ich ein vergleichsweise hohes Tempo laufen konnte. Die Erholung zwischendurch war schon ganz gut.

Gruss Tommi

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Macht es wirklich Sinn alle 4 Läufer über die gesamte Zeit durch zu wechseln oder eher 2 Zweierteams die jeweils 3h abdecken? Ich kann mir ja schlecht vorstellen 6h lang jede 20 min eine Runde auf Tempo zu laufen.

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Hallo an alle,

vielen Dank schonmal für die Antworten. Genau, es sind 4 Läufer (einschließlich mir), von denen die anderen 3 aber erst um die 18 Jahre sind. Topfit heißt dass alle körperliche Anstrengungen gewohnt sind (Boxen, Crossfit, etc.). Allerdings laufmäßig (noch) eher weniger.
Wie gesagt Langstreckenerfahrung reicht bei den Jungen bis ca. 20 km momentan. Ich bin natürlich dran, alle auf den selben Stand zu bringen. Wir haben hier eine 1500 Meter Runde die alle in immerhin stabilen 7:30 Minuten laufen. Wie das allerdings nach 3,4 oder 5 Stunden aussieht weiß ich noch nicht ;) Das Tempo werden sie sicher nicht so lange halten können.
Meine Befürchtung ist eben auch, dass Sie die ersten Runden einfach zu schnell angehen, weiß aber auch ehrlich gesagt nicht, welche Zeit man da am besten ansetzen sollte.
Ohne irgendwie im Eigenlob zu ersticken, ich schließe momentan immer von meinen Leistungen aufs Team und das denke ich wird nicht lange gut gehen, da ich das erste Mal sowas als „Kapitän“ mache :)
Meine Idee war anfangs auch jede Runde zu wechseln, aber ich habe die gleiche Befürchtung wie Lighty das 6 Stunden „Gas geben“, auch mit Pause dazwischen keiner von denen durchhält. Ziel ist natürlich dass ich alle möglichst motiviert durchkriege und jeder das gibt was er kannJ

Danke

Petey

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PabloPetey hat geschrieben:...Ich habe leider mit Teamläufen keine Erfahrung...
Genau das würde mich daran reizen, nämlich neue Erfahrungen zu machen. Schon in der Vorbereitung ist das spannend, die einzelnen Vorstellungen zu sammeln, sortieren, planen, verwerfen, neu planen, schließlich geht die Rechnung auf oder alles kommt anders, man muss umstellen, improvisieren, sich anpassen, Rücksichten nehmen. Würde ich da mitmachen, wollte ich dreimal eine halbe Stunde unterwegs sein wollen - also bei deiner Leistungsvorgabe dreimal je vier Runden - hätte dann zweimal anderthalb Stunden Pause, könnte mich duschen, erholen und wieder frisch in die Staffel einsteigen. Viel Spaß!
Grüße von der Baltischen See! Laufen/Wandern barfuß erleben - Zu Fuß - am besten barfuß - hält die Seele Schritt.
Je länger die Strecke, desto unbedeutender die Zeit, da allein die Streckenbewältigung zur eigenen Leistung wird.
:)
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Vielleicht kannst es ja mal als Training mit den Partnern über 2 h probieren - da bekommst ein Gefühl.
Ansonsten wär auch der Wechsel jede Runde meine erste Option. Du mußt 18-jährigen nur beibringen, dass es außer mit vollem Tempo laufen und gar nicht laufen noch etwas dazwischen gibt.
Alternativ wären noch 2 Runden denkbar, dann hat man immer 45' Erholung.
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Ich habe schon mehrere 12-Stunden-Läufe mit einer 5er bzw. 6er Staffel auf 2,2 km bzw. 2,5 km Rundkursen mitgemacht und meine Erfahrung ist es, daß man dabei in etwa das 10km-Renntempo laufen kann, wenn man nach jeder Runde wechselt. Bei 4 Leuten und nur 1,5 km und 6 Stunden sollte mindestens das gleiche Tempo möglich sein, wahrscheinlich sogar schneller.

Wenn Deine Leute schon mal 20 km am Stücke gelaufen sind, dann sollten die die 6 Stunden auch vernünftig laufen können, wenn sie sich nicht in der ersten Stunde verheizen.

A.

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Ich laufe manchmal Staffelmarathon.21 Runden mit ca. 2km.Wir laufen dann zu fünf Läufern und wechseln uns jede Runde ab.Ich bin mir sicher das wir so am schnellsten Laufen.Hintenraus ist es aber trotzdem immer eine Qual.Man kann diese 2km eigentlich immer nur Attacke laufen.Bei eurem 6 Stunden Lauf würde ich vermutlich alle zwei Runden wechseln.Da bleibt wenigstens etwas Zeit zur Erholung.Viel Spass dabei!
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Top, danke euch. Dann werde ich mit den jungen Herrschaften anpeilen Wechsel jede Runde - sollte wirklich einer ausfallen muss ich in den sauren Apfel beißen ;)

Da ich bisher immer nur alleine gelaufen bin, ist die Gefahr groß das man bei der dauernden abwechselnden Belastung, Pausenzeit und wieder Belastung Kämpfe bekommt? Bzw. sollte man sich in den Pausen dann möglichst warm halten oder wirklich "Cool downen" und dann erst kurz vor dem nächsten Einsatz sich wieder etwas warm machen?

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Ich hab mal geschaut, ihr lauft beim Sri Chinmoy 6er mit :daumen: Die sind berühmt für erstklassige Organisation, sehr freundliche Helfer und einer Verpflegung, die Ihresgleichen sucht. Stellt euch aber auch auf "etwas andere" Musikbegleitung ein :teufel:

hab da gelesen:
Neu im Programm haben wir einen Team-Event. Staffelteams bis max. 4 Läufer wechseln sich so oft sie wollen in den 6 Stunden gegenseitig ab. Es macht viel Spaß zu sehen wie viel km man gemeinsam laufen kann.
Also könnt ihr Wechseln und tun und machen, wie ihr das für am Besten haltet :daumen: Und bis dahin kannst du mit deinen drei Lauffreunden noch üben und sie werden sicher auch ein genehmes Tempo finden und auch eine Wechselstrategie. Wie sie sich nach 5 Stunden fühlen werden, das könnt ihr nicht üben. Und das macht es auch so spannend. Du als Ultra weißt wovon ich schreibe :wink: Ich denke, ihr werdet viel Spaß haben. Und da ihr ja nicht die einzigen Staffeln sein werdet, wird es vielleicht (hoffentlich) sogar ein harter Wettkampf und deine Jungs werden über sich hinaus wachsen. Ich wünsche euch schon viel Spaß und Erfolg in de Vorbereitung und berichte bitte, wie es bei euch weiter geht und vor allem, wie der Wettkampf gelaufen ist :)

Gruss Tommi

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PabloPetey hat geschrieben:Bzw. sollte man sich in den Pausen dann möglichst warm halten oder wirklich "Cool downen" und dann erst kurz vor dem nächsten Einsatz sich wieder etwas warm machen?
Nix machen. Macht man bei Intervalltraining ja auch nicht. (Nebenbei: Dass jemand zwischendrin duscht, hab ich auch noch nirgendwo erlebt.)

Wie ist denn die läuferische Grundlage deiner Schützlinge?
Laufen die regelmäßig? Wie oft und wie viele km pro Woche? Seit wann?
Oder treiben sie anderen Sport und sind irgendwann schon mal irgendwo gelaufen, aber nur sporadisch?
Ich bin ehrlich gesagt etwas skeptisch bei den Angaben "20 km" und "7:30 min/1500 m"? Was steckt dahinter?
Ist das 1500-er Tempo das max. Tempo? Oder packen die das locker als Trainingslauf weg?

Wenn eine entsprechende läuferische Grundlage vorhanden ist, dann kann das mit dem 10-er Tempo von brickmaster hinkommen. Wenn die jedoch fehlt und nur ab und an mal gejoggt wurde, sehe ich das kritisch. Ein 18-jähriger sportlicher Mensch kann etwa 5 km mehr oder weniger unvorbereitet einigermaßen flott laufen (meine Erfahrung), ab da wird es kritisch. Bei 1 1/2 Stunden - im 5-er Tempo immerhin 18 km - schnell gelaufen, wird es hart, auch mit längeren Pausen.

Falls es Wettkampfzeiten gibt, könntest du dich daran orientieren. Falls nicht, würde ich es ähnlich machen, wie von Jörg vorgeschlagen. Ich würde allerdings nicht die Staffel üben, sondern eine volle Distanz laufen lassen, z. B. 5 km. Hätte auch den Vorteil, dass die Läufer erleben, wie schwer es nach einiger Zeit werden kann.

Bernd
Das Remake
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Ja genau beim Sri Chinmoy, bin schon gespannt, habe bisher auch nur gutes gehört. Allerdings noch nichts über die musikalische Begleitung, da lasse ich mich überraschen :P

Also laufen ist wie gesagt nicht Nr. 1 Grundlage des Trainings, aber sie laufen regelmäßig mindestens 2 mal die Woche. Aber sie wissen alle wie sich 20km am Stück anfühlen, und 5 km am Stück laufen ist kein Thema.
Die 10km ist der letzte in knapp 43 Minuten gelaufen. Ist natürlich eine ganz andere Belastung aber wie gesagt die Grundlage ist da.
Geht mir hauptsächlich darum diese richtig einzusetzen das sie die auch über so lange Zeit halten können.

Inwieweit sie den 4er Pace halten können (auf die Dauer von 6 Stunden gesehen) weiß ich (noch) nicht. Wird aber wie gesagt im Training auch schwer zu ermitteln sein, dafür ist der Wettkampf ja da.
Die nächste Zeit hätte ich jetz auch auf jeden Fall mal „nur“ Strecke machen geübt, bzw. längere Zeit am Stück zu laufen.

Danke schonmal für die ganzen Tips!


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PabloPetey hat geschrieben:aber sie laufen regelmäßig mindestens 2 mal die Woche. Aber sie wissen alle wie sich 20km am Stück anfühlen, und 5 km am Stück laufen ist kein Thema.
Die 10km ist der letzte in knapp 43 Minuten gelaufen.
...
Inwieweit sie den 4er Pace halten können (auf die Dauer von 6 Stunden gesehen) weiß ich (noch) nicht.
Das klingt gut. 4-er Tempo scheint mir zwar recht hoch - immerhin wären das 25 km in 4:00, verglichen mit 10 km in 43 min -, selbst wenn das auf 6 h verteilt ist. Aber selbst wenn das bei den ersten Runden gelaufen wird, wäre das nicht so schlimm, weil sich das später eh einpendelt.

Was ich allerdings nicht verstehe, ist diese Aussage:
PabloPetey hat geschrieben:Wir haben hier eine 1500 Meter Runde die alle in immerhin stabilen 7:30 Minuten laufen. Wie das allerdings nach 3,4 oder 5 Stunden aussieht weiß ich noch nicht ;) Das Tempo werden sie sicher nicht so lange halten können.
Für den, der 43 min läuft, ist ein 5-er Tempo in etwa normales Trainingstempo. Das hält der über (in dem Tempo) 18 km locker durch. Der Sprung von 5 min/km zu 4 min/km ist gewaltig.

Bernd
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burny hat geschrieben:Bei 1 1/2 Stunden - im 5-er Tempo immerhin 18 km - schnell gelaufen, wird es hart, auch mit längeren Pausen.
Das will ich doch hoffen; schließlich wollen die ja möglichst viele km schaffen.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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Ich muss gestehen, wie er die Zeit auf 10km hingebracht hat weiß ich nicht (er auch nicht so wirklich), er war eigentlich läuferisch gesehen immer letztes Drittel.
Aber da sieht man mal wies gehen kann ;) An dem Tag hat einfach alles gepasst.

Ich denke ich werde das Training noch so gut es geht durchziehen und eure Tips hinsichtlich der Taktik beherzigen. Dann eigentlich schon nicht mehr so viel schief gehen.

Danke nochmal :daumen: :daumen:

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D-Bus hat geschrieben:
burny hat geschrieben:Bei 1 1/2 Stunden - im 5-er Tempo immerhin 18 km - schnell gelaufen, wird es hart, auch mit längeren Pausen.
Das will ich doch hoffen
Solche Worte vom designierten Vereinsvorsitzenden? :hihi:

Bernd
Das Remake
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burny hat geschrieben:Solche Worte vom designierten Vereinsvorsitzenden? :hihi:

Bernd
Ja nu. Andere Leute können sich ruhig mal quälen, da habe ich überhaupt kein Problem mit.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming
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