zunächst eine Klarstellung: Meine Identität "U_d_o_zeitweise" ist identisch mit meiner bestehenden "U_d_o". Nur leider halte ich mich noch in Griechenland auf und habe leider - lange Geschichte - keinen Zugriff auf mein längst vergessenes, daheim notiertes Passwort. "U_d_o_zeitweise" wird abgemeldet, sobald ich wieder zu Hause bin. So viel dazu.
Vielleicht wisst ihr es ja schon: Ich habe das Unternehmen "Opa läuft Spartathlon" inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Allerdings muss ich mit einigem Bedauern feststellen, dass meine beiden Enkelinnen davon am wenigstens beeindruckt schienen ... aber egal, so ist der Lauf der Welt ...

Mit einem Laufbericht kann ich hier noch nicht dienen. Der wird diesmal aus verschiedensten Gründen Wochen in Anspruch nehmen. In erster Linie natürlich auch deshalb, weil 246,8 km sehr weit und darin 3.000 Höhenmeter ziemlich hoch waren. Zudem hat mir die Sonne aus wolkenlosem Himmel bei knapp unter 30°C am ersten Tag ein wenig die Sinne verwirrt ... Ich hätte mir gerne mehr Zeit gelassen, wurde aber von gnadenlosen Cut-off-Zeiten von Checkpoint zu Checkpoint (75 insgesamt) gejagt und musste spätestens nach 36 Stunden im Ziel sein = Füße oder Sockel des Leonidas in Sparta mit den Händen berühren ...
Tatsächlich war ich dazu deutlich unter Cut-off nämlich nach rund 34:48 h in der Lage. Und das wäre noch um einiges früher erfolgt, wenn mich nicht zweimal ein ... äh ... Missgeschick in missliche Lage gebracht hätte und ... und ... und ... Und - abschließend -, wenn mir die Zeit in der letzten Stunde, da der Erfolg mir nicht mehr zu nehmen war, überraschenderweise fast völlig gleichgültig geworden wäre. Und das mir, dem ach so ehrgeizigen Udo ... Was sich da an Motiven und Ereignissen hinter verbirgt, wird der Laufbericht - so weit schriftlich vermittelbar - enthüllen ...
Es war die erwartet brutale Nummer, die ich ohne meine akribische und ständig am Limit gehaltene Vorbereitung nicht geschafft hätte. Meine Basis war - ihr werdet euch erinnern - zudem wegen der dreimontigen Laufpause und der Drohung eines möglicherweise erneut auftretenden Ermüdungsbruchs denkbar ungünstig. Ein Jahr vor dem Spartathlon - genau 1 Jahr!!! - begann ich wieder mit dem Laufen: 10x400 m dazwischen 100 Meter Gehpause!!! An Weihnachten lief ich erstmals wieder weiter als 20 km. Und mit der Spartathlonvorbereitung - in Form eines moderaten Marathontrainings - begann ich am 1.1.
Dann kam der Schock der Augenkrankheit, die mich neuerlich 2,5 Wochen Laufverbot und zwei Aufbaumarathons kostete. Dergleichen belastet ungemein. Ab da hatte ich zwei Körperbaustellen, die mich - wenns dumm läuft - schachmatt setzen konnten. Der Druck wuchs und wuchs. Zum Glück lief die weitere Vorbereitung reibungslos. Du hast nur dann eine Chance den Spartathlon zu finishen, wenn du von dir weißt - im Innersten überzeugt bist -, dass du das drauf hast!
Es gibt vieles zu erzählen vom Spartathlon - übrigens nicht nur von mir. Die Veranstaltung war überwältigend, international besetzt ohnehin (z.B. 60 Japaner) und mit einem Finale, das mich - den so leicht nichts beeindrucken kann - völlig weggehauen hat. Ich werde nie wieder auf diese einmalige, großartige, sensationelle, einem die Tränen in die Augen treibende Weise finishen. Der Spartathlon ist hinsichtlich seines Zeremoniells nicht zu toppen. Aber lasst euch vom Laufbericht - der nicht nur vom Laufen, sondern ausnahmsweise auch vom Feiern berichten wird - überzeugen.
So weit ein erstes (Über-) Lebenszeichen von mir in Sachen Spartathlon.


Grüße an alle
Udo