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Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

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Liebe Läufer/innen...

die letzten beiden Wochen waren Regeneration zum größten Teil und was macht das mit mir!??: Mein Kopf spinnt sich schon wieder die schönsten Ziele für das nächste Jahr zurecht! :gruebel:

Eigentlich habe ich ja noch Zeit mir zu überlegen, was ich nächstes Jahr gerne machen möchte - aber eigentlich auch nicht. Bei bestimmten (großen) Events startet Oktober/November die Anmeldung für das nächste Jahr und die begehrten Plätze/Läufe sind innerhalb von wenigen STunden schon ausgebucht. Daher beschäftige ich mich schon damit.

Zunächst zu meinen Träumen und dann komme ich zur Realität: :bounce:

Ein weiterer Traum von mir wäre der Lavaredo Ultra Trail um die 3 Zinnen oder der Swiss-Alps 100...
Der Lavaredo hat 120km und 5800 Hm mit Cutoff von 30h - aber auch eine sehr hohe DNF-Quote die letzten Jahre, obwohl die Strecke nicht soooo extrem technisch sein soll. Die Abstände der VP´ s sind aber recht groß, so wie ich das gesehen habe.
Der Swiss-Alps 100 hat 100 km und etwas über 6000 Hm mit Cutoff von 27h. Die Steigungen dort haben es aber auch in sich. Die Gegend dort kenne ich schon recht gut, kann also die STrecke ein wenig einschätzen.

Die Realität: beide Läufe sind für mich wahrscheinlich eine Hausnummer zu groß :traurig: da muss ich mal realistisch bleiben. Ein bisschen spekuliere ich darauf, dass ich evtl 2026 dafür bereit sein könnte.

Zur Realität: mit meinem Trainer bin ich dieses Thema mal durchgegangen und wir halten beide den Mozart 100 oder den ZUT 100 für machbar. Ebenso der Thüringen Ultra Trail 100
Der ZUT reizt mich überhaupt nicht - keine Ahnung warum. Aber der Mozart 100 schon sehr - die Landschaft ist sehr schön dort. Allerdings hat der jetzt einen Cutoff von 22h mittlerweile nur noch - aber das könnte ich schaffen.
Der Thüringen UltraTrail mit 100km und 2800 Hm halte ich für ein Event, bei dem ich mich an den ersten offiziellen 100er wagen kann - das ist schon mein Ziel für nächstes Jahr. Ich möchte es einfach mal kennenlernen diese Distanz.

Ob ich den Mozart laufen werden, entscheide ich, wenn die Anmeldung dafür geöffnet wird. Das wird dann eine spontane Entscheidung. :P Aber so richtig brennen wie für den Eiger tue ich dafür nicht. Das wäre eher ein Event, um Erfahrung auf die Distanz und mit den Höhenmeter zu sammeln um Lavaredo oder Swiss-Alps irgendwann laufen zu können.

Es bleibt also weiterhin abwechslungsreich bei mir und nicht langweilig.

1 Woche nach der TourdeTirol Anfang Oktober habe ich mich für den Traildorado 24h Lauf angemeldet. DAs ist bei mir hier direkt um die Ecke und wenn ich mich da schon wieder fit fühle, werde ich mal versuchen an die 100km heran zu kommen. Vor allem möchte ich mal die Erfahrung machen im Dunkeln/nachts zu laufen. Das kennt mein Körper und mein Kopf noch nicht und ich bin gespannt, was da dann so für Themen udn Problemchen aufkommen werden.

So weit also der Stand der Dinge bei mir.

Viele Grüße

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

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Der "Thüringen Ultra" ( ohne trail :-) ) hat "nur" 2150 Höhenmeter, aber die reichen völlig. Vorteil hier man läuft in der Dämmerung los und kommt bei Tageslicht an. Nachteil: Im Juli kann es sehr heiß sein.
Beim Mozart sind 5000+ Höhenmeter schon krass. Technisch schwierige Strecke. Man läuft in die Nacht rein wenn man müde wird. Das ist nicht ohne.
Gute Entscheidungsfindung! :-)

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

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Hallo Blade_runner und Hallo Stefan,

danke für eure Rückmeldung und Einschätzung. Das bestärkt mich in dem Vorhaben mit dem TU.

Ja, mir ist es auch immer lieber früh morgens zu starten und bei den "Berg-100er" sind 5200 Hm ja sogar noch recht "wenig" auf 100km - hier werde ich so oder so wohl in die Nacht/durch die Nacht laufen. Die einen Veranstalter starten morgens früh, damit die Profis noch im Tageslicht ankommen, die anderen starten um 23 Uhr (Lavaredo), damit man noch einigermaßen frisch durch die Nacht kommt.

Egal wofür ich mich entscheide, die Nacht werde ich nicht vermeiden können wenn ich einen 100er laufen möchte. (Vielleicht klappt es beim TU)

Viele Grüße

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

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Hallo zusammen,

letztes WE war die Tour de Tirol und ich hatte mich ja dafür angemeldet.

Kurz zusammengefasst: den 10er bin ich noch richtig gut gelaufen, den Marathon dann DNF und beim 23km Lauf gar nicht mehr gestartet....
Es ist komplett anders gelaufen, als ich es mir gehofft oder gewünscht hatte.

Aber mal von Anfang an.
Wir sind schon Montags vorher mit dem Womo angereist in Scheffau - der Ort ist 6km von Söll wo die Starts stattfinden entfernt. Ich kenne die Gegend sehr gut und war schon mehrfach dort.
Mein Plan war immer mit dem Rad zum Start zu fahren und wieder zurück.

Leider war das Wetter sehr sehr schlecht mit sehr viel Regen, weiter oben auch Schnee und wirklich kalt. WAs noch hinzu kam war, dass ich nicht bedacht habe, dass ich einige Mal dann im Dunkeln fahren muss mit dem Rad - ich war noch auf Sommer eingestellt und hatte daran gar nicht gedacht. :klatsch:
Also habe ich mir noch eine gute Regenjacke und Licht für mein Gravel gekauft. Letztendlich habe ich beides nicht gebraucht, weil es so schlecht war vom Wetter, dass ich dann doch mit dem Bus gefahren bin obwohl die Verbindungen früh und spät nicht mehr gut waren.

Was mich etwas gewundert hatte, dass vom Veranstalter vor dem Lauf keine Info-Mail kommt mit allem was man wissen muss: Startzeiten, Umkleide/-Duschmöglichkeiten, Gpäckabgabe, Briefing... alles was man vorher halt so wissen muss.
Das alles war auf der Homepage zu lesen - allerdings nicht an 1 Stelle, sondern man musste mehrere Seiten von der Homepage aufrufen um sich die ganzen Infos zusammen zu suchen. Zudem eine Homepage, die nicht Handy-gängig ist. Das fand ich echt nervend!
Starnummernausgabe war für mich auch etwas suboptimal - sie war am Freitag und ich konnte nach Söll fahren um die Startnummer abzuholen, dann zurück zum Womo und dann zum Start um 18.30 Uhr wieder nach Söll. Ich hätte die Nummer auch bis 1,5h vor Start abholen können - hätte dann aber in der Kälte da rum gestanden....

um 17.30 Uhr war der Start dann vom 10er und ich habe versucht mich mal nicht mehr kirre von der komischen Organisation machen zu lassen.
Der 10er ist für mich mit 1:05 auch richtig gut gelaufen bei 300 Hm. Damit war ich sehr zufrieden.
Die ganze Zeit im Regen gelaufen aber das war egal. Also Gepäck wieder abholen um mich umzuziehen. Mein Rucksack lag mit anderen einfach auf einem Klapp-Tisch vor der Touri-Info - ohne dass da jemand war und aufgepasst hätte. Also habe ich mir meinen Rucksack einfach genommen. Zu den Duschen wäre es ein weiterer Weg gewesen als zum Bus und der letzte fuhr um 19 Uhr - also musste ich mich beeilen.

Für den Marathon gab es die MÖglichkeit 2h früher zu starten, was ich wirklich toll fand und mich dafür gemeldet habe.
Klar war mir allerdings noch nicht, wie der Veranstalter das Wetter für den M mit Ziel an der hohen Salve auf knapp 1900 Metern einschätzt und ob es Streckenänderung geben wird. Es war nirgends etwas zu erfahren dazu - also bin ich davon ausgegangen, dass alles so bleibt.
Um 21 Uhr schaue ich nochmal auf die Homepage des Veranstalters - hier wurde um 17 Uhr geschrieben, dass alle wegen des Wetters auf jeden Fall um 19 Uhr nach dem 10er zum Briefing kommen sollen!! Na toll!!
1. fuhr der letzte Bus um 19.05 - ich hätte gar nicht hingehen können.
2. als die Nachricht um 17 Uhr auf der Homepage erschien, waren die meisten schon am Start vom 10er und liefen sich warm - also ich schaue dann nicht mehr auf eine Homepage!!!
3. Viele sind nur beim Marathon gestartet und am Freitag noch gar nicht im Startbereich gewesen.
4. In der Info stand nur drin dass man dringend zum Briefing kommen soll wegen Besprechung der Strecke - den Inhalt des Briefings hat man da aber nicht geschrieben :tocktock:

Um 21.30 wurde dann auf Instagram mitgeteilt, dass die Strecke kurzfristig gändert werden könnte...

Ich habe die Nacht so gut wie nicht geschlafen, weil ich mich zum Einen über die schlechte Kommunikation des Veranstalters zu den Teilnehmern geärgert habe und weil ich nicht genau wusste, was nun am nächsten Tag sein wird.

Um 6.30 Uhr war ich dann vor Ort und wollte mich bei anderen Läufern informieren was beim Briefing gesagt wurde am Vortag. Es stellte sich heraus, dass keiner dort war weil die es auch erst zu spät gelesen haben und bzw gar nicht wussten, dass es ein Briefing gab am Vortag.
Andere hatten über irgendeine WhatsApp Gruppe der Tour de Tirol gelesen, dass auf jeden FAll zu hohen Salve gelaufen wird - kurzum: keiner wusste so richtig bescheid.
kurz vor dem Start hat dann ein Organisator zu uns noch gesprochen und gesagt, dass wir bei km 27 an der VP erfahren, ob wir zum Gipfel laufen oder doch runter in den Ort ins Ziel - entsprechen dann auch unser Gepäck dann entweder dort oder dort finden würden...Wo das Ziel ist machen die aber davon abhängig "wie blau und kalt der erste Läufer ist" (so wortwörtlich vom Organisator) - wenn der friert oder ihm zu kalt ist, dann wird nicht nach oben gelaufen.
So etwas habe ich noch nicht erlebt!

Unabhängig von alle dem hatte ich einen sehr schlechten Tag. Ab km 8 habe ich gekämpft und mich bis km 25 und 1500 Hm durchgequält, die Kälte und der Regen war am Oberkörper nicht das Problem aber trotz 2 HOsen (1 kurze Trail Kompressions-Short und 1 lange Goretex Winter Leggins) sind meine Muskeln in Beinen nicht war geworden udn ab km 20 habe ich Knieschmerzen bekommen mit denen ich nicht mehr Laufen sondern nur noch humpelnd gehen konnte.
Da habe ich dann abgebrochen.
Und am nächsten Tag bin ich gar nicht mehr gestartet.

DAs Knie ist wohl nicht ganz so schlimm in Mitleidenschaft gezogen, so fühlt es sich zumindest zur Zeit an.

Am WE ist Traildorado, da werde ich mehr wissen.

Alles in Allem war es eine Erfahrung, wie sehr ich mit Mental habe aus der Bahn werfen lassen, anstatt mich auf das wesentliche zu konzentrieren. Die Organisation hat mich extrem genervt - das hätte ich abschalten müssen.
Für das Wetter kann ja keiner etwas.

So habe ich jetzt noch eine Rechnung offen und mal sehen, ob ich nächsten Sommer mich nochmal dafür anmelde!!!

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

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Liebe @Fiambu !

In den letzten Wochen habe ich deinen kompletten Blog durchgelesen und ich bin begeistert und inspiriert!
Ich finde es unglaublich toll, wie du deine Vision/ deinen Wunschtraum immer weiter verfolgst, allerlei Widrigkeiten getrotzt, es dann letztendlich erreicht und uns alle teilhaben lassen hast!
Deine Blog ist wirklich spannend zu lesen und ich hatte nie das Gefühl, dass du aufgeben könntest.
Nach deiner Knieverletzung hast du dann wieder richtig tolle Fortschritte gemacht, dann zwar weniger geschrieben, was aber verständlich ist, wenn man bedenkt, wie viel du dann wieder gelaufen bist. :wink:
Einfach grandios!
Ich wünsche dir noch viel Spaß bei deinen weiteren Abenteuern!
Lass uns gern wieder dran teilhaben!

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

357
Hallo @Die blaue Luise

vielen dank für deine aufmunternden Worte.
Respekt, da hast du dir ja viel Zeit genommen das alles hier zu lesen. Dein Beitrag hat mich weiter motiviert, ich hätte nie gedacht, dass es für andere spannend sein kann zu lesen.
Dir wünsche ich auf deinen Wegen ebenso viel Durchhaltevermögen und was ich bisher in Abschnitten in deinem Blog lesen konnte ist ja auch sehr beeindruckend und mit kontinuierlicher Beharrlichkeit aber auch Freude zu lesen. :daumen:

Also gut, dann werde ich hier mal wieder ein Update schreiben:

Ich wollte ja eigtl beim Traildorado mitmachen - habe mich 3 Tage vorher aber dann dagegen entschieden. Warum?: zu laufen hätte ich wohl Lust gehabt, aber mir lag noch der Stress von Tour de Tirol im Kopf und Bauch, nicht in den Beinen. Ich hatte überhaupt keine Lust wieder zu planen: wann muss ich wo sein, was muss ich packen, woran muss ich denken, wo kann ich parken, soll ich etwas an Verpflegung noch vorbereiten oder nicht was brauche ich evtl als Ersatzklamotten, um 9 Uhr da sein aber um 12 geht es erst los, Sonntag evtl bis zum Schluss bleiben und sicher nicht vor 16 Uhr zu Hause - Montag wieder voller Arbeitstag....
Ihr merkt schon, es war mir einfach zuwider und ich habe mich einfach dagegen entschieden.
Hatte das mit meinem Trainier auch besprochen und er meinte auch es wäre zwar ein schönes Event aber meine Entscheidung richtig, wenn ich mit so einem schlechten Bauchgefühl schon da hinfahre ohne wirkliche Vorfreude.

Letztendlich habe ich dann die folgende Woche gemerkt wie sehr mir das gut getan hat NICHT zu starten (auch wenn es mir schwer gefallen ist im Nachhinein, wenn man das Event dann durch andere Läufer die man kennt, verfolgt hat)!
Mein Trainer hat mir jetzt 3 Wochen regenerativ eingeplant - das war sowieso geplant weil Saison-Abschluss und ich genieße es unglaublich Trainings zu machen ohne den Druck dabei, dass es ein Training mit gezielter Vorbereitung auf ein WK ist. Es sind auch viele Alternativ-Einheiten drin und ich merke richtig, wie das meinem Körper aber besonders auch meinem Kopf gut tut.

Zum Winter hin wollen wir etwas andere Reize setzen und ein wenig an meinem Grund-Tempo arbeiten, da über die Saison ja viel "nur" für Ultra trainiert wird mit weniger IV oder mehr LaLas.

Dafür tut mir die Regeneration richtig gut und bis Februar ca kommen dann auch mal kurz-Distanz Trainings dazu - also mal was anderes.

Ich freue mich auf den Winter und die nächste Saison ist für mich schon fertig geplant und da bin ich sehr focussiert drauf. Da soll mein erster 100er stattfinden!

Anfang Mai laufe ich dann den IATF in Innsbruck: 86km und 3900 Hm. Im Juni dann den ZUT (muss noch einen Startplatz kriegen in November) mit 106km und 5080 Hm und im August dann KAT in Kitzbühel mit 81km und 4850 Hm.
Sehr viel mehr als das möchte ich nächstes Jahr nicht machen, evtl wieder den Aletsch-HM weil da auch viele Freunde von mir wieder mitlaufen.

Ich habe dieses Jahr gemerkt, dass es auch zu viele WK waren - die zwar auch Spaß gemacht haben, aber in Summe ist es einfach zu viel für meine Kopf.

Die 3 Events nächstes Jahr sollen für mich dann auch die Vorbereitung auf 2026 werden, in dem ich mir dann mit dem Lavaredo Ultra Trail 120 km einen weiteren Traum erfüllen möchte.

Also vieles schon auf lange Sicht geplant - für mich ist das immer ganz wichtig, da ich sonst nicht focussiert und deutlich weniger motiviert im Training bin.

Nah-Ziel ist jetzt aber erstmal der Winter bis Februar mit hoffentlich einer kleinen Steigerung meiner immer noch recht langsamen Grund-Pace :wink:

Liebe Grüße von Tine

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

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Liebe Tine,

vielen Dank, dass du weiterschreibst!

Kein Wunder, dass du eine Pause brauchst! Du hast dieses Jahr endlich deinen Eiger Ultra, aber auch etliche andere Trail-, Ultra- und weitere Wettkämpfe bestritten und dabei auch bereits deine Grundschnelligkeit verbessert.
Ich kann das einschätzen, meine Grundschnelligkeit war am Anfang genauso langsam wie deine in deinen Anfängen.
Und ich kenne etliche, die gar nicht schneller geworden sind, sondern weiterhin in diesem Tempo unterwegs sind, und sogar der Meinung sind, dass sie nicht schneller werden können. Gleichzeitig sehe ich auch, dass diejenigen, die ambiitioniert trainineren, dann doch so langsam Stück für Stück schneller werden.
Das ist einfach etwas ganz anderes,... Gerade wenn dann einige mit ihrer easy pace minimal über 5:00/km an einem vorbei fliegen.
Aber wenn es dann wieder ins Gelände geht, werden ohnehin alle langsamer und beim Ultra um so mehr.

Daher bin ich mir auch fast sicher, dass du wenn du wieder erholt bist, in der Ebene (wenn du dich mit dem gleichmäßigen Schritt arrangieren kannst) auch ordentlich Tempo geben kannst. Zumindest ist bei runalyze schon sichtbar, dass du dich enorm verbessert hast.
Deine kommenden Pläne finde ich super interessant! Auch den Lavaredo! In der Gegend war ich als Kind oft im Wanderurlaub, wunderschöne Gegend!

Liebe Grüße! Erhol dich gut! :hallo:

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

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Hallo,

hier mal ein update von mir.
Letzten Freitag war ich zur Leistungsdiagnostik mit Spiro und Laktat - Test. Das war für mich das erste Mal, entsprechend leicht nervös war ich schon vorher.

Da ich die ganze Zeit nach HF trainiere ausser IV, war es mir wichtig dies einfach mal zu machen. Mein Trainer fand dies auch sehr gut, da wir dann noch weitere Werte in Bezug auf Fett- und KH Stoffwechsel bekommen und dies dann wichtig für die langen Events nächstes Jahr ist. Zudem wollen wir jetzt im Winter ja auch mehr Unterdistanz-Training einbauen, um meine Schnelligkeit zu verbessern. Da kann man aktuelle Werte ganz gut gebrauchen.

Ungewohnt war es für mich schon mit einer Maske vor der Nase auf einem Laufband zu laufen, ohne seine Füße dabei sehen zu können. Aber es ging dann ganz gut.
Insgesamt habe ich für mein Alter ein sehr ordentliches Ergebnis erreicht, Luft nach oben ist auf jeden Fall... :peinlich: aber das ist mir ja nicht ganz neu.
Spannend fand ich, dass wir bisher im Training mit den HF Bereich schon ganz gut lagen, immer so um 3-5 Schläge mehr als es jetzt im Ergebnis war. Wichtig für mich zu wissen ist auch, wieviel Kohlenhydrate ich zur Zeit so pro Stunde verbrauche und dass auf jeden Fall noch mehr auch im Fettstoffwechsel-Bereich trainiert werden muss.
So findet jetzt eine schöne Kombi aus Tempo und langsamen LaLas statt über die nächsten Wochen.

Was mir zudem aufgefallen ist: ich habe es tatsächlich geschafft im letzten 3/4 Jahr 3 kg abzunehmen! :hurra: Ist nicht super viel, aber es ist ein Fortschritt. Weil es so langsam ging, dachte ich immer es tut sich nichts. Als jetzt aber bei der Diagnostik das Ergebnis der Waage da stand, dann habe ich nochmal bei mir nachgeschaut, was für ein Gewicht im April hatte. Und das war tatsächlich 3 kg mehr.
Wenn ich jetzt noch bis zum ZUT 3-4 kg schaffe, wäre das echt toll.

Achja, ZUT: ich habe eine Startplatz für den 105km bekommen. :bounce: Nun stehen meine 3 Events für nächstes Jahr fest und das Training dafür beginnt schon jetzt.

So siehts zur Zeit bei mir aus und meine Motivation ist hoch. :daumen:

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

360
Und wieder ist so viel Zeit vergangen, ohne dass ich hier mal wieder ein Wort verliere..... aber nun:

Im November + Dezember war mehr Training für eine schneller Pace angesagt - also Umfang weniger, dafür mehr IV und auch intensivere Läufe. Das hat wirklich gut etwas gebracht und jetzt bin ich schon wieder voll in der Vorbereitung zunächst einmal für den IATF 85K. Der ist in 9 Wochen.... ich darf gar nicht dran denken.

Es werden jetzt fleißig Höhenmeter und Wochenkilometer gesammelt und ich habe den Eindruck, dass meine Form auf jeden Fall sich gebessert hat. Krafttraining mache ich auch deutlich mehr als letzte Jahr - ist auch absolut notwendig.

Gestern hatte ich eine Steigerungslauf auf dem Plan: die ersten 5km recht locker, die nächsten 4km mehr anziehen und die nächsten 3km noch mehr - aber alles über Puls gesteuert. Gut dass ich nicht vorher wusste, welche Pace ich dann bei dem Puls auf den letzten 3 km laufen würde - sonst hätte ich schon vorher Schiss vor der Einheit gehabt. :hihi: Tatsächlich bin ich die letzten 2 km mit einer 5er-Pace gelaufen :hurra: - ja, so langsam steht ab und zu mal die 5 davor - auch wenn ich mich darüber doch sehr erschrecke erstmal. Aber es wird und ich freue mich riesig darüber. Das wäre letztes Jahr im Oktober niemals möglich gewesen.

Somit bin ich auch zuversichtlich für meine 3 WK dieses Jahr.

Letztes WE standen 3,5 h laufen mit möglichst vielen Höhenmetern auf dem Plan. Ich habe hier vor der Haustür eine Strecke von 15 km mit 370 Höhenmeter und da dachte ich mir, ich laufe die 2x. Mir war klar, dass es dann eher 4h werden, aber das war für mich ok und auch für den TP noch im grünen Bereich.
Somit brauchte ich auch nicht meinen Laufrucksack mitnehmen, sondern nur meinen Gürtel udn 500 ml Flasche. Zu Hause habe ich dann vor der Tür zum nachfüllen alles hingestellt.
Irgendwie war ich aber ziemlich verplant...keine Ahnung. Insgesamt hatte ich für die 30 km dann nur 1l zu trinken und 2 Riegel und 1 Gel. Eigtl reicht das (nicht um alles abzudecken an Bedarf, aber um das durchführen zu können)
Allerdings hatte ich bei den letzten 12 km nichts mehr zu trinken und zu essen, es war wärmer als ich dachte und dadurch hatte ich mehr Durst und essenstechnisch hätte ich noch gut was vertragen können. Mein "NOt-Gel" hatte ich auch schon genommen. War irgendwie schlecht geplant von mir. Der Lauf wurde dann sehr zäh - und es war vor allem ein Kopfsache dann weiter zu machen, weil ich wusste, schlimm ist das alles nicht. Ich kann die Vorräte nach dem Lauf ja wieder auffüllen.
Besonders die Kopf-Arbeit bei dem Lauf hat mich glaube ich sehr weit gebracht und dass ich es durchgezogen habe und nicht die 2. Runde abgekürzt habe. Das hat mir jetzt im Nachhinein sehr weit geholfen mental.
War auf jeden Fall ein gute Erfahrung!

Dann habe ich mir im Januar eine neue Uhr gekauft: Suunto vertical solar
Ich kann gar nicht sagen, warum genau. Eigtl wegen Akku-Laufzeit, weil ich beim ZUT keinen Stress mit dem Akku kriegen möchte. Allerdings würde meine bisherige fenix 7 auch 27h (dann ist cutoff) durchhalten. Aber da war ich mir nicht so sicher.
Ich habe viele viele Tage damit verbracht mich über die Suunto zu informieren, die in allen möglichen Features mit meiner Garmin zu vergleichen und letztendlich habe ich es einfach gewagt.
Ich habe die Uhr nun 4 Wochen und ich bin restlos begeistert!!! Es ist für mich eine super passende und perfekte Sportuhr für meine Vorhaben. Die Navigation, die Planung der Routen über die App, die Anzeigen auf der Uhr sind wirklich top und stellen mich sehr zufrieden!
Noch viel besser ist der Akku. Ich zeichne eigtl jeden Tag Aktivitäten auf und war 1 Woche im Urlaub zum Schneeschuh-Wandern in den Dolomiten und habe hier tgl. 5-6h aufgezeichnet und ich brauchte die ganze Woche die Uhr nicht aufladen und die Solarfunktion hat da keine Rolle gespielt, weil ich die Uhr unter dem Ärmel hatte.
Sie ist definitiv keine Smartwatch - als sie macht zwar auch Schlafaufzeichnungen und Spo2 aber das ist alles nicht so genau wie bei der fenix7. Das war mir aber auch nie so wichtig. HRV macht sie genauso gut und das ist für mich viel relevanter. Auch die Fitness-Messung läuft bei ihr über CTL und ATL, also genauso wie bei runalyze oder Trainingpeaks und ist für mich viel besser als bei Garmin.

Rundum: ich bin top zufrieden mit der Uhr und habe meine fenix7 noch nicht wieder vermisst! (aber verkaufen möchte ich die auch nicht, ist ja trotzdem eine super Uhr)

Für den IATF bin ich jetzt schon genauer am planen. Es ist für mich der erste WK bei dem ich ein Dropbag abgeben kann. Da muss ich mal schauen, was da so alles rein sollte.
Auch die VPs und Cutoff Zeiten habe ich schon genauer in Planung und entsprechend auch die Strecke.
Start ist bei allen meinen WK dieses Jahr immer spät Abends. Das ist für mich als Lerche ganz neues Terrain - mit dem Trainer abgesprochen habe ich, dass ich mal einen langen Lauf so spät abends starte, nicht um mich daran zu gewöhnen, sondern einfach für meine Kopf, dass ich es mal kennen lerne und weiß wie sich das anfühlt. Das ist für mich immer ganz wichtig.
Den Lauf werde ich dann wohl im März jetzt irgendwann in den Sonntag rein machen.
Die Vorstellung, dass ich dann den ganzen Sonntag Zeit habe, ohne noch einen Lauf machen zu müssen ist sehr sehr verlockend!! :-)

So, das ist der aktuelle Stand und ich hoffe es wird die nächsten 9 Wochen weiter gut laufen. (alle um mich herum sind seit Wochen krank und ich schlage mich tapfer!!!)

Viele Grüße

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

362
Mal wieder ein kurzes Update von mir:

4 Wochen noch - dann startet der IATF und ich bei ja bei den 85 km.
Mein TP hat es nun wirklich in sich und ich kann gut mithalten :hihi: Da ich mal wieder Lust auf einen WK hatte, habe ich mich mit meinem Trainer abgesprochen ob die beiden Events, die ich im Kopf hatte, noch gut in den TP jetzt passen vor Innsbruck, oder ob es eher kontraproduktiv sei.
Letzten Sonntag war hier bei uns wieder der Hennesee Panorama Lauf - 17,5 km mit ein paar Höhenmetern. Da habe ich die letzten beiden Jahre auch dran teilgenommen und ist ein wunderschönes kleines Event auf einer sehr schönen Strecke.
Dann will ich gerne mal wieder beim Osterlauf in Paderborn starten - da war ich nun einige Zeit nicht mehr.

Mein Trainer Florian meinte das passt gut: "Der Panorama Lauf ist ja auf einem Sonntag - da kannst du dann ja einfach nach den 17,5km noch eine 2 Runde hinten dran hängen! .... Und mit dem Osterlauf passt auch sehr gut in den TP, der ist ja auf einen Samstag. Den läufst du dann nicht 100 %, sondern auf 90% - natürlich den HM und nicht die 10km und dann haben wir eine schöne Vorbelastung für den langen Lauf am Sonntag." ... :geil: :hihi:

Na gut - das ist dann wohl die "heiße" Phase gerade.

Der Panorama Lauf war vergangenen Sonntag. Den Tag vorher standen 3x15 Minuten Bergintervalle bei 15% Steigung an - nach HF auf dem "My Mountain" Laufband bei uns im Fitti an. Das habe ich gut durchgezogen mit ordentlich hohem Puls in den IV und habe die Oberschenkel deutlich gespürt. Waren dann 9km mit 700 Höhenmetern. Also eine schöne Vorbelastung für den Panorama-Lauf am Sonntag.
Den Lauf sollte ich so angehen, dass ich das TEmpo dann für 2 Runden auch so durchziehen kann und mich nicht weiter um die HF kümmern.
Nun ja ... so ab Mitte des REnnens habe ich gemerkt, dass ich noch eine PB für die Strecke schaffen kann und habe dann doch ein wenig mehr Gas gegeben als es geplant war. Letztendlich habe ich um knapp 1 Minute meine PB verbessert!!! :hurra: - war aber alles andere als locker dann und ich musste dann ja noch eine zusätzliche Runde für mich laufen.
Im Ziel also etwas getrunken und gegessen, Jacke übergezogen weil es frisch war und ich sehr verschwitzt und die 2. Runde ja lockerer werden würde.
Da ich nach hinten raus aber eigtl nicht mehr so viel Zeit hatte, habe ich die 2. Runde dann etwas gekürzt und bin dann "nur" 12.5 km gelaufen, sodass ich die 30 km dann für den Sonntag voll hatte.

Ich freue mich schon sehr, dass ich trotz der Vorbelastung mit den BergIV noch meine PB geschafft habe und dann doch auch noch die 30 km voll gemacht habe. Und besonders, dass ich abends und auch am nächsten Tag keinerlei müde Beine hatte oder Muskelkater. Ein gutes Zeichen, wie ich finde.

Dieses WE habe ich Fortbildung, da geht nicht sehr viel, Samstag 14 und Sonntag 16 km stehen auf dem Plan - da die Fobi von 8.30 bis 18.30 Uhr geht am Samstag und am Sonntag bis 15 Uhr und Fahrt nach Hause, heißt es für mich sehr früh aufstehen und die Läufe vor dem Frühstück erledigen.

Dann kommt noch der Osterlauf und Ostersonntag dann der lange Lauf und ich denke dann fängt so langsam das Tapern an.

Ich freue mich schon riesig auf Innsbruck - klar, ein wenig mulmig ist mir schon auch, da ich zum ersten Mal in die Nacht starte, aber ich denke, es wird einfach ein Tag voller Abenteuer und ich schaue mal, was ich so erlebe.
Meinen festen Satz/Spruch, den ich immer für mich parat habe wenn es im WK so richtig scheiße wird und ich aufgeben will, habe ich schon parat und der sitzt auch - den sage ich mir immer wieder. Das mache ich schon seit letztem Jahr so und hilft mir sehr.
Auch eine Übersicht, wann die VPs sind, wie die Cutoff Zeiten sind habe ich mir in klein gemacht, so dass ich mich auch von VP zu VP hangeln kann, falls ich zwischendrin alles verfluche und nie nie wieder laufen möchte....die Phase wird kommen. :peinlich: :nick:

Eine Freundin kommt mit nach Innsbruck und die haben vom Veranstalter dort den Hop-on/Hop-off Bus organisiert, der die ganze Zeit die wichtigsten Stellen der Laufstrecken anfährt und Freunde und Familie damit den ganzen Tag hin und herfahren können zum anfeuern oder unterstützen. Finde ich eine absolut tolle Idee und meine Freundin hat den gebucht - für gerade mal 20 Euro kann sie den ganzen Samstag mir folgen oder einfach auch nur irgendwo stehen bleiben, mich anfeuern und dann von dort aus eine schöne Wanderung machen.

So sieht es also aus bei mir zur Zeit - heiße aber tolle Phase wie ich finde.

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

363
Na das liest sich doch super. :daumen: Du wirst die 85 km beim IATF rocken!

Fiambu hat geschrieben: Meinen festen Satz/Spruch, den ich immer für mich parat habe wenn es im WK so richtig scheiße wird und ich aufgeben will, habe ich schon parat und der sitzt auch - den sage ich mir immer wieder. Das mache ich schon seit letztem Jahr so und hilft mir sehr.
Verräts du den Spruch? :wink:
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

365
So, ich habe mein letztes intensives WE vor Innsbruck nun hinter mich gebracht - mit tollem Erfolg, wie ich finde.

Am Samstag war der HM beim Osterlauf in Paderborn - Trainer sagte ja, ich soll den auf 90% laufen und ich hatte die Woche auch schon ein paar Einheiten in den Beinen, also kein tapern für den Lauf. Meine bisherige PB war im Oktober 2023 bei 2:24 :peinlich: Das ich das toppen kann, war mir klar, aber ich konnte überhaupt nicht einschätzen wo ich landen würde. Unter 2:15h wäre schön, also habe ich mich am Start vor den 2:15 Pacern einsortiert.

Ich bin den Lauf gestartet rein nach Gefühl wie ich so bei 90% dachte dass es passt. Habe dann nach 2-3 km gemerkt, dass ich die ganze Zeit knapp unter einer 6er Pace laufe und fühlte mich gut und bin auch weiter so gelaufen nach Gefühl (ab und zu mit Blick auf dem Puls, der mein Gefühl bestätigte).
Als ich nach 10 km immer noch bei einer 5:57 in Schnitt lag habe ich mich entschieden, es durch zu ziehen und unter 6er Pace ins Ziel zu kommen.
Ich bin nach 2:05:34 ins Ziel gekommen - eine 5:55er Pace! Ok, es war ab km 16 dann definitiv nicht mehr 90% sondern eher Richtung 100 - aber das war mir egal! :hurra: :hurra:

IM LEBEN HÄTTE ICH NICHT GEDACHT, DASS ICH 21 KM UNTER 6er PACE LAUFEN KANN!!!

Also das ist für mich ein wirklich toller Erfolg und macht mich sehr zuversichtlich. Und bestätigt mich auch darin, dass die Entscheidung Anfang letzten Jahres, mir einen Trainer für meine Vorhaben zu nehmen, richtig war.

Der Halbmarathon war ja nur als "Vorbelastung" für den langen Lauf am Sonntag gedacht. Also standen gestern dann noch 5h Hike&Trail auf dem Plan mit dem Hinweis, dass diese Einheit nicht zu langsam gelaufen werden kann.
Ich bin dann gestern 7x auf meinen "Trainings-Berg" gelaufen. Der hat so ca 13-15% Steigung im Schnitt und ich brauche ca 30 Minuten hoch. Und genau den gleichen Weg bin ich auch wieder runter gelaufen gestern (man kann auch einen etwas längeren, weniger steileren aber ebenso etwas technischeren Weg laufen)
Insgesamt waren es gestern dann 25 km und 1800 Höhenmeter. Da haben meine Beine nochmal so richtig einen auf die Mütze gekriegt. :hihi: Das ging auch noch erstaunlich gut, trotz der Vorbelastung, wobei die letzten beiden Anstieg schon zäh wurden..
Der Muskelkater heute ist dann auch dementsprechend :-)

Für heute standen dann einfach 2h walking/nordic walking an, die zügig sein sollten aber eben nicht laufend. Das hatte ich doch unterschätzt, es waren knapp 12 km aber ab km 6 hatte ich echt keine Lust mehr und habe das WE definitiv gespürt. Mittags bin ich doch dann glatt 1 Stündchen auf dem Sofa eingenickert. :hihi: - aber das wird wohl an meinem Alter liegen.... ;-)

Auf jeden Fall war das WE nochmal ein richtig guter Input und ich bin jetzt wirklich sehr zuversichtlich für Innsbruck und freue ich auch darauf.

Natürlich werde ich dann auch hier berichten.

Viele Grüße

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

375
Vielen Dank euch allen für die Glückwünsche!!

Ich bin nun wieder zu Hause und jetzt ist auch der Muskelkater wieder weg. :wink:

Es war ein tolles Event, alles drum herum hat mir sehr gut gefallen, gut organisiert und das Wetter war natürlich absolut super - das hätte man für Anfang Mai so auch nicht erwarten können!
Eine Freundin hat mich begleitet und wir sind am Donnerstag angekommen - haben direkt die Startnummer abgeholt und haben dann Donnerstag und Freitag das schöne Wetter genutzt und vieles noch unternommen.

Freitag war ja um 24 Uhr der Start - ich habe mich Mittags noch ein wenig hingelegt, aber nicht wirklich Ruhe gehabt. Aber die Aufregung wurde eigtl immer weniger, je näher der Start rückte. Darum habe ich dann mein Dropbag gepackt, meine Sachen, die ich beim Laufen dabei haben will gepackt und um 18 Uhr war Race-Briefing. Da habe ich dann auch Dropbag abgegeben und mir die Infos angehört.

Vor dem Start hatte ich mich dann noch 3h hingelegt und ein wenig die Augen zu gemacht. Ich glaube ich bin auch einmal kurz eingenikkert.

Wir musste wegen Ausrüstungskontrolle spätestens 45 Min vor dem Start dort sein und die Zeit ging echt schnell rum. Es war fast sommerlich warm, kurze Hose, kurzes Shirt und Armlinge. Für das Warten am Start hatte ich noch eine dünne winddichte Jacke an, diese aber zum Start ausgezogen und ich habe nicht gefroren.

Absolut tolle Stimmung dann kurz vor dem Start. Die 110km und 85km Läufer sind zusammen gestartet und es waren noch sehr viele Menschen an der Strecke zum anfeuern. :daumen:

Da ich wusste, dass zum 1. Single-Trail sich alles wieder stauen wird habe ich mich direkt recht weit im vorderen Drittel einsortiert. Warten musste ich dann trotzdem noch ca 3-4 Minuten, bis es weiter ging an dem ersten engen Aufstieg.

Die ersten 11 km gingen über ca 740 Höhenmeter durch Singel-Trails im Wald mit viel Wurzelwerk und recht technischen Wegen teilweise. Die erste VP war dann nach 11 km und ab da kam dann ein längerer Aufstieg über 16 km mit 1200 Höhenmeter. Die habe ich mir gut eingeteilt und war pünktlich zum Sonnenaufgang fast oben am Berg und hatte einen tollen Sonnenaufgang bestaunen können. Das war wunderschön.

Das Laufen im Dunkeln und in der Nacht hat mir überhaupt nichts ausgemacht - auch nicht im Nachhinein. Im Gegenteil, ich fand es sogar sehr angenehm, weil die Nacht vorher kann man noch sehr gut schlafen, und den Tag vor dem Start entspannt noch alles erledigen.

Es war wunderschön die ersten Vogelstimmen zu hören und ich war meistens allein auf den WEgen zu der Zeit unterwegs.

Bis km 40 war ich auch super gut in meinem Zeitplan - den ich mir aber nur zur groben Übersicht und für meine Freundin gemacht habe, damit die abschätzen kann wie sie den Cheering Bus nehmen kann. Bei km 40 habe ich dann etwas länger Pause gemacht und in Ruhe was gegessen und bin dann weiter - hatte da 2 Mal Klopause wegen Darm-Alarm aber nicht schlimm. Ab da ging es ganz gut weiter.
Es kam eine längere Strecke zwischen 2 VP, die ca 11 km hatte (die anderen waren alle so um 8 km herum) und ich sehnte mich da schon sehr nach. Der Weg dorthin war gähnend langweilig. Ich hatte da schon die ganze Zeit nur Waldwege und fast kaum Aussicht. Und da kam dann gefühlt ewig geteerte Wege an Bahnschienen (wir liefen fast parallel zur Brenner-Autobahn bzw. Europabrücke) und die nächste VP war irgendwie in einem Industriegebiet oder so, jedenfalls Teer, Schuttplatz.. keine Ahnung. Bestand auch nur aus einem Tisch mit 3 Wasserkanistern. Das war sehr suboptimal, fand ich. Klar, die nächste VP war nur 5km entfernt und da lag auch der Dropbag und ich hatte sowieso nicht groß vor an der VP davor lange zu verweilen. Aber ein Banane oder ähnliches zu essen wäre schon schön gewesen. So waren es fast 16 km die nur Wasser zum nachfüllen hergaben. Das war zäh.

Bis zur VP mit Dropbag an km 54 war ich dann endlos genervt von den ganzen Waldwegen ohne großartige Sicht. Da musste ich mental wirklich arbeiten, denn das ist eigtl nicht dass, warum ich Trailrunning mache. (obwohl es natürlich alles Trails waren, auf denen wir größtenteils gelaufen sind)
An der Dropbag VP war meine Freundin, das hat gut getan, auch mental. Dort habe ich mein alkohlfreies Bier dann trinken können aus meinem Dropbag - das tat noch mehr gut!! Dort habe ich mich ca 20 minuten aufgehalten und bin dann wieder weiter.
Es kam ein Waldstück mit Fichten und vielen Blaubeersträuchern auf dem Boden - ich kann mich so gut daran erinnern, weil ich längere Zeit dort hockend hinter Bäumen verbracht habe... :motz: als ich das erste Mal hinterm Baum gehockt hatte, dachte ich - gut, der Darm ist jetzt leer, also weiter - ich kam 20 Schritte und musste wieder hinter einen Baum...das ging 4x so. Für den FAll habe ich immer Immodium akut mit und da habe ich dann auch eine genommen von. 1 mal musste ich noch hinter den Baum und 10 Minuten später hat die Kapsel gewirkt und ich konnte ohne Probleme weiter laufen.

Ab da kam dann auch mehr Aussicht auf die Berge und erstmal nicht mehr so viel Wald.

In Hall bei km 67 war auch wieder meine Freundin und dort habe ich auch nochmal ca 15 Minuten Pause gemacht. Da wurde es aber auch schon so langsam echt zäh, Beine schmerzten, Magen wollte nicht mehr wirklich was essen und ich habe versucht mich mit flüssigen KH über Wasser zu halten. Als ich von dort los bin habe ich noch zu meiner Freundin gesagt: "Ich bin einfach zu alt für diesen Scheiß!" :hihi: allerdings hatte ich das zu dem Zeitpunkt auch tatsächlich ernst gemeint. :peinlich:

Mir war klar, dass noch 2 Anstiege kamen. Nach der letzten VP noch ein Anstieg und wir Läufer wunderten uns, wann er denn endlich kommt, weil immer noch sehr viel "flache" laufbare Abschnitte kamen. Ich bin auch weiter an laufbaren Abschnitten tapfer gelaufen, denn die Beine tun weh, egal ob ich schnell oder langsam laufe, also dachte ich mir, kann ich auch so schnell wie es zu dem Zeitpunkt halt noch geht, dann auch laufen.
Dann kam der letzte Anstieg: 400 Höhenmeter auf 1,7 km - der hat mir den letzten Zahn gezogen!!! (nicht nur mir) - als ich oben war stand eine Bank und ich musste mich mit Füßen hoch da drauf legen, weil mein Kreislauf komplett am Ende war. Ab da waren es nur noch 5,5 km - unglaublich! Gefühl fast da, aber irgendwie ein endloses Brett an Downhill bei dem der Körper einfach nicht mehr kann.

Irgendwie habe ich es runter geschafft - so richtig weiß ich nicht mehr wie, habe darauf geachtet, dass mich keiner von der Bergrettung oder den Sanis sieht, damit die mich so leichenblass wie ich war, nicht raus nehmen.
1 Mitläufer saß auf einem Baumstamm und jmd von der Bergrettung fragt, ob alles ok sei. Der Läufer meinte ja, aber der Bergretter wollte trotztdem zu ihm - da ist er schnell aufgestanden und hat auch versucht weiter zu laufen. Mit Erfolg. Wir beiden haben uns dann unterstützt und ich weiß wirklich nicht mehr genau wie. aber ich habe es ins Ziel geschafft.

Ich hatte mir 16-17 h als unegfähres Wunsch-Ziel gesetzt. Das habe ich mehr oder weniger ja mit 17:02 auch geschafft. Jetzt könnte ich wieder mit wenn und hätte anfangen - aber das lasse ich sein. Es ist wie es ist und ich habe sehr viel daraus gelernt.

Es war für mich eine absolute Grenzerfahrung und auf dem Weg ins Ziel war ich mir sicher, dass ich den ZUT niemals schaffen kann.

Das sehe ich heute natürlich zum Glück wieder anders, denn mit meinem Trainer habe ich schon gesprochen und wir haben 2 Stellschrauben gefunden, warum ich hinten raus so Probleme hatte.

Ich habe mich nun gut erholt und bin sehr zuversichtlich nun für den ZUT. War ja jetzt eine Generalprobe und die hilft mir ja immer - mal sehen, was für Erfahrungen ich dann beim ZUT mache.

Viele Grüße

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

377
Danke für den tollen und ehrlichen Bericht ! :daumen: :danke:

Fiambu hat geschrieben: Das sehe ich heute natürlich zum Glück wieder anders, denn mit meinem Trainer habe ich schon gesprochen und wir haben 2 Stellschrauben gefunden, warum ich hinten raus so Probleme hatte.
Die Stellschrauben würden mich interessieren... :wink:
5 km - 21:44 (09.09.2023 - Tierparklauf)
10 km - 44:40 (16.10.2022 - The Great 10K)
HM - 1:39:18 (28.08.2022 - Die Generalprobe)
25 km - 02:02:00 (15.05.2022 - S 25)
M - 03:38:13 (25.09.2022 - BM)
50 km - 04:32:07 (17.03.2024 - Werderseelauf)

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

378
heikchen007 hat geschrieben: 06.05.2025, 15:31 Danke für den tollen und ehrlichen Bericht ! :daumen: :danke:

Fiambu hat geschrieben: Das sehe ich heute natürlich zum Glück wieder anders, denn mit meinem Trainer habe ich schon gesprochen und wir haben 2 Stellschrauben gefunden, warum ich hinten raus so Probleme hatte.
Die Stellschrauben würden mich interessieren... :wink:
Die eine Stellschraube ist sehr wahrscheinlich zu wenig Salz/Natrium - Trinken tue ich gut, aber ich habe mit ihm mal etwas genauer geschaut wieviel ich an Natrium zu mir genommen habe über GEls, Getränke etc und das war ziemlich sicher zu wenig. Ich schwitze sehr sehr viel, nicht nur beim Laufen sondern auch beim Wandern und RAdfahren. Daher auch eher höherer Mineralienverlust.
Die andere Stellschraube ist, dass ich bei solch langen Sachen ruhig 1-2 Mal etwas länger an VP bleibe (so wie ich jetzt auch gemacht habe) und festere Nahrung zu mir nehme wie Kartoffeln oder Nudeln. Das hätte ich auch sehr gerne gemacht, das gab es leider nur nicht an den VPs. Im Training habe ich immer Kartoffelbrei gehabt. Da muss ich etwas organisieren für den ZUT. Aber im Dropbag kann ich mir ja fertig gemachten Brei mitnehmen. Und ich hoffe, dass es dort an den VPs mal sowas gibt.

Re: Mein Weg vom gedanklichen zum tatsächlichen Eiger Ultra

380
Hallo Stefan,

ich nutze entweder das Pulver von "basic formular" von Squeezy oder den Innodrink in einer 500 ml Flasche und da ist Salz mit drin. Extra noch etwas dazu tun habe ich nicht gemacht.
Das habe ich zusammen mit den 5-6 Gels, die ich über die ganze Zeit genommen habe mal an Salz zusammen gerechnet und ist deutlich zu wenig. Auch wenn ich an einer VP mal ein gekochtes Ei mit Salz gegessen habe, bleibt es wenig.

Aber danke dir für den Vorschlag. :-)

Ich war bisher immer sehr vorsichtig, was so zusätzliche Mineralien angeht bei solchen Läufen, weil ich mir da sehr unsicher war. Aber ich werde es jetzt mal testen im Training und dann beim ZUT wohl anwenden
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