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Hundeattcken - was tun?

Hundeattcken - was tun?

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Liebe Community,

lange bin ich davon verschont geblieben, gestern war es mal wieder soweit...
Bei Laufen durch einen Park bin ich an einer Gruppe mit ein paar Hunden vorbeigekommen. Eigentlich umsichtig, bin ich an der Gruppe vorbeigegangen und erst in ein paar Metern Entfernung habe ich wieder mit dem Laufen begonnen...
Dann sind aber plötzlich aus der Gruppe 2 schäferhundartige, keine Ahnung was für eine Rasse, aber schon aggressiv aussehend, auf mich zugerannt... Ich bin dann stehen geblieben und habe zurückgeschaut und habe eigentlich damit gerechnet, dass ich jetzt zumindest angesprungen, wenn nicht sogar gebissen werde. Denn ich hatte nicht das Gefühl, dass die Hundhüter ihre Hunde im Griff hatten... aber glücklicherweise ist dann nichts passiert, die Hunde sind stehengeblieben und habe mich angebellt... ich war aber schon ziemlich in Panik, aber vielleicht hat mein Stehenbleiben dafür gesorgt, dass nichts passiert...
Ein Hundebesitzer kam dann auf mich zu und hat die Hunde zurückgeholt... Hört sich jetzt alles nicht schlimm an, aber ich habe das Ganze schon krass empfunden... (Ich habe der Gruppe noch nachgerufen, dass Sie ihre *****köter doch besser anleinen sollten, wenn Sie diese nicht im Griff haben, daraufhin wurde ich noch auf "hohem Niveau" beschimpft)

Jetzt ist natürlich nicht die Lösung immer mit Pfefferspray zu Laufen, ich weiß ja auch gar nicht, ob das bei Hunden den gewünschten Effekt hat... aber irgendein "Not"-Tool bei sich zu haben, würde mir schon Sicherheit geben... Ich weiß nicht, ob ich immer so "weise" reagieren kann, wie gestern... falls einen dann doch mal Panik packt, oder ein Hund eben dann doch mal auf einen losgeht... (wie mir schon mal passiert ist)

freue mich auf euer feedback!

Re: Hundeattcken - was tun?

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Hallo,
auch ich habe mit Hunden schon eher schlechte Erfahrungen gesammelt, allerdings wechsle ich nicht ins gehen, weil ich das nicht einsehe.
Ein Laufkumpel sagte mal, wenn ein kleiner Hund angelaufen kommt, dann bekommt der einen Tritt, und der war Leiter einer Polizeiinspektion!
Einmal kam ich an einer Gruppe Menschen mit Hunden vorbei, ein Hunde Welpe, kommt auf mich zu und ich muss halb drüberspringen. Frauchen so, ich müsste dort ja nicht unbedingt laufen!
Pfefferspray finde ich nicht gut, der Hund kann nichts dafür, das Problem ist am anderen Ende der nicht vorhandenen Leine.
Meckern nutzt auch oft nix, da kommen nur blöde Sprüche zurück.
Ich erlebe es oft genug hier im Teuto, dass Hunde im Bereich Naturschutzgebiet unangeleint laufen, geht auch nicht.
Ich habe bei einer Gruppe mit Bobtail und Ridgeback(!) schlechte Erfahrung gemacht, beide Hunde hatte ich schon zwischen den Beinen. Bei nächster Gelegenheit gibt es da eine Anzeige.
Ich wünsche dir weiterhin angriffsfreies Laufen ohne Verletzungen

Re: Hundeattcken - was tun?

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Ich muss auch sagen das seit 2 Jahren (mehr Hundebesitzer aus Langeweile während Corona?) die unangenehmen Begegnungen deutlich zugenommen haben und 99% der Hundebesitzer kein vollkommen uneinsichtig sind wenn man sich über das Verhalten des Hundes beschwert (wurde schon mehrfach von unangeleinten Hunden gestellt die auch nicht auf das Rufen des Besitzers gehört haben).

Eine Lösung habe ich dafür leider auch nicht außer weiträumig umlaufen wenn man es von weiten sieht.

Re: Hundeattcken - was tun?

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Freundlich sein hilft auch. Jetzt gar nicht um Nettigkeiten auszutauschen. Wenn ich den Eindruck habe, dass der Halter mich nicht wahrgenommen hat (oder haben wollte) und der Hund schwierig sein könnte, mach ich schon von weitem auf mich aufmerksam. Entweder mit Klingeling, "Achtung Läufer", "Läufer von Link/recht/hinten" aber auch schon mal "bitte den Hund rufen/halten" alles jedoch in einem sehr höflichen Tonfall. Wenn ich dann bei ihnen bin, wird genauso höflich bedankt oder mindestens nur gegrüßt, wenn ein Bemerkbar machen nicht nötig war. Wichtig ist immer mit Hundehaltern reden und das mit so gelassenem und nicht aggressiven Tonfall wie möglich, weil Beute redet nicht und seine Herde muss der Hund auch nicht schützen, wenn die Herde (also der Halter) einem auch einen netten Gruß zuruft. Klar, schützt das nicht vor jeder Situation aber verhindert Proaktiv, dass Situationen kritisch werden.
Stoppen, gehen und dann wieder anlaufen ist tatsächlich Mist, da es den Jagdinstinkt weckt. Tempo etwas verringern ist zwar nicht schlecht, aber nicht übertreiben.

Re: Hundeattcken - was tun?

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Ich bin da bei @Catch-22 Auch ich rufe schon von weitem, wenn ich von hinten komme. Zu 90 Prozent bedanken sich die Leute auch ganz höflich. Insgesamt habe ich zum Glück auch keine Angst vor Hunden und 99,9 Prozent wollen wirklich nur spielen (O.K. den Schäferhund aus dem Eingangsthreat brächte ich auch nicht).
Ein absolut imponierendes Beispiel habe ich auch noch. Mir kommen manchmal zwei Frauen mit Pferden und 3 Großen Hunden entgegen. Wenn die mich sehen bekommen die Hunde ein Kommando, machen an Ort und Stelle Platz und die Damen rufen mir (auf den Pfeden sitzend) zu "Einfach durchlaufen". Die Hunde zucken nicht und bleiben regungslos an Ort und Stelle.

Re: Hundeattcken - was tun?

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Ein Problem mit dem Wechseln auf Gehen ist auch, dass diese uneinsichtigen Hundebesitzer das dann gerne als "normal" ansehen und dann ist man auch noch "selbst Schuld", wenn was passiert weil man nicht auf Gehen wechselt oder es zu kurz macht.
Nö, sehe ich nicht ein.

Ich mache es ähnlich wie @Catch-22, konzentrier mich dabei aber nur auf den Hund, denn ob es notwendig ist, den Hund zur Seite zu nehmen oder nicht, kann ich als Läufer gar nicht beurteilen. Der wird lieb angesprochen und das funktioniert bisher perfekt.
Einmal wurde ich allerdings tatsächlich gebissen. Ein Jugendlicher mit Hund und an dem musste ich 2x in kurzem zeitlichen Abstand eng vorbei (da war eine Sackgasse, mit der ich nicht gerechnet hatte). Dass der Hund sich absichtlich quer vor den Jungen gestellt hatte, um ihn zu schützen hatte ich nicht kapiert und dann schnappte er ohne jede Vorwarnung zu. War nicht schlimm aber trotzdem "aua".

Was ich aber gerne mache: Bei den Hundebesitzern, die ihren Hund wenn der Läufer vorbeikommt, absichtlich ablenken oder zu sich rufen bedanken. Halt wie Hundetraining: Gutes Verhalten bestärken. :hihi:
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

Re: Hundeattcken - was tun?

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ruca hat geschrieben: 24.04.2023, 05:31 Ich mache es ähnlich wie @Catch-22, konzentrier mich dabei aber nur auf den Hund, denn ob es notwendig ist, den Hund zur Seite zu nehmen oder nicht, kann ich als Läufer gar nicht beurteilen. Der wird lieb angesprochen und das funktioniert bisher perfekt.
Ich rede meist mit dem Halter, da dieser im Normalfall der Rudelführer ist und der Hund sich unter zu ordnen hat. Mit dem Hund rede ich, wenn er zu mir kommt. Ein Danke gibt es von mir fast immer. Es gibt aber schon Situation, wo ich bitte, dass man den Hund zu sich ruft. Da ist wenn mir der Hund zu gefährlich ausschaut. Klar meine Vorurteile, aber muss ich trotzdem nicht haben, dass ein mir Angst einflößender Hund auf mich zu gerannt kommt. Da haben wir z.B. einen Doberman, den der Halter frei auf den Feldern rennen lässt. Oft ist der Halter dann mehr als 100m vom Hund entfernt. Ich kenne den aber soweit, dass ich weiß, wenn er mich sieht läuft er auf mich zu. Also rufe ich schon von der Ferne, dass der Besitzer doch mal seinen Hund rufen soll. Der Hund setzt sich dann auf der Stelle hin, spitzt die Ohren und schaut zu wie ich an ihm vorbei laufe. Geht richtig mit dem Kopf mit. Ähnlich Situationen gibt es auch mit Jagdhunden, die gerade abgerichtet werden.
Ich mache das jedoch auch bei nicht ganz so gefährlich ausschauenden Hunden, wenn ich gerade meine Periode habe und die Situation kritisch auf mich wirkt. Hunde können da schon mal unberechenbar werden. Viele sind nett, denken man sein krank, kommen auf einen zu und wollen umsorgen (kann aber auch lästig werden). Manche werde jedoch auch richtig aggressiv, das sind dann auch schon mal Hunde, von denen der Halter so ein Verhalten nicht kennt. Meine negativen Begegnungen mit Hunden hatte ich immer in der Zeit.

Re: Hundeattcken - was tun?

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@catch-22: Da wäre ich nie im Leben drauf gekommen, dass die Hunde das wahrnehmen...

Sowas wie Hunde, die zur Jagd abgerichtet werden, gibt es in meiner Ecke nicht - ganz im Gegenteil. Obwohl noch Hamburg sind wir von Naturschutzgebieten geradezu umzingelt und die Hundebesitzer wissen genau, dass der Hund dort (eigentlich) an die Leine gehört, sind entsprechend vorsichtiger...

Der einzige "Dauerkonflikt" in meiner Ecke war mit einem Hund von einem Säufer (so ein laufender kleinerer Wischmop, mir fällt die Rasse nicht ein). Der war immer an so einer Aufrolleine und der Besitzer war mit Tunnelblick unterwegs und interessierte sich gar nicht dafür, wo der Hund nun langlief und ob der so den ganzen Weg sperrte. Und wehe man sagt was, dann kam Gepöbel zurück. Das Vieh ist mir öfters direkt vor die Nase gelaufen, wenn es ging habe ich einen anderen Weg genommen sobald ich das Gespann sah. Zum Glück wohnt er jetzt nicht mehr in der Siedlung...
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Re: Hundeattcken - was tun?

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Catch-22 hat geschrieben: 24.04.2023, 07:50 Ich rede meist mit dem Halter,
Hundehalter sind die Hirntoten in Wald und Flur, mit denen möchte man nicht in der Öffentlichkeit gesehen werden und schon gar nicht reden. Mein Motto frei nach Karl Valentin: "Nicht mal ignorieren."

Hier mal eine Liste der Pflegefälle, die mir gestern auf meiner langen Runde über den Weg gelaufen sind:

Hausfrau mit Famillienhund (meistens Golden Retriever): die Blagen haben sich den Köter gewünscht, Mutti muss jetzt dreimal am Tag damit raus. Hund meistens komplett vertrottelt, Mutti immer genervt.

Hipster-Pärchen mit aktuellen Modehund, zur Zeit scheinbar irgendwas Mopsartiges mit Fledermausohren. Hund immer etwas kurzatmig, die Halter schweigen angestengt ihr Smartphone an.

Älterer Mann mit Plauze und Kippe am Zahn, Jogginganzug, dazu passende Adiletten, Hund eine Nummer zu groß für die 2-Zimmer Mietwohnung im 4. OG. Bleiben beide immer im 100 Meter Radius um die eigene Haustür.

Mittelalter Mann, hält seinen Hund für ein Sportgerät. Daher wird dieser per Leine ans Mountain-Bike geflanscht und muss nebenher galoppieren. Hund sieht nach irgendwas mit Eskimo und Schlitten aus. Halter meint, Flanellhemd, Vollbart und Schlittenhund machen aus Städtern Native Alaska Bush People.

Mittelalte Frau, leichter Anflug von Messie, hält sich oft mehrere Hunde als Kinder- und Partnerersatz. Hunde sind meistens aus Tierheimen in Rumänien oder Spanien importiert. Lieblingssatz: "Im Gegensatz zu den Menschen haben mich meine Hunde noch nie enttäuscht."

Möchtegern Hundetrainerin, erkennbar an der Gürteltasche, prall gefüllt mit Hundefutter. Feuert 7 Befehle in 5 Sekunden ab. Hund trottet resigniert mit hängenden Kopf nebenher. Verflucht wahrscheinlich seine Vorfahren für die Idee, sich den Menschen anzuschließen.

Wie gesagt, nur die Beobachtung auf meiner Runde. Gerne könnt ihr mit eigenen Beobachtungen die Liste ergänzen.
Zuletzt geändert von Santander am 24.04.2023, 08:29, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Hundeattcken - was tun?

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@ruca
So bald ich aus der Stadt raus bin (eigentlich schon im Park) habe ich es fast nur mit unangeleinten Hunden zu tun. Wenn einer angeleint ist, dann meist weil er schlecht erzogen ist, vor denen muss man sich also etwas in acht nehmen bzw. drauf achten, ob der Halter auch den Hund im Griff hat. Da ist nicht verkehrt aufmerksam dran vorbei zu laufen. Die freilaufenden sind fast immer unkritisch und meist wahnsinnig gut erzogen. Hundeschulen werden hier auch sehr gern besucht, Erziehungsstunden mit Hundelehrer sehe ich auch regelmäßig. Oft habe ich auch den Eindruck, dass ein vorbeikommender Läufer eine willkommene Gelegenheit ist das Gelernte vorzuführen, daher gibt es auch ein Danke. (die meisten Gassigeher auf meinen Strecken kenne ich jedoch schon so gut, dass es beim Grüßen bleibt)

Hunde haben halt eine feine Nase und riechen den veränderten Hormonhaushalt, wollen dann auch schon mal gern am Schritt schnüffeln. Leider ist nicht jeder Hund so erzogen, dass er das unterlässt. Und manche werden eben auch leider etwas aggressiv. Gerade bei fremden Hunden ist es dann auch nicht immer einfach einzuschätzen.
Zuletzt geändert von Catch-22 am 24.04.2023, 08:48, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Hundeattcken - was tun?

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Ich hasse andere Hunde beim Joggen. Meiner ignoriert Jogger, oder wenn er sie mag begleitet er sie ein Stück. Also er trabt gemütlich nebenher. Aber nur wenn der Jogger das okay findet. Ich hab ihm Jogger und Fahrräder und Co seit Tag 1 schöngefüttert.....

Pfefferspray kann sehr sehr doof sein, wenn man nicht auf die Windrichtung achtet.....da macht ein anständiger Kick mehr Sinn. Nutzt aber nichts wenn man einem das Vieh doof zwischen die Beine rennt.

Re: Hundeattcken - was tun?

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Santander hat geschrieben: 24.04.2023, 08:28
Catch-22 hat geschrieben: 24.04.2023, 07:50 Ich rede meist mit dem Halter,
Hundehalter sind die Hirntoten in Wald und Flur, mit denen möchte man nicht in der Öffentlichkeit gesehen werden und schon gar nicht reden. Mein Motto frei nach Karl Valentin: "Nicht mal ignorieren."
Sorry, aber der einzige "Hirntote" scheinst du zu sein....solche Aussagen gehen gar nicht
Wahrscheinlich ziehst du ähnlich über Radfahrer und Autofahrer her, oder jeden der nicht aus deiner Laufbahn weicht, wenn's dir genehm ist.

Und ja, ich bin selbst Hundehalter und ich bin auch recht oft mit unserem Aussie auf Trails unterwegs, aber Probleme hat es weder mit unserem Hund, noch mit anderen Läufern oder Wanderern gegeben. Nicht einmal wenn man einmal den ansässigen Förster trifft, gibts Probleme.

Es kommt halt schon stark auf die Erziehung des Hundes an und der Hund selbst kann am wenigsten für einen dummen Hundehalter.
Ist ein bissl so wie mit Kindern - wenn die Kinder keine Erziehung genossen haben, kann man auch nur bedingt die Kleinen dafür in die Verantwortung nehmen, da sollte man einmal bei den Eltern anfangen.

Aber solche Pauschalaussagen wie deine sind viel zu weit unter der Gürtellinie und einfach nur dumm.


Wegen Hund an der Leine oder nicht - ich kann hier nur meine Erfahrungen teilen:
Wenn wir im Gelände (tlw. alpines Gelände) unterwegs sind, dann ist unser Aussie meist nicht angeleint. Da laufen wir dann aber Trails, die wirklich gerade einmal schulterbreit sind. Da ist es einfach sicherer, wenn Hund und Läufer den eigenen Rhythmus laufen können. Der Hund kann einfach manche Passagen schneller/sicherer nehmen, als du als Läufer - wenn er dann an der Leine ist, wird es kritisch, weil der Hund in seiner Bewegung gestoppt wird - zB Geländestufe, die der Hund schneller nimmt. Wenn er da an der Leine ist, dann ziehst du ihn zurück und das kann blöd ausgehen.

Kühe/Weidevieh ist so eine Sache - und davon gibts bei uns einiges - wenn die Kühe Hunde gewohnt sind, dann kann der Hund auch an der Leine bleiben. Ansonsten lasse ich unseren Hund eher frei laufen, da sie den Kühen von sich aus ausweicht und die Kühe denn Hund eher ignorieren, als wenn er bei mir/uns an der Leine ist.

Aber wie gesagt, das alles setzt voraus, dass der Hund auf dich als Hundehalter hört!!!
Wenn ich, bei uns ist es pfeifen, den Hund zu mir hole, dann muss der Hund dem folgen - egal was rund herum passiert.

Wenn das der Fall ist, dann sind 95-99% aller Begegnungen mit "Fremden" kein Problem

Re: Hundeattcken - was tun?

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stetre76 hat geschrieben: 29.04.2023, 16:09 Sorry, aber der einzige "Hirntote" scheinst du zu sein....solche Aussagen gehen gar nicht
Wahrscheinlich ziehst du ähnlich über Radfahrer und Autofahrer her, oder jeden der nicht aus deiner Laufbahn weicht, wenn's dir genehm ist.
Eiserne Regel: Jeder, ausnahmslos Jeder, der im Vergleich zu mir besser aussieht, oder sportlicher ist, oder besser gekleidet ist, oder schneller läuft, muss mir zwingend Platz machen. Leider kommt das kaum bzw. nie vor, so dass ich dann die zwei Schritte zur Seite mache.
Was willste machen, kanste halt nicht ändern.

Re: Hundeattcken - was tun?

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Santander hat geschrieben: 24.04.2023, 08:28Hundehalter sind die Hirntoten in Wald und Flur
Köstliche und unterhaltsame Beschreibung! Bitte mehr davon! :daumen:

stetre76 hat geschrieben:Und ja, ich bin selbst Hundehalter und der Hund selbst kann am wenigsten für einen dummen Hundehalter.
Gut erkannt. Das "Problem" ist idR der Halter der die Sprache seines Hundes nicht versteht.

Ich selbst führe auch einen Hund, und wenn ich laufe/jogge schaue ich intuitiv was der Halter macht. Dann weiß ich wie ich mich verhalten muss um gefahrlos an dem Gespann vorbeizukommen. Der Hund interessiert mich eigentlich in den wenigsten Fällen dabei. @Catch-22 hat das alles gut zusammengefasst. Hunde können bis zu 200mal besser riechen als Menschen, und riechen Dinge die wir Menschen gar nicht riechen wollen. :P Je nachdem wie der Wind steht riecht meiner seine Artgenossen oder anderes Getier schon wenn ich sie noch gar nicht sehen kann. :nick: Bei uns im Wald hat er schon einmal 3 Sikas aufgestöbert, die sich im Farn keine 10 Meter vom Waldweg entfernt gut versteckt hatten.


Viele Grüße & einen schönen Sonntag wünscht der

Karl

Re: Hundeattcken - was tun?

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Keine Ahnung wo ihr unterwegs seid, aber bei mir im Wald sind gefühlt alle 50 Meter irgendwelche Hunde ( vom Rottweiler bis zum Dackel) und 90% ohne Leine.
In über drei Jahren kein einziges Problem gehabt und das bei bestimmt über 500 Läufen in dem Wald. Ich beachte die Hunde 0 und laufe einfach weiter. Mit dem Halter reden oder anfangen zu gehen. Manche haben echt zu viel Zeit. Und Pfefferspray. Noch mehr lol.

Re: Hundeattcken - was tun?

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shaq34 hat geschrieben: 30.04.2023, 20:28 Keine Ahnung wo ihr unterwegs seid, aber bei mir im Wald sind gefühlt alle 50 Meter irgendwelche Hunde ( vom Rottweiler bis zum Dackel) und 90% ohne Leine.
In über drei Jahren kein einziges Problem gehabt und das bei bestimmt über 500 Läufen in dem Wald. Ich beachte die Hunde 0 und laufe einfach weiter. Mit dem Halter reden oder anfangen zu gehen. Manche haben echt zu viel Zeit. Und Pfefferspray. Noch mehr lol.
Sehr konstruktiver Beitrag und so glaubhaft.
Wer als Läufer noch keine Berührungen mit Hunden hatte, läuft nicht!

Re: Hundeattcken - was tun?

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Asics1968 hat geschrieben: 01.05.2023, 13:43Wer als Läufer noch keine Berührungen mit Hunden hatte, läuft nicht!
Noch nie! Bin aber auch kein Läufer so wie Ihr! :wink: Dafür habe ich in meiner Radsportzeit den mutmaßlich schärfsten Straßenköter der Welt kennengelernt, der in einem ansonsten verschlafenen Eifeldörfchen sein Unwesen trieb. Es schien als würde er 24/7 auf der Lauer liegen. Vor dem first contact vom damaligen Trainer gebrieft legte sich die Gruppe synchron ohne Kommando schon vor (!) der Einfahrt in das Dorf den dicksten Gang ein. Die Töle schoss dann immer ohne Vorwarnung aus dem Hinterhalt eines Resthofes heraus, und verfolgte uns Zähne fletschend bis zum Ausgang der sieben Häuser - der hatte immer mindestens 40 Sachen drauf es war der Wahnsinn! Bekomme heute noch Gänsehaut wenn ich nur dran denke! :hihi:

nice evening!

Karl

Re: Hundeattcken - was tun?

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Ihr braucht auch keine Sorgen zu haben, dass man Euch eventuell etwas entgeistert anschaut, wenn Ihr durch den Park hüpft. Läufer wissen, was Ihr macht. Nichtläufer kann man freundlich aufklären, sie sind dann meist sehr interessiert. Achtung: Hunde begreifen im Besonderen Lauf-ABC-Übungen immer als Aufforderung zum Spielen.
Der User @PeterG im Zusammenhang mit Aufwärmen vor Training/Wettkampf. Locker, lässig eingestreut - so musses! Ick könnt' ihn dafür knuddeln, vielleicht lehnte er das ab, ist mir aber egal.

Knippi

Re: Hundeattcken - was tun?

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Das mit dem Lauf- ABC hab ich anders erlebt. Der dabeiene Hund war eine Hütehund- Rasse. Der kriegte 'ne Krise, wenn "seine Herde" sich so durcheinander bewegte; mal hierhin, mal dahin, mal zurück, mal nach vorne. Er bellte dann immer und wurde ganz verwirrt, was damit endete, dass er unseren Lauftreff- Leiter ins Bein zwickte, so wie es ein Hütehund bei Schafen macht, um sie in die Formation zu bringen. Danach wurde er dann gsd nicht mehr mitgebracht, der war überfordert von seinem genetisch programmierten Auftrag.
the runner formerly known as harriersand

Re: Hundeattcken - was tun?

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Asics1968 hat geschrieben: 01.05.2023, 13:43
Sehr konstruktiver Beitrag und so glaubhaft.
Wer als Läufer noch keine Berührungen mit Hunden hatte, läuft nicht!
Ich glaube es ist eher andersherum. Wer öfter Berührungen mit Hunden macht, sollte eich Gedanken machen woran es liegt. Da scheint irgendwas faul zu sein.
Wie gesagt, bei mir kam das noch nie! vor. Mag daran liegen, dass die Hunde gut erzogen/ trainiert sind und ich vielleicht mit 88kg und 188cm auch nicht als die leichteste Beute erscheine;).
Auf Hundeseite ist hier ist alles dabei. Also von anhalten, zurückpfeifen durch Herrchen, Leckerli geben, ablenken, anleinen, aber sehr oft aber auch einfach nichts machen.
Hier üben sie auch manchmal teilweise mit 10 Hunden und man kann einfach dran vorbeilaufen.
Ich habe mir da aber auch nie Gedanken darüber gemacht, laufe einfach mein Tempo weiter und finde es auch komisch, dass es hier zu Vorfällen kommt und man sogar überlegt ein Pfefferspray mitzunehmen.

Re: Hundeattcken - was tun?

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Speck- Else (trfkah) hat geschrieben: 01.05.2023, 21:19 Danach wurde er dann gsd nicht mehr mitgebracht, der war überfordert von seinem genetisch programmierten Auftrag.
Rest dieses Auftrages ist sogar bei mir noch vorhanden. Laufkollegen halte ich die Ghettofaust (aktuell zur Coronafaust verkommen) hin, die Sportfreundin aus Mahlow ziehe ich an meinen Bauch. Bei Dir bin ich schüchtern (weiß nicht warum), war das Wange an Wange oder nur Schläfe an Schläfe?

Knippi

Re: Hundeattcken - was tun?

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Auch ich begegne regelmäßig Hunden. Ich stelle aber im Gegenteil zu einigen Postern hier fest, dass es - zumindest gefühlt - eher besser geworden ist. Klar ist es sehr von der Gegend abhängig, auch laufe ich nicht in Deutschland, vielleicht macht das auch einen Unterschied, das kann ich nicht sagen. Aber ich habe auf meinen Runden bemerkt, dass die Halter, welche die Hunde frei laufen lassen, ihre Hunde größtenteils auch erzogen haben und der Hund sich in der Regel nicht für mich interessiert. Umgekehrt sind die angeleinten Hunde dann auch die, die nicht so auf Läufer stehen.
Ich laufe jetzt seit 30 Jahren und mir kommt es so vor, dass es "früher" den Hundehaltern generell viel egaler war, wie der Hund auf Läufer reagiert. Ich denke das liegt auch daran, dass Hundehalter und Läufer nicht mehr so sehr zwei "verfeindete" Lager sind. Heute gibt es mehr laufende Hundehalter und hundehaltende Läufer. Dementsprechend sehe ich es jetzt bspw. auch viel häufiger, dass der Hund extra angeleint wird, sobald der Besitzer mich von weitem sieht.

Ich würde schätzen, dass ich 70% angeleinten und 30% nicht angeleinten Hunden begegne.

Ich schließe mich Ruca und Catch an und empfehle auch, die Lage zunächst zu beobachten und sich dann bemerkbar zu machen. Laut "Entschuldigung" oder "Danke" rufen. Nach jahrerlanger Erfahrung kann man ziemlich gut bereits von weitem abschätzen, wie die Situation ist. Auch bilde ich mir ein, dass es hilfreich ist, den Halter sozusagen "mitzuerziehen": Wenn jemand den Hund extra angeleint hat, grüße ich um so freundlicher. Der Hundehalter soll ja auch nette Erfahrungen mit Läufern machen.

Nicht so gerne habe ich Hunde, die entweder sehr weit vor dem Halter oder sehr weit hinter dem Halter laufen. Zwar sind das auch meist die Hunde, wo der Halter weiß, dass er keine Probleme mit Läufern hat. Aber ich frage dann vorher oft freundlich, ob der Hund mich denn wohl auch vorbeilassen wird. Das kommt meistens sehr gut an.

Für mich gibt es einen Unterschied, ob der Halter mit Läufern rechnen muss und den Läufer sogar auf sich zukommen sieht oder, ob die Begegnung unerwartet und plötzlich entsteht. Bei ersterer Situation erwarte ich dann auch, dass man seinen Hund anleint, sobald man den Läufer sieht. Wird das nicht gemacht und der Hund läuft mir nach oder springt und bellt mich an, stelle ich die Halter meist zur Rede. Hier habe ich gute Erfahrungen damit gemacht, (zunächst) höflich zu bleiben und das Problem anzusprechen. Die Angst wird ja oft damit runtergespielt, dass so ein kleiner Hund mir doch wohl nicht viel anhaben kann. Ich habe dann so manchem schon erklärt, dass ich tatsächlich nicht befürchte, vom Hund totgebissen zu werden, aber, dass gerade bei kleinen Hunden die Gefahr besteht, dass diese mit einem ordentlichen Biss z.B. in die Achillessehne oder Wade meine Läuferkarriere beenden können.

Den Uneinsichtigen sage ich dann immer, dass es eigentlich nur zwei Lösungen gibt: Entweder den Hund anleinen oder den Hund erziehen. Aus Erfahrung kann ich auch sagen, dass es Hundehalter eher beeindruckt, wenn man sich klar gegen den Halter und nicht gegen den Hund richtet. Da viele Halter meinen, dass man als Läufer einfach nur alle Hunde hasst, kommt diese Haltung dann unerwartet und die Besitzer ändern ihr Verhalten vielleicht eher. Hier hilft es ungemein, wenn man sich dann zusätzlich selbst als Hundebesitzer outet und erklärt, dass man seinen Hund selbst stets an der Leine hat, weil er vielleicht genauso auf Läufer reagiert.
10km: 35:41 (Deulux-Lauf, Langsur 2022)
HM: 1:19:08 (Route du Vin 2023)
M: 2:55:45 (Bienwaldmarathon 2023)

Re: Hundeattcken - was tun?

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shaq34 hat geschrieben: 01.05.2023, 21:47
Asics1968 hat geschrieben: 01.05.2023, 13:43 Wer als Läufer noch keine Berührungen mit Hunden hatte, läuft nicht!
Ich glaube es ist eher andersherum. Wer öfter Berührungen mit Hunden macht, sollte eich Gedanken machen woran es liegt. Da scheint irgendwas faul zu sein.
Klassische Täter / Opfer Umkehr.
Meine Standardantwort auf "Sie müssen sich aber so oder so verhalten, wenn sie an meinem Hund vorbeilaufen."
lautet: "Dein Hund, deine Verantwortung."

Re: Hundeattcken - was tun?

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Spiridon08 hat geschrieben: 02.05.2023, 08:47Auch ich begegne regelmäßig Hunden. Ich stelle aber im Gegenteil zu einigen Postern hier fest, dass es - zumindest gefühlt - eher besser geworden ist. Klar ist es sehr von der Gegend abhängig
Vorab: tolles differenziertes Post! :daumen:

Meine Wahrnehmung: es ist absolut von der Gegend abhängig. Hier bei mir begegne ich neben aufmerksamen und rücksichtsvollen Hundehaltern auch einer relativ großen Gruppe, denen ihre Umwelt und damit auch die anderen Menschen denen sie begegnen völlig Schnuppe sind. Beim Laufen habe ich damit kein Problem, allerdings beim Radfahren ist das sehr problematisch und zwingt zu einem Mitdenken. Das gilt aber für alle Verkehrsteilnehmer denen ich begegne, und denen das Bewusstsein und/oder die Rücksichtnahme fehlt. Ist ein bissel OT.

Santander hat geschrieben:Wozu braucht ein Läufer einen Hütehund?
Aktiver Mensch möchte oder "braucht" einen genauso aktiven Hund.

my2cents

Karl

Re: Hundeattcken - was tun?

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Hefeteilchen hat geschrieben: 02.05.2023, 10:54
Santander hat geschrieben:Wozu braucht ein Läufer einen Hütehund?
Aktiver Mensch möchte oder "braucht" einen genauso aktiven Hund.
Schon klar, aber wäre nicht dann für einen Läufer so etwas besser geeignet? (Beispiel)

"Der Dalmatiner wurde auf Ausdauer gezüchtet; seine Aufgabe war es, zum Schutz gegen Räuber, fremde Hunde oder Wildtiere neben Kutschen herzulaufen. Dementsprechend fühlt er sich bei weiten Laufstrecken wohl..."

https://de.wikipedia.org/wiki/Dalmatiner#Haltung

Re: Hundeattcken - was tun?

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hardlooper hat geschrieben: 01.05.2023, 23:41 Mein erster Hundefaden. Nur lesend, unbeteiligt.
foren-archiv/kampfhunde-ohne-leine-t235 ... undehalter
Austausch ähnlich wie hier, aber nachhaltiger (ja, 358 Beiträge, das spart)
Ganz weit in meiner Erinnerung war da was von einem Hauch von Zoophilie - und richtig: Start bei Beitrag #286. :D

Der Film "Ein Hauch von Nerz" mit Doris Day und Cary Grant sollte damit bitte nicht in Zusammenhang gebracht werden.

Knippi
Das ist ein besonderer Faden:
Ein Faden OHNE Rono oder Bones!!!
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

Re: Hundeattcken - was tun?

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d'Oma joggt hat geschrieben: 02.05.2023, 13:15
hardlooper hat geschrieben: 01.05.2023, 23:41 Mein erster Hundefaden. Nur lesend, unbeteiligt.
foren-archiv/kampfhunde-ohne-leine-t235 ... undehalter
Austausch ähnlich wie hier, aber nachhaltiger (ja, 358 Beiträge, das spart)
Ganz weit in meiner Erinnerung war da was von einem Hauch von Zoophilie - und richtig: Start bei Beitrag #286. :D

Der Film "Ein Hauch von Nerz" mit Doris Day und Cary Grant sollte damit bitte nicht in Zusammenhang gebracht werden.

Knippi
Das ist ein besonderer Faden:
Ein Faden OHNE Rono oder Bones!!!
Wenn wir früher in der Gruppe trainiert haben, hat kam bei Hundebegnungen immer der laute Hinweis "Vorsicht, dass mir keiner den Hund beißt". Die Halter waren dann meist etwas irritiert.

Re: Hundeattcken - was tun?

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Santander hat geschrieben: 02.05.2023, 13:02
Hefeteilchen hat geschrieben: 02.05.2023, 10:54
Santander hat geschrieben:Wozu braucht ein Läufer einen Hütehund?
Aktiver Mensch möchte oder "braucht" einen genauso aktiven Hund.
Schon klar, aber wäre nicht dann für einen Läufer so etwas besser geeignet? (Beispiel)

"Der Dalmatiner wurde auf Ausdauer gezüchtet; seine Aufgabe war es, zum Schutz gegen Räuber, fremde Hunde oder Wildtiere neben Kutschen herzulaufen. Dementsprechend fühlt er sich bei weiten Laufstrecken wohl..."

https://de.wikipedia.org/wiki/Dalmatiner#Haltung
vll. kam der Hund ja auch schon, bevor Herrchen Läufer wurde......oder Herrchen dachte: Wäre eine coole Art den Hund auszulasten....

Re: Hundeattcken - was tun?

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Eifelkater hat geschrieben: 02.05.2023, 15:46
Santander hat geschrieben: 02.05.2023, 13:02
Hefeteilchen hat geschrieben: 02.05.2023, 10:54


Aktiver Mensch möchte oder "braucht" einen genauso aktiven Hund.
Schon klar, aber wäre nicht dann für einen Läufer so etwas besser geeignet? (Beispiel)

"Der Dalmatiner wurde auf Ausdauer gezüchtet; seine Aufgabe war es, zum Schutz gegen Räuber, fremde Hunde oder Wildtiere neben Kutschen herzulaufen. Dementsprechend fühlt er sich bei weiten Laufstrecken wohl..."

https://de.wikipedia.org/wiki/Dalmatiner#Haltung
vll. kam der Hund ja auch schon, bevor Herrchen Läufer wurde......oder Herrchen dachte: Wäre eine coole Art den Hund auszulasten....
Ich verstehe nicht wo das Problem liegt ... :nee:

Ob ein Hund für den Laufsport geeignet ist hängt von vielen Faktoren ab, grundsätzlich sind die meisten Hütehunderassen auch sehr ausdauernd.
Das Problem bei bestimmten Hunderassen ist halt, dass sie ursprünglich als Arbeitshunde gezüchtet wurden und dem entsprechend gelehrig, strebsam und bewegungsaktiv sind.
Wenn ein solcher Hund unterfordert ist, wird er schnell zum "Problemhund" erklärt - wobei das Problem meist sein Besitzer ist.

Ein Hütehund, der nur 3-4x/Woche mit seinem Besitzer Laufen geht, ist an den übrigen 3-4 Tagen in der Woche unterfordert und sucht sich selbst eine Aufgabe.
Diese selbstgesuchte Aufgabe liegt dann nicht selten, genetisch bedingt, in das Bewachen und zusammenhalten seiner Menschen... - nicht selten zu derem Leidwesen :hihi:
Diese unterforderden Gebrauchshunde werden dann auch schnell aggressiv fremden Menschen gegenüber oder unberechenbar in ungewohnten Situationen.
Von daher sind auch Hütehunde meist besonders gute Ausdauersportler und wenn sie körperlich wie auch geistig ausgelastet sind, dann sind Hütehunde sehr entspannte und umgängliche Fellnasen.

Wer sich ein Hund anschafft sollte immer vorher überlegen
1. Welche Rasse oder Mischling?
2. Mit dem Züchter sprechen, welche Anforderungen seine Hunde stellen und ob man dem in den nächsten 15 - 20 jahren entsprechen kann!

Zum Problem der Hundeattacken wurde bereits vieles richtiges und wichtiges geschrieben.
Bei freilaufenden Hunden suche ich immer den Kontakt zu seinem Besitzer, meistens reicht schon ein Blick und ein freundlicher Gruß und die Hunde werden zurück gerufen.

Für den Notfall empfehle ich kleine Taschenalarme.
Diese sehen aus wie kleine Sprühdosen und verbreiten bei Benutzung ein schrillen Alarmton von bis zu 120 dezibel.
Diese Taschenalarme gibt es auch elektrisch - aber meistens sind bei längerem nicht gebrauch die Batterien leer.
Alle gesunden Hunde flüchten vor dem Lärm und auch ihre Besitzer handeln bei diesem Lärm recht schnell.

Vor der Benutzung von Reizgas oder Pfefferspray rate ich zur eigenen Sicherheit ab.
1. kann der Wind ungünstig stehen und man bekommt mehr ab als der Hund
2. kann der Hund durch den plötzlichen Schmerz in seinen Augen und Nase in Panik geraten und besonders aggressiv reagieren.
Wichtig ist aber auch die Hundehalter, die ihre verhaltensgestörten Hunde freilaufen lassen, immer anzuzeigen!
Zum einen schützt man so andere Menschen vor deren Hunden, zum anderen kann das Ordnungsamt diese Hunde beschlagnahmen und die Hunde haben die Chance auf ein neues Zuhause in artgerechter Haltung.

Re: Hundeattcken - was tun?

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klnonni hat geschrieben: 03.05.2023, 06:50 wobei das Problem meist sein Besitzer ist.
Falsch. Das Problem ist IMMER der Besitzer. Dieser kann nämlich steuern, wo sich sein Hund aufhält, wie nahe er anderen Menschen kommt, ob er Leine/Maulkorb oder was auch immer trägt usw. usw. usw.
Für den Notfall empfehle ich kleine Taschenalarme.
Nette Idee. Kann aber auch nach hinten losgehen, Hörschäden sind oft dauerhaft (sowohl bei Mensch als auch bei Tier). 120 dB sind eine Menge und wehe man ist zu dicht am Ohr...
Wichtig ist aber auch die Hundehalter, die ihre verhaltensgestörten Hunde freilaufen lassen, immer anzuzeigen!
Ernsthaft? Dafür ist mir meine Zeit zu schade und Leute, die das konsequent machen laufen irgendwann eh Ordnungsamt oder Polizei in die Arme...
Runalyze-Profil
Mein Lauftagebuch "Ausgerechnet ich laufe"
PBs: 10k: 44:27 (3/18), HM: 1:34:25 (4/23), M: 3:30:35 (04/19) Ultra: 72,3km in 7:28h (12/19), 110km in 24h (6/19)

Re: Hundeattcken - was tun?

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ruca hat geschrieben: 03.05.2023, 08:01
klnonni hat geschrieben: 03.05.2023, 06:50 wobei das Problem meist sein Besitzer ist.
Falsch. Das Problem ist IMMER der Besitzer. Dieser kann nämlich steuern, wo sich sein Hund aufhält, wie nahe er anderen Menschen kommt, ob er Leine/Maulkorb oder was auch immer trägt usw. usw. usw.
Für den Notfall empfehle ich kleine Taschenalarme.
Nette Idee. Kann aber auch nach hinten losgehen, Hörschäden sind oft dauerhaft (sowohl bei Mensch als auch bei Tier). 120 dB sind eine Menge und wehe man ist zu dicht am Ohr...
Wichtig ist aber auch die Hundehalter, die ihre verhaltensgestörten Hunde freilaufen lassen, immer anzuzeigen!
Ernsthaft? Dafür ist mir meine Zeit zu schade und Leute, die das konsequent machen laufen irgendwann eh Ordnungsamt oder Polizei in die Arme...
Natürlich ist der Hundebesitzer immer in der Pflicht und in der Haftung!
Das wollte ich auch gar nicht in Abrede stellen. Aber normalerweise sind Hunde sozialisiert und stellen keine Gefahr für ihre Umwelt dar.
Dank jahrtausender langer Domestizierung durch uns Menschen, sieht ein Hund den Menschen weder als eine Gefahr noch als eine Beute an. Ein Hund der aggressiv Menschen gegenüber wird, ist entweder krank (selten) oder wird falsch gehalten (oft).
Selbst ein unerzogener Hund wird keinem Menschen was zu leide tun - es sei den er wird provoziert und nicht artgerecht gehalten.

Was den Alarm angeht, wenn ein Hund versuchen sollte mich anzugreifen, dann ist es mir erlaubt mich auf jede angemessene Art zu verteidigen. Auf das Gehör des Köders brauche ich im ernstfall keine Rücksicht zu nehmen.

Was das Anzeigen von aggressiven freilaufenden Hunden angeht, so kommt es ja zum Glück selten vor, dass wirklich eine ernste Gefahr von einem Hund ausgeht. Wenn aber ein Hund wirklich verhaltensgestört ist und sein Besitzer ebendso verantwortungslos, so mache ich mit meinem Smartphone ein Foto vom Hundebesitzer und Hund und eine entsprechende App übermittelt automatisch das Foto mit GPS-Daten an die zuständige Ordnungsbehörde.
Es gibt mehrere solcher Apps mit der man unter anderem auch illegale Müllentsorgung melden kann - einfach mal googeln.
Das Foto dauert nur wenige Sekunden und später kann man noch ein kurzen Text dem Foto nach schicken.

Ich musste erst zweimal ein Hundebesitzer anzeigen und beide male über unsere regionale App des Landkreises.
Durch die GPS-Daten wusste das Ordnungsamt wo sie öfters streife laufen müssen und hatte dann nach wenigen Wochen auch den/die Hundebesitzer ausfindig machen können.
Dann habe ich nochmals kurz im Amt eine Zeugenaussage machen müssen.
In einem Fall hat der Hund nun zusätzlich zum Leinenzwang auch noch die Pflicht einen Maulkorb zu tragen.
Im Zweitenfall wurde dem Hundebesitzer der "Problemhund" abgenommen und wie ich erfahren durfte ist der Hund eingeschläfert worden.
Alle diese Hunde waren schon mehrfach unangenehm aufgefallen und der Ordnungsbehörde bekannt.
Das Problem ist halt, das Amt wird nur tätig wenn es auch wirklich eine Anzeige gibt und daran scheitert es meistens, weil die Opfer meist nur meckern, solange nichts schweres passiert.
Ganz ehrlich, das ganze hat mir nur wenige Minuten Zeit gekostet aber vielleicht weiteres Unheil verhindert.
Nicht nur meckern sondern auch selbst handeln !


Nun bin ich ja meist selbst mit meiner Hündin unterwegs und die meisten Probleme klärt sie für mich :hihi:

Re: Hundeattcken - was tun?

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Tastet bei wikipedia.org den Buchstaben "V" ein. Unter den dann bereits angezeigten 10 Begriffen befinden sich "Vietnam War" und "Vladimir Putin". Da wurden und werden aktuell Hunde von der Leine gelassen. Da rufe ich am Strand von Usedom zwischen 2 Orten doch nicht die Polizei, weil mich der Hund einer Frau gebissen hat. Ein mobiles Telefon hatte ich auch nicht zur Hand. Natürlich habe ich ihr einen Vortrag gehalten. Und als ich damit zugange war, habe ich rein zufällig einen rosa Träger im Halsausschnitt ihrer Bluse gesehen.

"Ääääääh".

Weiß nicht mehr genau, ob ich ihn nur gerne gesehen hätte - ist aber (glaube ich) egal.

Bitte keine Fragen in die Richtung ".... und wenn es nun ein Mann gewesen wäre".

Knippi (die meisten Narben an seiner körperlichen Erscheinung zeugen von gelegentlichen Unkonzentriertheiten und länger anhaltenden Blödheiten)

Re: Hundeattcken - was tun?

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Meine Erfahrung ist, dass mal viel durch Körperhaltung und Gestik erreichen kann. Für mich funktioniert es gut, wenn ich beim Laufen keine Panik zeige, normal weiter laufe und dem Hund mit einer klaren abweisenden Handbewegung und einem Geräusch klarmache, dass ich grenzüberschreitendes Verhalten nicht wünsche. Die meisten Tiere verstehen das und weichen dann zurück. Wichtig: Dem Tier nicht direkt in die Augen schauen.

Mir hat es geholfen, dass ich gemeinsam mit meinem 9jährigen Sohn eine zeiltang gemeinesam mit mir auf Youtube Hundetrainer-Videos geschaut habe (Andreas Ohligschläger & Co.), das hilft tatsächlich beim Verständnis des Verhaltens weiter. :-)

Re: Hundeattcken - was tun?

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yoshi005 hat geschrieben: 03.05.2023, 09:31 Meine Erfahrung ist, dass mal viel durch Körperhaltung und Gestik erreichen kann. ..
Keine Frage, wer sich mit Hunden und ihrer Körpersprache auskennt hat natürlich gewisse Vorteile.

Aber im Grunde sind immer die Hundehalter in der Verantwortung.
Kein Mensch ist verpflictet sich mit Hunden zu beschäftigen, wenn er es nicht selber will.

Ich als Hundehalter muss mein Hund immer unter Kontrolle haben.
Auch wenn mein Hund "nur spielen" oder "nur schnuppern will" - solche übergriffe habe ich meinem Hund abzuerziehen oder ihn ständig an der Leine unter Kontrolle zu haben.

Niemand muss sich von einem fremden Hund beschnuppern, anspringen oder bedrohen lassen!

Es würde auch niemand auf die Idee kommen das begrapschen von Personen durch fremde Männer und Frauen, damit zu entschuldigen, dass diese nur spielen wollten ...


Aber natürlich kann auch ein gut erzogener Hund mal überreagieren, dann muss aber der Besitzer sofort einschreiten!

Meine freilaufende Hündin hatte bei einem unserer gemeinsamen Läufe, an einer Wegeskreuzung im Wald, sich auf einmal einige Meter vor mir, sich schützend vor mich gestellt und einer uns kreuzenden unbekannten jungen Frau deutlich gedroht und gebellt.
Natürlich hatte sich die junge Frau furchtbar erschrocken.
Das war mir sehr peinlich und ich habe meine Hündin sofort bei Fuß gerufen, sie Platz machen lassen und mich bei der Frau mehrfach entschuldigt - sowas hatte meine Hündin noch nie vorher gemacht.

Fazit:
Irgendwas hatte meine Hündin an der Frau gestört - vermutlich ihr Geruch!?
Aber obwohl meine Hündin offenbar für mich eine Gefahr in der jungen Frau gesehen hatte, blieb es bei meiner Hündin bei ihrer Drohgebärde - zumindest solange die Frau ihren Abstand zu uns einhielt.
Die zweite Lehre die ich aus der Situation gezogen habe war, selbst in dieser Ausnahmesituation vertraute meine Hündin mir und hörte auf meine Kommandos - ich hatte sie auch in dieser wirklich brenzligen Situation unter Kontrolle.

Leider gibt es aber viele Hunde, die genau dieses Vetrauen nicht in ihren Besitzer haben und glauben selbst entscheiden zu müssen wie sie zum Schutze ihres Besitzers tätig werden müssen.
In solchen Situationen hilft es dem "Opfer" auch nicht noch soviele Hunde-Videos gesehen zu haben - der Hundehalter ist in der Pflicht andere vor dem Verhalten seines Hundes zu schützen.
Hunde reagieren nicht immer nach menschlicher Logik und gehören im Zweifel an der Leine!

Ich weiß bis heute nicht warum meine Hündin damals so ausgerastet war.
In den letzten 7 Jahren gab es noch zwei ähnliche Vorfälle wo meine Hündin plötzlich unerklärlich aggressiv auf junge Frauen reagierte - immer konnten wir sie auf Befehl "ruhigstellen".
Die beiden anderen Fälle sind zwei Freundinnen meiner Tochter, wenn diese uns besuchen kommen, müssen wir vorher unsere Hündin auf ihre Decke in die Wohnungsecke schicken - sie reagiert noch immer auf diese beiden Mädchen, als ob sie der Teufel persönlich wären :peinlich:
ABER SIE HÖRT AUF UNSEREM BEFEHL UND LÄSST DIE MÄDCHEN GEWÄHREN - wenn auch mit einem ständigem knurren.

Re: Hundeattcken - was tun?

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klnonni hat geschrieben: 03.05.2023, 06:50 Ein Hütehund, der nur 3-4x/Woche mit seinem Besitzer Laufen geht, ist an den übrigen 3-4 Tagen in der Woche unterfordert und sucht sich selbst eine Aufgabe. Diese selbstgesuchte Aufgabe liegt dann nicht selten, genetisch bedingt,
Diese unterforderden Gebrauchshunde werden dann auch schnell aggressiv fremden Menschen gegenüber oder unberechenbar in ungewohnten Situationen. Von daher sind auch Hütehunde meist besonders gute Ausdauersportler und wenn sie körperlich wie auch geistig ausgelastet sind, dann sind Hütehunde sehr entspannte und umgängliche Fellnasen.
Das ist leider schlicht... quatsch. :wink:

Die Genetik des Hundes ist nur die Voraussetzung dass der Mensch bestimmte Rassen dazu auserkoren hat sie für eine bestimmte Verwendung zu züchten. Wenn der Halter eines Hütehundes (Schäferhund, Bordercollie etc.) das von @Eifelkater beschriebene hüten bei einem bestimmten Menschen durchgehen lässt, dann liegt vielleicht sogar eine Absicht dahinter?! :wink: Hütehunde müssen nicht stärker "ausgelastet" werden als andere Hunde die nicht als solche bezeichnet werden. Das hüten an sich ist ein vom Menschen umgeformter Jagdtrieb, den Hunde mal mehr und mal weniger ausgeprägt in sich tragen. Und noch etwas zur "Auslastung": bei einem Hütehund muss der Halter sowohl beim Hundesport oder normalen spielen auf der Wiese aufmerksam sein, weil die Biester kein Ende kennen und über ihre körperlichen Verhältnisse gehen können. Das Problem gibt es zuweilen auch bei Marathonläufern...

hardlooper hat geschrieben:Da rufe ich am Strand von Usedom zwischen 2 Orten doch nicht die Polizei, weil mich der Hund einer Frau gebissen hat.
Bist Du sicher dass das ein Hund und kein Affe war der Dich da gebissen hat? Ich frage für einen Freund! :P

Re: Hundeattcken - was tun?

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Hefeteilchen hat geschrieben: 03.05.2023, 11:22 Bist Du sicher dass das ein Hund und kein Affe war der Dich da gebissen hat?
Nein.
Selbst das Narbenmuster hinterlässt Zweifel. Tur mir leid für Deinen Freund.

Knippi

NB
Pardon, es war zwischen Graal-Müritz und Markgrafenheide. Du ahnst es: altersbedingtes Frontalhirnsyndrom.
Zuletzt geändert von hardlooper am 03.05.2023, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Hundeattcken - was tun?

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Hefeteilchen hat geschrieben: 03.05.2023, 12:03 Hast Du sein Gesicht gesehen? Der Usedommakacken wird von hinten schon mal mit Yorkis verwechselt...
Von hinten? Es wird ja immer wieder behauptet, dass es einen Januskopf-Affen gibt. Selbst wenn, auf Usedom?
Sorry wegen des Nachtrags. Ich habe ihn geschrieben, bevor ich das von Dir über den Makacken gelesen habe.

Ma kacken war ich auch, aber auf dem Hinweg in den Dünen.

Knippi
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