Ich bin heute zufällig über die Geschichte von Kip Litton gestolpert. Wer es nachlesen möchte (auf Englisch):
Is Kip Litton a Marathon Fraud? : The New Yorker
Es lohnt sich wirklich.
Kip Litton (um die 50) ist ein amerikanischer Zahnarzt und Marathonläufer, der sich vorgenommen hat in den 50 US Bundesstaaten jeweils einen Marathon unter 3 Stunden zu laufen und dabei für einen guten Zweck zu sammeln. Die US Läufergemeinschaft wurde auf den Herren aufmerksam, nachdem er plötzlich in seinen Rennen regelmäßig in seiner Altersklasse Podiumsplätze holte, ohne das sich die Läufer hinter ihm daran erinnern konnten überhaupt von ihm überholt worden zu sein. Nach seinen Chipzeiten startet Litton nämlich immer am Ende des Feldes, holt die vor ihm laufenden Läufer seiner Klasse ein und schafft dabei regelmäßige massive negative Splits. Auffällig dabei war, dass es fast immer nur Bilder von ihm am Start und am Ziel gibt und er im Ziel andere Kleidung trägt. Er selber streitet vehement ab zu betrügen.
Die Krönung war jedoch der West Wyoming Marathon, den er laut seiner und der offiziellen Seite gewann. Das Rennen wurde nur von 29 Läufern bestritten. Es gab keine Fotos und nur eine Ergebnissliste auf der offiziellen Seite. Es stellte sich heraus, dass er diesen Lauf erfunden hatte und er niemals stattfand. Die Mittläufer waren erfunden, die Seite selbst gemacht und sogar mehrere Berichte wurden selber verfasst.
Was treibt so jemanden an? Läuft man einen Marathon, soweit man nicht absoluter Topläufer ist, nicht eigentlich hauptsächlich gegen sich selbst? Was hat er davon sich selbst zu betrügen?
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Manch eine(r) fällt aus allen Wolken, wenn ihr/Ihm gesteckt wird, dass sie/er betrogen wird. Unter Umstanden wird ihm dieser Schock erspart bleiben. Und sonst: was soll man von jemandem erwarten, der Kip gerufen wirdelwoody hat geschrieben: Was hat er davon sich selbst zu betrügen?

Knippi
Die Stones sind wir selber.