Hallo zusammen!
Diagnose Darmkrebs... Bei mir wurde ein Tumor zwischen dem Dünn- und Dickdarm entfernt. Die OP war vor zwei Monaten. Leider war es ein bösartiger Tumor und eine Chemotherapie wurde nötig. Ich habe jetzt zwei (von 12) Zyklen hinter mir. Die Behandlung erfolgt 14tägig und bisher vertrage ich sie recht gut. Aus ärztlicher Sicht bestehen momentan keine Bedenken, in etwa einem Monat wieder mit leichtem Lauftraining anzufangen. Kann mir jemand aus eigener Erfahrung berichten, was gut ist und was nicht? Grundsätzlich kann ich es kaum erwarten, die Schuhe wieder anzuziehen. Aber ich möchte mir auch nicht zu viel zumuten und bin für jeden Tipp dankbar.
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Hallo, kann Dir im Bezug aufs Laufen nichts sagen, aber ein Buch empfehle ich Dir "Krebs? Die Kilian Methode!" gibt es um die 15Euro bei Amazon.
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Hallo Heike,
also ich kenne jemanden, der seine Dr-Arbeit über das Thema Fatigue = mögliche gruselige never-ending Müdigkeit unter bzw. nach Chemotherapie geschrieben hat, und ein Fazit seiner (und nicht nur seiner) Arbeit war, dass körperliche Bewegung wohl die wichtigste Prophylaxemaßnahme ist.
Deshalb (da ja dein Therapeutenteam auch nicht abrät): mach langsam und mit Gefühl, aber mach es
Mut und Erfolg in diesem "neuen" Leben wünscht dir
speenga
PS: zum Glück ist nicht jede Chemotherapie gleich schlimm
also ich kenne jemanden, der seine Dr-Arbeit über das Thema Fatigue = mögliche gruselige never-ending Müdigkeit unter bzw. nach Chemotherapie geschrieben hat, und ein Fazit seiner (und nicht nur seiner) Arbeit war, dass körperliche Bewegung wohl die wichtigste Prophylaxemaßnahme ist.
Deshalb (da ja dein Therapeutenteam auch nicht abrät): mach langsam und mit Gefühl, aber mach es

Mut und Erfolg in diesem "neuen" Leben wünscht dir
speenga
PS: zum Glück ist nicht jede Chemotherapie gleich schlimm

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Irgendwo habe ich mal einen Fernsehbericht gesehen über eine Patientengruppe, die während der Chemo lief bzw. walkte. Die Teilnehmer sagten alle, es täte ihnen sehr gut, auch vom Psychischen her. Wichtig ist sicher, dass man den Grad an Bewegung und Anstrengung rausfindet, der einem gut tut und nicht noch versucht, Leistung zu bringen, aber so bist du bestimmt nicht "gestrickt".
Alles Gute und viel, viel Erfolg bei der Therapie!
Alles Gute und viel, viel Erfolg bei der Therapie!
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Hallo Heike,
es gibt ja sogar den Begriff "Onkosport", der sich speziell mit den positiven Wirkungen von (Ausdauer)Sport auf Krebstherapie und -prophylaxe beschäftigt. Laut eines Büchleins, das ich besitze (Onko Walking, von 2009 im Weingärtner Verlag), soll man regelmäßig, aber immer im aeroben Bereich trainieren,um sich nicht auszupowern. Dann werde man die "Fatigue" am besten überwinden. Ich kenne übrigens ein ähnliches Gefühl, das ich auf Grund meines Diabetes habe/hatte.Mit Sport blase ich das weg. Allerdings muß ich nicht Rücksicht auf mich nehmen und kann voll durchpowern (bei allen Sportarten). Da fällt mir für Dich ein: Schwimmen müßte auch ziemlich ideal sein.
es gibt ja sogar den Begriff "Onkosport", der sich speziell mit den positiven Wirkungen von (Ausdauer)Sport auf Krebstherapie und -prophylaxe beschäftigt. Laut eines Büchleins, das ich besitze (Onko Walking, von 2009 im Weingärtner Verlag), soll man regelmäßig, aber immer im aeroben Bereich trainieren,um sich nicht auszupowern. Dann werde man die "Fatigue" am besten überwinden. Ich kenne übrigens ein ähnliches Gefühl, das ich auf Grund meines Diabetes habe/hatte.Mit Sport blase ich das weg. Allerdings muß ich nicht Rücksicht auf mich nehmen und kann voll durchpowern (bei allen Sportarten). Da fällt mir für Dich ein: Schwimmen müßte auch ziemlich ideal sein.
Gruß vom NordicNeuling
Laufen während der Chemotherapie
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Liebe Heike165,
ich kann Dich nur ermuntern, auch während der Chemotherapie zu laufen oder ein Lauftraining zu beginnen, natürlich im Rahmen Deiner Möglichkeiten, 20 - 30 km Wochenumfang mit 10 km/h sind machbar. Gehen und Laufen im Wechsel sind am Anfang empfehlenswert, man nennt das glaube ich "Intervalltraining". Den ersten Tag nach der Chemo würde ich noch pausieren und am zweiten Tag vieleicht 5 - 7 km laufen. Du wirst die Beobachtung machen, dass es Dir nach dem Laufen deutlich besser geht als davor.
Aber Vorsicht: einige Chemotherapeutica können das Herz angreifen, ärztliche Rücksprache ist dringend erforderlich. Leider vertreten viele Mediziner noch die Ansicht, man müsse sich in Deiner Situation schonen. Das ist mittlerweile überholt.
In aktuellen Studien werden die Auswirkungen von Sport bei (Brustkrebs-)Patientinnen, die eine Chemotherapie erhalten, untersucht. Regelmäßige körperliche Aktivität führt bei diesen Patientinnen zu einer deutlichen Zunahme der Leistungsfähigkeit, eine Reduktion der Beschwerden und eine Verbesserung der Lebensqualität. Offensichtlich ist körperliche Aktivität für Brustkrebspatientinnen mindestens genauso segensreich wie bei Gesunden. (Ratgeber Krebs Brustkrebs Ausdauersport Sport Chemotherapie Rezidiv Karzinom Dr. Fernando Dimeo Laufen Walking Jogging Marathon, Zitat Dr. Fernando Dimeo)
Zum Abschluß zitiere ich noch einen Krebspatienten in einer ähnlichen Situation:
Hallo,
ich möchte mich kurz vorstellen und meine Geschichte erzählen. Natürlich möchte ich auch jenen Mut machen, die vor ihrer Krankheit nicht kapitulieren und kämpfen möchten. Mir hat der Sport geholfen, die Strapazen der Chemotherapie besser zu überstehen. Der Sport verleiht mir Kraft und Zuversicht, auch die kommenden Herausforderungen zu meistern.
Ich bin 44 Jahre alt und leider Krebspatient (Diffus-großzelliges B-Zell NHL, Stadium I-II, IPI-Score 0= low risk). Ich achte auf gesunde Ernährung, bin nicht übergewichtig und war in der Vergangenheit kaum krankheitsanfällig.
Nach der Diagnose war ich nicht nur wie gelähmt, irgendwann fing ich an, wegen der (erzwungenen) Untätigkeit buchstäblich die Wände hoch zu laufen. Vor meiner Erkrankung habe ich zeitweise bis zu 70 Stunden in der Woche gearbeitet. Danach habe ich mich gefühlt, als sei ich ein Sportwagen, der gezwungen ist, permanent mit Tempo 30 zu fahren. Grund genug, mich mit dem Thema Sport zu befassen:
Mit Beginn der Chemotherapie (6 x R-CHOP 21), 20.9.2010 bis 3.1.2011, habe ich mit dem Joggen begonnen und war in relativ kurzer Zeit bei 25 - 35 km pro Woche in einem Tempo von 10 km/h (6 min/km), mal schneller, mal etwas langsamer. Das Training tut mir gut, meine Fitneß hat sich deutlich gesteigert. Meine Blutwerte sind fast die eines Gesunden, die Leukozytenzahl ist bisher nicht unter 2400 abgesunken, lag meistens zwischen 3000 und 3500. 10 Tage nach der 6. und letzten Chemo: Leukozyten: 3100, Hb-Wert: 12,6 g/dl.
Nebenwirkungen der Chemotherapie habe ich kaum wahrgenommen. Auch subjektiv fühle ich mich wie ein Gesunder, nur daß ich nicht ganz so belastbar bin. Seit November absolviere ich ein leichtes Fitneßtraining (Rückenzirkel) und bin jetzt bei einem Gewicht von durchschnittlich 25 kg angelangt. Der Sport macht mir Spaß, ich freue mich auf das Training und zwinge mich nur selten dazu, etwa 48 Stunden nach einem Kurs Chemotherapie. Dann muß ich mich aufraffen, nach dem Sport geht es mir in der Regel aber deutlich besser als davor.
Es ist die Kunst dabei, auf seinen Körper zu hören und an einem schlechten Tag nur 5 km, statt 10 km oder gar nicht zu laufen. Bisher, glaube ich, ist mir das gut gelungen.
Nun ist die Zeit der Chemotherapie überstanden, der Krebs hat sich zunächst einmal zurückgebildet und ich hoffe, das bleibt so. Dennoch frage ich mich manchmal, ob mein selbst gewähltes intensives Sportprogramm, das wohl nur einige Krebspatienten in der Form bewältigen können, gut und richtig ist. Mein Onkologe hat keine Bedenken, hat mir allerdings davon abgeraten, bei meiner sportlichen Betätigung zu früh mit intensiven Trainingseinheiten wie Intervalltraining zu beginnen, die zu einem Puls von über 180 führen, da die aggressive Chemotherapie häufig auch das Herz angreift. Mein sportliches Ziel ist es, ab Mai intensiver zu trainieren und im Oktober 2011 einen Marathonlauf in einem entspannten Tempo zu laufen.
Mir ist es trotz der aggressiven Chemotherapie vergleichsweise gut gegangen, auch wenn ich nicht von einem Spaziergang sprechen möchte. Habe ich einfach nur Glück gehabt, oder liegt es am Sport?
Wer hat ähnliche Erfahrungen gesammelt, leider gibt es zum Thema intensiveres Ausdauertraining während der Chemotherapie und danach nur wenig Literatur, es laufen zur Zeit allerdings Studien in Berlin und Heidelberg (unter Federführung von Dr. Dimeo, bzw. Dr Wiskemann).
Vielleicht kann ich Dir mit meinem Schreiben Mut machen, lass Dich nicht unterkriegen!
Gruß
Simba1966
ich kann Dich nur ermuntern, auch während der Chemotherapie zu laufen oder ein Lauftraining zu beginnen, natürlich im Rahmen Deiner Möglichkeiten, 20 - 30 km Wochenumfang mit 10 km/h sind machbar. Gehen und Laufen im Wechsel sind am Anfang empfehlenswert, man nennt das glaube ich "Intervalltraining". Den ersten Tag nach der Chemo würde ich noch pausieren und am zweiten Tag vieleicht 5 - 7 km laufen. Du wirst die Beobachtung machen, dass es Dir nach dem Laufen deutlich besser geht als davor.
Aber Vorsicht: einige Chemotherapeutica können das Herz angreifen, ärztliche Rücksprache ist dringend erforderlich. Leider vertreten viele Mediziner noch die Ansicht, man müsse sich in Deiner Situation schonen. Das ist mittlerweile überholt.
In aktuellen Studien werden die Auswirkungen von Sport bei (Brustkrebs-)Patientinnen, die eine Chemotherapie erhalten, untersucht. Regelmäßige körperliche Aktivität führt bei diesen Patientinnen zu einer deutlichen Zunahme der Leistungsfähigkeit, eine Reduktion der Beschwerden und eine Verbesserung der Lebensqualität. Offensichtlich ist körperliche Aktivität für Brustkrebspatientinnen mindestens genauso segensreich wie bei Gesunden. (Ratgeber Krebs Brustkrebs Ausdauersport Sport Chemotherapie Rezidiv Karzinom Dr. Fernando Dimeo Laufen Walking Jogging Marathon, Zitat Dr. Fernando Dimeo)
Zum Abschluß zitiere ich noch einen Krebspatienten in einer ähnlichen Situation:
Hallo,
ich möchte mich kurz vorstellen und meine Geschichte erzählen. Natürlich möchte ich auch jenen Mut machen, die vor ihrer Krankheit nicht kapitulieren und kämpfen möchten. Mir hat der Sport geholfen, die Strapazen der Chemotherapie besser zu überstehen. Der Sport verleiht mir Kraft und Zuversicht, auch die kommenden Herausforderungen zu meistern.
Ich bin 44 Jahre alt und leider Krebspatient (Diffus-großzelliges B-Zell NHL, Stadium I-II, IPI-Score 0= low risk). Ich achte auf gesunde Ernährung, bin nicht übergewichtig und war in der Vergangenheit kaum krankheitsanfällig.
Nach der Diagnose war ich nicht nur wie gelähmt, irgendwann fing ich an, wegen der (erzwungenen) Untätigkeit buchstäblich die Wände hoch zu laufen. Vor meiner Erkrankung habe ich zeitweise bis zu 70 Stunden in der Woche gearbeitet. Danach habe ich mich gefühlt, als sei ich ein Sportwagen, der gezwungen ist, permanent mit Tempo 30 zu fahren. Grund genug, mich mit dem Thema Sport zu befassen:
Mit Beginn der Chemotherapie (6 x R-CHOP 21), 20.9.2010 bis 3.1.2011, habe ich mit dem Joggen begonnen und war in relativ kurzer Zeit bei 25 - 35 km pro Woche in einem Tempo von 10 km/h (6 min/km), mal schneller, mal etwas langsamer. Das Training tut mir gut, meine Fitneß hat sich deutlich gesteigert. Meine Blutwerte sind fast die eines Gesunden, die Leukozytenzahl ist bisher nicht unter 2400 abgesunken, lag meistens zwischen 3000 und 3500. 10 Tage nach der 6. und letzten Chemo: Leukozyten: 3100, Hb-Wert: 12,6 g/dl.
Nebenwirkungen der Chemotherapie habe ich kaum wahrgenommen. Auch subjektiv fühle ich mich wie ein Gesunder, nur daß ich nicht ganz so belastbar bin. Seit November absolviere ich ein leichtes Fitneßtraining (Rückenzirkel) und bin jetzt bei einem Gewicht von durchschnittlich 25 kg angelangt. Der Sport macht mir Spaß, ich freue mich auf das Training und zwinge mich nur selten dazu, etwa 48 Stunden nach einem Kurs Chemotherapie. Dann muß ich mich aufraffen, nach dem Sport geht es mir in der Regel aber deutlich besser als davor.
Es ist die Kunst dabei, auf seinen Körper zu hören und an einem schlechten Tag nur 5 km, statt 10 km oder gar nicht zu laufen. Bisher, glaube ich, ist mir das gut gelungen.
Nun ist die Zeit der Chemotherapie überstanden, der Krebs hat sich zunächst einmal zurückgebildet und ich hoffe, das bleibt so. Dennoch frage ich mich manchmal, ob mein selbst gewähltes intensives Sportprogramm, das wohl nur einige Krebspatienten in der Form bewältigen können, gut und richtig ist. Mein Onkologe hat keine Bedenken, hat mir allerdings davon abgeraten, bei meiner sportlichen Betätigung zu früh mit intensiven Trainingseinheiten wie Intervalltraining zu beginnen, die zu einem Puls von über 180 führen, da die aggressive Chemotherapie häufig auch das Herz angreift. Mein sportliches Ziel ist es, ab Mai intensiver zu trainieren und im Oktober 2011 einen Marathonlauf in einem entspannten Tempo zu laufen.
Mir ist es trotz der aggressiven Chemotherapie vergleichsweise gut gegangen, auch wenn ich nicht von einem Spaziergang sprechen möchte. Habe ich einfach nur Glück gehabt, oder liegt es am Sport?
Wer hat ähnliche Erfahrungen gesammelt, leider gibt es zum Thema intensiveres Ausdauertraining während der Chemotherapie und danach nur wenig Literatur, es laufen zur Zeit allerdings Studien in Berlin und Heidelberg (unter Federführung von Dr. Dimeo, bzw. Dr Wiskemann).
Vielleicht kann ich Dir mit meinem Schreiben Mut machen, lass Dich nicht unterkriegen!
Gruß
Simba1966
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Hallo Heike,
ich habe deine Frage leider erst jetzt gelesen. Hoffentlich hast du die Chemotherapie gut hinter dich gebracht und es geht dir gut!
Ich hatte voriges Jahr Brustkrebs und befallene Lymphknoten und bekam nach der OP 8 Zyklen Chemo und 25 Bestrahlungen.
Ich bin während der Therapien 3x wöchentlich je 5 km laufen gewesen, zwar nur ganz langsam, habe auf meinen Körper gehört,
aber immerhin. Ich bin überzeugt, daß ich mit Sport die Behandlungen besser vertragen habe. 4 Monate nach Behandlungsende
habe ich bei einem Laufbewerb den 3. Platz in meiner Altersklasse geschafft und war überglücklich !!!
Also nur nicht unterkriegen lassen, liebe Grüße Barbara
ich habe deine Frage leider erst jetzt gelesen. Hoffentlich hast du die Chemotherapie gut hinter dich gebracht und es geht dir gut!
Ich hatte voriges Jahr Brustkrebs und befallene Lymphknoten und bekam nach der OP 8 Zyklen Chemo und 25 Bestrahlungen.
Ich bin während der Therapien 3x wöchentlich je 5 km laufen gewesen, zwar nur ganz langsam, habe auf meinen Körper gehört,
aber immerhin. Ich bin überzeugt, daß ich mit Sport die Behandlungen besser vertragen habe. 4 Monate nach Behandlungsende
habe ich bei einem Laufbewerb den 3. Platz in meiner Altersklasse geschafft und war überglücklich !!!
Also nur nicht unterkriegen lassen, liebe Grüße Barbara