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Langsamer Dauerlauf im Trainingsplan - warum? - verträgt sich nicht mit meinem Ego

Langsamer Dauerlauf im Trainingsplan - warum? - verträgt sich nicht mit meinem Ego

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Hallo zusammen,

eine vielleicht nicht für alle nachvollziehbare Angelegenheit...sorry langer Text...

Kann mir jemand bitte fundiert begründen, warum / wieweit der überall im ambitionierten Trainingsplan zu findende langsame Dauerlauf wichtig ist?

Vorgeschichte:
Nach Kreuzbandriss 2010, Ausstieg aus dem Fussballsport (Kreisliga bis Bezirksliga) und fast halbes Jahr Sportpause hab ich mich mit "einfach so Laufen" wieder fit gemacht und Spass am Laufsport mit seinen vielen tollen positiven Nebeneffekten gefunden.
2012 durch durch Trainingsplan, sprich effizienteres Training, zumindest durch Tempoeinheiten, nochmals Leistungssteigerung errungen. Zeiten erreicht, die vor paar Jahren für mich undenkbar gewesen wären, 10 km in 00:38, Halbarathon in 01:23.
Nun bei der Planung / Laufziele 2013 hab ich sinniert, warum 2012 mein großes Ziel, die 3 Stunden-Grenze im Marathon nicht gefallen ist - der Hammer-Mann kam bei KM 34 obwohl Puls im unteren Bereich war - die pflichtbewusste Vorbereitung dafür hätte "locker" ausreichen sollen (2.500 Laufkilometer 2012).

Was ich bisher überhaupt nicht im Training hatte, ist der "lange Dauerlauf" (schon paar mal 30-35 km, aber fast im Wettkampftempo). Ich kann das irgendwie nicht, deutlich langsamer laufen als ich eigentlich könnte.

Warum nicht?
Mir taugt es irgendwie einfach, im meinem Park andere Läufer zu überholen - besonders z. B. meine Ex-Fussball-Kollegen im Vorbereitungslauf locker zu "überspurten" :hallo: oder andere, die sich equipment-technisch als "Profis" zeigen...
Oder im Fitness-Studio - ich versuche nicht einfach nur dünn auszusehen (67 Kilo bei 1,80), sondern durchtrainiert, da werd ich insgeheim von den Muskel-Protzen belächelt, wenn ich meine Mini-Gewichte auflege, ich zahle es dann heim, wenn ich dann aufs Laufband steige (eins in neulich "abgeraucht" wegen scheinbar sonst nicht gewohnter Überbelastung :teufel: )

Bitte nicht als arrogant interpretieren, eher im Gegenteil - irgendwie lechzt mein Ego mittlerweile schon bisschen nach Bewunderung, die mir z. B. Arbeitskollegen, die mich zufällig mal rumlaufen sehen oder die anerkennend kopfschüttelnden Leute im Fitness-Studio entgegenbringen...
Kommt vielleicht auch daher: Vor über zehn hatte ich mittelschwere Herzmuskelerkrankung wegen verschleppter Grippe, über ein Jahr gar keine Belastung, wegen Vernarbung musste / muss ich ca. 30% mehr als früher trainieren, um gleiche Fitness zu erreichen...

Daher ist mir passiert: Nachdem ich letzte Woche wegen Zielverfehlung 2012 wirklich lange langsam laufen wollte, wäre es geschehen (mich hat im Training seit 2010 noch NIE jemand überholt), ein schnellerer Läufer kam heran, auf gleicher Höhe hab ich dann angezogen und bin davon...wie bescheuert...
Bei mir ist vom Fussballtraining eingebrannt: Nur wenn du dich wirklich verausgabst, wirst du besser... Daher meine ich auch, wenn ich langsam laufe, gewöhnt sich Körper an geringe Belastung und verschlechtert die Kondition...(wohl auch bescheuert)

Also ich laufe zu 80% immer mit 14-15 km/h im Training. Ist es nicht genauso gut, an zwei Tagen jeweils eine Stunde so schnell zu laufen als nur einen Tag 2h lang langsam zu laufen?

Danke für psychologische Unterstützung (sich überholen lassen) und physiologische Begründungen für die Wirksamkeit eines langsamen Laufs.
PB:
5.000 Meter-------- 10/2014 --- 18:05 (Stadtlauf Landsberg)
10.000 Meter ------ 09/2014 --- 36:23 (Einstein-Marathon Ulm)
Halbmarathon ----- 10/2014 --- 01:21:53 (3 Länder Sparkasse Marathon Lindau-Bregenz)
Marathon ---------- 10/2012 --- 03:03:03 (München Marathon)
Triathlon Olymp.D. 06/2015 --- 02:16 (Lauingen)
Triathlon Mittel.D. 07/2015 --- 04:43 (Ulm, Half-Ironman)

http://www.robert-eichenseher.de

2
Hallo,

Du schreibst, langsam zu laufen verträgt sich nicht mit Deinem Ego! Immer voller Einsatz, ... OK.

Trotzdem hast Du ja erkannt, dass Du durch systematisches Training Deine 10'er Zeit bzw. die Zeit für den Halben deutlich verbessern konntest, aber beim Marathon ab km 34 fürchterlich eingebrochen bist. Und Du bist eingebrochen, obwohl Du doch einige Läufe über 30 km absolviert hast. :gruebel: Du sprichst von "pflichtbewuster Vorbereitung" aber Du hast keineswegs ausgewogen bzw. systematisch trainiert, wenn Du die lagen Läufe fast im Wettkampftempo abgerissen hast. Ein solches ausgewogenes Marathontraining, wie es die meisten bekannten Trainingspläne beinhalten, besteht nun mal aus schnellen Einheiten, Intervall-Training, TDL und auch langen Läufen. ca. 45 -60 sec./ km langsamer als MRT, jeweils orientiert an einer realistischen Marathon Zielzeit. Die langen Läufe im angegebenen Tempo (!!!) sind dabei ganz einfach wichtig, um auch den Stoffwechsel, Stichwort: Fettstoffwechsel (!), auf den Marathon vorzubereiten. Wenn Du immer nur Tempo läufst, kommt die notwendige Energie aus den gespeicherten Glykogenreserven und die reichen aber nur bis km 30 - 35, nicht jedoch für die komplette Distanz. Genau diese Erfahrung hast Du bei Deinem Marathon gemacht. :teufel:

Mit Deiner Halbmarathon PB von 1:23 sollte ein Marthon sub 3 drin sein, allerdings setzt das dann auch ein marathonspezifisches Training voraus. Dazu musst Du Dich dann in diesen 12 Wochen einfach durchringen, sonst wird es nichts mit der angepeilten Marathonzeit.Viele unterliegen ihrem inneren Schweinehund, weil sie sich einfach nicht zum Laufen aufraffen können. Du musst Dich gegen Dein Ego durchsetzen, d.h. wenn Du den langsamen langen Lauf machst musst Du auch das langsame Tempo beibehalten, egal wieviele Ex-Kumpels lächelnd vorbeilaufen. Lass sie laufen! Das ist Training und als Fußballer kennst Du die alte Weisheit von Adi Preisler: "Entscheidend is' auf'm Platz!" Das ist nun mal der Marathon und nicht die Runde im Park. Also, wenn es Dir gelingt, Dich zum systematischen Marathontraining zu zwingen, dann sollte das Ziel von 3 h auch erreichbar sein. :daumen:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Danke Rumlaeufer für die aufmerksame Analyse und wertvollen Tipps,
den Adi Preisler kannt ich noch gar nicht, das ist ein sehr gutes Motto!
PB:
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bobb77 hat geschrieben:Kann mir jemand bitte fundiert begründen, warum / wieweit der überall im ambitionierten Trainingsplan zu findende langsame Dauerlauf wichtig ist?

Was ich bisher überhaupt nicht im Training hatte, ist der "lange Dauerlauf" (schon paar mal 30-35 km, aber fast im Wettkampftempo). Ich kann das irgendwie nicht, deutlich langsamer laufen als ich eigentlich könnte.
Entscheidend ist, daß der Dauerlauf lang ist.
Wenn Du 35km im training läufst, ist das lang genug.

Ich denke, daß das langsame Tempo gewählt wird, damit man nicht vorher abbricht.
Man kann keine 35km im 10km- Wk- Tempo laufen, es sei den der 10er WK ist zu langsam.

Lange Rede kurzer Sinn: Hältst Du 35km durch, läufst du diese auch im angemessenen Tempo.
Wenn Du etwa 2 Tage danach wieder normal trainieren kannst war es auch nicht zu schnell.

Viele Läufer scheuen intensive Einheiten und achten darauf, viele km bei niedrigen Intensitäten zu absolvieren.
Der einzige Grund, langsamer zu laufen ist der, sich beim Training nicht zu überfordern und ausreichende km- Umfänge zu erreichen.

Fettverbrennungspuls ist Unsinn.
Natürlich ist das Marathon- Renntempo langsamer als beim 10er, aber mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl für die verschiedenen Tempi und bricht beim langen Lauf nicht vorzeitig ein.
Dazu muß man nicht unbedingt krampfhaft langsam laufen.


Mir taugt es irgendwie einfach, im meinem Park andere Läufer zu überholen - besonders z. B. meine Ex-Fussball-Kollegen im Vorbereitungslauf locker zu "überspurten" :hallo: oder andere, die sich equipment-technisch als "Profis" zeigen...
Du scheinst einfach jemand zu sein, der sich im Vergleich mit Anderen motiviert.
Diese Motivation ist so gut wie jede andere auch.


Also ich laufe zu 80% immer mit 14-15 km/h im Training. Ist es nicht genauso gut, an zwei Tagen jeweils eine Stunde so schnell zu laufen als nur einen Tag 2h lang langsam zu laufen?
Wie gesagt: entscheidend ist, daß Du auch mal lange läufst.

Wenn du alle Läufe in einem Tempo zurücklegst sind die Tempoläufe vieleicht zu langsam.

Deine 10er Zeit scheint aber zur Leistung beim HM zu passen.

5
Moin bobb77

mal wieder ein guter Tipp von mir :peinlich: : :hallo: (bob77 weiß warum... :wink: )
schließe Dich einem Trainingskollegen oder Gruppe an und mach mach die langen Läufe (am WE) zusammen. I.d.R. wird dann das Tempo angesagt und eingehalten. Du wirst dadurch gebremst, hast Unterhaltung und wirst motiviert wenn es zum Schluß zäh wird. Ich kenn das Problem.....

Gruß

Wattläufer

6
Interessant in dem Zusammenhang ist noch,wenn ich alleine laufe,daß ich zu oft im "Wettkampfmodus" bin. Wenn wir in der Gruppe trainieren braucht einer nur irgendwas von einem packenden WK erzählen oder spannendem Finish und schon erhöht sich das Tempo ohne das wir das gleich merken . Schexxx Adrenalin !

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bobb77 hat geschrieben:2012 durch durch Trainingsplan, sprich effizienteres Training, zumindest durch Tempoeinheiten, nochmals Leistungssteigerung errungen. Zeiten erreicht, die vor paar Jahren für mich undenkbar gewesen wären, 10 km in 00:38, Halbarathon in 01:23.
Nun bei der Planung / Laufziele 2013 hab ich sinniert, warum 2012 mein großes Ziel, die 3 Stunden-Grenze im Marathon nicht gefallen ist - der Hammer-Mann kam bei KM 34 obwohl Puls im unteren Bereich war - die pflichtbewusste Vorbereitung dafür hätte "locker" ausreichen sollen (2.500 Laufkilometer 2012).
Da ist schon was dran, was der nette Rumlaeufer hier schreibt.

Zusätzlich weise ich daraufhin, dass man mit < 50 km/Woche eben halt nur ein Schmalspurmarathontraining absolvieren kann. Von nix kommt nix, von recht wenig kommt dann halt M-Zeit = 2* HM-Zeit + 10 min + x, bei dir x = 7 min. Von daher kannst du mit deiner Schnapszahl von 3:03:03 mehr als zufrieden sein.
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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@Plattfuß: Das langsame Tempo ist nicht nur deshalb gewählt, weil viele im Training nur schwer ihren langen langsamen Lauf im MRT machen können, sondern weil die Gefahr von Überlastung schlicht und ergreifend zu hoch ist. Wenn ich jeden Sonntag einen 35km Lauf im MRT bolze, bin ich auf dem besten Weg zu einer Verletzung. Die Regeneration kommt dann vermutlich auch zu kurz, also ist der Trainingseffekt schlechter.

Prinzipiell ist natürlich jeder schnelle KM von Vorteil, aber gerade beim Marathon ist ja ein Großteil nur Kilometerfressen.

Ansonsten kann man dem TE eigentlich nur raten mal ernsthaft nen Besuch beim Therapeuten oder Psychologen in Erwägung zu ziehen, wenn er überhaupt nicht in der Lage ist sein Tempo zu drosseln, "weil er das mit seinem Ego nicht vereinbaren kann". Das meine ich jetzt in keiner Weise abschätzig oder herablassend, auch wenns vermutlich so aussieht, aber normal ist das sicher nicht.

9
Hallo bob 77,
also erstmal ist ein langer Dauerlauf das Tollste, was es gibt. Sinn und Zweck wurde hier ja schon erläutert. Ich finde lange Laufen super.
Ich persönlich finde es o.k. sich mit anderen Läufern zu vergleichen...dafür ist ein WK da. Aber Training ist etwas anderes und sollte meiner Meinung nach nicht von diesem Konkurrenzgedanken bestimmt sein, denn dann lässt Du immer andere über Dich bestimmen.
Frage: Was bringt es Dir persönlich, wenn Du Deine ehemaligen Fußballkollegen abhängst? Davon kann doch Dein Ego nicht abhängen.
Bewunderung ist Dir gewiß, wenn Du so sportlich bist, da mußt Du doch nicht jeden überholen.
Ich persönlich mag alle Läufer, die schön laufen, das müssen nicht die Schnellsten sein, wenn es einfach toll aussieht und so leicht wirkt.
VlG vom TT

10
Zur Frage der Trainingsgestaltung ist m.E. eigentlich alles gesagt :nick:
plattfuss hat geschrieben:Fettverbrennungspuls ist Unsinn.
und etwas gegenteiliges hat zum Glück auch niemand behauptet!
Tanztigger hat geschrieben:Frage: Was bringt es Dir persönlich, wenn Du Deine ehemaligen Fußballkollegen abhängst? Davon kann doch Dein Ego nicht abhängen.

VlG vom TT
Aber der Thread hätte schon das Zeug für eine geschlechtsbezogene Analyse zum Lauf- und Trainingsverhalten. :zwinker4:

@Tanztigger, der TE ist ein Junge, Mitte 30, hat jahrelang Fußball gespielt und steht nach der auskurierten Verletzung voll im Saft. Da ist es fast normal, dass jeder gemeinsame Lauf mit anderen Jungs zum Wettkampf wird. Aus eigener Erfahrung kann ich sogar bestätigen, dass diese Einstellung mit Anfang / Mitte 40 noch stärker ausgeprägt ist und dass es dann mit Ende 40 (hoffentlich!) besser wird und man (Mann) sich dann wieder besser im Griff hat. Deshalb war mein obiger Betrag auch als vorsichtiger Appel an die Vernunft gedacht. :prof:

Interessant wäre jetzt die Antwort auf die Frage, wie vernunftbegabte Frauen im vergleichbaren Alter und mit vergleichbar ambitionierten Zielen (muss jetzt nicht sub 3 sein) diesbezüglich unterwegs sind?
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

"Radsport ist Mannschaftssport, 60 km/h und 30 cm Abstand zum Vordermann" (Robert Bartko)

Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Der einzige Grund langsam zu laufen, ist dass Du wenn Du langsamer läufst, länger und weiter laufen kannst.
So ähnlich hat das letztens hier einer der ganz erfahrenen Marathonis gesagt. Wenn Du mit Deinem Tempo die Strecke locker schaffst ist doch prima. So habe ich das jedenfalls verstanden und kann das auch nachvollziehen. Die Nennung von ganz bestimmten Pulsbereichen dient doch nur dazu den Läufer in soweit einzubremsen, dass er die Distanz bewältigen kann ohne sich dabei zu überfordern. Den Puls zur führenden Größe zu stilisieren, hat dann etwas religöses :D

Ich tue mir mit dem extrem langsamen Laufen auch schwer, wobei es bei mir anders motiviert ist . :zwinker2:

Grüße
Udo
http://www.laufsport-liga.de/profil.html?u=18018

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Was ist denn geiler für dein Ego- Im Training schön rumballern zu können oder eine systematische und strukturierte Vorbereitung in ein gutes Wettkampfergebnis umzuwandeln? Wenn es ersteres ist, mach weiter so wie bisher. Ansonsten sollte es dir doch zu denken geben, dass deine Halbmarathonpace (3:58/km) nur 2-12 Sekunden niedriger ist als deine Dauerlaufpace (4:00-4:10/km). Du bleibst unter deinen Möglichkeiten, wenn du dein Training nicht variierst, und das heißt auch, in der Grundlagenausdauer ruhiger zu laufen.

Noch recht flinke, aber angemessenere Trainingsgeschwindigkeiten kannst du dir beispielsweise bei McMillan Running - Calculator ausrechnen lassen. Er empfiehlt anhand deiner HM-Bestzeit beispielsweise 4:20-5:03/km für die langen Dauerläufe und 4:16-4:53 für die normalen. Ich selber lauf eher im oberen Bereich der da empfohlenen Paces.
lace up!

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er gewinnt zwar kein wettkampf, dafür ist er trainingsweltmeister, mein sohn mag es auch nicht, wenn er beim laufen überholt wird, jedoch hab ich bei ihm noch hoffnung das sich das ganz noch ändert (da er erst 2 jahre alt ist)

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Also ich laufe auch ungern langsam und lasse mich auch nur sehr ungern im Training überholen.
Mich nervt es schon wenn ich die gleiche Strecke oder die gleichen Intervalle mal (ungewollt) aus welchen Gründen auch immer langsamer laufe als die Wochen davor :-(
Da ich mich aber leicht verletze (und mich verletzt habe) habe ich einen Ausweg für mich gefunden:
Ich laufe 4 x die Woche, davon einmal "lang" (ich trainiere auf einen schnellen 10er und HM dieses Jahr, "lang" bedeutet also 17-20km) im HM Renntempo - 5-10 sec, und die anderen 3 Male Intervalle, TL, Steigerungen oder ähnliches.
Die anderen Tage mache ich GA1 und Regeneration mittels Aquajogging ( 3 / Woche 60-90 min) und Fahrradfahren (5 / Woche 30 km ). Das schont meine Gelenke und meine Nerven. Mit Aquajogging habe ich nur die besten Erfahrungen gemacht, während der Verletzungspausen habe ich auch meine Intervalle und TL im Wasser simuliert unf meine Form so gut gehalten!

10.08.2013 5 km 00:21:15 Poeler Abendlauf (Gesamtsieg Frauen)
08.09.2013 10 km 00:43:58 Alsterlauf Hamburg
15.09.2013 16,1 km (10 Meilen) 01:13:25 Airportrace Hamburg
29.09.2013 21,1 km 01:36:03 Lauf durchs Alstertal

5. Platz Gesamtwertung Frauen Hella Cup 2013

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Gegenwindläuferin hat geschrieben:Ich laufe 4 x die Woche, davon einmal "lang" (ich trainiere auf einen schnellen 10er und HM dieses Jahr, "lang" bedeutet also 17-20km) im HM Renntempo - 5-10 sec, und die anderen 3 Male Intervalle, TL, Steigerungen oder ähnliches.
:haeh: Heftig!
Du scheinst sehr robust zu sein!
Unter "leicht verletzen" verstehe ich was anderes! :confused:
Das ist ja noch härter als das FIRST Trainingsprogramm.
Dunkel, nass, windig, kalt. - "Yeah, let's go!!!"
Live simple, train hard.
Running is a superpower.

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Davor bin ich 6 mal die Woche gelaufen, jetzt liegt ja fast immer ein Aquajoggingtag zwischen dem Laufen, nur am WE laufe ich beide Tage, das geht.
Ich bin aber nach der letzten Verletzung erst mal 2,5 Monate konsequent nur 3 mal die Woche unterwegs gewesen, immer mit Ruhe und Regeneration dazwischen und nicht mehr als 10 km pro Einheit!

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Udoh hat geschrieben:
Der einzige Grund langsam zu laufen, ist dass Du wenn Du langsamer läufst, länger und weiter laufen kannst.
So ähnlich hat das letztens hier einer der ganz erfahrenen Marathonis gesagt.
Ehrlich, wer soll denn das gewesen sein? Da fällt mir höchstens einer ein ... :teufel:
Udoh hat geschrieben:Den Puls zur führenden Größe zu stilisieren, hat dann etwas religöses :D
Hallo, wo geht es denn hier um Puls? :logik:

Der TE ist bei km 34 abgekackt - that's it. Der will doch gar nicht pulsorientiert trainieren!

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Und ich lief die langen Sachen (25km+) in HM + 120s Tempo und konnte so auch 1:15 erreichen. :P
Deswegen lache ich im Geiste über die Läufer, die immer im Park an mich vorbei kommen versuchen, um irgendetwas zu beweisen.

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bobb77 hat geschrieben: Nun bei der Planung / Laufziele 2013 hab ich sinniert, warum 2012 mein großes Ziel, die 3 Stunden-Grenze im Marathon nicht gefallen ist - der Hammer-Mann kam bei KM 34 obwohl Puls im unteren Bereich war - die pflichtbewusste Vorbereitung dafür hätte "locker" ausreichen sollen (2.500 Laufkilometer 2012).
Nö. Die meisten packen die SUb3 mit dem Umfang nicht, kenne zwar auch mind. einen, bei dem es gereicht hat, aber der hat in den letzten 8 Wochen z. B. auch deutlich mehr trainiert. Mit dem Laufumfang ist es nicht ganz einfach, da muss man schon viel Talent haben oder sehr viel richtig machen im Training bzw. am besten beides.
bobb77 hat geschrieben: Was ich bisher überhaupt nicht im Training hatte, ist der "lange Dauerlauf" (schon paar mal 30-35 km, aber fast im Wettkampftempo). Ich kann das irgendwie nicht, deutlich langsamer laufen als ich eigentlich könnte.
Wichtig ist, dass der DL lang ist. Zu schnell ist er nur, wenn du danach zu kaputt bist, um den Rest der Woche noch ordentlich zu trainieren, oder dadurch zu früh zu gut in Form kommst. Nach meiner Erfahrung schaffen es die meisten Läufer es gar nicht, die langen DL regelmäßig zu schnell zu laufen.
bobb77 hat geschrieben: Bei mir ist vom Fussballtraining eingebrannt: Nur wenn du dich wirklich verausgabst, wirst du besser... Daher meine ich auch, wenn ich langsam laufe, gewöhnt sich Körper an geringe Belastung und verschlechtert die Kondition...(wohl auch bescheuert)
Ja, das ist schon ziemlich bescheuert. Die Kondition wird sich durch etwas langsamere Läufe nicht verschlechtern, solange die Trainingsmischung stimmt.
bobb77 hat geschrieben: Also ich laufe zu 80% immer mit 14-15 km/h im Training.
Und die restlichen 20%?

14-15 km/h wären so 4'00 bis 4'17. Wenn du das im Training als tägliche DL Pace laufen kannst, wäre die folgerichtige Frage, ob die aktuelle Form noch deinen PBs entspricht oder du vielleicht schon deutlich besser in Form bist. Das wäre die Frage, die als eine der ersten geklärt werden sollte.

Dann wären deine aktuellen Umfänge interessant. Je geringer die Umfänge im Vergleich zum persönlich möglichen Maximum, desto höher darf und sollte die Dauerlaufgeschwindigkeit sein. Auch eine Verteilung des Umfangs auf viele Einheiten pro Woche erleichtert eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit.

Anders herum zu denken ist aber auch wichtig: Relativ viel Umfang zu laufen ist für jede Mittel- und Langstrecke wichtig, für den Marathon ganz besonders. An einigen Tagen langsamer zu laufen, kann eine Erhöhung des Gesamtumfangs deutlich erleichtern. Wer auf deinem Level noch keine 80km im Wochenschnitt läuft und noch keine 120km Woche erlebt hat, hat meist noch Luft nach oben, was den optimalen Umfang angeht.
Da muss man die bestmögliche Balance für dich finden zwischen Umfangs- und Intensitätsoptimierung, wobei da die Frequenz und Ausgestaltung der Tempoeinheiten natürlich auch wesentlich ist.
bobb77 hat geschrieben: Ist es nicht genauso gut, an zwei Tagen jeweils eine Stunde so schnell zu laufen als nur einen Tag 2h lang langsam zu laufen?
Die 2mal 1h schnell sind u. U. sogar besser. Aber 2h langsam sind ja nicht die einzige Alternative: Warum nicht 2h zügig oder gar schnell laufen?

Dein Ziel ist es ja, knapp 3h schnell unterwegs zu sein. Am sinnvollsten ist es häufig, sich diesem Ziel auf mind. zwei Wegen anzunähern (es gibt noch mehr Möglichkeiten):

- auf der einen Seite nicht extrem langsame, aber schon lockere Läufe. Hier kann ein schneller, fortgeschrittener Läufer recht schnell in etwa auf die geplante Dauer des Marathon-Wk kommen. 36km im 4'40er Schnitt wären z. B. 2h 48. Das wäre z. B. etwas was Du imo in spätestens 6-8 Wochen vor dem Marathon in etwa drauf haben solltest.

- auf der anderen Seite zügige bis schnelle Läufe, die du mit viel kürzeren Strecken anfängst und immer erweiterst. Hier könntest du z.B,. in deinem gewohnten Geschwindigkeitsbereich um die 4'10/k anfangen und mal testen, wie weit du kommst, ohne dass es zu hart wird. Dann diesen Lauf weiter verlängern. In deinem Leistungsbereich können als letzte Ausbaustufe 25-30km bei in etwa MRT einige Wochen vor dem Marathon möglich sein.

Gruß

C

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

20
@Rumläufer
Na ja, ich bin zwar schon älter als bob 77, halt mich durchaus für vernunftbegabt...hab aber auch ganz eigene Ziele. Andere ( Nichtläufer) halten mich schon mal für bescheuert. Insofern hat bob 77 auf jeden Fall meine Sympathie. VlG vom TT aus dem wettertechnisch echt ätzenden Friesland.

21
Tanztigger hat geschrieben:@Rumläufer
Na ja, ich bin zwar schon älter als bob 77, halt mich durchaus für vernunftbegabt...hab aber auch ganz eigene Ziele. Andere ( Nichtläufer) halten mich schon mal für bescheuert. Insofern hat bob 77 auf jeden Fall meine Sympathie. VlG vom TT aus dem wettertechnisch echt ätzenden Friesland.
Danke, aber irgendwie kommt die angepeilte Diskussion nicht so richtig in Schwung. :noidea: Wahrscheinlich ist dasThema einfach nicht trollig genug ... :haeh:


P.S. Tröste Dich, wettertechnisch sieht es auch 130 km südlich nicht besser aus. :zwinker2:
Tschüss, sportliche Grüße aus dem Bergischen Land

Eckhard :winken:

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Auch 2014 und danach wird weitergelaufen! :zwinker2:

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Rumlaeufer hat geschrieben:P.S. Tröste Dich, wettertechnisch sieht es auch 130 km südlich nicht besser aus. :zwinker2:
dann machen wir halt mit Wetter weiter:
nachdem es heute mittag hier noch leicht verregnete 7°C hatte und ich ne Stunde durch den Outback gelaufen bin ist inzwischen das Thermometer auf 1°C gefallen und es fängt zu schneien an.

23
oh, vielen Dank für die aufmerksamen, wertvollen und humorvollen Antworten.
Ich habe sehr fest vor (versprechen kann ichs nicht), am Wochenende (eigentlich auch witterungsbedingt - es hat grad wieder 15cm Schnee runtergehauen) einen langen langsamen Lauf einzustreuen... ein bisschen ist "der Kopf schon gewaschen"...
(gut bei dem Wetter geht eh fast niemand raus somit keiner der überholen kann :nick: )
PB:
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so, bin gemütlich 2h05 gelaufen und nur 22 km zurückgelegt. Ganz neue Erfahrung, ohne ausser Atem zu sein, das Laufen durch den verschneiten Wildpark geniessen zu können, wobei es am Ende, vor allem wegen "schwierigem Geläuf" genügend anstrengend war. :daumen: Danke nochmals.
PB:
5.000 Meter-------- 10/2014 --- 18:05 (Stadtlauf Landsberg)
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Bist du oder warst du (nach deiner jetzt eingetretenen Läuterung ;)) einer von denen, die wenn sie überholt werden, dann das Tempo anziehen um den Überholer wieder einzufangen? Sowas ist mir in den letzten Monaten zweimal passiert. Muss ganz schön furchtbar sein mit nem Ego, das von sowas abhängig ist, unterwegs zu sein. Ich war auf nem Tempolauf unterwegs und konnte es mir dann nicht verkneifen diesen Menschen eine kleine Lektion zu erteilen. Wenn ich lange Dauerläufe mache, bin ich glaube ich für meine Verhältnisse extrem langsam unterwegs, ca. 70sek/km langsamer als MRT. Juckt mich überhaupt nicht, wenn mich jemand überholt. Jeder so, wie er kann.

26
McAwesome hat geschrieben:Bist du oder warst du (nach deiner jetzt eingetretenen Läuterung ;)) einer von denen, die wenn sie überholt werden, dann das Tempo anziehen um den Überholer wieder einzufangen?
Hmm keine Ahnung, mich hat noch nie jemand überholt :D ...heute ist fast niemand gelaufen...
ich denke nicht, weil ich mir dann wirklich doof vorkäme, erst mach ich Dauerlauftempo und dann spring ich wieder in einen anderen Modus um, nein so schwankhaft wäre ich nicht...
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bobb77 hat geschrieben:Hmm keine Ahnung, mich hat noch nie jemand überholt :D ...heute ist fast niemand gelaufen...
ich denke nicht, weil ich mir dann wirklich doof vorkäme, erst mach ich Dauerlauftempo und dann spring ich wieder in einen anderen Modus um, nein so schwankhaft wäre ich nicht...
Dann ist ja gut :)
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