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Projekt Berlin Marathon 2014 - Zweiter Versuch

Projekt Berlin Marathon 2014 - Zweiter Versuch

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Liebe Laufgemeinde,

als stiller Leser bin ich bereits seit Laengerem Mitglied hier im Forum. Nun schreibe ich meinen ersten Beitrag.

Zur Vorstellung:
Wohnort: z.Zt Athen (beruflich)
Alter: 33
Groesse: 180cm
Gewicht: 71kg
Hobbies: Squash, Crossfit, Laufen, gelegentlich Schwimmen
Bestzeit 10km: 49:50min (Athen Classic Marathon 2013)
Bestzeit HM: 1:51 (Muenchen Marathon 2012)

Geschichte:
Ich habe mein Leben lang hobbymaessig Sport getrieben und mag saemtliche Sportarten. Ich bin in keiner Sportart wirklich gut, aber ueberall einigermassen zu gebrauchen (typischer Allroundsportler). Ich spiele ca. ein mal pro Woche Squash und gehe zwei Mal die Woche zum Crossfit Training und im Durchschnitt zwei Mal die Woche laufen.
Zum Laufen bin ich eher zufaellig gekommen. Vor drei Jahren ist ein Kollege kurzfristig verletzungsbedingt ausgefallen und konnte nicht am Berlin Halbmarathon teilnehmen. Da ich zufaellig auch vor Ort war, bin ich dann eingesprungen - ohne jegliche Vorbereitung (nicht besonders klug, aber ich habs halt gemacht :klatsch: ). Am Ende brauchte ich mit viel Leiden 2:20h fuer die Strecke. Trotz des beschwerlichen Laufes ohne Vorbereitung hatte mir die Atmosphaere so gut gefallen, dass ich es wieder probieren wollte - dieses mal mit Vorbereitung. Somit kam ich sechs Monate spaeter in Muenchen beim Halbmarathon bereits knapp unter 2 Stunden ins Ziel. Wieder ein Jahr spaeter waren es dann 1:51, meine bisherige Bestzeit. Dies war dann zum Ende des Jahres 2012 die Motivation fuer 2013 einen Halbmarathon und einen kompletten Marathon anzugehen. Da mir Berlin sehr gut gefaellt, habe ich mich also fuer 2013 fuer den Berliner Halbmarathon angemeldet und zum Berlin Marathon im Herbst 2013. Offensichtlich war ich aber mit dem Training zu Beginn des Jahres 2013 uebermotiviert und habe es prompt uebertrieben (Anfaengerfehler :peinlich: ). Resultat war das allseits Bekannte Laueferknie. Wochen vergingen in denen ich Schwimmen ging und Gymnastik machte, aber was ich auch tat, es ging nicht weg. In der Zwischenzeit verpasste ich also die komplette Vorbereitung zum Halbmarathon 2013 und am Ende musste ich leider als Zuschauer das Rennen betrachten.
Die Loesung des Problems waren dann ein paar Wochen spaeter vom orthopaedischen Schuhmacher angefertigte Einlagen. Schon beim ersten Testlauf kamen zu meiner Ueberraschung keine neuen Schmerzen auf. Leider war nun aber bzgl. Vorbereitungszeit an einen kompletten Marathon nicht mehr zu denken. Als Konsequenz verpasste ich also das zweite grosse Ziel im Jahr 2013 - den Berlin Marathon.
Eigentlich war damit fuer mich der Traum vom Marathon erst mal gestorben und ich hatte mich bereits damit abgefunden, bis auf weiteres erst mal 10km und vielleicht mal einen HM pro Jahr zu bestreiten.
So ganz konnte ich mich aber dann doch nicht von dem Gedanken loesen. Als dann die Anmeldungsphase fuer den Berlin Marathon 2014 begann, habe ich kurzerhand beschlossen mein Glueck zu probieren (Verlosung der Startplaetze) und somit das Schicksal entscheiden zu lassen. Nun passierte also, womit ich garnicht gerechnet hatte - ich bekam einen Startplatz zugelost (Sorry an alle die leer ausgegangen sind :hallo: ).
Nun bin ich also zu Beginn des Jahres 2014 wieder mit regelaessigerem Training angefangen. Zur Zeit laufe ich 2-3 Mal die Woche (ich moechte den Spagat schaffen ziwschen vernuenftigem Training und der Vorsicht nicht wieder die Seuche des Laeuferknies zu bekommen). Bislang laueft es wirklich gut. Ich dehne viel, mache Stabilisationsuebungen und laufe 2-3 mal die Woche. In gut fuenf Wochen probiere ich den ersten HM Wettkampf (Wien) seit der Verletzung (zwei 10km Wettkaempfe habe ich bereits ohne Schmerzen absolviert). Ich habe keine besonderen Ambitionen bzgl. Zielzeit. Das Ziel ist es gesund und mit Spass ins Ziel zu laufen, wenn es geht unter 2 Std. Wenn das geschafft ist, dann geht es weiter im Trainingsprogramm.
Ich werde Euch ueber mein Projekt Marathon 2014 hier auf dem Laufenden halten. Ob ich nun im laufe des Jahres verletzungsbedingt einknicke oder ob es gut laeuft - wir werden sehen. Die Fluege nach Berlin sind jedenfalls schon gebucht :klatsch: . Drueckt mir die Daumen.

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Ich wünsche dir eine verletzungsfreie Vorbereitung. Besser wäre es gewesen, du hättest erst trainiert und dich dann angemeldet. Vielleicht hättest du am Anfang nicht gleich einen Marathon wählen sollen. Der HM in Wien ist ja zunächst auch eine genügend große Herausforderung. Viel Erfolg! :winken:

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Lars-Jaap hat geschrieben:Ich dehne viel, mache Stabilisationsuebungen und laufe 2-3 mal die Woche. In gut fuenf Wochen probiere ich den ersten HM Wettkampf (Wien)
Hallo Lars-Jaap,

für deine Laufträume wünsche ich dir alles Gute und natürlich den nötigen Spaß. :daumen: :nick: :)

Gestatte mir eine Anmerkung, damit es nicht irgendwann zu spät dafür ist und so weit weg ist das letzte Septemberwochenende, an dem der Berlin M. stattfindet, nun auch nicht mehr. Eine Marathonvorbereitung erfordert ohnehin sehr langfristiges Denken, Planen und Aufbauen.

Wenn ich lese, dass du 2 bis 3 mal pro Woche läufst, dann ist das im Hinblick auf die im Sommer nötige Marathonvorbereitung eigentlich schon jetzt zu unstet, bzw. zu wenig. Ein sinnvolles Marathontraining erfordert vier Trainingstage pro Woche. Sobald du sicher bist dir keine orthopädischen Probleme einzuhandeln, solltest du daher auf zunächst konstant 3 und einige Wochen später auf 4 Trainingstermine umstellen. Wenn du das erst mit dem spezifischen Marathontraining (also ca. 3 Monate vor Berlin) tust, wirst du dich überlasten. Der Schritt von viermal in der Woche trainieren auf viermal die Woche für einen Marathon trainieren ist wegen der zusätzlichen Trainingskilometer schon hart genug.

Die Umkehrung dieses Zusammenhangs kann ich dir auch nicht ersparen: Sollte es dir nicht gelingen, dein Training beschwerdefrei auf viermal pro Woche zu stabilisieren, dann bist du auch noch nicht reif für einen Marathon. Lass dich nicht von irgendwelchen Crash-Programmen oder burschikosen Aussagen - von wem und wo auch immer - beirren: In der Welt des Marathon gibt es einiges an Merkwürdigem, Besonderem, Sensationellem. Es mag durchaus Läufer geben, die mit zwei Trainingseinheiten einen Marathon gelaufen sind. Du solltest jedoch in deinem Interesse davon ausgehen, dass deine Begabung zu Laufen derjenigen der meisten anderen Läufer entspricht. Und die brauchen, um diese Strecke mit einigermaßen Spaß überstehen zu können, vier Trainings pro Woche.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Danke Euch beiden fuer die Wuensche und Tipps

@Myway: Naja, beide Laeufe wuerden ja frueher oder spaeter ausverkauft sein (also Berlin sofort und Wien nach einigen Wochen). D.h. man musste sich halt sehr frueh entscheiden. Natuerlich ist der Nachteil, dass im Falle einer Nicht-Teilnahme (durch Verletzung oder was auch immer), der Startplatz verfaellt, da er nicht uebertragbar ist. Aber das ist ein anderes Thema welches hier schon diverse Male ausfuehrlich diskutiert wurde.

@Udo: Ja, ich denke du hast Recht bzgl. Trainingsumfang bzw Haeufigkeit. Ich werde versuchen deinen Hinweis zu beruecksichtigen! :daumen:

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Lars-Jaap hat geschrieben:Danke Euch beiden fuer die Wuensche und Tipps

@Myway: Naja, beide Laeufe wuerden ja frueher oder spaeter ausverkauft sein (also Berlin sofort und Wien nach einigen Wochen). D.h. man musste sich halt sehr frueh entscheiden. Natuerlich ist der Nachteil, dass im Falle einer Nicht-Teilnahme (durch Verletzung oder was auch immer), der Startplatz verfaellt, da er nicht uebertragbar ist. Aber das ist ein anderes Thema welches hier schon diverse Male ausfuehrlich diskutiert wurde.
Das ist schon klar. Du hast dich Anfang Oktober für den BM beworben und weisst seit November, dass du startest. Da ist schon einiges an Zeit ins Land gegangen. Ich bin für deinen Wiedereinstieg der Meinung, du hättest zunächst einmal ein Jahr den Trainingsumfang steigern und auf Unterdistanzen laufen sollen um dich dann für einen Marathon vorzubereiten, auf den hin du dann 3 Monate gezielt trainierst. Vielleicht ist der Berlin M dann nicth der erste, den du läufst sondern ein kleinerer. Es gibt sicherlich genügend Marathons in Deutschland.
Aber nun ist es ja nunmal so und du solltest tatsächlich langsam beginnen, den Trainingsumfang zu steigern. Bitte pro Woche nur ca. 10% die KM hoch schrauben. Irgendwann vielleicht im Juni solltest du 50-60 km die Woche laufen bei mindestens drei, besser vier Einheiten.

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Du hast ganz sicher Recht bzgl. Deiner Einschaetzung. Da gibt es nichts zu diskutieren. Nun ist es halt so und ich werde Eure Ratschlaege bzgl. des Trainingsumfanges beruecksichtigen. Dann schauen wir Mal was daraus wird. Es gibt viel zu tun.

Zwischenfazit

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Hallo Zusammen,

leicht verspaetet, hier ein kurzes Zwischenfazit nach dem Wien Marathon vor gut zwei Wochen.

Da der Wien Halbmarathon mein erster ernster Belastungstest nach meinen Knieproblemen im letzten Jahr war (nach Gensung hatte ich nur zwei 10km Lauf im Wettkampf und einige wenige Trainingslaeufe von ca. 12-13km absolviert), hatte ich mir vorgenommen es in Wien ganz entspannt anzugehen, hauptsache gesund anzukommen und wenn es geht unter zwei Stunden zu bleiben. Bei wunderbaren Wetterbedingungen fuehlte ich mich dann von Anfang an gut. Leider war es auf der Strecke (zumindest in meinem Laeuferfeld) extrem voll, sodass ich automatisch recht langsam ins Rennen ging. Die Strecke gefiel mir sehr gut und auch die Atmosphaere stimmte. Bei km 15 fuehlte ich mich immer noch blendend. Das Knie drueckte leicht, aber Schmerzen gab es keine. Bei meinen bisherigen 3 Halbmarathons war es allerdings immer so, dass ich ab km 15/16 bereits anfing die km-Marken herbeizusehen. Das war dieses Mal anders. Vermutlich aufgrund des gemuetlichen Tempos von Beginn an, konnte ich den Lauf km fuer km ohne Probleme geniessen. Als ich dann schliesslich an der 20km Marke ankam, war ich fast etwas traurig, dass es schon auf den letzten km ging. Im Ziel war ich schliesslich bei 1:55 und fuehlte mich blendend. Fazit: toller Lauf, kein Stress, keine Quaelerei und das Wichtigste - Gesund und ohne Knieprobleme durchgelaufen. Am Ende hatte ich sogar das Gefuehl, ich koennte durchaus noch locker weiterlaufen. Insofern gibt mir dieser Zwischenstand den Mut an meinem Plan festzuhalten.

Nun heisst es fuer mich, dass ich versuchen werde den Trainingsumfang moderat hochzufahren. Ich werde weiter berichten, wie es laeuft! Euch allen einen guten Start in die Woche!

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Guten Morgen Zusammen,

ich will mal wieder ein kleines Update zum derzeitigen Trainingsstand schreiben.

Vorab eine Info zum Thema "erschwerte Bedingungen": Ich lebe, wie weiter oben geschrieben, in Athen. Das bedeutet, dass ich zur Zeit selten weniger als 30 Grad Aussentemperatur "geniessen" kann. Ich trainiere hauptsaechlich abends ab 8/9 Uhr. Nur bei den laengeren Lauefen ist das schwierig und deshalb starte ich die jeweils Sonntags bereits gegen 6. Ohnehin ist der Unterschied Temperaturmaessig minimal, denn auch nachts kuehlt es sich selten weiter al 28 Grad ab. Das hatte ich damals bei meiner Anmeldung zum Marathon gepflegt ignoriert. Wie dem auch sei, ich haette es eh nicht anders gemacht. Zusaetlich wurde ich vo einigen Wochen bei einem abendlichen Lauf von wilden Hunden (davon gibt es hier viele) verfolgt und auch gebissen. Eine "schoene" Narbe erinnert mich jetzt wohl ein Leben lang daran. Folglich habe ich mein Marathontraining nun komplett auf eine abgesperrte Tartanbahn verlegt - das macht es natuerlich nicht viel spannender, hat aber den Vorteil, dass die Bahn abends bis 22 Uhr beleuchtet ist.

Nun zum Training; Ich trainiere nach dem Marathontrainingsplan von runners world fuer eine Zielzeit unter 4:30h. Bei einer Halbmarathonbestzeit von 1,51h halte ich das fuer ein realistisches Ziel.
Den Plan findet ihr hier: Trainingsplan Laufen: Marathon unter 4:30 Stunden: 12 Wochen Vorbereitung auf einen Marathon - RUNNER’S WORLD
Ich habe gestern die Trainingswoche 5 abgeschlossen und halte mich bislang sehr genau an den Plan. Gestern war also der 24km Lauf auf dem Plan. Bislang laeuft es recht gut und ich habe keine groessseren Beschwerden. Beim laengeren Lauf zwickt es hier und da schon mal, aber das war bislang nach 1-2 Tagen immer wieder weg. Nun ist aber meine Frage, wie zur Hoelle ich 42km durchstehen soll, wenn ich im Training bereits bei 24km und sehr moderatem langsamen Tempo nach dem Lauf voellig "erschossen" bin. Mein Problem ist weniger die Ausdauer (im Sinne von Kreislaufbeschwerden) sondern eher die Muskeln, Gelenke usw... (ich denke an die Worte von Udo weiter oben... :peinlich: )Ausserdem sieht der Plan ja als laengeste Laeufe jeweilst nur zwei Mal 28km vor. Wie soll man da 42km schaffen? Ich meine Ok, am Marathotag selbst setzen die Umgebung und der Wettkampf sicherlich noch mal Reserven frei, aber von 28km auf 42 ist schon noch ein echt heftiger Schritt.Ich werde natuerlich weiterhin fleissig nach Plan trainieren. Dennoch bin ich noch sehr unsicher, wie das klappen soll.

Ich wuensche Euch allen eine erfolgreiche und gesunde Vorbereitung!

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Lars-Jaap hat geschrieben:... Mein Problem ist weniger die Ausdauer (im Sinne von Kreislaufbeschwerden) sondern eher die Muskeln, Gelenke usw... (ich denke an die Worte von Udo weiter oben... :peinlich: )Ausserdem sieht der Plan ja als laengeste Laeufe jeweilst nur zwei Mal 28km vor. Wie soll man da 42km schaffen? Ich meine Ok, am Marathotag selbst setzen die Umgebung und der Wettkampf sicherlich noch mal Reserven frei, aber von 28km auf 42 ist schon noch ein echt heftiger Schritt.I...

Ich wuensche Euch allen eine erfolgreiche und gesunde Vorbereitung!
Hey,

das wird schon... du kannst ja den zweiten 28er etwas ausdehnen und 30 km laufen, dann hast du die Schwelle schon mal geknackt...

Die Probleme mit Muskeln etc sind auch erklärlich - dafür machst du doch die langen Läufe: Um deinen Körper auf die Belastung einzustellen.

Auch darfst du nicht vergessen ,dass du am Tag X keine normale Trainingswoche (mit Tempoeinheiten, den langen Lauf der Vorwoche etc) in den Beinen hast, sondern 2 Wochen entspanntes Tapering :daumen:

Ziehst du echt die langen Läufe komplett auf der Bahn durch? Das ist tough... da hättest du dich mal lieber für den Knastmarathon in Darmstadt angemeldet... da ist der Unterschied zwischen Wettkampf und Training nicht so krass :wink:

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Das mit den wilden Hunden ist sicherlich nicht lustig. Ich kann mir aber nicht vorstellen, 28 km auf einer 400m Bahn zu laufen. Das ist nicht nur langweilig sondern auch eine sehr einseitig Belastung des linken Beines wenn du linksrum läufst. Oder drehst du ab und zu mal um?
Naja, du bist jedenfalls nicht zu beneiden.
Das du nach den ersten langen Läufen völlig erschossen bist ist eher normal. Das wird nun nach und nach besser. Du solltest langsam steigern und dann aber auch bis zu 3 Stunden laufen. Wenn du die schaffst geht der Rest am 28.9 auch noch.
Vielleicht solltest du dir doch eine Laufgruppe suchen. Dann sind die langen Läufe auch nicht so eintönig.
Viel Erfolg und gutes Duchhalten!

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Langweilig ist es schon. Zumindest Sonntags, denn da ist wenig Betrieb auf der Laufbanhn. Aber es hat wenigstens den Vorteil, dass man so voellig unaufmerksam sein kann und sich weder auf Verkehr, noch auf wilde Hunde oder staendige Strassenschaeden (hier fehlen sehr oft mal ein paar Pflastersteine auf dem Weg) konzentrieren muss. Und ein weiterer Vorteil ist dass der Laufbelag etwas mitfedert und somit das Knie weniger belastet wird. Das hilft allerdings natuerlich nicht gegen die einseitige Belastung des staendigen Linksherum Laufens. Wenn wenig los ist (und das ist Sonntagsabends so), dann kann man aber auch andersherum laufen. Fuer die kurzen Tempolaeufe ist die Strecke im Gegensatz zu den Langen Laeufen aber wirklich super. Man kann also nicht alles haben. Ausserdem steht meine Trinkflasche so immer nahe an der Strecke und zB gestern habe ich zwei kurze Trinkstops eingelegt (bei 10 km and noch mal bei 17km). Das ist bei ueber 30 Grad nicht ganz unwichtig. Ich sehe es also positiv - Berlin kann mich schon mal nicht mit Hitze schocken - und bei 10-15 Grad kanns fuer mich nur besser laufen! :-)

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Also mir persönlich hätte vor meinem ersten Marathon nur 2 LaLas und die auch noch nur bis 28 Km nicht gereicht. Da hätte ich mit Sicherheit große Probleme bekommen. Leichte hatte ich auch so und musste kurze Gehpausen einlegen. Ich würde, so schwer sie fallen werden, die LaLas auf mindestens 30 km ausdehnen und eventuell noch zweie irgendwie unterbringen in dem Plan.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Lars-Jaap hat geschrieben:Berlin kann mich schon mal nicht mit Hitze schocken - und bei 10-15 Grad kanns fuer mich nur besser laufen! :-)
Da hast recht :daumen: Berlin kann dich aber (leider) mit 42,2 Kilometer Asphalt schocken. Richte dich darauf ein, das ist nicht unwichtig.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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So, ich gebe mal wieder ein Update meiner Marathonvorbereitung.

Nun sind es noch vier Wochen bis zum grossen Tag. Ich bin schon jetzt nervoes, aber freue mich gleichzeitig. Gestern stand der vorletzte lange Lauf auf dem Plan. 28 km bei ueber 30 Grad. Um nicht zu spaet mit dem LaLa fertig zu sein, habe ich gestern bereits gegen 17 Uhr angefangen. Zu der Zeit steht die Sonnne hier noch recht hoch, aber ich habe mich daran gewoehnt. Erstaunlicher Weise lief es richtig gut und ich konnte bei km 25 das "Tempo" sogar noch leicht erhoehen. Insgesamt bin ich aber sehr langsam unterwegs und habe fuer die 28km gut 3 Stunden gebraucht. Das muesste dann fuer den Wettkampf besser werden. Aber wie schon gesagt hoffe ich da auf den positiven Einfluss der Atmosphaere. Heute fuehle ich mich sehr gut. Bis auf leichten Muskelkater habe ich keine Probleme. Nach wie vor macht das Knie keine Probleme. Da jetzt nur noch ein langer Lauf auf der Liste steht (kommender Sonntag - ich werde 30km probieren), hoffe ich, dass es in diesem Jahr tatsaechlich mit dem Marathonstart klappen wird. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten!

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Liebe Forumsgemeinde,

nun, zwei Tage nach meinem ersten Marathon melde ich mich wieder zu Wort. Wer meine Vorgeschichte (weiter oben) gelesen hat, weiss Bescheid. Da mein letzter Beitrag hier nun schon knapp einen Monat her ist, will ich also bei drei Wochen vor dem Marathon beginnen. Bis dahin lief alles super und ich trainierte nach dem 4:30 Plan von runners-world. Ich raffte mich also zu meinem letzten langen Lauf auf (ich hatte 30km geplant). Nach ca. 20km spuerte ich dann meine Verletzung aus dem Vorjahr wieder - das linke Knie (runners-knee) meldete sich. Ich lief noch bis km 25 und brach voellig frustriert ab. Ich konnte und wollte einfach nicht akzeptieren, dass so kurz vor dem grossen Tag (drei Wochen vorher) dieses Laeuferknie wieder alles versauen sollte. Natuerlich habe ich mich hier nicht zu Wort gemeldet,denn ich wusste ja selbst woher das nun kam - Ueberlastung und ich wollte evtl. einfach zu schnell zu viel. Nun war guter Rat teuer. Ich probierte zwei Tage spaeter einen kuerzeren Lauf und nach 6km war das Problem wieder komplett da. Nun blieb mir nichts anderes uebrig, als erst mal komplett das Training einzustellen - eine Woche komplette Laufpause hatte ich mir auferlegt und jeden Tag fleissig mehrfach taeglich gedehnt und Stabilisierungsuebungen gemacht. Als ich mich nach einer Woche wieder ans Lauftraining begab, ging es eigentlich ganz gut. Dennoch hoerte ich, nur zur Vorsicht, bei 6km wieder auf, denn ein leichtes Zwicken war immer noch da. So plante ich dann die verbleibenden zwei Wochen weiterhin mit viel Stretching, Stabilisierung und alle drei Tage eine kleine Runde laufen. Mit diesem Plan, so dachte ich mir, werde ich wenigstens in Berlin starten koennen und dann zur Not bei zu starken Schmerzen abbrechen. So machte ich mich dann am Freitag vor dem Marathontag per Flugzeug auf den Weg von Athen nach Berlin.

Der grosse Tag:
Den Wecker hatte ich mir auf sechs Uhr gestellt - wach war ich aber vorher schon. Dennoch aber eigentlich ganz OK geschlafen. Fruehstueck im Hotelzimmer und dann um 7:30 mit der Ringbahn zum Hauptbahnhof. Sicherheitskontrolle ohne lange Schlangen passiert und dann erst mal umgesehen (ich hatte ja Zeit, denn der letzte Startblock sollte erst gegen 9:15 loslaufen).Nach der Abgabe des Kleiderbeutels machte ich mich auf zur Strecke. Auch hier alles ganz relaxt und keine Schlangen und kein Gedraenge - das ist also der Vorteil des H-Blocks. Kurz vor dem Start dann noch mal alle die Haende in den Himmel und zur Musik klatschen. Schon hier muss ich gestehen, dass ich das ganze Ambiente sehr genoss. Dann der Startschuss und los ging es. In sehr moderatem Tempo setzte sich die Menge in Bewegung, man schwamm mit dem Strom. Der Anheizer im Starbereich gab uns noch mit auf dem Weg, dass wir wohl keine Chance mehr auf den Gewinn des Rennens haetten, da der erste Laeufer schon bald bei km 10 sein sollte. Na dann koennen wir ja nun ganz gelassen sein. Nach knapp 10km spuerte ich an meinem Fuss, dass irgendwas nicht stimmte; ich vermutete, dass die Socke irgendwie verrutscht war. Jedenfalls beschloss ich dann nach ein paar km dies kurz nachzusehen, damit ich nicht schon bei km15 Blasen bekomme. Ich also kurz rechts ausgeschert, Schuh ausgezogen und alles gerichtet. Auf der Strecke bleib es nach wie vor sehr voll und schnelleres Laufen war fast nicht moeglich oder wenn dann nur mit Ueberhomanoevern rechts und links. Ich beschloss weiter mit dem Strom zu schwimmen, denn aufgrund meiner Vorgeschichte und den Knieproblemen drei Wochen vor dem Lauf keine Experimente einzugehen - schliesslich wollte ich das Brandenburger Tor als Teilnehmer und nicht als Zuschauer erreichen. Und bereits hier wunderte ich mich, wie viele meiner Mitstreiter bereits hier gingen und nicht mehr liefen. Bei der Halbmarathonmarke lag ich dann bei 2:17. Na toll, dachte ich, das hast du vor zwei Jahren auch schon mal in 1:51 geschafft. Aber Ok, da musste ich auch nicht die doppelte Distanz laufen. Somit war ich zufrieden, dass wenigstens mein Knie keine Probleme machte und ich mich auch sonst noch sehr frisch fuehlte. Jede Band und jeden Musikanten genoss ich und bejubelete die Unterstuetzung. Einfach Wahnsinn, dass man auf der gesamten Strecke angefeuert wurde. Bei km 30 lief es noch immer gut, wobei ich natuerlich langsam spuerte, dass ich noch nie so weit gelaufen war. Dennoch "wartete' ich gluecklicer Weise auf den Mann mit dem Hammer bis dahin vergeblich. Nun wurde es auch auf der Strecke leerer. Die Anzahl derer die nun noch gingen oder zumindest Gehpausen machten wurde immer hoeher. Und auch ich muss gestehen, dass ich am liebsten weiter gegangen waere. Aber das wollte ich so kurz vor dem Ziel auch nicht mehr. Von aussen betrachtet muss ich aber gestehen, dass mein Laufstil am Ende auch nicht mehr weit von der Gehgeschwindigkeit entfernt war. Dennoch spuerte ich, dass ich es schaffen werde und schaffte es bis zum Schluss keine Gehpausen einzulegen. Dann ca. 500m vor dem Ziel, dort wo man das Brandenburger Tor bereits vor sich sieht war dann die Zeit gekommen den Lohn fuer die Anstrengungen einzufahren und einfach nur zu geniessen. Ein wahnssinns Gefuehl dort mit alll den anderen dem Ziel entgegen zu laufen. Von diesem Moment hatte ich die letzten Wochen und Monate getrauemt und nun war er endlich da. Gluecklicher Weise trug ich meine Sonnenbrille, so waren die Freudentraenen nicht zu sehen und dafuer nur mein Laecheln.
Zielzeit von unter 4:30 um 15Min verpasst, aber Schwamm drueber, es war mein Debut und ich habe es in vollen Zuegen genossen. Es wird bestimmt nicht der letzte Marathon gewesen sein.
Fazit: Ein tolles Erlebnis, fuer welches es sich lohnt zu trainieren. Dennoch gebe ich den Beratern hier Recht, dass die langfristige Planung eines Marathontrainings noetig ist. Um ein Haar haette mich dieser Fehler die Teilnahme gekostet. Gluecklicherweise konnte ich am Ende doch teilnehmen, wenn auch nicht mit der gewuenschten Zielzeit, aber das spielt jetzt auch keine Rolle mehr. So ist schlichtweg mehr Raum fuer Verbesserungen... :-)

P.s. Meine Startnummer war die 16616, falls es jemanden interessiert.

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Moin,

schöner Bericht :daumen:
Und als zugegeben absoluter Fan Deiner vorübergehenden (Wahl?) Heimat habe ich auch Deine Trainig hier mit verfolgt und dabei ein wenig sehnsüchtig an meine letzten Läufe dieses Jahr unter griechischer Sonne gedacht...
Zudem hat es mir, der seine Premiere noch vor sich hat, Mut gemacht, dass ich es auch schaffen kann wenn die zur Verfügung stehende Zeit leider nicht für die vorgeschlagenen bzw. als notwendgi beschriebenen vier Einheiten pro Woche reicht.
Besonders schön zu lesen waren Deine letzten 500m - und genau für diese Momente lohnt sich jeder gelaufene Meter :nick:

Gruß
Michael

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Danke für den Bericht- und herzlichen Glückwunsch :daumen:
Ja, Berlin war einfach toll, ich war ca 5 min nach dir im Ziel, hab es aber auch so genossen :-)
Das größte Vergnügen im Leben besteht darin, das zu tun, von dem die Leute sagen, du könntest es nicht. (Walter Bagehot)

"Ist der Marathon für Frauen etwa auch 42,2 km lang?" (Überraschter Kollege im Büro)

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Glückwunsch auch von mir :)

Aber Einspruch!
Lars-Jaap hat geschrieben:Gluecklicher Weise trug ich meine Sonnenbrille, so waren die Freudentraenen nicht zu sehen und dafuer nur mein Laecheln.
Nicht glücklicherweise sondern schaderweise, denn deine Freudentränen waren alles andere aber doch kein Grund sich derer zu schämen :wink:

Ich bin bisher nur ein einziges mal nen Marathon mit Sonnenbrille gerannt und schwor mir hinterher: Nie wieder! Ich liebe den kurzen Augenkontakt und das gegenseitige Anlächeln mit den Zuschauern. Genau das habe ich mit der Brille vermisst.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener
Antworten

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