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Vor-Vorbereitung auf 1. Marathon

Vor-Vorbereitung auf 1. Marathon

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Hallo zusammen,
zunächst einmal zu meinen persönlichen Voraussetzungen: Männlich, 30, seit Dezember regelmäßiger Läufer. 10km-PB: 42:20 (allerdings kein Wettkampf und mit eigener Uhr erfasst.), Halbmarathon-PB: 01:39:57 (HM in Mannheim vor 3 Wochen). Nun habe ich mich vergangene Woche dazu entschlossen den Ganzen anzugehen und mir den Frankfurt-Marathon am 26.10.2014 als passenden Rahmen ausgeguckt. Anmeldung ist schon durch und jetzt stellt sich mir die Frage der möglichst optimalen Vorbereitung. Lt. Steffny-Umrechnung sind 03:30h im Optimalfall drin. Diese habe ich auch angegeben als Zielzeit. Soweit so gut.

Für das HM-Debüt habe ich auch nach einem Plan von Steffny trainiert und wollte das nun beim Marathon eigentlich ähnlich handlen. Rein aus Interesse habe ich mir jetzt auch mal den allgemeinen Rahmenplan von Greif angesehen: http://www.greif.de/downloads/countdown2008.pdf
Nun, das ist ja schon ein dezenter Unterschied. :wink:
Genau genommen prallen da ja zwei Weltanschauungen aufeinander. Bei Steffnys 03:29-Plan sind 4 Einheiten vorgesehen und die LaLa's haben einen Umfang von 24km-32km. Bei Greif sind ja jede Woche ein 35km-Lauf mit Endbeschleunigungen von knapp einem Drittel der Distanz bis ans Marathon-Tempo ran integriert. Und auch sonst sind die km-Umfänge deutlich höher. Da fragt man sich, ob man tatsächlich mit beiden Varianten das Ziel erreichen kann.

Ich bin jetzt seit dem HM derart vorgegangen, dass ich die Läufe auf mind. 18-23 km ausgedehnt habe, wobei ich derzeit keine Intervalle drin habe. Jetzt stellt sich noch die Frage, inwieweit ich jetzt bis zu den Plänen trainieren soll. Denn Greif spricht ja auch davon, dass es gefährlich ist, wenn man den Höhepunkt zu früh erreicht und dann evtl. bis zum Wettkampf wieder abbauen könnte. Mich würde jetzt generell interessieren wie die erfahrenen Läufer unter euch das in der Regel handhaben, wobei mir natürlich klar ist, dass das nicht auf jeden anderen adaptiv ist. Aber ich denke, ich werde für die Zeit des Plans so vorgehen, dass ich mich an den Rahmen des Steffny-Planes halte, allerdings die km etwas hochsetzen werde. Schädlich sollte das ja nicht sein oder?
Bis dahin wollte ich ca. 3 längere Laufeinheiten pro Woche (inkl. ein TDL, ein normaler DL und einen LaLa) plus 2-3 Krafttraining in der Muckibude. Wenn der Plan beginnt, würde ich dann 4 Laufeinheiten machen wollen plus 1-2 Krafttraining.

Ich wäre über jegliches Feedback von erfahrenen Marathonis sehr dankbar. Vielen Dank dafür vorab. :hallo:

Grüße
Dennis
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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Ich hab mal den Greif-CD trainiert und damals mein Ziel voll erreicht. Ich halte die 35er mit Endbeschleunigung für eine feine Sache, kam und komme damit gut klar und ich merke den Effekt der Tempohärte (das was ich als Tempo für mich bezeichne :D ) auch im Ultrabereich. Das kleine Problem bei dir könnte sein, dass deine Gräten noch nicht sooo an an das Laufen gewöhnt sind und die Verletzungsgefahr ist dann bei dir doch erhöht, gegenüber einem schon jahrelangem Läufer. Mit Steffny-Plänen dagegen hab ich keine Erfahrung.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Hi Tommi,

das mit der Belastung und eventuellen muskulären Malheurchen kommt natürlich auch noch hinzu. Danke für den wichtigen Hinweis. Deshalb fahre ich vielleicht nicht schlecht mit der Variante, die Kilometer erst einmal schrittweise zu steigern. Ich werde mal sehen wie ich damit zurecht komme. Allerdings ist es ja wie gesagt noch etwas hin, bis der Plan im August dann startet. Vielleicht bin ich bis dahin in einer Verfassung, in welcher ich die 35er angehen kann.
Werde hier mal ab und an den Status berichten, in der Hoffnung, dass es vielleicht noch den ein oder anderen Tipp gibt. :)
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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Grundsätzlich würde ich mal keinem empfehlen, nach knapp 7 Monaten Lauftraining einen Marathon ins Visier zu nehmen. Deine Kurzstreckenzeiten sprechen aber eine andere Sprache und letztendlich kann ich das Vorhaben ja nicht verbieten. Von daher wäre meine Empfehlung erstmal den Steffny-Plan zu nehmen - Endbeschleunigungsvorteile hin oder her - aber in erster Linie geht's bei dir mal darum, dich langsam an die körperliche Belastungen heranzuführen. Greif hat ebenfalls gute Ansätze, die aber meiner Meinung nach für einen Aspiranten weniger geeignet sind.

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Hallo fiveten,

grundsätzlich liegt diese Schlussfolgerung natürlich nahe. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich ja nicht erst im Dezember angefangen habe, überhaupt Sport zu machen, was sich dann ebenfalls an den Zeiten ablesen lässt. Das hätte ich natürlich auch eingangs dazu schreiben müssen.

Ich bin von Natur aus relativ fit und habe eigentlich seit meinem 4. Lebensjahr ununterbrochen Fußball im Verein gespielt. Dabei handelt es sich ja auch gewissermaßen um einen Laufsport. Und spätestens seit ich vor 8 Jahren begonnen habe etwas höher zu spielen (Landesliga) war die körperliche und läuferische Belastung natürlich nochmal auf einem anderen Niveau. Jedenfalls wurde dann letzten Sommer ein leichter Knorpelschaden im Knie diagnostiziert, der allerdings zum Glück nicht operabel war. Dies und ein Umzug haben mich dann dazu bewogen, die Kickschuhe gegen die Laufschuhe auszutauschen. :wink:

Natürlich klingt es ambitioniert. Aber ich traue es mir durchaus zu, die Nummer durchzuziehen, zumal wenn ich mir die Fortschritte seit Dezember vergegenwärtige. Sowohl was KM-Leistung als auch die Zeiten angeht.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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da sub 1:40 innerhalb von 7 Monaten normalerweise nicht aus dem Stand machbar sind, habe ich - schlaues Kerlchen, das ich bin - schon gedacht, dass es da eine sportliche Vergangenheit geben muss. Trotzdem nochmal der Hinweis: die Belastung bei einem Marathon und dem dafür notwendigen Training ist selbst bei einem sub 3:30-Ziel nicht ohne. Soll heißen, ich würde mir deshalb den im Umfang reduzierten Plan von Steffny für den Aufbau raussuchen und nach erfolgreichem ersten Marathon andere/härtere Pläne verwenden. Warum schon für den "ersten" was riskieren, wenn so viele mehr auf einen warten? :-)

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Na, das deckt sich ja dann mit meinem Eindruck aus dem Eingangsbeitrag, als ich davon sprach, dass ich dazu tendiere, mich am Steffny-Plan zu orientieren und lediglich die Kilometer-Umfänge etwas erweitere. :zwinker5:
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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Huch, mir ist dieser Tage mal eingefallen, dass ich vor einigen Monaten hier ja mein Vorhaben auch geschildert habe. Allerdings hat sich das ganze dann mehr oder minder in den Sub 03:20-Faden verlagert.

Mittlerweile ist die Hälfte des Steffny-Plans (03:15 h) durch. Habe mich entschlossen, doch einen etwas schnelleren Plan zu nehmen, was angesichts der doch recht rasanten Fortschritte die richtige Entscheidung war. Denn den 10km-Testwettkampf bin ich in 39:27 min gelaufen und mein Tempo ist mittlerweile deutlich schneller als die Tempi, die Steffny in seinem Plan vorschlägt. Am Sonntag steht der Halbmarathon an, welchen ich in Sub 01:30h laufen will und dann würde ich für Frankfurt im Bereich 04:35 min/km angehen, was Sub 03:15 bedeuten würde. Soweit die Theorie. :D
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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Hallo kappel,

ist doch positiv wenn du mit vermeintlich gleichem aufwand doch schneller bist als gedacht. Und im marathon dann erst muss es bestimmt ein gutes Gefühl sein wenn du dann am anfang alle läufer überholen kannst, weil du dich ja in einer schlechteren gruppe einteilen hast lassen ;)
Wünsche dir einen guten lauf und hoffe, dass du (Zwischen-)ergebnisse hier weiter reinstellst.
ich weiß nicht, ob du das schon irgendwann mal gepostet hast, aber hast du sowas wie nen verlaufsplan von deinen Lauf-Anfängen, also umfang, intensität, zeiten, Herzfrequenz, wie sie sich so grob in den letzten 7(11?) monaten entwickelt haben?

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Running-Gag hat geschrieben:Hallo kappel,

ist doch positiv wenn du mit vermeintlich gleichem aufwand doch schneller bist als gedacht. Und im marathon dann erst muss es bestimmt ein gutes Gefühl sein wenn du dann am anfang alle läufer überholen kannst, weil du dich ja in einer schlechteren gruppe einteilen hast lassen ;)
Wünsche dir einen guten lauf und hoffe, dass du (Zwischen-)ergebnisse hier weiter reinstellst.
ich weiß nicht, ob du das schon irgendwann mal gepostet hast, aber hast du sowas wie nen verlaufsplan von deinen Lauf-Anfängen, also umfang, intensität, zeiten, Herzfrequenz, wie sie sich so grob in den letzten 7(11?) monaten entwickelt haben?
Hi Running-Gag. Zunächst mal: Einen schönen Ort haste da unter deinem Usernamen stehen. :teufel:

Ja, definitiv ist das sehr positiv verlaufen. Ich habe zu Beginn des Jahres zuerst einmal viele langsame Läufe gemacht, weil einem das von Steffny mehr oder weniger eingebläut wird und habe mich auch sehr streng an seine Pulsvorgaben gehalten. Bin dann überwiegend im Bereich zwischen 130-150 bpm gelaufen. Von der Distanz her, immer so um die 10 km und dies dann peu a peu gesteigert. Theoretisch müsstest du in meiner Signatur auf mein Lauftagebuch zugreifen können. Da sollten eigentlich alle Einheiten in diesem Jahr dokumentiert sein. Du kannst da gerne mal stöbern, da ich jetzt leider nicht die Zeit habe, das detailliert darzustellen. Ich kann das aber gerne zu gegebener Zeit nachholen. Im Sommer (zwischen Halbmarathon-Debüt und Start Marathon-Trainingsplan) habe ich dann versucht nochmal größeren Fokus auf die Grundlagenausdauer zu legen und mich an die Distanzen um die 30 km heran gewagt. Das war dann die Basis dafür, dass ich am letzten Sonntag z.B. eine solche Einheit geschafft habe: Garmin Connect
Das wäre vor wenigen Monaten wirklich undenkbar gewesen und zeigt, dass viel Training wirklich etwas bringt. :wink:

Heute steht vor dem am Sonntag anstehenden Halbmarathon noch eine knackige Einheit an. Steffny schlägt vor 4*3000m im MRT. Ich tendiere aber eher dazu. Die Intervalle im HM-Renntempo zu laufen, da ich letzte Woche eigentlich viele km (außerplanmäßig) im geplanten Marathon-Renntempo gelaufen bin und auch noch laufen werde. Aber für Sonntag will ich einfach mal sehen, wie ich die 04:10 (HM-Renntempo) so verkrafte über einige km.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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So, nun mal ein paar KPI's, was sich so alles getan hat.

Zunächst mal die reinen Umfänge nach Monaten geclustert:

Januar: 129 km
Februar: 49 km (Da stand allerdings ein Umzug an, als Ehrenrettung. :peinlich: )
März: 87,5 km
April: 119 km
Mai: 200 km
Juni: 171 km
Juli: 213 km
August: 257 km
Sep (bis jetzt): 200 km

Wie gesagt, Anfang des Jahres bin ich überwiegend 10km-15km Runden gelaufen.
Ich werde jetzt aus jedem Monat einfach mal exemplarisch je einen Lauf herausgreifen, der eine Vergleichsbasis gibt (LDL).

Januar: 15km in 01:37 h @ 06:28 (HF: im Schnitt 144)
Februar: 10 km in 55:11 min @ 05:30 (HF: im Schnitt: 147)
März: 10 km in 57:35 min @ 05:44 (HF im Schnitt: 149)
April: 15 km in 01:22 h @ 05:27 (HF im Schnitt: 153)
April: 15 km in 01:36 h @ 06:23 (HF im Schnitt: 131)
Mai: 20 km in 02:04 h @ 06:11 (HF im Schnitt: 134)
Juni: 27,6 km in 02:35 h @ 05:38 (Ab dieser Zeit habe ich mich dem Pulsgurt erst einmal entledigt)*
Juli: 30 km in 03:00 h @ 06:00
Juli: Außerdem auch TDL integriert: 21 km in 01:42 @ 04:53
August: 20 km in 01:40 h @ 05:02
August: 25 km in 02:20 h @ 05:34
September: 35 km in 02:55h @ 05:00

Die bereits oben angesprochene letzte Einheit von Sonntag war bisher wohl diejenige mit der größten Aussagekraft. Generell ist zu sagen, dass Steffny das LDL-Tempo am Anfang des Trainingsplanes bei 05:40 sieht. Ich musste mich schon sehr bremsen und beim langen Lauf vor zwei Wochen tat ich mir sehr schwer, wirklich so langsam zu laufen, so dass ich mir für die Einheit letzten Sonntag vorgenommen habe, ein schnelleres Tempo zu wählen. Nach einem km Einlaufen, habe ich mich recht zügig bei ca. 05:15 eingependelt. Dies habe ich auch bis zu km 20 beibehalten. Bei dieser Einheit wollte ich auch mal wieder den Puls checken. Ich habe mich während des Laufes immer zwischen 140-150 bpm bewegt. Wenn man das mit den Tempi von Anfang des Jahres vergleicht, kann man die Entwicklung denke ich ganz gut einordnen. Im Januar musst ich dafür 01:15 langsamer laufen. Dann habe ich bei 20km einen kurzen Trinkstopp eingelegt und habe auf Marathon-Renntempo (04:37) und schneller beschleunigt. Der Puls war ab da leider nicht mehr messbar, da es zeitgleich begann zu schütten wie aus Eimern. Habe die Endbeschleunigung sehr gut verkraftet und bin erst ab km 31 leicht eingegangen, allerdings nicht aufgrund der Ausdauer sondern weil ich jeden nur denkbaren Muskel in meinen Beinen gemerkt habe. Die 35 km habe ich aber voll bekommen. Die gleiche Einheit steht in 1 oder 2 Wochen nochmal an, diese war außerplanmäßig wie gesagt. Aber geschadet hat es mir nicht.

Ich hoffe das gibt einen kleinen Anhaltspunkt und entspricht grob dem, was du dir erhofft hast. Solltest du weitere Fragen haben, gerne her damit. :nick:

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Ich häng mich mal dran und halte mal mein Umfänge dagegen. Will im April meinen ersten Marathon laufen. Hab im März angefangen regelmäßig zu laufen, seit Mai mit Uhr.

Feb-Apr: eher weniger als 100 km
Mai: 144 km
Juni: 80 km (Probleme mit der Wade)
Juli: 174 km
August: 174 km
Sep (bis jetzt): 129 km

"Leider" ohne %HF und damit wenig aussagekräftig:
Mai: 17 km in 1:36 h @ 5:37
Juni: 14 km in 1:18 h @ 5:32
Juli: 25 km in 2:28 h @ 5:54
August: 21,5 km in 1:52 h @ 5:11
September 15 km in 1:24 h @ 5:30
und im September im WK 21,1 km in 1:36,5 h @ 4:34 und 10 km in 43:40 @4:22

Wieviel Einheiten machst du in der Woche? Will eigentlich seit August schon von 3 auf 4 Einheiten erhöhen, hab es aber erst zweimal geschaft :-(

Ich laufe nicht wirklich nach Plan: Di Tempo, Do locker, Samstag ABC, Sonntag lang. Samstag ABC fällt aber regelmäßig wegen Regeneration, anderem Sport oder anstehenden sonntägigen Wettkämpfen aus.

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Danke Kappel für dein Antwort, und ja, die Stadt ist meine Uni-Stadt, bin da (zum Glück) nur unter der Woche :-D
Das mit der Herzfrequenz hat mich hauptsächlich interessiert, man sieht schön, wie sie runtergeht, bzw wie viel du schneller laufen kannst bei etwa gleichem puls...
Bei mir ist es irgendwie komisch, also ich versuche die langsamen dauerläufe noch langsamer als du zu laufen, heute z.b. 8km mit 137 puls, brauch aber auch ~7:30 pro km dann, allerdings laufe ich die 10km in GA2 160 puls in 5:00 pro km, also irgendwie eine extreme spanne zwischen den einzelnen phasen.
laut steffny müsste ich bei meinem ga1 tempo von 7:30 über eine stunde für einen 10er wk brauchen, laufe ihn aber im wettkampf wohl unter 50... also schon seltsam was der körper so mit einem macht^^
Und nochmals vielen Dank für deine Darlegung deiner Einheiten und deine Mühe

____
Noch kurz was anderes. wie bekommst du die laufliga so darein? o.0

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Running-Gag hat geschrieben:laut steffny müsste ich bei meinem ga1 tempo von 7:30 über eine stunde für einen 10er wk brauchen,
Was für ein Zusammenhang soll denn da bestehen? Das schreibt er so ganz bestimmt nicht.
Gruß vom NordicNeuling

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@ unmoeglich

Da sieht man ja auch alleine schon an den 10 km- und HM-Wettkampfzeiten, dass sich das Training schon gelohnt hat. Das ist eine sehr gute Basis und du hast bestimmt noch Luft (Wie alt? Größe? Gewicht?) nach oben.

Derzeit habe ich 5 Laufeinheiten pro Woche drin und mache zusätzlich 1-2 x in der Woche im Fitnessstudio etwas für die Kraft. Das klingt jetzt natürlich viel, ist es wahrscheinlich auch. Aber es lässt sich sehr gut unterbringen. Die 2-3 Stunden am Sonntag für den langen Lauf sind da die größte Hürde im Vergleich zu den zeitmäßig kürzeren Einheiten nach der Arbeit unter der Woche. Es gehört mittlerweile einfach dazu abends in die Laufschuhe zu schlüpfen und ein Tag wie heute, an dem ich nichts mache, ist die absolute Seltenheit geworden. Der Plan schreibt ohnehin 5 Einheiten in der Woche vor und wie gesagt, noch komme ich sehr gut klar damit.

@ Running-Gag

Klammer dich nicht zu extrem an die Pulsvorgaben von Steffny. Den Fehler habe ich am Anfang auch gemacht. Ich ärgere mich heute noch, dass ich nicht viel mehr nach Gefühl gelaufen bin. Du musst bedenken, dass der Puls von sehr vielen äußeren Einflüssen (Tagesform, Stress, Energieversorgung vorm Lauf, Umgebung) beeinflusst wird. Ich habe auch immer peinlichst genau an die Pulsvorgaben gehalten, was in meiner persönlichen Empfindung in der Rückschau völliger Nonsens ist. Man bremst sich völlig unnötig ein und der Laufrhythmus bleibt auf der Strecke. Lieber nach Gefühl laufen, ab und an mal drauf schauen und ansonsten laufen lassen. Mit der Zeit entwickelst du auch ein Gefühl dafür. Dann weißt du, diese Pace ist mein gemütlicher Lauf und ab der Pace muss ich mich schon strecken.

Ich würde dir einfach mal empfehlen für den langsamen Dauerlauf um oder knapp über 06:00 min/km zu laufen. Achte nicht zu genau auf den Puls. Nach dem Lauf schaust du, inwieweit dein Puls über dem Niveau ist, was Steffny sagt. Die Korrelation zwischen LDL und GA1-Tempo wirft - wie NordicNeuling - richtig anmerkt, einige Fragezeichen auf. Wie gesagt, nicht verrückt machen wegen 5-10 bpm. Laufen lassen, gut dabei fühlen und nicht künstlich bremsen.

Was das Laufsportliga-Dingen angeht: Profil --> Signatur bearbeiten --> Dort solltest du die Funktion finden.
Du kannst aber auch mal die Forensuche bemühen, glaube das wurde schon diverse Male gefragt.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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NordicNeuling hat geschrieben:Was für ein Zusammenhang soll denn da bestehen? Das schreibt er so ganz bestimmt nicht.


In seinem Buch steht folgende Tabelle: "Info Zehn-Kilometer-Wettkampfzeit nach Steffny und Trainingstempo (Min.: Sek./km)"
Da steht oben die 10km Zeit und rechts davon die einzelnen Trainingszeiten
z.B. Normaler Dauerlauf: 07:39 entspricht einer 10km Lauf von 01:04:00 und der regenerative Lauf wäre eine 08:09

Er schreibt es also doch!!

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Running-Gag hat geschrieben:In seinem Buch steht folgende Tabelle: "Info Zehn-Kilometer-Wettkampfzeit nach Steffny und Trainingstempo (Min.: Sek./km)"
Da steht oben die 10km Zeit und rechts davon die einzelnen Trainingszeiten
z.B. Normaler Dauerlauf: 07:39 entspricht einer 10km Lauf von 01:04:00 und der regenerative Lauf wäre eine 08:09

Er schreibt es also doch!!
Das spielt aber keine Rolle. Wenn du einen 10km-WK in unter 50 Minuten laufen kannst, dann solltest du tunlichst deine Pace für die langsamen Dauerläufe überdenken. Denn 07:30 ist dann definitiv zu langsam.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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kappel1719 hat geschrieben:Das spielt aber keine Rolle. Wenn du einen 10km-WK in unter 50 Minuten laufen kannst, dann solltest du tunlichst deine Pace für die langsamen Dauerläufe überdenken. Denn 07:30 ist dann definitiv zu langsam.
Ich habe deinen Beitrag davor mit dem Puls weglassen usw auch gesehen, aber ich möchte gerne auf Puls laufen ;-) Habe auch mit der Person gesprochen, die die Leistungsdiagnostik mit mir gemacht hat, und sie meinte auch, dass es wichtig ist, so langsam wie möglich zu laufen... also klar, nich 15min auf nem km, aber eben den puls soweit unten zu halten wie möglich... wenn ich deine vorgeschlagenen 6min/km laufe, habe ich allerdings einen 150-155er puls, was mir durchaus zu hoch ist, auch wenn ich mich dabei eig noch unterhalten kann und auch mich recht locker fühle...

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Ist natürlich jedem selbst überlassen. Aber für mich macht es deutlich mehr Sinn, sich an der 10km-Zeit zu orientieren und danach die Tempi auszurichten. Wie gesagt, mir wäre es definitiv zu langsam an deiner Stelle.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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mir kommt es auch ziemlich langsam vor, v.a. weil ich als fußballer damals immer volle pulle gelaufen bin und jetzt als neuling im puren laufen so langsam sein sollte... aber vll ist das auch echt nur am anfang, bis der puls mal deutlich nach unten geht und der körper sich dran gewöhnt hat...
aber egal, hier geht es ja um deine Vorbereitung auf deinen ersten marathon, deshalb schließen wir die diskussion und erfreuen uns an deinen neuen beiträgen ;-)

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Running-Gag hat geschrieben:mir kommt es auch ziemlich langsam vor, v.a. weil ich als fußballer damals immer volle pulle gelaufen bin und jetzt als neuling im puren laufen so langsam sein sollte... aber vll ist das auch echt nur am anfang, bis der puls mal deutlich nach unten geht und der körper sich dran gewöhnt hat...
aber egal, hier geht es ja um deine Vorbereitung auf deinen ersten marathon, deshalb schließen wir die diskussion und erfreuen uns an deinen neuen beiträgen ;-)
Ach was, kein Problem. Es soll ja schon ein Austausch sein hier.

Bis Sonntag zum Halbmarathon stehen bei mir nur noch gemütliche Einheiten an. Gestern wurde nochmal Tempo gemacht. Ich bin 3*4000m geplantes Halbmarathontempo gelaufen. Wurde dann im Schnitt 04:07, 04:08, 04:09.
Das Tempo am Sonntag über 21 km zu zerren, wird sehr hart. Aber ich hatte gestern auch noch von Sonntag etwas schwere Beine. Mal sehen.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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Ja, ein bisschen besser würde ich gerne schon noch werden wollen :-). Wenn ich an zwei Tagen hintereinander laufe, spüre ich sofort eine Überlastung. An fehlender Zeit liegt es eher nicht. Bin 31, 188, 80. Krafttraining mache ich an den freien Tagen. Aber immer nur ein paar Minuten zu hause; hauptsächlich für den Rücken. Hatte bei den ersten HM noch Rückenschmerzen bekommen, aber es wird besser.
kappel1719 hat geschrieben:@ unmoeglich

Da sieht man ja auch alleine schon an den 10 km- und HM-Wettkampfzeiten, dass sich das Training schon gelohnt hat. Das ist eine sehr gute Basis und du hast bestimmt noch Luft (Wie alt? Größe? Gewicht?) nach oben.

Derzeit habe ich 5 Laufeinheiten pro Woche drin und mache zusätzlich 1-2 x in der Woche im Fitnessstudio etwas für die Kraft. Das klingt jetzt natürlich viel, ist es wahrscheinlich auch. Aber es lässt sich sehr gut unterbringen. Die 2-3 Stunden am Sonntag für den langen Lauf sind da die größte Hürde im Vergleich zu den zeitmäßig kürzeren Einheiten nach der Arbeit unter der Woche. Es gehört mittlerweile einfach dazu abends in die Laufschuhe zu schlüpfen und ein Tag wie heute, an dem ich nichts mache, ist die absolute Seltenheit geworden. Der Plan schreibt ohnehin 5 Einheiten in der Woche vor und wie gesagt, noch komme ich sehr gut klar damit.

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kappel1719 hat geschrieben: Gestern wurde nochmal Tempo gemacht. Ich bin 3*4000m geplantes Halbmarathontempo gelaufen. Wurde dann im Schnitt 04:07, 04:08, 04:09.
Das Tempo am Sonntag über 21 km zu zerren, wird sehr hart. Aber ich hatte gestern auch noch von Sonntag etwas schwere Beine. Mal sehen.
Das wird schon. Vor meinem letzten HM bin ich auch 3x3000 in 4:30 min/km gelaufen und hätte nie gedacht, dass ich fast das Tempo über 21 km laufen kann (hatte ich auch eigentlich garnicht vor). Im Intervalltraining kommt mir das Tempo immer viel schneller und anstrengender vor als im Wettkampf. Vorallem, dass man das Tempo bei jedem mal neu aufnehmen und halten muss. Da fällt mir einfach durchlaufen fast einfacher.

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Running-Gag hat geschrieben:Er schreibt es also doch!!
Nein, schreibt er nicht! Du interpretierst lediglich den Zusammenhang falsch, wie es ähnlich auch Kappel schon erkärt hat. Du mußt die Tempi an Deinem Vermögen ausrichten, nicht Dein Vermögen an ein willkürlich gewähltes (und offenbar zu langsames) Grundlagentempo anpassen. Also: Wenn Du eine Zeit auf 10 km laufen kannst, dann sollst Du davon die anderen Tempi ableiten. Umgekehrt macht es doch gar keinen Sinn.

Und zu den Tips der Leistungsdiagnostik-Person: Das kann man zwar machen; aber dann wird der Trainingsplan sinnlos. Denn da sind ja die Teile aufeinander abgestimmt.
Gruß vom NordicNeuling

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kappel1719 hat geschrieben:Bis Sonntag zum Halbmarathon stehen bei mir nur noch gemütliche Einheiten an. Gestern wurde nochmal Tempo gemacht. Ich bin 3*4000m geplantes Halbmarathontempo gelaufen. Wurde dann im Schnitt 04:07, 04:08, 04:09.
Das Tempo am Sonntag über 21 km zu zerren, wird sehr hart. Aber ich hatte gestern auch noch von Sonntag etwas schwere Beine. Mal sehen.
So nebenbei: ich könnte im Training 3x 4000 gar nicht (merklich) schneller als einen HM laufen. So eine harte Einheit sollte man nicht in der WK-Woche einschieben, sondern 10 - 20 Tage vorher. Selbst Greif lässt einen "nur" 3x 3000 im HMRT laufen.

Dass der Wettkampf "sehr hart" wird, liegt in der Natur der Sache, fast schon in der Definition eines Wettkampfs.

Zudem hattest du doch eigentlich an ein Tempo von 4:15 min/km gedacht. Willst du jetzt mit 4:08 loslaufen?
"If you want to become a better runner, you have to run more often. It is that easy." - Tom Fleming

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D-Bus hat geschrieben:So nebenbei: ich könnte im Training 3x 4000 gar nicht (merklich) schneller als einen HM laufen. So eine harte Einheit sollte man nicht in der WK-Woche einschieben, sondern 10 - 20 Tage vorher. Selbst Greif lässt einen "nur" 3x 3000 im HMRT laufen.

Dass der Wettkampf "sehr hart" wird, liegt in der Natur der Sache, fast schon in der Definition eines Wettkampfs.

Zudem hattest du doch eigentlich an ein Tempo von 4:15 min/km gedacht. Willst du jetzt mit 4:08 loslaufen?
Nee, habe vor mich mal an der ominösen 13 sec-Regel zu orientieren. 03:57 aus dem 10er, würde 04:10 für den HM bedeuten. Da ich aber wohl auf der vermessenen Strecke wieder eine leichte Abweichung zur Garmin habe, habe ich noch ein paar sec spendiert. :)

27
Was den HM angeht: Es wurde eine flache, schnelle Strecke beworben in Bensheim. Dann gab es wie gesagt (ich meine es waren...) 7 Brücken, wobei 3-4 auf den letzten 5 km waren. Einige haben wirklich sehr geflucht. Bin an sich gut ins Rennen gekommen und habe mich bis 5 km vor Ende wirklich noch extrem fit gefühlt. Relativ am Anfang konnte ich mich einer Dreier-Gruppe anschließen (Vielen Dank dafür), die mit ähnlichem Tempo unterwegs waren. Wir sind dann fast durchgehend zusammen gelaufen und haben noch etliche kassiert, die sich am Anfang etwas übernommen hatten.
Hier mal die km-Splits:
04:03
04:10
03:58
04:04
04:06
04:01
04:04
04:07
04:10
04:09
04:03
04:02
04:05
04:00
03:55
04:09
04:03
04:11
04:13
04:01
04:14

Auf dem letzten km war dann nochmal eine knackige Fußgänger-Überführung, deshalb fällt der etwas ab. Am Ende steht mit knapp 01:27 wirklich eine top Zeit für mich und ich meine insgesamt waren auch nur 17 Läufer vorne dran. Also Top20 aus über 600 Startern. Das hätte ich bis vor einiger Zeit niemals zu träumen gewagt. War eine schöne Veranstaltung, Strecke war zwar wie gesagt sehr hart, aber es hat Spaß gemacht.

Grüße
Dennis

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So nach längerer Zeit und 6 Tage vor Frankfurt nochmals ein kurzes Update.

Seitdem Halbmarathon in Bensheim mussten leider u.a. beide langen Läufe ausfallen. Zunächst hatte ich mit sehr hartnäckigen Achillessehnenproblemen zu kämpfen, die dann aber zum Glück recht schnell wieder vorüber waren. Am Wochenende vom 11.10. erwischte mich dann ein fieser Infekt und setzte mich das ganze Wochenende außer Gefecht. Ich bin dann letzte Woche lediglich montags leichte 10 km gelaufen und konnte dann erst wieder ab vergangenen Freitag trainieren. Dementsprechend war die 1. Tapering-Woche sehr improvisiert. Gestern bei sehr warmen Bedingungen konnte ich dann nochmal eine gute Einheit für den Kopf machen. 24 km @ 05:04.

Ich bleibe am Sonntag bei meinem Vorhaben in 04:30 anzulaufen und versuche diese Pace möglichst lange zu halten, befürchte aber dass es am Ende etwas zäh werden könnte, weil einige lange Läufe eben fehlen. Dennoch freue ich mich sehr auf den anstehenden Marathon.
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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So lief Tag X...etwas ausgeholt bis zum Beginn der offiziellen Laufkarriere. ;)


Laufen macht Spaß?
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Nachdem ich mich im Sommer 2013 von meiner liebsten aktiven Leidenschaft, dem Fußball, verabschiedet habe, infolge sehr nerviger Kniebeschwerden, stieg dann im ab Januar 2014 die sportliche Motivation wieder an. Also ging es los, mit 2-3 x regelmäßig 10 km Laufen über mehrere Wochen. Irgendwie hat mich das olle Schmuddelwetter und die Dunkelheit eigentlich auch nie davon abgehalten raus zu gehen. Eine gute Basis also, um dran zu bleiben. Das von dkf erwähnte Steffny-Buch war dann der Start sich etwas genauer mit dem Laufsport auseinander zu setzen. So stand ich an dem Punkt, was will ich überhaupt. Ist das etwas, was zu mir passt, die Lauferei? Beim Fußball in den Vorbereitungen auf die Saison hat man das sture rumrennen ohne Ball verflucht und jetzt soll es auf einmal Spaß machen? Klingt verrückt, aber irgendwie war es so. Kurzer Ausflug in die Gegenwart: Wenn ich heute mit ehemaligen Mannschaftskameraden und aktiven Kickern rede, kommt meist: Du hast doch nen Schuss! :)
Wie dem auch sei. Als einen Meilenstein würde ich wohl die Anschaffung der Laufuhr ansehen. Damit war ich in der Lage meine Läufe genau nachzuverfolgen und die Umfänge und Tempi zu tracken. Klingt natürlich banal, aber zur damaligen Zeit war das für mich einen Schritt in Richtung Professionalisierung und führte wohl mit dazu (neben Motivation und Literatur) mich zum ersten Halbmarathon anzumelden.

Praxistest: Nun ja...

Es wurde dann der Halbmarathon in Mannheim als erstes Ziel ausgerufen. Recht großes Laufevent, man kann die Atmosphäre ganz gut aufsaugen und seine ersten Wettkampferfahrungen erleben. Vorbereitet mit einem Steffny-Plan stand dann am Ende eine knappe SUB 01:40, in dem Wissen, dass deutlich mehr drin ist, wenn man nicht unbedingt jedes Stück Riegel und Banane bzw. Becher Elektrolyt-Drink in sich reinhaut, den man in die Finger bekommt. :klatsch:
Geschenkt, abgeheftet im Grünschnabelbereich des Erfahrungsordners. Viel wichtiger war die Erkenntnis, dass es immer noch Spaß macht und dass das Wettkampf-Ambiente eine tolle Sache ist. Wenige Wochen später folgte die Anmeldung in Frankfurt.

Blut geleckt :teufel:

Nach einem Halbmarathn und weiterhin steigender Motivation war klar, dass es nur noch ein Ziel geben kann: Die Königsdisziplin. Frankfurt dazu noch als absolutes Megaevent mit grandiosem (den Videos zu urteilen!) Einlauf in der Festhalle. Dazu ein Kurs, der sich zu großen Teilen durch Europas spektakulärste Skyline schlingelt. Schwer vorzustellen, dass es eine passendere Premiere gibt. Dazu noch flach, Ende Oktober also vom Wetter her auch optimal. Also Anmeldung ging im Sommer raus und Feuer frei.

Als schwierig empfand ich persönlich die Frage nach der Trainingsplanung. Da ich mit Steffny eigentlich keine schlechten Erfahrungen gemacht habe bei der Vorbereitung auf den HM Mannheim, wollte ich das erst einmal so beibehalten und habe mir erst einmal defensive Ziele gesetzt und wollte zunächst auf 03:30 hin trainieren. Ebenso schwierig empfand ich zur damaligen Zeit die Überbrückung bis zum Start des Plans. Einerseits wollte ich möglichst viel Umfang trainieren und habe vergleichsweise viele (im Vergleich zum bisherigen Zeitpunkt) Läufe über 20-25 km gemacht. Zudem wollte ich etwas an der Tempohärte schrauben, weshalb ich auch etliche Tempodauerläufe und Crescendoläufe gemacht habe. Dies führte letztendlich dazu, dass ich mich im Sommer rasant weiter entwickelt habe und die Zeiten und Läufe, die ich absolviert habe, eigentlich keinen anderen Schluss zuließen, mit dem 03:15er Plan zu starten.

Die Marathon-Vorbereitung...

...begann zugegeben grandios und endete desaströs. Die vorgegebenen Einheiten konnte ich wirklich ohne irgendwelche Mühen runterreißen. Ich würde nicht sagen, das ich mich nach wenigen Wochen unterfordert gefühlt habe. Aber jedenfalls hatte ich nicht das Gefühl, dass ich auch nur ansatzweise an mein Limit gehen musste um die Einheiten in den vorgegebenen Trainingstempi zu laufen. So dass ich - wie man ja auch hier im Faden nachverfolgen kann - die Zeiten auf Eigeninitiative sowie unter Berücksichtigung von vielen erfahrenen Läufern hier im Forum (Vielen Dank dafür!) nach unten korrigiert habe. So konnten die beiden im Plan vorgesehenen Testwettkämpfe - der 10er in SUB40 und der HM in einer tiefen 01:27 - mit Bravour absolviert werden und ließen mich euphorisiert von einem grandiosen Marathon-Debut träumen. Nach dem Halbmarathon ging es dann aber schlagartig bergab. Zunächst die Frage nach dem MRT. Diese konnte nach dem Tipp von Elefantino (TWL, nochmals Danke für den Tipp!) nur mit 04:30 beantwortet werden. Am Tag später mit Freunden eine schöne Traileinheit zu machen war im Nachhinein natürlich absolut dämlich und das darf auch einem solchen Grünschnabel wie mir nicht passieren. Die Quittung war dann eine schmerzende Achillessehne und damit musste der wichtiger 35er mit 15 km EB flach fallen. Ein schockierender Sonntag. Wie soll ich dies wieder rein bekommen bis Frankfurt. Ok, ich hatte die gleiche Einheit zwei Wochen vorher außerplanmäßig gemacht, aber dennoch stand diese Einheit ganz oben auf meiner Liste. Schließlich habe ich bis dahin, und nimmt man den mittlerweile gelaufenen Marathon raus, erst 3 Läufe über 30 km gelaufen. Wie dem auch sei, drei Tage später ging es wieder mit lockerem Laufen und Ende der Woche auch wieder mit Tempo. Also abgehakt und weiter gehts. Samstags morgens dann aufgewacht mit monströsem Brummschädel, Hals- und Gliederschmerzen und Rotznase. Na klasse. Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Drei Wochen vor Tag X die Sehne, zwei Wochen vor Tag X einen Infekt eingefangen. Die Nebenhöhlen dicht und der Brummschädel lässt 6 Tage kein Lauftraining zu. Klar, Grundlagen sind gelegt, aber es fehlen so viele km (2 lange Läufe, etwas Tempo, regenerative Läufe) vor allem aber das gute Gefühl im Tapering und die absolute Vorfreude nach einer tollen Vorbereitung gut in Schuss in Frankfurt an den Start zu gehen.

Die letzte Woche vor dem Marathon war ich dann soweit wieder hergestellt. Mit voxel dann noch eine MRT-Einheit bei strömendem Regen auf der Bahn absolviert und nach 2-3 Wohlfühlläufen ging es dann natürlich motiviert, aber auch mit dem ein oder anderen Zweifel freitags auf die Messe und die Startunterlagen abholen.

26.10.2014

Nachdem man sich zwei Tage vorher etwas orientiert hat vor Ort und schon mal erahnen konnte, was an diesem Sonntag dort los sein wird, war ich dennoch relativ entspannt. Das hat mich selbst etwas verwundert. Natürlich war es einnerseits die Vorfreude, andererseits war schon eine gewisse positive Anspannung. Alle reden immer von diesem Mann mit dem Hammer. Die Mainzer Landstraße: Wie wird diese ewig lange Gerade sein? Wie läuft es am Start ab? Wie empfinde ich den Zieleinlauf? Erlebe ich ihn überhaupt? Das waren die Gedanken, aber ohne Stress, ohne Druck, eher entspannt. Den Freitag wie gesagt in Frankfurt verbracht inkl. Shopping mit der Freundin. Samstags dann noch ins Stadion und Fußball geschaut, danach zu den Schwiegereltern in spe zum Essen und ordentlich Nudeln geschaufelt.

Der Sonntag: Der Wecker klingelte, da war er also der Tag X. Nach sehr gutem Schlaf in die Küche, zwei Toastbrote mit Frischkäse und je einer Scheibe Putenbrust. Dazu 150g Naturjoghurt, eine Banane und ein paar Müsliflocken zusammen gepanscht und ein Kaffee sowie jede Menge Fruchtsaftschorle. Danach an den Bahnhof und zunächst einmal die Überraschung, dass voxel es sehr genau nimmt und fast auf die Minute mit der Regionalbahn am Bahnhof eintrifft. :zwinker2: Es waren natürlich sehr viele Läufer im Zug und wie voxel in seinem wunderbaren Bericht bereits erwähnt hat, hat man sich sehr schön ausgetauscht. Die jeweilige Taktik und die jüngesten Stunden wurde nochmals reüssiert. Also kamen wir dann an. An der U-Bahn Station dann nochmal kurz Wasser lassen, dann erst einmal orientieren. Ich musste mich noch umziehen. Also Umkleide gesucht und die Taschen abgegeben. Danach haben wir uns glücklicherweise wieder getroffen und sind dann nochmals an die Schlange der Toilette. Dazu eine kleine Annekdote: Bei all meinen Wettkämpfen habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass die Schlange immer nur für diejenigen Herren gilt, die gerne auf die Box wollen. Liebe Läufer, ich habe bisher noch nie erlebt, dass sich an den Urinalen eine Schlange bildet. Also seid doch bitte nicht böse, wenn euch nicht jeder in der Schlange sofort sagt, dass die Schlange nur für die Toiletten zum "groß machen" bestimmt ist. Denn eigentlich müsste man in den meisten Fällen eine Tonbanddurchsage abspielen lassen oder ein Schild hochhalten. Also einfach fragen, wofür man ansteht, dann muss auch keiner unnötig anstehen. :daumen:
Nun denn, es war nachdem wir fertig waren, 09:50. Also nichts wie los zum Start, 10 minutes to go...

Aber da waren wir auch schon beim ersten Problem. Wie zur Hölle sollen wir in unseren Startblock kommen? Der Security-Mensch meinte, wir sollen von hinten aufschließen. Das war aber keine Option für uns. Also haben wir geschaut wie es weiter vorne aussah. So langsam verrannen auch die Minuten. Im Startblock schoss mir sofort das Bild von den Ölsardinen in den Kopf. Wir mussten natürlich noch irgendwie über die Absperrung kommen. Höflich gefragt, konnten wir uns im letzten Moment beider noch recht weit vorne dazwischen mogeln. Das hat also schon mal geklappt. Vor uns wurden die Top-Athleten vorgestellt. Das ist immer eine sehr schöne Sache. Noch krasser war es dann zu sehen wie die nach dem Startschuss los flitzen. Doch dies konnte ich nicht lange genießen. Noch kurz mit voxel abgeklatscht und uns gegenseitig alles gute gewünscht. Dann war ich auf der Reise.

Die Marschrichtung war eigentlich klar: Ich wollte versuchen die 10er-Splits von 45 Minuten möglichst lange zu halten. Die ersten km waren wirklich ein Traum. Von voxel inspiriert versuchte ich ebenfalls alles aufzusaugen. Die beeindruckenden Wolkenkratzer boten wirklich eine prächtige Kulisse, dazu noch die klasse Atmosphäre entlang der Strecke. Der Beginn war also atmosphärisch schon mal genauso, wie ich mir das vorgestellt hatte. Sportlich lief es auch recht gut. Obwohl ich bereits nach 2-3 km für mich untypisch ziemlich heftig angefangen habe zu schwitzen. Aber das habe ich mal der Aufregung und dem Adrenalin zugeschrieben. Die ersten 5 km habe ich dann in geschmeidigen 22:03 min absolviert. Also dezent schneller als im Plan. Dazu ist zu sagen, dass das GPS während wir durch die Skyline sind natürlich komplett neben der Kappe war. Aber das war vorher klar. Deshalb habe ich meine Zeit auf der Uhr dann immer mit den km-Markierungen verglichen. Die zweiten 5 km bin ich dann in nahezu identischer Zeit gelaufen und habe die 10 km-Marke dann offiziell in 44:08 passiert. Ich fühlte mich wirklich sehr gut und hatte ein sehr gutes Gefühl bei diesem Tempo. Mir war klar, dass ich dieses so nicht halten werden kann, weshalb ich es zu diesem Zeitpunkt als angemessen fand, mir einen kleinen Vorsprung auf mein Ziel herauszulaufen. Die Atmosphäre in der City und die Euphorie taten ihr übriges, im Anschluss ging es langsam raus aus der Innenstadt in Richtung Höchst bzw. Schwanheim. Ich wusste zwar, dort gibt es auch ein paar nette Fixpunkte und atmosphärische Highlights, aber es wird anders und dann kommt da ja noch diese ominöse Mainzer Landstraße. Mal sehen...

Während den ersten 10 km habe ich meine Lippen nur zwei Mal kurz mit etwas Wasser befeuchtet, mein Shirt dafür umso mehr. KM 10-15 liefen dann wie bisher, ich war sogar noch dezent schneller. Somit standen bei der 15er-Marke 01:06:05. Alles gut soweit, auch körperlich nach wie vor alles super. Ich überholte auch etliche Läufer, gleichzeitig zogen aber auch immer wieder einige an mir vorbei. Dies hielt sich gefühlt die Waage, weshalb ich mir keinen Kopf deshalb machte. Viel besorgniserregender fand ich hingegen die Tatsache, wieviele Läufer bereits ausgestiegen sind oder zumindest auf dem Gehweg eine Pause einlegen mussten. Das war wirklich alarmierend. Ebenso schob sich an einer Abzweigung ein Krankenwagen mit Blaulicht an uns vorbei. Bei einer solchen Masse an Läufern sicher nicht so verwunderlich. Ich hoffe jedenfalls, dass alle mittlerweile wohlauf sind.

Zurück zu meinem Rennen. Zwischen km 15 und 20 habe ich dann erstmals unbewusst etwas rausgenommen. Das ging automatisch. Ich bin genau in den geplanten 04:30 gelaufen und die HM-Marke überquerte ich bei exakt 01:33:33. Ich träumte insgeheim von einer SUB 03:10, wenn alles passt. Drei Minuten durfte ich ca. verlieren in der 2. Hälfte. Das könnte doch im Optimalfall klappen. Diese Gedanken waren es, die ich mir zu Beginn der 2. Streckenhälfte machte. Zwischen km 20 und 25 sackte das Tempo immer noch leicht ab auf 04:38 min/km. Bei km 25 dementsprechend wurde eine Zeit 01:51:35 erfasst. Ich wollte mich ab diesem Zeitpunkt nun nicht mehr mit irgendwelchen Zeit-Hochrechnungen beschäftigen, weil ich ab hier einfach andere Sorgen hatte. Wie bereits erwähnt (nebenbei bemerkt: Entschuldigung, wenn ihr mittlerweile vieles doppelt gelesen habt, aber ich denke ein ganzheitlicher Bericht, nachdem ich euch monatelang mit allen möglichen Fragen gelöchert habe, muss jetzt sein), schlichen sich im ehemals lädierten rechten Knie an der Außenseite ziemliche Schmerzen ein.
Dazu begannen die Oberschenkel langsame Anzeichen der Erholung zu erbeten. Nun, damit mussten sie eben jetzt erst mal warten. Es hieß immer, ein Marathon beginnt erst ab 30 km, bei mir heute dann wohl bereits ab 25 km. Und das so richtig. Ich begann an jeder Verpflegungsstelle auch auf Tee und Elektrolyt zurück zu greifen. Ich brauchte einfach Energie, einen Strohhalm. Als ich dann in dieser Region sah, wie weit diese verfluchten Wolkenkratzer, die ich während den ersten 5-10 km noch so beeindruckend und toll fand, nun entfernt waren und ich wusste, dass ich genau dorthin wieder zurück muss, hätte ich mich am liebsten in den Busch geworfen und wäre in Tränen ausgebrochen. Ab hier begann es ein Kampf gegen diesen Schweinhund zu werden. Aufgeben konnte einfach keine Option für mich sein. Meine Freundin wartete mit Eltern im Ziel, jetzt hast du monatelang dein halbes Umfeld verrückt gemacht, einen Marathon zu laufen. Jetzt hast du dich monatelang darauf vorbereitet mit diszipliniertem Training, mit harter Arbeit, den Genuss erleben zu können, in der Festhalle einzulaufen, die Medaille umgehangen zu bekommen und dich Marathon-Finisher zu schimpfen... Nein, ein Ausstieg konnte AN DIESEM TAG keine Option sein, außer ich würde mir die Bänder reißen oder zusammen klappen. Aber nicht unter einigermaßen zumutbaren Umständen.

Also versuchte ich mich irgendwie mit dem Gedanken anzufreunden, dass die letzten 17 km so richtig widerlich werden und ich wohl so leiden werde wie selten zuvor in meinem Leben. Die Träume irgendwelche Traumzeiten laufen zu können habe ich dementsprechend relativ früh begraben. Jetzt ging es nur noch ums Ankommen. Bei km 30 ging es dann auf die sagenumwobene Mainzer Landstraße. An der Verpflegungsstelle (müsste km 32,5 oder so gewesen sein), nachdem ich mir die volle Ladung Wasser, Tee und Elektrolyt gegeben hatte, musste ich im Gebüsch eine kurze Pinkelpause einlegen. Dies tat gut, ebenso die Getränke im Gehen zu verzehren. Richtige Gehpausen sind dies wohl nicht, da ich mich sofort nachdem ich mich dem Becher entledigt hatte, wieder ins Laufen eingestiegen bin. Aber es tat wie gesagt gut. Die 30 km-Marke ging dann in 02:15:45 nach Hause. Immer noch ein Schnitt unter 05:00 min/km. Dies sollte sich aber in den letzten 12 km rapide ändern. Mit zunehmendem Verlauf hat man die km-Marken weiter auseinander gestellt, diese fiesen hinterlistigen Streckenposten. Ich fragte mich, wann ich endlich wieder was trinken kann. Sollten die Verpflegungsstellen gegen Ende nicht häufiger kommen? Gefühlt kamen fast gar keine mehr. Die km zogen sich wirklich wie Kaugummi. Mein mitgenommenes Hydrogel habe ich bei km 32 reingehauen. Hat es etwas gebracht? Ich weiß es nicht. Bei km 35 (02:43:03) dann wieder ein Gel eingesammelt, die Wolkenkratzer waren wieder in der Nähe. Irgendwie ein gutes Gefühl. Aber warum zur Hölle muss man denn gefühlte 25 Mal an der Messe vorbei laufen, bevor man rein darf? Ach ja, ein Marathon geht ja 42,195 km. Mist. :motz:
Nun denn, ich erwische mich wie ich teilweise laut stöhnte, fluchte... In meinem Kopf immer wieder die selbe Frage: Wieso machst du so einen Schwachsinn? Es zog sich immer mehr und wurde mit jedem Meter härter. Habe ich am Anfang noch geschwärmt von dieser beeindruckenden Skyline, so habe ich alles außerhalb ausgeblendet. Am Straßenrand ließen sich Läufer ihre Krämpfe von Passanten rausdrücken, boah ist das eine Qual. Dann auf einem Teilstück im Bankeviertel auf der gegenüberliegenden Seite sehe ich ein Teil des Feldes, der vor mir liegt. Dann der Pacer mit dem 02:59-Ballon. Oh guckste mal, ob ich voxel finde. Ich wusste, dass er ihn im Auge behalten wollte. Somit konnte ich mich einen Moment lang von meinem eigenen Leiden ablenken. Tatsächlich, wenige hundert Meter dahinter erspähe ich ihn. Er ruft mir zu, feuert mich irgendwie an mit meinem Namen. Er beißt, er ackert, sieht aber bestimmt nicht so fertig aus wie ich. Ein klasse Sportsmann, denke ich mir. Gleichzeitig dachte ich mir ok, wenn du da bist, wo du den voxel gesehen hast, dann ist es nicht mehr weit. Zwischen km 35 und 40 ging es dann im Schnitt in unfassbaren 05:53 min/km. Ja, das ist er dann wohl der Einbruch. Die letzten beiden km konnte ich dann in 05:29 nochmal leicht zulegen. Die Gerade bevor es links weg in die Festhalle ging war dann nochmal absolut unerträglich. Ich wusste, jetzt noch irgendwie ins Ziel wackeln. In den letzten 10 km hatte ich mindestens 25 Mal die Frage "Raus?" mit "Nein" beantwortet und jetzt ging es nur noch darum da rein zu wackeln. Die Zielgerade außerhalb habe ich noch dazu genutzt, nach meinem Anhang Ausschau zu halten und tatsächlich. Direkt vor der Festhalle erspähte ich sie. Ich konnte mir offenbar ein kurzes Lächeln rauskneifen und ein Peace-Zeichen. Sie meinten hinterher, ich hätte gut ausgesehen. Wenn die wüssten was ich die letzten km durchlitten habe... Dann ging es tatsächlich rein. Tosender Jubel, Konfetti war noch überall, Musik, die Zeit, ich konnte nur noch 03:24:xx erahnen. Über den Strich! Geschafft!

Ich konnte keinen Meter mehr weiter laufen oder gehen, bin quasi zusammen gebrochen und die Helfer mussten mich im ersten Moment stützen. Ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Mir liefen Tränen der Erleichterung und des Schmerzes über die Wangen, ein emotionaler Ausnahmezustand. Medaille geholt und Zielverpflegung ausgekostet bis zum letzten und zwei Jungs im Ziel getroffen, mit denen ich in Bensheim beim HM über weite Strecken zusammen gelaufen bin. Auch die Jungs sind eingebrochen.

Nach einiger Zeit, nach dem Duschen im Auto auf der Heimfahrt begann ich bereits mit einer Analyse dieses harten Rennens. Der Tenor ist natürlich. Ein Debut in 03:24 ist keines, für das man sich schämen muss. Das muss ich an dieser Stelle ganz klar betonen und das macht mich in gewisser Weise auch sehr stolz. Aber dennoch habe ich es nicht geschafft die deutlich besseren Zeiten auf den Unterdistanzen über den Marathon auf die Straße zu bringen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand.

Einerseits ist es immer noch mein 1. Laufjahr überhaupt. Mir fehlen Lebenskilometer, mir fehlen lange Läufe (siehe oben!). Dazu lief wie bereits geschrieben, die Vorbereitung alles andere als ideal. Vielleicht hätte ich mich aufgrund dieser Umstände etwas bremsen müssen. Eine etwas defensive Herangehensweise habe ich hier im Faden ja fast schon traditionell vertreten, ich habe mich wahrscheinlich von meinen schnellen Fortschritten etwas blenden lassen. Dazu hatte ich in der Rückschau wirklich einen vergleichsweise laschen Plan und werde nun den Vergleich ziehen und hoffe, dass mich ein Plan mit den regelmäßigen 35er besser vorbereitet. Potential ist bestimmt irgendwie da. Die Frage ist nur, es auch an Tag X auf die Straße zu bringen. Alles in allem hatte ich nicht das Handwerkszeug an diesem Tag eine bessere Leistung abzurufen. Das muss ich akzeptieren und nehme für mich jetzt sehr wichtige Erkenntnisse mit. Ich weiß wie es ist, einen Marathon mitzulaufen. Ich weiß, dass ich es besser machen kann. Und ich will es beim nächsten Mal besser machen. Und das aller wichtigste: Es gibt ein nächstes Mal.

Beste Grüße
Dennis
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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Ich finde, du kannst verdammt stolz auf dich sein. Glückwunsch. Und dein Einbruch war ja noch vergleichsweise moderat. Kilometer gehen zu müssen und/oder Krämpfe zu haben ist noch ne Spur schärfer :wink: Nun hast du die Erfahrung deines Ersten und darauf kannst du aufbauen. Übrigens, selten klappt ein Trainingsplan 100% perfekt. Irgend etwas kommt immer dazwischen. Das sollte man vorher mental mit einplanen :)

Gruss Tommi

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Hey Dennis!

ich finde deine Entwicklung sehr beeindruckend! Glückwünsch für deine Resultate in den verschiedenen Distanzen :daumen:

Und danke für das sharen, sehr interessant.

Viele Grüße
Rajazy

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Vielen Dank für die Blumen. :peinlich:

Das ging wirklich überraschend schnell letztes Jahr. Jetzt gilt es in Hamburg, die Marathonzeit etwas näher an die Leistungen auf den Unterdistanzen zu bugsieren. Daran wird derzeit intensiv gearbeitet. :)
PB's:

10 km: 36:57 min (März 2018: Hördt)
Halbmarathon: 01:19:47 (März 2016: Kandel)
Marathon: 02:58:54 (Oktober 2016: Frankfurt)

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