85er hat geschrieben: 25.02.2024, 07:47
Natürlich sehe ich es auch so das nicht alles perfekt war bei dir. Meiner Meinung nach ist einfach auch der Beginn immer etwas zu schnell was wohl daran liegt, dass du dich momentan nicht zu 100% einschätzen kannst und etwas zu sehr auf Endzeiten fixiert bist.
Ich glaube es würde vielleicht etwas besser laufen wenn du dir z.B gesagt hättest eine 3:42er pace wäre schon richtig gut und alles was noch schneller ist sowieso super. Und dann noch das Rennen mit 3:43-3:44 zumindest mal auf den ersten 2km starten, weil die 2-4 Sekunden holst du ja alleine schon locker mit deinem extrem guten kick hinten raus wieder rein.
Meiner Erfahrung nach machen gerade im Grenzbereich schon nur 3sec/km einiges aus.
Für den 10er ist dein Ziel von 36:36 jetzt vielleicht auch tatsächlich etwas zu hoch gegriffen (wobei es ohne Probleme vorab und besserer Renneinteilung und Bedingungen wahrscheinlich gleich viel besser aussieht) und laut JD bräuchte man dazu ja auch 17:38 auf 5km.
Aber 37min ist auf alle Fälle realistisch was laut JD eine 17:50 auf 5km benötigen würde.
Außerdem wäre das dann ja genau die pace von 3:42 die du über die 7,5km gelaufen bist. Also mit weiteren 4 Wochen Training, besser ausgeruht und ohne Zerrung oder sonstwas am Start, sind die Voraussetzungen gleich besser. Dann hoffentlich kein alleine gegen den Wind laufen müssen und wirklich einfach mal mit 3:44 die ersten 2km starten und wenn es sich gut anfühlt auf 3:42 steigern. Wenn du dann merkst das nach 6-7km noch mehr geht, kannst ja immer noch zulegen. Wenn nicht, dann versucht du die pace zu halten und holst dir mit deinem kick zum Schluss die sub 37 ab und wenn doch, dann kanns ja vielleicht sogar noch in Richtung 36:45 oder so gehen.
Danke für die Ausführung und für die Tipps!
Die Zerrung war während des Rennens kein Faktor und davor hätte das Training auch kaum anders ausgesehen. Der Wind hatte schon einen gewissen Einfluss - die Verlangsamung auf Kilometer 4 war im Gegenwind - aber ich konnte auch danach einfach nicht mehr zulegen - von daher ist mir die Ausrede zu einfach.
Wahrscheinlich hast du recht und der Wunsch war der Vater der Pace - vielleicht hätte ich 3:43/44 gleichmäßiger halten können und dann hintenraus noch auf 3:42 drücken können. Kann aber auch sein, dass Kilometer 4-7 bei langsamerem Start genauso ausgesehen hätten - dann wäre die Zeit insgesamt schlechter. Natürlich ist dieser Gedanke - "was man hat, hat man" ziemlich doof, wenn man danach einbricht, andererseits sind auf Distanzen 5-10KM halt auch schnell mal einige Sekunden verschenkt, die man nur schwierig wieder reinlaufen kann und auch wenn es sich abzeichnet, dass ich mich auf meinen Kick eben doch recht zuverlässig verlassen kann, selbst wenn ich das im Rennen nicht mehr für möglich halte, finde ich es schwierig, den direkt mit einzuplanen.
Der Kick war dieses Mal brutal hart und wäre nicht gerade einer zügig an mir vorbeigezogen, hätte ich wohl zu lange damit gewartet.
Wahrscheinlich ist es aber auch tatsächlich sinnvoll den Kick ein stückweit mit einzuplanen.
Lange Rede kurzer Sinn - ich werde das (höchstwahrscheinlich) mal ausprobieren und den 10er defensiver angehen. Ziel ist PB (also unter 37:41), also wäre eine 3:44er Startpace da passend. Sollte dann mehr möglich sein - prima. Reicht es gerade so für PB - auch in Ordnung.
Muss jetzt allerdings mal schauen, wie es weitergeht. Der Sprint gestern hat richtig Spaß gemacht, aber dafür habe ich teuer bezahlt. Konnte wegen der Bauchmuskelzerrung kaum schlafen, da ich bei der kleinsten Bewegung von den Schmerzen aufgewacht bin. Heute standen eigentlich 16km "Endurance" an, stattdessen gabe es 6km@7:02/km ohne Kniehub.
Im Nachhinein hätte ich jetzt gerne auf den Sprint verzichtet. Aber im Nachhinein ist man ja immer schlauer...
85er hat geschrieben: 25.02.2024, 07:47
...Die ersten 3km der EB gingen auch noch ganz gut mit im Schnitt 4:10, aber dann hats mir den Stecker gezogen. Der zu dieser Zeit dann doch schon stärkere Wind hat nicht gerade geholfen, war aber nicht Schuld (hat das ganze aber wahrscheinlich beschleunigt). Die Kilometer haben immer gegen den Wind angefangen und nachdem ich auf den 4. Kilometer gegen den Wind ging, konnten meine Beine einfach nicht mehr. Es wurde dann auch vom Kopf her schwierig, aber ich habe mich die letzten 3km mit im Schnitt 4:20 durchgebissen.
Am Ende hatte ich für die 6km EB dann eine Durchschnittspace von 4:15-4:16 stehen. Das alleine wäre ja nicht das Problem wenn nicht gleichzeitig meine Beine einfach leer gewesen wären. Da bekommst du einfach das Gefühl, dass du so eine pace nie über einen ganzen Marathon laufen kannst.
Wahrscheinlich aber doch einfach auch ein energetisches Problem. Nächste Woche wenn die 9km EB kommen, werde ich mal Gels nehmen und ziemlich früh damit anfangen. Habe mal 3-4 Gels eingeplant und werde zusätzlich wohl auch mal meine ausrangierten Wettkampfschuhe verwenden. Ich hoffe das es so dann besser läuft und das Selbstvertrauen wieder kommt.
Da misst du mit dem Wind aber jetzt ein bisschen mit zweierlei Maß - den solltest du m.E. auch bei dir als größeren Einflussfaktor gelten lassen. Gerade auch mental brutal, wenn man am nach 30 Kilometern bei der EB dann gegen den Wind drücken muss.
Das Gefühl, die Zielpace niemals über einen Marathon laufen zu können, begleitet ja die meisten, bis sie den Marathon dann in der Zielpace gelaufen sind. Nicht dass ich da aus persönlicher Erfahrung spreche - ich konnte ja die Zielpace bei meinen 2 Versuchen tatsächlich nicht laufen, aber das hört und liest man ja wirklich häufig - selbst bei sehr erfahrenen Marathonläufern.
Natürlich sind die Glykogenspeicher nach 30 recht zügigen Kilometern nicht mehr allzu gut gefüllt.
Was die Verpflegung angeht - hatte ich ja schonmal angeregt da ggf. zweigleisig zu fahren. Also einige LR ohne KH-Zufuhr, bei anderen dann mit und ich würde da sogar ausprobieren, was maximal so möglich ist - train the gut.
Ich konnte bei meinem ersten Marathon recht früh gar nix mehr zuführen - habe aber grundsätzlich einen empfindlichen Magen und habe daher beim zweiten auf Hydrogels gesetzt - die vertrage ich besser.
Insgesamt war das aber eine sehr gutes Trainingeinheit bei dir und hast dich ja auch tapfer durch die EB gekämpft!