Das habe ich nicht geschrieben. Es geht darum, dass ein GA1 Anteil von 90% für die meisten Läufer bei geringen Umfängen klar suboptimal ist.Dude77 hat geschrieben:Du scherst aber selber alles über einen Kamm. Z.B. die Grundaussage, dass für alle Zielzeiten ein Tempoanteil von mehr als 10% von Nöten wäre. Damit widersprichst du den Ansätzen von Steffny z.B. extrem.
Natürlich braucht der eine Läufer mehr Tempotraining und der andere weniger. Aber die typen, für die sehr viel Umfang bei sehr geringer Intensität das beste ist, sind eine sehr geringe Minderheit, vielleicht maximal 5%. Da kommt dann so was Richtung Ultralauftraining oder Marathontraining japanischer Schule heraus. Am besten wirkt das wahrscheinlihc, wenn man 250- 300k/Woche läuft. Das ist hier sicher nicht angebracht. Die Wahrscheinlichkeit, das Turbito zu diesem Läuferptyp gehört, ist sehr gering – dafür sprechen auch sein bisheriges Training und seine Schwierigkeiten bei längeren Läufen
Natürlich kann man je nach Ausgangslage Zielzeiten auch mit wenig Tempotraining erreichen. aber dann braucht man eben länger bis man da ist oder richtig hohe Umfänge. Und es geht ja hier nicht darum, möglichst viel Zeit zu verschwenden und mehr als 4-5h wollen die meisten ja leider nicht laufen pro Woche.
Die 15km Zeit ist womöglich nicht so aussagekräftig, die Distanz wird nicht so häufig angeboten und daher selten gelaufen. Aber der Diagnose, dass er bei Distanzen über 5k Probleme mit dem Stehvermögen hat., stimme ich zu. (Wahrscheinlich hat er das Problem eigentlich auch bei 5k, es fällt nur nicht auf, weil wir keine 1000m oder 3000m zeit von ihm haben).Dude77 hat geschrieben: Du hast sicher mehr Ahnung als ich oder andere hier, nur in dem Fall von Turbito ist doch alles klar: er hat Probleme bei Distanzen über 5km das Tempo zu halten. Ganz extrem sieht man das bei seiner 15km Zeit.
Aber bei den Methoden zur Verbesserung der Ausdauer, an der es Turbito fehlt, differieren wir. Und das liegt u. a. daran, dass viele hier von einem leider weit verbreiteten Fehlkonzept ausgehen, nämlich davon, dass lange langsame Läufe das beste Trainingsmittel für jede Art von Ausdauer seien.
Mal ein paar Gegenthesen:
1.Man braucht gar keine langsamen kontinuierlichen Läufe um Ausdauer zu entwicklen.
2.Lang und schnell wirkt gerade für die 10km in 50min oder schneller besser als lang und langsam.
3.Intervalltraining und Tempodauerläufe sind super für die Ausdauer, deswegen benutzen fast alle Langstreckler dieses Trainingsmittel.
Beispiel (Disclaimer: Nur Näherungswerte, natürlich soll niemand nur so trainieren, es geht ums Prinzip etc)
Zwei Läufer mit exakt den gleichen Vorrausetzungen trainieren immer solche Wochen:
Läufer A macht folgendes Programm
einmal Intervalle 10k Tempo: 30min Tempo 30min Trabpausen und Ein.- und auslaufen
einmal TDL 45min + 20 min E+ A
einmal locker 45min
einmal lang und locker bis zügig. Sagen wir 80min
Macht insgesamt 250min Training, davon 75 min Tempo, also 30% Tempoanteil
Läufer B macht folgendes Programm
einmal Intervalle 10k Tempo: 25min Tempo 25min Trabpausen und Ein.- und auslaufen
-zweimal 55min langsam
einmal lang und ganz langsam. Sagen wir 90min
Macht insgesamt 250min Training, davon 25 min Tempo, also 10% Tempoanteil
Läufer A wird seine 10km Zeit schneller verbessern als B, wenn beide dieselben Voraussetzungen haben. Läufer A wird auch seine Ausdauer schneller steigern als B – jedenfalls die Ausdauer, die er für das Ziel 10km Sub50 braucht. Bis hier her ist es hoffentlich logisch, A muss durch den TDL und den schnelleren Langen das bessere Stehvermögen haben.
Fortsetzung kommt gleich
C.