Ich bin noch nicht mal Marathonläufer, allerdings laufe ich seit knapp 1 Jahr im Schnitt 70 km pro Woche als Vorbereitung für meine Halbmarathons. Im Zuge dieser Wochen bin ich mittlerweile doch einige 30 und auch 35 km Läufe gelaufen (Pace meist zw. 5:40 und 6:00).
Nun bin ich in den letzten 12 Monaten 2 mal mit dem Fahrrad von Graz nach Leoben gefahren (am sog. Murradweg), um meine Großmutter (und Stiefgroßmutter) zu besuchen - etwas, das damals eigentlich eine verrückte Idee war, weil ich keine Ahnung hatte, wann der Körper streiken würde, da ich wohl noch nie eine "so lange" Strecke (knapp 80 km) zurückgelegt habe, und auch noch ein paar Höhenmeter zu absolvieren waren (Diese Strecke quasi rückwärts). Nun handelte es sich um ein tolles Erlebnis, da diese Strecke einfach sehr schön ist und ich bin sie dann auch in jeweils circa 5 Stunden gefahren (also locker langsam, flüssig, ohne Probleme).
Nun verging ein halbes Jahr und seit 2 Monaten reift in mir der Gedanke, diese Strecke eventuell einmal an einem Tag zu laufen. Naja - einen Trailrucksack hab ich auch ein paar mal bei meinen LaLas benutzt und Gefallen daran gefunden und nun überlegt man sich, dass die Strecke eigentlich aus zwei 35 km LaLas besteht + ein wenig mehr. Und da ich die LaLas fast alle komplett ohne Nahrungsaufnahme - nur mit Wasser gelaufen bin und trotzdem bei den meisten am Ende noch "gut beisammen" war, fängt das Gehirn an, die 80 km Strecke zu zerlegen a la: ich laufe erstmal 35 km, aber mit Nahrungsaufnahme (langsam, irgendwas a la 6:30 Pace), dann mache ich eine Pause, egal, wie es mir geht, trinke, esse. Und 1 oder 2 Stunden später starte ich wieder - und laufe den Rest in eventuell 15 km Etappen ab. Mitnehmen würde ich meinen Trailrucksack - ich schreib mal meine Gedanken und würde mich freuen, wenn ihr mir vorwerft, dass das Vorhaben dumm ist oder zu gewagt oder ich zu schlapp und unerfahren oder dass ich zu wenig Gepäck dabei habe. Aber hier erstmal meine Gedanken: Trailrucksack mit "Standard"-Ausrüstung a la kleines Erste-Hilfe Tascherl, Stirnlampe mit Ersatzbatterien, Handy, 3 oder 4 Gels, Geld, E-Card, Ausweis, Haube, Handschuhe, keine Trinkblase, dafür aber 2 mal 500 ml Softflask für vorne im Rucksack (hab ich mal abgewogen und bin auf glaub ich 2 oder 2.5 kg gekommen).
Und da ich spätestens alle 15 oder 20 km irgendwo bei einer Ortschaft (Frohnleiten, Deutschfeistritz, Bruck an der Mur, Niklasdorf etc.) vorbeikomme auf dem Weg nach Leoben, würde ich dort immer in einem Geschäft etwas schnelles zum Jausnen (Bananen, Fruchtsaft etc. also "normale" Sachen) kaufen und ebenfalls Wasser oder Elektrolytgetränk + die 2 Softflasks auffüllen.
Die Frage ist natürlich, ob ich nicht einen Anfängerfehler begehe und glaube, dass die Distanz für mich an einem Tag machbar sein könnte obwohl sie das nicht ist. Ich würde einen Tag mit nicht zu warmem/kaltem Wetter auswählen, die Frage wäre auch, ob Haube und Handschuhe reichen, wenn ich Pause mache - Thema auskühlen/sich Erkälten. Es sei noch erwähnt, dass der Murradweg der Mur und gleichzeitig auch grob der Bahnverbindung Graz-Leoben folgt, sodass ich, falls ich w.o. geben müsste, mich in den Zug setzen könnte.
Ich würde früh am morgen (ca. 5 Uhr) weglaufen, damit ich nach 4 Stunden gleich mal 35 km (also "fast" die Hälfte) gelaufen bin, um ein kleines Zeitpolster zu schaffen, um nicht am Abend im Dunkeln laufen zu müssen.
Aber wie gesagt, dass sind nur meine groben Gedankenstrukturen - meine Frage wäre, was an diesen selbigen falsch und unrealistisch/bedenklich ist. Es sei noch erwähnt, dass ich nicht vorhabe, meine Orthopädie zu schädigen - daher wäre ich für Tipps dankbar.
