GoNaddi hat geschrieben:Macht es nun mehr Sinn auf die 10km-Distanz hinzutrainieren oder aber die 5km in sub30 zu schaffen?
Oder kommt es da auf meine persönlichen Ziele an?
Irgendwie denke ich vom Gefühl her, dass es besser wäre die Distanz auszubauen und die Geschwindigkeit kommt von allein?
Hallo GoNaddi,
um es gleich mal unmissverständlich zu sagen: "Von allein" kommt beim Laufen gar nichts. Wer weit laufen können will, muss weit laufen (= von Mal zu Mal weiter). Und wer schnell laufen können will, muss mit Tempo trainieren - systematisch natürlich und nicht blind irgendwas "bolzen". Generell gilt natürlich, dass du dir ein Ziel setzen solltest. Dieses Ziel musst du selbst finden bzw. formulieren. Es ergibt keinen Sinn, dieses Ziel von anderen benennen zu lassen.
Da du allerdings am Anfang deines Wiedereinstieges ins Laufen stehst, solltest du einstweilen schon dein Augenmerk auf die Ausweitung deiner Reichweite richten. Auch z.B. schnelle 5 km-Läufer haben eine gute Grundlage, was die Fähigkeit zu langen, langsamen Läufen angeht. Das wird dir sicher absolut keine Probleme bereiten, wenn du jetzt schon, nach so kurzer Zeit, 7 km weit/45 min lang laufen kannst.
Du hast deinen Ehrgeiz erwähnt. Der stellt durchaus eine Gefahr dar. Die Gefahr zu schnell zu steigern. Achte darauf, dass du
- von Woche zu Woche deinen Gesamtlaufumfang nie um mehr als 10% steigerst. Besser ist es noch darunter zu bleiben. Beispiel: Gelaufen in einer Woche an 3 Trainingstagen 5 + 5 + 7 km = 17 km gesamt. Dann wären etwa 18 bis 18,5 km in der Folgewoche okay.
- nach jedem Trainingstag einen (Lauf-) Ruhetag einlegst. Das zumindest über die ersten Monate, damit sich dein Bewegungsapparat an die Belastung anpassen kann.
- höchstens 3 Wochen nacheinander den Wochenumfang steigerst und dann eine Regenerationswoche einlegst. In einer Regenerationswoche solltest du wenig mehr als 50% des Pensums der letzten Woche laufen.
Nachdem dir das Training von Beginn an so leicht vom Fuß geht, kannst du relativ bald auch eine Tempokomponente einbauen. Das aber nur an einem Trainingstag einer Laufwoche! Und in der Woche wo du das erstmalig tust, solltest du auf eine Steigerung des Kilometerumfangs verzichten.
Als Tempokomponente bietet sich natürlich im einfachsten Fall an sich langsam einzulaufen und dann für ein paar Kilometer den üblicherweise moderaten Dauerlauf spürbar zu verschärfen. Tempo für (anfangs) 2, 3 km konstant hoch halten, dann langsam auslaufen. Eine andere Möglichkeit wäre ein Intervalltraining: Einlaufen, dann für z.B. 5 x 2 min (später 3, 4 min oder mehr Wiederholungen) sehr schnell laufen. Sogar noch etwas schneller als beim eben beschriebenen schnellen Dauerlauf. Zwischen den schnellen Intervallen ein bis zwei Minuten Trabpause. Dritte Möglichkeit wäre ein Fahrtspiel: Einlaufen (jeweils 5 bis 10 min übrigens), dann für 20 min sich immer wieder neue Aufgaben im Gelände stellen. Z.B. einen Hügel rasch rauflaufen, runter zum Erholen langsam. Oder einen Baum in ein paar hundert Meter Entfernung anpeilen und bis dorthin sehr schnell. Wichtig ist immer wieder ausreichend Trabpause dazwischen, um sich zu erholen. Hinterher 5 min auslaufen.
Auf diese Weise könntest du dich ein paar Monate "selbst bespaßen" und zugleich ziemlich fordern. In dieser Zeit wird dir sicher klar werden, wohin läuferisch die Reise eigentlich gehen soll. Willst du nur für dich wo auch immer unterwegs sein. Natur genießen, Bewegung genießen. Oder fasst du auch die Teilnahme an irgendwelchen Volksläufen ins Auge. Wenn ja, ergibt es Sinn sich einen Trainingsplan für die anvisierte Streckenlänge aus dem Netz zu ziehen und nach diesem zu trainieren. Dabei kannst du dir helfen lassen. Das Ziel solltest du jedoch selbst festlegen ...
Alles Gute
Gruß Udo