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Geschwindigkeit - Wirkung Training und Gewicht?

Geschwindigkeit - Wirkung Training und Gewicht?

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Hallo,

ich habe länger überlegt, ob ich hier überhaupt über Geschwindigkeit fragen soll...da es ja manchmal etwas unaufbauende Posts a la: "Jeder Anfänger schafft völlig untrainiert einen 6-er Schnitt", gibt.

Ich traue mich jetzt doch (Information ist wichtiger):
Mich interessiert allgemein, wie stark das Gewicht die Geschwindigkeit beeinflusst und wie hoch die Auswirkung von Training auf die Geschwindigkeit ist. Es gibt zwar gewisse Daumenformeln für Gewichtsverlust und Geschwindigkeitsplus...aber die Werte sehen eher wenig zuverlässig aus.


Ich bin deutlich übergewichtig (BMI 30, weiblich), bei einem 5-km Spasslauf landete ich jetzt bei einem 6:20 er Schnitt. Vor Jahren bin ich schon mal HM gelaufen (vielen Jahren mit Normalgewicht), nie rasend schnell und dadurch nie mit viel Spass.
Angefangen habe ich sehr langsam und vorsichtig mit Gehen-Laufen vor einem halben Jahr mit noch mehr Gewicht. Jetzt läuft alles und ich kann inzwischen problemlos durchlaufen (nach Schuhwechsel völlig ohne Beschwerden). Intervalle habe ich schon mal probiert und kurze Tempoeinheiten finden sich auch ein wenig im Training.

Jetzt wüsste ich gerne: Wie hoch ist der Einfluss von weiterem Gewichtsverlust (ich will in den Normalbereich...ergo ungfähr 15-20 kg) - die Rechner spucken ziemlich hahnebüchene Werte aus.
Wie hoch ist der Einfluss von Training - also was lässt sich da rausholen?

Was kann man realistisch in einem halben Jahr bei 3-4 mal Training pro Woche und 10-15 kg Gewichtsverlust erreichen. Welche Geschwindigkeit wäre bei einem 10 km Lauf machbar (Distanz schaffe ich), ist der HM auf Durchkommen nächstes Jahr erreichbar?

Danke für eure Hilfe,
Vandra

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Hallo Vandra,

deine Fragen zu beantworten finde ich - auch angesichts der spärlichen Informationen, die du trotz der vielen Worte lieferst - ziemlich schwierig.

Als ich vor drei Jahren nach neunjähriger Laufpause ebenfalls mit BMI 30 wieder einstieg, war ich total happy, als ich nach ein paar Monaten überhaupt mal 5 km durchschlurfen konnte. Von Tempo 6:20 konnte ich da nur träumen. Aber was ist deine Erwartung, was du in dem Zustand hättest leisten sollen ?

Welche "Rechner" hast du bemüht, was haben sie dir prophezeiht und worauf gründet sich dein Pauschalurteil, dass alles hanebüchen bzw. unzuverlässig sei ? Gut, hanebüchen ist eigentlich nur eines - nämlich die Erwartung, dass solche Formeln und Rechner (oder auch die Auguren hier im Forum) etwas liefern könnten, das für jedes Individuum der Welt in jedem Alter und Trainingszustand identisch sein soll. Insofern sollte dem denkenden Menschen eigentlich klar sein, dass man von daher nur grobe Hausnummern erwarten kann. Was wirklich für dich mit einem bestimmten Gewichtsverlust und einem bestimmten Trainingsplan auf Basis deines bisherigen Trainings und in deiner konkreten Lebensphase erreichbar ist, das kannst letztlich nur du selbst ermitteln - indem du das einfach durchziehst und schaust, wie weit du kommst. Mit beidem - Gewichtsreduktion und strukturierterem Training - wirst du ganz bestimmt gravierende Verbesserungen feststellen. Wieviel genau, kann dir hier keiner exakt vorhersagen.

Aber müsstest nicht eigentlich du das alles am besten beurteilen können, wenn du schon mal HM gelaufen bist ? Wie war dein BMI da, wie hattest du trainiert, was hattest du erreicht, warst du da mit dir wenigstens für den Moment mal zufrieden ? Bist du seitdem 30 Jahre älter geworden, oder nur 5 oder 10 ?

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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M.E. kommt es stark darauf wie sehr du dich zu quälen imstande bist. Ansonsten bringt jeder Kilo etwas, quantifiieren kann man das wohl eher nicht, da das Abnehmen ja Hand in Hand mit der Zunahme an Kondition gehen sollte.
Schau einfach mal in mein Runalyze Profil, so gehts auch. Sicher kein Königsweg aber deutliche Zielzeitverbesserung, gar nicht soviel darüber nachgedacht am Anfang, einfach nur gelaufen und den inneren Schweinehund vor mir her getrieben.
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Über mich
wo ich herkomme Am Anfang war da der Bauchspeck und wo ich zuletzt gelaufen bin Joels Daily Challenge - Streakrunning

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Vandra hat geschrieben:
....ist der HM auf Durchkommen nächstes Jahr erreichbar?
Ja. Ein HM sind nur 21 KM. Wenn der Veranstalter ein großzügiges Zeitlimit festlegt, kann den jeder mit einer Mischung aus joggen und gehen gut schaffen.
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Eine Pace von 6:20 ist doch gut! Wie lange kannst du das Tempo halten? Ich würde mir wegen der Geschwindigkeit keinen Kopf machen. Hauptsache, du fühlst dich gut. Ich würde erst mal die Distanzen erhöhen - in einem Tempo, bei den du dich wohl fühlst.

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Katz hat geschrieben:Eine Pace von 6:20 ist doch gut! Wie lange kannst du das Tempo halten? Ich würde mir wegen der Geschwindigkeit keinen Kopf machen. Hauptsache, du fühlst dich gut. Ich würde erst mal die Distanzen erhöhen - in einem Tempo, bei den du dich wohl fühlst.
Mehr kann man wirklich nicht sagen, weil - siehe die Rennkartoffel - viele Infos fehlen und zudem jede(r) anders ist. Aber klar: strukturiertes Training bringt gerade am Anfang große Fortschritte und Gewichtsverlust ebenfalls. In Kombination kann das (kleine, denn echte gibt es nicht) Wunder wirken. Mein Tip für nächstes Jahr: Trainiere fleißig, laufe 2-4 10er WKs (Wenns Dir Spaß macht auch mehr) und verschiebe den HM auf 2019: Wozu die Eile? Lieber einen guten 10er laufen (und von dem dann langsam auf HM ausbauen) als einen Hängen-und-Würgen-HM.
Gruß vom NordicNeuling

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@RunningPotatoe:
Es ist etwas schwierig, alles aufzuführen - ich hatte den Versuch eines Widereinstiegs vor 3-4 Jahren, jedoch ging das dank Pulsbezogenheit schnell zu Ende. Ansonsten ist die HM Zeit sicher über 10 Jahre her (mit irgendwas knapp über 20). Gewicht war damals im Normalbereich (BMI 22-23), Zeit eigentlich nie besser als 2:20. Ich bin dort trotz Training immer eingegangen, was auch an dem "trainiere streng nach Puls" und der daraus folgenden Unlust resultierte. Damals war ich nie mit dem zufrieden, was ich erreicht hatte, hatte dann keine Lust mehr auf Laufen etc. Am Ende hörte ich auf und das Ende vom Lied war dann die Gewichtszunahme über die Jahre.
Aus der Zeit kann ich also eher nicht viel positives oder Lerneffekte vorweisen und muss jetzt erst alles neu lernen.
Zumindest macht mir das Laufen jetzt Spass. Momentan trainiere ich 3 mal die Woche regelmässig, eine schnellere kürzere Einheit, eine längere, eine Hügel/Intervall oder schnellere. Jetzt wird es wohl mal auf länger gehen...für die 10 km.

Welche Rechner ich genau bemüht habe, weiss ich nicht, jedoch waren es "Gewicht eingeben, Gewichtsverlust, Resultat Endgeschwindigkeit" - die Werte waren deutlich zu hoch angesiedelt. Und ich kenne natürlich auch die x Sekunden pro Gewicht Mythen...

@Katz: 5 Kilometer ging die Pace problemlos, ich konnte am Ende noch etwas Gas geben. Ich denke zwei Kilometer wären wohl noch gegangen.

Genaue Werte brauche ich nicht unbedingt, die Frage ist eher, wie stark sich was auswirkt. Ziel für 10 km ist erst mal unter 60 Minuten - und ich möchte das Ziel auf jeden Fall nächstes Jahr erreichen.

Ich bin ehrlich gesagt auch verunsichert, nachdem es im Forum Posts bei anderen zu lesen gab, dass jeder normale Mensch einen 6er Schnitt erreicht und ein Post von jemandem, der meinte, dass unter 7:30 im Training ja kein richtiges Laufen wäre. Da bekomme ich das Gefühl, dass ich völlig unfähig bin, wenn ich die normalen dinge für völlig Untrainierte nach mehreren Monaten Training nicht erreichen kann.

Auf jeden Fall vielen Dank für eure Kommentare,

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Hallo Vandra,

zum Jahreswechsel zwei Ansätze:

1 - Klare Aussage trotz diffuser Faktenlage

10 km Sub 60 ist realistisch
HM auf Ankommen ist realistisch

2 - Hinterfragen der Fragestellung

Was für eine Rolle spielt es, ob Du nächstes Jahr die 10 km in 65 Minuten, 55 Minuten oder 45 Minuten läufst ?

Vergiss die Formeln, vergiss das Wenn, vergiss das Aber, bleibt am Abnehmen dran, trainiere fleißig, vielleicht sogar nach Plan, freue Dich über jedes Kilo, das Du verlierst, und jede Sekunde, die Du gewinnst.

Ich gehöre auch zu denjenigen, die meinen, dass eine Pace von 7:30 min/km nicht viel mehr mit Laufen zu hat. Heute bin ich nach mehrmonatiger Verletzungspause 5 * 90 s in irgendwas um die 8:00 min/km gehoppelt, es war geil. Scheißegal, was all die anderen sagen.

Gutes Gelingen im Jahr 2018.

Gee

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Hallo Vandra, ich habe Motte des Jahres anfangen regelmäßig zu laufen mit dem Ziel abzunehmen. Das dadurch resultierende schnellere Laufen war zunächst nur ein Nebenprodukt.
Mein Ratschlag wäre, dass du dich da jetzt nicht unter Druck setzen solltest.

Deinen Ansatz abzunehmen finde ich super! Weniger Gewicht bedeutet für viele Leute ein mehr an Lebensqualität und das ist doch erstmal viel wichtiger als irgendwelche 10km Bestzeiten.
Wenn du konsequent bist, würde ich an deiner Stelle zunächst versuchen weiter abzunehmen und die von dir beschriebenen langsamen Dauerläufe und schnelleren kürzeren Einheiten zu absolvieren.
Dann gibst du deinem Körper auch ausreichend Zeit um sich an schnellere und intensivere Einheiten zu gewöhnen und verminderst die Gefahr es zu übertreiben und dich zu verletzen.

3 Mal pro Woche regelmäßig laufen gepaart mit einer Umstellung der Essensgewohnheiten werden dir garantiert viel Glück und tolle Momente in deinem Leben bringen :-)
Und die schnellen Zeiten bei Wettkämpfen werden dann auch kommen, da kannst du ganz beruhigt sein ;-)

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Ich schließe mich Gee an, hab Spaß am Laufen und Abnehmen, dann findet sich auch der Rest! Ich freu mich schon drauf, wenn ich in vier Wochen wieder laufen darf, egal wie die Pace sein wird und ob ich ggf Gehpausen einlegen darf. Ich wünsche Dir viel Erfolg und Freude, Jens
Angefangen: 17.9.2015, PB 5km: 19:06 (8.1.2017), 10 km: 39:39 (05.02.2017), HM: 1:26:54 (07.10.2018), M: 3:27:35 (30.4.2017) https://runalyze.com/shared/Jde/

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Vandra hat geschrieben:Genaue Werte brauche ich nicht unbedingt, die Frage ist eher, wie stark sich was auswirkt. Ziel für 10 km ist erst mal unter 60 Minuten - und ich möchte das Ziel auf jeden Fall nächstes Jahr erreichen.
Zielzeit 60 Minuten/10 km halte ich auch für realistisch. Vielleicht nicht beim ersten WK (Da sollte man sich erstmal WK-Erfahrung holen und die ganze Stimmung genießen), aber dann eben beim 2. oder 3. Mal. Den HM - da wiederhole ich mich - würde ich verschieben. Oder drängt Dich was?
Vandra hat geschrieben:Ich bin ehrlich gesagt auch verunsichert, nachdem es im Forum Posts bei anderen zu lesen gab, dass jeder normale Mensch einen 6er Schnitt erreicht und ein Post von jemandem, der meinte, dass unter 7:30 im Training ja kein richtiges Laufen wäre.
Das sind zwei völlig verschiedene Paar Stiefel. Die wenigen, die vielleicht behaupten, daß JEDER einen 6-er Schnitt erreichen kann (vor allem Deine erste Formulierung "Anfänger völlig untrainiert"), haben keine Ahnung. Nein, untrainiert und als Anfänger können das sehr viele nicht. Manche schaffen es dann nach ein paar Monaten, manche nach ein paar Jahren, wenige (trotz Trainings und Gesundheit) auch überhaupt nicht.

Die zweite Aussage aber hat durchaus einen Sinn: Wer langsamer als 7:30 unterwegs ist, wird Schwierigkeiten haben, einen guten Laufstil zu finden. Wenn man sich aber erst einmal einen schlechten angewöhnt hat, ist es unheimlich schwer, sich umzustellen. Außerdem ist der Unterschied zwischen 6:00 und 7:30 sooo eklatant, daß man mit einiger Sicherheit behaupten kann, daß Menschen ohne Handicap das nach relativ kurzer Zeit schaffen müßten (wie lange, ist eine andere Frage). Deshalb lauten die ernsthaften Tips auch: Lieber (zB.) 7:00 laufen im Wechsel mit Gehpausen, als zu versuchen, ohne diese Pausen in 7:40 durchzuschlappen.

Und Du schaffst ja bereits 6:20. Vergleiche das jetzt mal mit 7:20: Dazwischen liegen Welten. Jetzt greifst Du - mit regelmäßigem Training und Gewichtabbau - die 6:00 an und gleichzeitig die Distanz von10 km. Schön langsam, denn das Jahr 2018 wird aller Voraussicht nach ca. 52 Wochen haben. In dieser Zeit können sich auch langsame Steigerungen zu einem großen Fortschritt addieren. Du packst das!
Gruß vom NordicNeuling

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Vandra hat geschrieben:Mich interessiert allgemein, wie stark das Gewicht die Geschwindigkeit beeinflusst und wie hoch die Auswirkung von Training auf die Geschwindigkeit ist. Es gibt zwar gewisse Daumenformeln für Gewichtsverlust und Geschwindigkeitsplus...aber die Werte sehen eher wenig zuverlässig aus.

Wie meine Vorschreiber schon schruben, das kann man nicht verallgemeinern, und wen du an beiden Stellschrauben arbeitest, dann verstärken sich die Effekte und eine konkrete Vorhersage, ja auch die, wie stark die Verbesserung sein kann, überfordert jede Glaskugel dieser Welt. :wink:
Ich bin deutlich übergewichtig (BMI 30, weiblich), bei einem 5-km Spasslauf landete ich jetzt bei einem 6:20 er Schnitt. Vor Jahren bin ich schon mal HM gelaufen (vielen Jahren mit Normalgewicht), nie rasend schnell und dadurch nie mit viel Spass.
Na siehste, für manche ist 6:20/km bereits ein rasendes Tempo. Ist halt alles relativ. Warum du aber nie Spaß hast, weil du nicht "rasend schnell" laufen kannst, erschließt sich mir nicht. Beispielsweise ich konnte mal die 10 km unter 50 min laufen (vor gut drei Jahren) und gestern bin ich knappe 9 Kilometer in 60 min gerannt. Das war einer meiner schönsten Läufe des vergangenen Jahres. Du solltest dich, neben der Arbeit am Gewicht und dem Training, auch intensiv mit deiner Einstellung zum Laufen beschäftigen. Sonst verbaust du dir auf lange Sicht wieder die Freude daran und landest wieder auf der Kautsch. Das wäre doch schade :wink:

Egal, ob dein Gewichtsverlust oder das Training mehr bewirkt, du wirst dich auf jeden Fall verbessern. Freu dich darauf und darüber, dann steht dir einer lebenslangen Läuerinnenkarriere nichts mehr im Weg.

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Wer sagt denn, dass jeder ne Pace von 6 haben muss? Ich bin schlank und komme da echt an meine Grenze. HM-Zeit:+/- 2:20. Ich würde mir einfach mal einen Trainingsplan nehmen uns anfangen. Dann siehst du ja, wie es läuft. Wie schnell die anderen sind, ist doch egal. Ich habe noch nie erlebt, dass das Ziel Weg war und das ist doch die Hauptsache, oder?

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dicke_Wade hat geschrieben: Warum du aber nie Spaß hast, weil du nicht "rasend schnell" laufen kannst, erschließt sich mir nicht.
Ich kann das durchaus nachvollziehen. Nur des Laufens wegens würde ich es nicht tun.

Es ist ja immer auch eine Frage der persönlichen Zielsetzung. Die einen Laufen des des Laufens und der schönen Landschaft wegen und die anderen jagen Zeiten nach auf der Suche nach der letzten Sekunde. Beides hat seine Daseinsberechtigung. Ich könnte mir nicht vorstellen einen Lauf, für den ich Startgeld gezahlt habe, nicht an meinem Limit zu laufen. Und wenn dabei andere schneller sind, dann ist das für mich der Ansporn das nächste Mal eben noch 'ne Schippe besser zu werden, da es ja offensichtlich möglich ist, wie die, die vor mir ins Ziel kamen, gezeigt haben.
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@Vandra: Ich möchte mich kurz auf die Sache mit dem "jeder Untrainierte kann einen 6er Schnitt laufen und unter 07:30 ist kein Laufen" beziehen.

Es gibt hier im Forum einige sehr laute Menschen, die ihre Ansichten als alternativlos verkaufen. Ein 6er Schnitt ist für einen gesunden Mann, 30, Anfänger, normalgewichtig über fünf Kilometer sicherlich zumeist kein Thema.
Meine Frau, mit ähnlichem BMI und 45, kann von einer 6er pace nur träumen. Sie hat sich mal zu 40 Minuten auf fünf Kilometer gequält - jeder kann? Nein. Sie hat sich jetzt auf zirkuläres Training zum allgemeinen Muskelaufbau, Dehnen und Konditionsaufbau verlegt und geht regelmäßig abends zügig eine Runde. Im Frühjahr möchte Sie dann auch wieder langsam erste Laufrunden versuchen, aber eine 6 bei der pace wird da so schnell nicht kommen.
Als ich meine ersten fünf Kilometer gelaufen bin, nach Jahren der Untätigkeit, aber grundsätzlich sportlich und wenig Kilos zuviel, habe ich das auch irgendwie geschafft, daß da knapp die 6 bei der pace noch vorn stand, aber ich bin zwischendurch gegangen, mir tat alles weh danach und ich fand das so ätzend, daß es Jahre gedauert hat, bis ich wieder ernsthaft und mit Spaß dran laufen konnte.
Ich habe die langen Fettverbrennungsläufe noch vor Jahresfrist mit pace von ganz deutlich über 07:30 absolviert, weil mir gar nichts anderes übrig blieb, wenn ich in GA1 bleiben wollte.
Was ich an mir selbst beobachte, ist daß sich mit einem verbesserten Trainingszustand die Wohlfühlpace automatisch zum Schnelleren geht und parallel dazu, mit der Verbesserung des eigenen Laufstils, der langsamen pace beim Fettverbrennen Grenzen gesetzt sind, weil man noch langsamer einfach nicht mehr rund läuft.

So, wie sich Dein Trainingsumfang liest und Du ja offensichtlich schmerzfrei trainierst, wirst Du auf jeden Fall Erfolge erzielen, die Du binnen Jahresfrist auch sehr deutlich sehen wirst, zuerst am Gewichtsverlust, dann an der schnelleren Wohlfühlpace. Wie schnell Du letzten Endes werden kannst, weiß ich nicht, aber daß Du im nächsten Jahr um die gleiche Zeit sehr viel leichter und fitter sein wirst, steht außer Frage. :-)
Vogel 🐦 fliegt
Fisch 🐠 schwimmt
Mensch :winken:läuft

https://www.strava.com/athletes/19137562

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Neues Jahr! Gute Vorsätze! Und so.

Ich empfinde "langsamer Dauerlauf" oder "GA1" weniger motivierend als "Fettverbrennungslauf". Da weiß ich wenigstens, wozu ich durch die Wälder schnecke.

Diese Woche ist noch Schonfrist... Mein Sechzehnwochentrainingsplan läuft ab nächster Woche. :zwinker2:
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hardlooper hat geschrieben:Das Peterle ist der Meinung, dass Laufen bei unter 4:00 Min./km beginne, das andere sei Joggen :D
Juchhuuuuh! Dann bin auch ich heute endlich mal gelaufen und nicht immer nur gejoggt oder geschlurft. Leider nur für wenige Sekunden: bei 6 von 8 Steigerungen Spitzenwerte zwischen 3:40 und 3:57 erreicht.

Yessssssssss, ich bin ein Läufer !!!!! :hurra:

(Auch wenn der seitliche Schattenwurf unüberhörbar schrie: "Jogger, Jogger, bääääätschi !")

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Czynnempere hat geschrieben:Ich empfinde "langsamer Dauerlauf" oder "GA1" weniger motivierend als "Fettverbrennungslauf". Da weiß ich wenigstens, wozu ich durch die Wälder schnecke.
Dabei gibt es physiologisch keinen speziellen Fettverbrennungslauf. Es ist erst einmal völlig egal, wie schnell man läuft, Hauptsache der Lauf ist über eine möglichst lange Strecke.
Es gibt einen Fettstoffwechsellauf, der für Läufer oberhalb der Halbmarathondistanz wichtig wird. Der liegt bei 90-210min und mehr ist ist auch nicht sonderlich langsam und bedeutet was völlig anderes, ist aber mglw. der Auslöser zum Missverständnis.

Der "Fettverbrennungslauf", neudeutsch Fat Burner, ist also eine Marketingerfindung, um übergewichtigen das Gefühl zu geben, etwas Tolles zum Abnehmen zu machen, ohne sich dabei sonderlich anstrengen zu müssen.

Das Schnecken zur "Fettverbrennung" durch die Wälder ist unnötig.
Tom

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RunningPotatoe hat geschrieben:Juchhuuuuh! Dann bin auch ich heute endlich mal gelaufen und nicht immer nur gejoggt oder geschlurft. Leider nur für wenige Sekunden: bei 6 von 8 Steigerungen Spitzenwerte zwischen 3:40 und 3:57 erreicht.

Yessssssssss, ich bin ein Läufer !!!!! :hurra:
Jetzt treibt's die Knolle aber ein bisschen zu dolle.
Tom

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ElVa hat geschrieben:Dabei gibt es physiologisch keinen speziellen Fettverbrennungslauf.
Psychologisch scheint es denn aber sehr eindeutig zu geben, besonders an Neujahr!
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Ich kann mir gut vorstellen, dass es beim Schwimmen keine Fettverbrennungszone gibt :D Die schwimmen einfach und gut is :hihi:

Gruss Tommi
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Thorsten Havener

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@Vandra
Laufe einfach so wie es dir Spaß macht, so wie Trainigszustand und Tagesform zulassen. Der Rest ergibt sich dann schon.
Ich sehe auch so wie Gee. Umso näher du deinem idealen Gewicht kommst, umso weniger wird sich die Gewichtsreduktion auf das Lauftempo auswirken. Da jeder andere genetische Vorraussetzungen hat lässt sich die ganze Sache sowieso nicht auf eine allgemeine Formel bringen.
Genieße die Läufe, setze dich nicht unter zu großen Erwartungsdruck, weder vom Gewicht noch von den Laufzeiten her.

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@ElVa: Ich trainiere aber zufällig für den Marathon und erlaube mir, die langen Läufe zum Fettverstoffwechseln Fettverbrennungsläufe zu nennen, denn das ist meiner Meinung nach nicht wirklich falsch. Lieber Körper, laß die Kohlenhydrate in Ruhe, geh ans Fett...
Bei maximal 75% HF und langsamer komme ich aber nicht so richtig in Rhythmus. Und das ist verglichen mit der pace, wo ich am liebsten unterwegs bin, langsam und es fühlt sich auch langsam an.

Bringen längerer, langsame Läufe, sagen wir mal nur zehn zehn Kilometer unter 75% HF, bei wenig trainierten Läufern keinen ähnlichen Fettstoffwechseleffekt?
Vogel 🐦 fliegt
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Mensch :winken:läuft

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Es ist doch alles ganz einfach mit der Fettverbrennung:

http://www.dr-moosburger.at/pub/pub031.pdf
"Ich habe es immer geliebt, zu laufen. Es war etwas was man einfach so machen konnte. Du konntest in jede Richtung laufen, schnell oder langsam, gegen den Wind ankämpfen wenn du wolltest, neue Umgebungen kennenlernen mit der Kraft deiner Füße und dem Mut deiner Lungen." (Jesse Owens)

Wichtiger Hinweis: https://joachim-zelter.de/wp-content/up ... /PDF.9.pdf

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Hallo Vandra,
zumindest theoretisch ist Deine Frage leicht zu beantworten. Ja es gibt einen klar messbaren Zusammenhang zwischen Gewichtsabnahme und Geschwindigkeitsveränderung. Gehen wir modellhaft davon aus, dass neben Deiner Gewichtsabnahme keine Veränderung Deiner Leistungsfähigkeit einherging.

Physikalisch betrachtet entspricht die Leistungdem Quotienten aus verrichteter Arbeitund der dazu benötigten Zeit. Arbeit lässt sich aufschlüsseln in Kraftwirkung entlang eines Weges. Die Kraft wiederum einer Beschleunigung einer Masse und die Beschleunigung letztendlich wird durch die Veränderung der Geschwindigkeit je Zeiteinheit bestimmt. Wenn wir also alles andere als unveränderlich annehmen, ergibt sich eine Proportionalität zwischen der Deiner Masse und der erreichbaren Geschwindigkeit.Leider entspricht diese Annahme nicht der Lebenswirklichkeit, deshalb wird es neben der Gewichtsveränderung weitere Einflüsse zulasten oder zugunsten der erreichbaren Geschwindigkeit geben. Aber als Motivation für eine ggf. angestrebte Diät kann dies herhalten.

Lieben Gruß,
Marmeladenmopser

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RunningPotatoe hat geschrieben:Fettverbrennung beim Schwimmen wäre ja auch lebensgefährlich ! Fett schwimmt bekanntlich oben - für die leider zunehmende Zahl von Nichtschwimmern kann Fettverbrennung daher durchaus tödlich wirken.
Siehste, lag ich intuitiv mal wieder richtich :daumen:
JoelH hat geschrieben:Also ich habe im Schwimmbecken jede Menge Fett verbrannt, viele, viele Kilogramm. Das geht schon, man sollte halt Schwimmbewegungen machen dabei :D
Das ist doch doppelt widersprüchlich. Einmal kann im Wasser nix brennen :prof: Und dann wäre es doch doof, im Wasser Shhwimmbewegungen zu machen, wenn einen der Speck eh schon über Wasser hält :P

Gruss Tommi

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@Marmeladenhopser
Physikalisch richtig, physiologische Ableitung falsch.

Es geht primär nicht um die erbrachte Leistung, um Abzunehmen, sondern um die dabei verrichtete Arbeit. Also kommt es nicht darauf an möglichst schnell zu laufen (maximale Arbeit pro Zeiteinheit), sondern möglichst weit. Ein Eliteläufer auf 42km verbraucht im Prinzip genausoviel Kalorien wie ein Hobbyläufer bei gleichem Körpergewicht. (Es gibt Unterschiede s.u., aber die sind hier in der Grundannahme mal vernachlässigt)

Die Arbeit, einen Körper über eine Strecke zu transportieren ist Kraft * Weg. Allerdings leistet der Läufer in erster Linie die Arbeit,
- um gegen die Schwerkraft bei jedem Schritt 10cm hochzuhüpfen oder Steigungen zu überwinden. Da wir keine Kängurus sind, können wir die Energie bei anschliessenden herunterfallen praktisch nicht zwischenspeichern und sie verpufft.
- um den Körper auf die Laufgeschwindigkeit zu beschleunigen.
- um den Luftwiderstand zu überwinden.
- um die physiologischen Energie durch Reibung der Muskellatur, Kühlung, .... zu erbringen.
- (und noch mehr. Soll erst einmal reichen)

Quasi nicht besonders viel Arbeit wird also verrichtet, um alleine aus der Beziehung Kraft*Weg == Körpergewicht * Erdbeschleunigung * Strecke begründet zu werden (Fehlt auch noch der Reibbeiwert. Nehmen wir mal den Wert 1 an). Die meiste Arbeit erfolgt also in der Hüpfbewegung und den physiologisch dazu notwendigen Muskelarbeit. Weniger Arbeit wird anteilig in der Erreichung und dem Halten der Laufgeschwindigkeit verrichtet (da findet sich der Unterschied zu den Eliteläufern).

Um trotzdem einen Anhaltspunkt für die verrichtete Arbeit zu bekommen, gibt es die Faustformel:
Arbeit = Körpergewicht * Streckenlänge/10.
Das Ganze in Kilokalorien gemessen. (Was schon zeigt, das da was nicht stimmen kann, weil die richtige Einheit wären Kilojoule.)

Den letzten Satz:

Laufen kann ein wichtiger Motivator sein, um nachhaltig Abzunehmen.

kann ich auch unterschreiben.
Tom

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@EIVa: Danke für die interessanten Ausführungen. Ich wollte mit meinem vereinfachten Modell lediglich einen Zusammenhang zwischen Gewicht und Geschwindigkeit herleiten. Dies leistet auch durch Dein Modell.
LG,
Marmeladenmopser

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Marmeladenmopser hat geschrieben:Gehen wir modellhaft davon aus, dass neben Deiner Gewichtsabnahme keine Veränderung Deiner Leistungsfähigkeit einherging.
Allein diese nebenbei hingeworfene Annahme wirft bereits ein Schlaglicht auf die Unmöglichkeit einer allgemeingültigen Vorhersage "Minus X % Gewicht bringen plus Y % Geschwindigkeit" in der Realität

Der eine hungert sich ohne viel Bewegung 10 kg einfach weg und damit zu einem Gutteil auch die Muskeln, die er für ein schnelles Laufen bitterlich benötigt. Kann gut sein, dass der am Ende langsamer wird statt schneller. Der andere schuftet sich 10 kg im Kraftstudio und auf der Laufstrecke weg und hält seine Muskelmasse. Wenn er die richtigen Übungen macht und vor allem die Muskeln fordert, die für das Laufen incl. Rumpfstabi benötigt werden, dann wird er sicher deutlich schneller.

Es reicht also nicht zu sagen, wieviel man abnehmen will, sondern man muss auch wissen, wie.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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RunningPotatoe hat geschrieben:Es reicht also nicht zu sagen, wieviel man abnehmen will, sondern man muss auch wissen, wie.
Meinst Du wirklich? ...gerade hatte ich nach Greif ausgerechnet, dass ich 2018 noch ganz locker einen WR aufstellen könnte, ohne die gesundheitsbedenklichen 1 kg Abnahme pro Woche zu überschreiten... :wink:
Keep smiling, be optimistic, do something good...

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Vandra hat geschrieben:Ich bin dort trotz Training immer eingegangen, was auch an dem "trainiere streng nach Puls" und der daraus folgenden Unlust resultierte. Damals war ich nie mit dem zufrieden, was ich erreicht hatte, hatte dann keine Lust mehr auf Laufen etc. Am Ende hörte ich auf und das Ende vom Lied war dann die Gewichtszunahme über die Jahre.
Aus der Zeit kann ich also eher nicht viel positives oder Lerneffekte vorweisen und muss jetzt erst alles neu lernen.
Zumindest macht mir das Laufen jetzt Spass. Momentan trainiere ich 3 mal die Woche regelmässig, eine schnellere kürzere Einheit, eine längere, eine Hügel/Intervall oder schnellere. Jetzt wird es wohl mal auf länger gehen...für die 10 km.
…ich verstehe immer nicht, warum Menschen, die Spaß am Laufen haben, sich diesen Spaß verderben, indem sie akribisch streng auf ihren Puls achten.
Wenn du aus Spaß an der Bewegung läufst, würde ich die Läufe, wie von dir beschrieben, fortführen. Die Distanzen je nach Gefühl (und nicht nach Puls) langsam ausbauen und die Pace bei den kürzeren Einheiten erhöhen, kleine Tempoeinheiten zwischendurch einbauen.
LG Heiko :winken:
[font=&amp]
Etappen
2014 3km 2014 5km 2015 10km 2016 30km und HM 2017 Marathon 2018 Laufen[/font]
„Die erste halbe Stunde laufe ich für meinen Körper, die zweite halbe Stunde für die Seele.“ (George Sheehan)

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Welche Zeit, welcher Puls, was für einen Plan soll ich nehmen und wieviel werde ich damit abnehmen ?
Ich laufe jetzt erst 14 Monate und mir ist es mittlerweile egal. Ich laufe wie ich will und wann ich will !!! Das einzige wo ich mich dran halte, das ich es nicht übertreibe.
Meinen letzten Lauf habe ich Silvester mit einem Freund gemacht über 10 km, da fand ich es einfach schöner zusammen im Ziel an zu kommen, als evtl. noch 4 min. schneller ( was wohl möglich gewesen wäre).
Was ich damit sagen möchte, das man nicht den Spaß verlieren sollte !!!
ich weiß es gibt auch genügend Leute die habe mit einem Akribischem Plan Spaß :) Dazu gehöre ich aber nicht.
Mir tut nix weh, meine Zeiten werden besser und das Gewicht ist auch im grünen Bereich.

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Danke für die vielen Antworten und Kommentare.

Ich will mich einfach verbessern und diesen für mich magischen 6er Schnitt knacken - auch wenn mir das Laufen Spaß macht.
Ich bin nur auch daran interessiert, wie die einzelnen Punkte wirken. Wurde ja jetzt ein wenig aufgeklärt.

@heiko: Warum man das mit dem Puls macht? Weil das damals halt so propagiert wurde. "Lauf unbedingt nach Puls, sonst wird alles ganz böse". Traningspläne bekam ich dann in der Art. Vielleicht haben das die Trainer auch verbreitet, damit sie keine Probleme bekommen, falls mal ein Mensch gesundheitlich nicht so mithalten kann.
Ich halte davon gar nichts mehr, mich hat die Methode jeglichen Spaß am Laufen, meine Lauffortschritte, wie am Ende indirekt mein Normalgewicht gekostet :D
Antworten

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