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Neu und etwas unsicher

Neu und etwas unsicher

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Hallo liebes Forum.
Ich bin seit knapp 2 Wochen begeisterte Läuferin.
Ich bin 38 und hatte noch nie etwas fürs Laufen übrig. Ich habe an Pfingsten mit dem Rauchen aufgehört nachdem ich diesem Laster über 20 Jahre verfallen war.
Mein "erstes mal" vor 2 Wochen war eine Katastrophe. Ich konnte nicht mal 5 Minuten am Stück laufen und nach besagten 5 Minuten habe ich gedacht ich falle jetzt jeden Moment tot um oder meine Lunge läuft alleine weiter.
Mittlerweile laufe ich ca. einen Kilometer bevor ich meine erste geh-pause einlege. Das ist nicht sehr weit, aber eine ziemlich große Sache für mich.
Nun hab ich etwas recherchiert und in anderen Foren Beiträge gelesen und eine Frage die offensichtlich viele Neulinge stellen war: was ist eine gute Laufgeschwindigkeit für Anfänger?
Eine junge Frau, die offensichtlich auch erst zwei Wochen (zur Zeit des Beitrages) dabei war beschrieb ihre Laufgeschwindigkeit und ich hab sie natürlich direkt mit meiner eigenen Verglichen, bevor ich die Antworten gelesen hatte. Sie ist ein bisschen schneller Unterwegs als ich, was mich aber nicht gestört hat. Sie ist eine wieder-Einsteigerin, knappe 20 kg leichter als ich und nur 6 cm kleiner :wink: Sei es ihr gegönnt :daumen:
Dann las ich die Antworten der anderen Forumsteilnehmer. Einer, der offensichtlich Marathons läuft, gab an, dass er ihre Geschwindigkeit VIIIEL zu langsam findet. Das wäre ja quasi ein schnellerer Spaziergang. Die Fragestellerin Antwortete nicht mehr auf den Beitrag (warum wohl) und ich endete auch ziemlich verunsichert. Wenn sie schon zu langsam läuft, dann kann ich ja besser erst einmal zuhause um meinen Wohnzimmertisch joggen, bevor mich einer auslacht, oder?

Liebe Erfahrene Läufer, bitte bedenkt, daß auch ihr mal Anfänger wart. Bedenkt auch, dass jeder Mensch eine andere Grundkonstitution hat und eine andere Lebensgeschichte.
Es ist einfacher nach 2 Wochen den ganzen Kram hin zu schmeißen weil man verunsichert ist und glaubt man ist nicht gut genug als trotz aller Verunsicherung weiter zu machen. Bitte macht es uns Newbies nicht zu schwer. Wir sind auf Euren positiven Input angewiesen.

In diesem Sinne noch einmal Hallo liebes Forum, ich hoffe dass ich hier eine Community gefunden habe die sich gegenseitig Unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite steht.

LG Scalpay :winken:

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Anfänger, die rein aus Fitness und Gesundheitsgründen mit der Lauferei beginnen, sollten gar nicht nach der Uhr laufen und sich keinen Deut um die zurückgelegte Strecke kümmern. Die ganzen Leistungsvergleiche sind Kappes. Einfach so laufen, dass man sich nicht überanstrengt und die Lust nicht verliert.

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Willkommen :winken: hier Scalpay!
Ich habe mit BMI> 30 angefangen zu laufen, war dann erst nach 4 Monaten so weit 30 Minuten durchlaufen zu können, in einer Pace langsamer 8.
Ich habe recht schnell hierher gefunden und habe auch geschrieben.
Aber ich komme aus einer sportlichen Familie und wusste, was die Zeiten wert sind - war trotzdem stolz auf mich.
Damals hätte ich auch darauf bestanden, dass meine "Leistung" eine Laufleistung ist, trotz der Langsamkeit. Heute weiß ich es besser, es war zwar eine springende Fortbewegung, aber ganz gewiss kein Laufen.

Ich bin übrigens hier, in diesem Forum immer ermutigt worden weiter zu machen, bestätigt worden, gelobt worden - einfach dafür den Arsch hochbekommen zu haben.
Ich habe aber auch immer versucht meinen Verstand beim Berichten zu gebrauchen, eben nicht meine Zeiten gepostet.
In der heutigen I-Netzeit kann jeder recht schnell die Relation seiner Leistung feststellen, da muss ich nicht alles bekanntgeben.

Ich bin auch erst sehr (Alters-)spät in die Forenwelt eingedrungen, war eben auch noch ein richtiger Forenneuling - trotzdem wusste ich was eine Suchfunktion ist und habe sie benutzt.
Ich bin allerdings auch noch anders gebildet worden - so mit in die Bücherei gehen und recherchieren, Jemanden/Organisatoren anschreiben und Auskunft erbitten und nicht nur mal eben eine Frage in den Raum zu werfen und dann zu glauben sofort und sehr freundlich eine ausführliche Anwort zu erhalten.
Dies gilt alles nicht für dich!
Das nervt, vor allem wohl uns Ältere, die wir anders sozialisiert wurden.

Ich bin übrigens eine Hobbyläuferin, die richtig Spass am Laufen hat, die manchmal auch Wettkämpfe rennt, dann das beste abzurufende gibt und damit dann zufrieden ist.
Die schneller werden möchte, aber ohne ihre Prioritätenliste ändern zu müssen.
1. Familie 2. Gesundheit 3. Beruf - dann erst 4. Laufen

Undd ich liebe dieses Forum! Da ist alles drin was das richtige Leben so bietet.
Einschließlich Unfreundlichkeit, Arroganz, Dummheit und vieles mehr.
Aber eben auch: Freundlichkeit, Geduld, Fachwissen, ausdauerndes Coachen, Spass, Witz, weitergegebene Lauffreude, Aufmunterung, Trost, hervorragende Tipps, Veräppelung, Freude, bei vielen Freundschaft nach Treffen, Gemeinschaft, Wiedererkennen bei echten Laufveranstaltungen etc.

Bleibe hier und beteilige dich
LG Anke
12.05.2007 / 12.05.2012 / 09.04.2013 / 27.05.2017
...an Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
Erleben wir das Beste, kein Ende ist in Sicht
(Toten Hosen)
__________________________________________

BIG 25 Berlin 2015 HM 2:14:xx

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Hallo Scalpay,

nach meinen positiven Erfahrungen der letzten 10 Wochen kann ich Dir nur sehr empfehlen, Dich nach einem
Lauftreff oder Einsteigerkurs umzusehen und das Laufen langsam und systematisch anzugehen, inkl. Aufwärm- und Dehnübungen. Das schöne an so einem Einsteigerkurs ist auch die gegenseitige Motivation bei beliebigem Wetter rauszugehen und das Feedback zum eigenen Laufstil. Auch gute und für Dich passend ausgewählte Schuhe aus dem Fachgeschäft sind ihr Geld wert. Das Programm, daß unser Trainer mit uns macht, findest Du hier:
http://www.sport-ziel.de/tl_files/sportziel-theme/Downloads/2010_keep%20on%20running%20flyer%205.pdf

Da gehts erstmal mit einer Minute Laufen und zwei Minuten Gehen los und steigert sich das Pensum langsam aber stetig. Mir macht es inzwischen soviel Spaß, daß ich statt zwei "Hausaufgabenrunden" deren drei mache und inzwischen für mich auch schon bei 2x25 Minuten bzw. knapp über 30 Minuten angekommen bin.

Ich wünsche Dir ebenfalls viel Spaß bei der Sache,
Jens

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Hallo,
also ich laufe jetzt seit zwei Jahren und für die meisten Leute hier im Forum ist mein Pace wahrscheinlich ein Witz. Aber ich laufe ja auch nicht fürs Forum, sondern für mich.
Lass dich nicht von anderen Zeiten beeindrucken. Ich habe festgestellt, dass hier irgendwie nur zwei Arten von Anfängern auftauchen. Einmal die, die Zeiten laufen an die ich nicht annähernd heran komme oder die, die so langsam laufen das ich im gehen schneller bin. Hör auf dich zu vergleichen, keiner ist wie der andere.
Such dir einen Plan für Anfänger, mach dir keine Gedanken über deine Atmung oder deinen Puls, lauf einfach und habe Spaß.

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Scalpay hat geschrieben: Dann las ich die Antworten der anderen Forumsteilnehmer. Einer, der offensichtlich Marathons läuft, gab an, dass er ihre Geschwindigkeit VIIIEL zu langsam findet.[...] Wenn sie schon zu langsam läuft, dann kann ich ja besser erst einmal zuhause um meinen Wohnzimmertisch joggen, bevor mich einer auslacht, oder? [...] Bitte macht es uns Newbies nicht zu schwer. Wir sind auf Euren positiven Input angewiesen.

In diesem Sinne noch einmal Hallo liebes Forum, ich hoffe dass ich hier eine Community gefunden habe die sich gegenseitig Unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite steht.
Hallo Scalpay,
derjenige welche, den du ansprichst, hat mit Sicherheit nicht gesagt, dass die Geschwindigkeit so langsam ist, dass man ihn/sie auslachen würde. Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass er verständlich und nachvollziehbar erklärt hat, warum die zu langsame Geschwindigkeit nicht gut für´s Fahrgestell und den Laufstil ist. Mehr Rat und Tat als von ihm kann es bald nicht geben.
Man nimmt sich Zeit und äußert sich zu den Fragestellungen und Sorgen. Das ist toll. Aber auch "Newbies", wie du sie nennst, müssen damit leben, dass ein Input eben nicht immer positiv ist, sondern auch manches in Frage stellt, was ein Newbie tut. Und seid darüber bitte froh. Vieles wird falsch gemacht und man sollte es positiv auffassen, wenn einer sich Zeit nimmt, sich Gedanken macht und darauf hinweist - auch wenn es nicht immer das ist, was man hören wollte.

Liebe Grüße :hallo:
Lilly

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Guten Morgen ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Antworten.
Ich denke jeder Anfänger möchte einfach sehen wo er steht. Die Fragen gehen dabei weniger um die letztendliche Geschwindigkeit, sondern wohl eher um Gedanken wie "Mache ich genug um Erfolge zu erzielen oder mache ich schon zuviel und setze mich einem Verletzungsrisiko aus?" Wir sind halt noch nicht Erfahren genug was die Laufspezifischen Signale unseres Körpers angeht :D : Aber, das ist es Hauptsächlich worum es in meinen Internet recherchen geht. Ich bin bislang ohne Plan gelaufen. Ich habe Felder quasi direkt vor der Haustür und wohne im platten Münsterland, also ideale Anfänger Konditionen, würde ich sagen. Meine derzeitige Runde ist groß genug das ich ins schwitzen und außer Atem gerate und noch geh- Pausen einlegen muss, also sind noch Fortschritte zu erwarten bis ich meine Taktik ändern muss.
Ich werde versuchen hier im Forum aktiv zu sein und ich werde Euch bestimmt Löcher in den Bauch fragen :)
:winken:

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jenshb hat geschrieben: Das schöne an so einem Einsteigerkurs ist auch die gegenseitige Motivation bei beliebigem Wetter rauszugehe
Tja, da ist jeder Jeck anders.

Ich genieße es, dass ich beim Laufen komplett flexibel bin. Beispiel Sonntag vor einer Woche: Heftigster Dauerregen, bei dem man keinen Hund vor die Tür jagen würde. Ich disponiere um und gehe Schwimmen. Da läuft es ganz blöd (zuerst habe ich das Armband der Uhr nicht richtig geschlossen, dann geht die Brille auf, am Ende wird es auf einmal richtig voll, weil viele die Idee hatten). Also schon nach einem geschwommenem km ab nach Hause und doch noch 10km Laufen angehängt und die Goretex-Schuhe voll ausgenutzt.

Oder ganz simpel: Feierabend, umziehen und ohne weiteres Warten los. Oder mal den Schauer abwarten.

Ja, auch mal mit einem Freund loslaufen ist nett, aber immer auf einen festen Termin zu warten wäre nix für mich.


Und genau das ist das Spannende am Laufen: Es kann jeder so machen, wie es ihm/ihr am Besten gefällt. Klar, man sollte mit offenen Augen durch die Welt gehen und versuchen, von den von Anderen gemachten Erfahrungen zu profitieren. Aber nicht jede Erfahrung muss auch für einen passen.

Wie unterschiedlich die Läufer sind, sieht man ja auch sehr deutlich an der Kleidung. Es gibt Läufer, die gehen unter 14° nicht mehr ohne Mütze, Handschuhe und lange Klamotten aus dem Haus. Andere sind auch bei 2° noch in kurz unterwegs...
Ich bin bislang ohne Plan gelaufen.
Ich mache es immernoch. Für mich sind Pläne ein Anhaltspunkt, aber ich bin nicht bereit, meine Flexibilität aufzugeben. Mag sein, dass ich nach Plan schneller vorankommen würde, aber für mich steht der Spaß im Vordergrund.

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Hallo Ruca,

ich halte mich auch nicht sklavisch an den Plan, sonst dürfte ich ja auch noch nicht soviel laufen, wie ich es mache, zumal ich immer noch rund 98 kg bei 187cm habe. Ich würde auch nicht jeden Lauf in der Gruppe machen wollen, schon, weil man sich ja auf ein gemeinsames Tempo zusammenfinden muß, aber einmal die Woche finde ich das schon hilfreich. Und aus dem Kurs habe ich auch mitgenommen, daß es keine Schande ist, Gehpausen einzulegen, im Gegenteil! Lieber mit Gehpausen ein höheres Pensum, als am Stück bis zum Abwinken durchlaufen. Aber jeder, wie es ihm am besten paßt und Spaß macht. Sollte nur eine Anregung sein.

Viele Grüße,
Jens

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jenshb hat geschrieben: Aber jeder, wie es ihm am besten paßt und Spaß macht. Sollte nur eine Anregung sein.
Ganz genau so meinte ich das.

Entscheidend ist, dass man genug Spaß an der Sache findet, um dauerhaft dabeizubleiben.
bones hat geschrieben:Anfänger, die rein aus Fitness und Gesundheitsgründen mit der Lauferei beginnen, sollten gar nicht nach der Uhr laufen und sich keinen Deut um die zurückgelegte Strecke kümmern.
Auch das halte ich für zu pauschal. Ich bin ein Technikjunkie, für mich besteht ein Großteil der Motivation darin, die Läufe hinterher auch auswerten zu können - und das war von Anfang an so. Die ersten Läufe mit Smartphone, dann als klar, war, dass ich dabeibleiben will mit Pulsuhr.

Und gerade am Anfang macht man meist sehr große Fortschritte. Wenn man die dann nicht nur "gefühlt" hat sondern auch dokumentiert, ist das -für Leute wie mich- noch viel toller. Für Andere mag es hingegen egal sein.

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Jeder Mensch ist anders, und die Hauptsache ist am Anfang, dass man überhaupt läuft und dabei bleibt. Ich laufe erst seit vier Monaten und habe - nach 25 Jahren der Bewegungslosigkeit mit reichlich Übergewicht - bei Null angefangen. Die ersten Wochen habe ich die Geschwindigkeit weder gemessen noch beachtet, sondern nur die Dauer des Laufens verlängert und die Gehpausen verkürzt. Nach neun Wochen konnte ich 30 Minuten am Stück laufen - langsam. Dann habe ich mit dem Smartphone einmal Strecke und Geschwindigkeit das erste Mal gemessen - die Pace war 6:57 min/km (habe gerade nachgeschaut.) Ich laufe jede Woche dreimal und jetzt bin ich wieder zwei Monate weiter. Vor drei Tagen bin ich das erste Mal 10 km gelaufen (auch langsam - Pace 7:10 min/km) und gestern habe ich mich angestrengt und bei 5 km Strecke 5:37 min/km erreicht - allerdings nicht wie sonst im Wald auf unebenen Boden sondern auf glattem Asphalt ohne nennenswerte Steigungen. Ich denke daher, dass in den ersten beiden Monaten eine Pace um 7:00 und 7:30 min/km ganz normal wäre; wenn man dann ein bisschen ins Laufen gekommen ist, sollte die Geschwindigkeit dann noch steigen. Wenn sie das nicht mehr oder weniger von alleine macht, muss man sich wohl etwas mehr anstrengen.

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Lilly* hat geschrieben:Hallo Scalpay,
Ich würde meine Hand dafür ins Feuer legen, dass er verständlich und nachvollziehbar erklärt hat, warum die zu langsame Geschwindigkeit nicht gut für´s Fahrgestell und den Laufstil ist.
Ne, hat er nicht.
Lilly* hat geschrieben: hat mit Sicherheit nicht gesagt, dass die Geschwindigkeit so langsam ist, dass man ihn/sie auslachen würde
Das hab ich auch nicht behauptet, Ich habe nur gesagt:
dann kann ich ja besser erst einmal zuhause um meinen Wohnzimmertisch joggen, bevor mich einer auslacht, oder?
nicht das derjenige das gesagt hat. Er hat gesagt, dass diese Geschwindigkeit selbst für einen Anfänger viel zu langsam wäre, quasi n schneller spaziergang. Wobei er vielleicht nicht mit in betracht gezogen hat dass ihre gehpausen mit in den durchschnitt geflossen sind, was bei mir der Fall war.
Und ganz ehrlich, alles was schneller ist, kommt für mich schon einem Sprint gleich. Ich bin nunmal keine 20 mehr und hab auch keine 50 kg. Wenn ich durchschnittlich 7km/h laufe auf eine halbstündige Strecke, dann ist das für mich HAMMERGEIL.
Und so läuft das auch, ich vergleiche mich NUR mit mir selber, liebe Lilly. Nicht mit dir, und auch nicht mit einem Marathonläufer, oder eine Mathematikproffessor.
Ob ich effizient laufe oder nicht mag alles mal dahin gestellt sein. Ich denke an Form und Farbe kann man feilen sobald die Kondition da ist und auch die Muskeln den Belastungen standhalten.

Anfänger wollen bestärkt werden. Niemand will sowas hören wie: "Ich hab dich zwar noch nie laufen sehen, aber du machst das bestimmt falsch"
Anfänger wollen sowas hören wie: "mach dir erstmal keine Sorgen wegen der Geschwindigkeit, ist doch super dass du überhaupt läufst."

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Ich bin nunmal keine 20 mehr und hab auch keine 50 kg.
Was ein denkbar schlechtes Argument ist. 20 ist hier so gut wie niemand mehr, und ein paar mit deutlich mehr als 50 kg gibt es auch.
Anfänger wollen sowas hören wie: "mach dir erstmal keine Sorgen wegen der Geschwindigkeit, ist doch super dass du überhaupt läufst."
Echt, das wollen die hören, selbst wenn's nicht stimmt. Ich war vor gar nicht SO langer Zeit Anfänger, und ich wollte kein plumpes "Gut so" ohne Sinn und Verstand hören.

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Hallo Scalpay,

ich finde es gut, dass du dir als blutige Anfängerin darüber schon Gedanken machst, aber eigentlich ist es dafür noch etwas zu früh. Aber du solltest nochmal darüber nachdenken, wenn du z.B. 30 min oder eine bestimmte Strecke z. B: 3 km durchlaufen kannst.

Ich bin jetzt Altersklasse W50, laufe seit über 30 Jahren und bin zur Zeit mit zwei verschiedenen Laufgruppen unterwegs. Meiner Erfahrung nach sind viele Läufer nicht wirklich die großen Lauftalente. Ich auch nicht. Das heißt, wir laufen, weil es uns Spass macht, aber schnell laufen ist anstrengend. Da pssiert es oft, dass man bei seiner Wohlfühlgeschwindigkeit hängen bleibt. Vor allem, wenn man alleine läuft.

Zur Zeit kämpfe ich mit meiner 10 km Wettkampfzeit. Meine schnellste Zeit war vor 3 oder 4 Jahre 57:30 min. Leider schaffe ich das nicht mehr so gut und ich hatte letztes und auch dieses Jahr 10 km Zeiten von über einer Stunde. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich Ende Oktober doch noch ne 58:30 min geschafft habe.

Was ich damit sagen will, 10km in einer Stunde, da kommen bei kleineren Laufveranstaltungen nicht mehr so viele Läufer hinter mir. Trotzdem mache ich zwischendurch immer wieder Trainingsläufe nahe an meiner "Zielzeit". Weil es einfach ein schönes Gefühl ist, wenn man es doch geschafft hat. Und wenn nicht, ist es auch kein Beinbruch.

Abgesehen davon bin ich auch der Meinung, dass zu langsames Laufen schlecht für den Laufstil ist und letztendlich auch körperliche Probleme verursachen kann.

(und vielleicht noch als kleine Motivation: für mich als alte Frau ist es immer wieder schön, wenn ich bei einer Laufveranstaltung so auf den letzten Kilometern noch ein paar halb so alte Jünglinge überholen kann).

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Jedes Mal dieselbe Diskussion :D

Wenn jemand, wie der/die/das TE nicht in der Lage ist, eine Geschwindigkeit zu erreichen, die allgemein hin als Laufen angesehen wird, braucht man doch erstmal gar nicht drüber nachdenken, so schnell zu laufen, sondern erstmal wie man dahinkommt.

@TE: Was interessiert es, ob andere jemanden auslachen, weil man "zu langsam" läuft...? Du willst ein von dir gesetztes Ziel erreichen, und willst hier dir Rat holen... also... nimm den Rat an, der von dem du glaubst, dass er dir was bringt und den Rest kannst du getrost ignorieren... denn letztlich muss du, und nur du alleine mit dem Ergebnis leben.

Mein Vorschlag - unter Vorbehalt, da ich dich nicht kenne - raus und laufen.

Wenn du 30min in 7 km/h laufen kannst, ist doch super...
Um die Distanz auszubauen kannst du auch dann zwischendurch mal 2x20min in dieser Geschwindigkeit laufen, oder 3x15min.
Und ein anderes Mal läufst du halt 5min in 8-9 km/h, dann 3-5 min Gehpause und dann wieder 5min laufen... das ganze 5-6 mal, in 2-3 Wochen schaffst du vielleicht schon 7-8x 5min...

Und wenn es mal nicht läuft, dann läufst du halt 15x 3min mit je 1-2min Gehpause...

...und so kannst du sukzessive Distanz und Tempo ausbauen.

Wichtig ist nur, dass du auf der einen Seite nicht in deinem "Wohlfühltempo" einschläfst, aber auch nicht zu schnell steigerst.

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crsieben hat geschrieben:

Echt, das wollen die hören, selbst wenn's nicht stimmt. Ich war vor gar nicht SO langer Zeit Anfänger, und ich wollte kein plumpes "Gut so" ohne Sinn und Verstand hören.
Nein, kein plumpes gut so, liess dir mal den Beitrag von Ally durch. Sie hat sehr wohl kritik geäussert, diese aber sehr nett verpackt. Auch sie hat gesagt dass zu langsam laufen nicht gut sei und körperliche Probleme verursachen kann. Dabei hat sie mich aber nicht angegriffen, oder mir suggeriert das ich was falsch mache.
Es kommt halt darauf an wie man Dinge rüber bringt.

Aber es ist schon witzig dass ich mich dafür verteidigen muss dass ich darum gebeten habe dass erfahrenere Läufer die Gefühle von uns neueren in Betracht ziehen bevor sie uns suggerieren dass wir es nicht bringen. Und, oh weh, ich hatte auch noch die Frechheit ein Beispiel an zu führen.

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@Scalpay: Du kannst in einem Forum aber auch nicht unbedingt erwarten, vollständig mit Samthandschuhen angepackt zu werden.

Ich sag mir immer... "es geht um den Inhalt"... Falsch ist Falsch und Richtig ist Richtig, egal, ob man durch die Blume sagt oder mit dem verbalen Vorschlaghammer.

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Hallo Sclapay,

ich habe nun wirklich Mühe und Zeit verwendet, das Forum nach besagter Aussage, bzw. dem Stichwort "Spaziergang" zu durchstöbern, weil ich mir wirklich nicht vorstellen konnte, dass es so gewesen sein soll.
Teils hast du ja bereits eingestanden, dass es nicht so behauptet wurde, sondern du es reininterpretiert hast. Das wäre dann aber nicht unser Bier. Und auch nicht nett, es hier zum Vorwurf zu machen. Das so nebenbei.

Ich habe den Thread von Emmely gefunden, der - zumindest im Ansatz - auf deine Aussagen passt. Was hier aber abweicht: Es wurde ihr sehr wohl erklärt, dass es schlecht für das Fahrgestell sei, außerdem hat sie sich zurückgemeldet und meinte, die Antworten wären hilfreich gewesen.

Würdest du uns den Gefallen tun und den Link zu besagten Thread und deinen Behauptungen hier mal einstellen?

VG Lilly

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Hallo Scalpay,

wenn Du nach den 8 Minuten Deines ersten Beitrags nach einer Minute Gehen nochmal 8 Minuten hinbekommst ohne an Dein Limit gehen zu müssen, bist Du nach zwei Wochen auf dem Stand, den wir in der 8. Woche hatten ... Herzlichen Glückwunsch! Unsere "Pace" im Kurs liegt dabei aktuell auch nur so bei 7:30 Minuten/km, so daß man sich bequem unterhalten kann. Für mich ist das inzwischen auch etwas langsam (meine ersten 30 von 42 Minuten hab ich heute trotz oder wegen des Regens erstmals unter 6 Min/km geschafft), aber es geht erstmal drum langsam den Körper ans Laufen zu gewöhnen und die Gehpausen schrittweise zu reduzieren, um am Ende der drei Monate 30 Minuten am Stück laufen zu können und immer noch Spaß an der Sache zu haben! Danach oder bei den Hausaufgaben kann man immer noch Gas geben.

Viele Grüße,
Jens

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Scalpay hat geschrieben: Nun hab ich etwas recherchiert und in anderen Foren Beiträge gelesen und eine Frage die offensichtlich viele Neulinge stellen war: was ist eine gute Laufgeschwindigkeit für Anfänger?
Ok, Lilly, erstens, ich habe garnichts zugegeben, DU hast nur leider meinen ersten Post nicht richtig gelesen.

zweitens, du brauchtest in DIESEM Forum nicht zu gucken und das hättest du gewusst, wenn du meinen ersten Beitrag richtig gelesen hättest, ich habe dir die betreffende Stelle zur Hilfe noch einmal raus gesucht.

Ich linke Dir den Beitrag des ANDEREN Forums mal, und hoffe das das weitere Missverständnisse ausräumt
Wieviel km/h bei joggen??? – Sport – med1

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jenshb hat geschrieben:Hallo Scalpay,

wenn Du nach den 8 Minuten Deines ersten Beitrags nach einer Minute Gehen nochmal 8 Minuten hinbekommst ohne an Dein Limit gehen zu müssen, bist Du nach zwei Wochen auf dem Stand, den wir in der 8. Woche hatten ..
Hallo Jens,
leider nicht so ganz ;) Ich kann gut einen KM laufen ohne gang pause, Die nächste Einheit ist dann aber kein voller KM und die Abstände bis ich gehen muss werden immer kürzer :-/

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Scalpay hat geschrieben:Hallo Jens,
leider nicht so ganz ;) Ich kann gut einen KM laufen ohne gang pause, Die nächste Einheit ist dann aber kein voller KM und die Abstände bis ich gehen muss werden immer kürzer :-/
Dann würde ich schon vor dem ersten km, was irgendwo zwischen 7 und 8 Minuten sein dürfte, vielleicht bei der Hälfte eine Gehpause von einer Minute machen, richtig tief durchatmen und dann im gleichen Rythmus von Laufen und Gehen nochmal zwei/drei Einheiten machen. Das ganze dreimal die Woche und die nächste Stufe dann die nächste Woche.

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Also nicht laufen bis ich nicht mehr kann und dann gehen, sondern laufen solange es noch angenehm ist und dann gehen?
Ich werde das mal versuchen. Also, das Ziel wäre es dann, der wiederholten gleichen Belastung gut stand zu halten?

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Was mich verstört ist Folgendes: Immer wieder wird von erfahrenen Läufern, die teilweise auch Anfänger anleiten/trainieren, drauf hingewiesen, das ein zu langsames Tempo nicht gut sei. Dies wird auch begründet. Und immer wieder gibt es ein paar, die die eingeschnappte Leberwurst geben. Sich sogar beleidigt fühlen. Niemand hat die Absicht, Anfänger zu beleidigen! :nick:

Der Anfänger hat die Wahl, weiter vor sich hin zu schlurfen. Oder sich etwas anzustrengen, außer Puste zu kommen, die Gehpausen zu genießen und sich daran zu erfreuen, dass die eigene Entwicklung ungleich schneller voran schreitet.

Gruss Tommi

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Tommi, das Problem ist mglw. dass die Erfahrenen dabei hin und wieder vergessen den Anfängern zu sagen, wie sie von "schlurfen" zu "laufen" kommen.

"Das ist zu langsam, mach' ma schneller." ist halt nicht unbedingt so die Antwort, die man als Anfänger hören will :D

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Scalpay hat geschrieben:Also nicht laufen bis ich nicht mehr kann und dann gehen, sondern laufen solange es noch angenehm ist und dann gehen?
Ich werde das mal versuchen. Also, das Ziel wäre es dann, der wiederholten gleichen Belastung gut stand zu halten?
Genau! Im Schnitt kann man sich so auch ein höheres Tempo beim Laufen zumuten und in Summe gehts länger und man ist zwei Tage später fit genug für die nächste Runde. Zumindest meine Erfahrung, bin aber auch noch grün hinter den Ohren ...

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Also auch hier nochmal meine Worte als Anfängerin!
Ich habe mit einer Pace von 8:30 min/km bei 4-5 km gestartet und mich dann relativ schnell bei 7:30 min/km eingependelt. Nun ist es auch so, dass ich sehr Übergewichtig war (96,2kg verteilt auf 1,66cm) und viele Hindernisse hatte. Und auch ich habe hier Rat und Hilfe im Forum gesucht. Der Umgangston war nicht immer der netteste aber ehrlich gesagt war das in Ordnung so. Denn es hat mich zum Nachdenken gebracht und ich habe mich nicht verkrochen. Trotz diverser Ratschläge habe ich immer wieder übertrieben, wollte schneller und weiter laufen, wollte es mir und der ganzen Welt beweisen. Bis ich kaum noch richtig laufen konnte und pausieren musste. Aktuell wiege ich fast 11 Kilo weniger bin aber immer noch Übergewichtig aber das Laufen steht im Vordergrund. Ja ich übertreibe es immer noch ein bisschen aber dies zähl wohl zu meinen schlechten Eigenschaften. Am Montag bin ich 5km mit einer Pace von 6:52 min/km gelaufen und für meinen sturen Geschmack hätte es entweder schneller oder weiter sein können.
Ich denke als Anfänger/in möchte man mit klatschendem Beifall hier empfangen werden, weil man endlich seinen Po hoch gekriegt hat (das trifft bestimmt nicht auf alle zu).
Ich habe einfach angefangen 20 Minuten am Stück zu laufen, beim nächsten Mal waren es schon 30 Minuten und so weiter. Ich denke wenn man will kann man sich schnell steigern. Und ob das zu viel für einen ist merkt man am besten selbst. Fühlst du dich zu langsam? Dann lauf einfach schneller und quäle dich. Ende Juli habe ich angefangen zu Laufen und mich bereits einen Monat später bei meinem ersten Wettlauf angemeldet. Da gab es auch hier verschiedene Meinungen ob ich dies überhaupt schaffen würde und was ist wenn ich als Letzte ins Ziel kommen. Solche Kommentare haben es mir nur noch einfacher gemacht, denn sie haben mich darin bestärkt das ich diese 10km Laufen werde. Am 10.10 bin ich dann 10km mit einer Pace von 7:24 min/km gelaufen und kam 5 Minuten früher im Ziel an als meine normalgewichtige Freundin. Ich war froh mitgelaufen zu sein und ich fand es auch nicht schlimm, dass ich eine der letztere und wahrscheinlich die einzige Übergewichtige war aber für mich persönlich hätte es noch schneller sein können ;)
Daher kann ich es nachvollziehen wenn erfahrende Läufer sich nicht immer positiv über unsere “schlechten“ Anfänger Zeiten aussprechen. Ich denke dies sollte man einfach als Herausforderung annehmen und laufen gehen :)
28.07.15 Gewicht 96,2kg -> Aktuell 77 kg
5km - 00:27:26
10km - 00:57:49
21km - 02:12:36
42,195 km - 05:14:13 (29.09.2019)
Instagram -> mami_running
https://mamirunning.com/

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dicke_Wade hat geschrieben:Was mich verstört ist Folgendes: Immer wieder wird von erfahrenen Läufern, die teilweise auch Anfänger anleiten/trainieren, drauf hingewiesen, das ein zu langsames Tempo nicht gut sei. Dies wird auch begründet. Und immer wieder gibt es ein paar, die die eingeschnappte Leberwurst geben. Sich sogar beleidigt fühlen. Niemand hat die Absicht, Anfänger zu beleidigen! :nick:

Der Anfänger hat die Wahl, weiter vor sich hin zu schlurfen. Oder sich etwas anzustrengen, außer Puste zu kommen, die Gehpausen zu genießen und sich daran zu erfreuen, dass die eigene Entwicklung ungleich schneller voran schreitet.
MikeStar hat geschrieben:Tommi, das Problem ist mglw. dass die Erfahrenen dabei hin und wieder vergessen den Anfängern zu sagen, wie sie von "schlurfen" zu "laufen" kommen.

"Das ist zu langsam, mach' ma schneller." ist halt nicht unbedingt so die Antwort, die man als Anfänger hören will :D
Beides Aussagen beschreiben das "Problem". Heute muss alles in erster Linie Spass machen, sich anstrengen ist da nicht so angesagt. Und wenn man nicht das große Lauftalent ist, dann muss man sich quälen. Und es entscheiden sich eben viele für den einfachen Weg, weil der normale Tagesablauf schon schwer genug ist.

Den Anfängern sei gesagt: es kommt einmal der Tag, an dem man z B. 15 km bei mittlerem Tempo locker durchlaufen kann und nach dem Duschen denkt, jetzt könnte ich eigentlich wieder loslaufen. Dafür muss man aber regelmäßig trainieren, sowohl Strecke als auch Tempo. Und wenn man das lange genug trainiert, dann läuft man auch 15 km in drei Runden bei einsetzender Dunkelheit und leichtem Nieselregen und findet das ganz normal.

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dicke_Wade hat geschrieben: Der Anfänger hat die Wahl, weiter vor sich hin zu schlurfen. Oder sich etwas anzustrengen, außer Puste zu kommen, die Gehpausen zu genießen und sich daran zu erfreuen, dass die eigene Entwicklung ungleich schneller voran schreitet.
Gruss Tommi
Auch wenn man es sich kaum mehr vorstellen kann (mir tun mittlerweile die Gräten weh, wenn es zu langsam vorangeht) - für Anfänger ist das, was einem selber langsam vorkommt, bereits ziemlich verschärft...

man tut sich doch nichts Gutes, wenn man dauernd auf die Uhr linst - bin ich jetzt gut genug für Pace so und so - Spaß soll es machen - dann bleibt man von selber dabei :)
Und wenn man nicht das große Lauftalent ist, dann muss man sich quälen. Und es entscheiden sich eben viele für den einfachen Weg, weil der normale Tagesablauf schon schwer genug ist.
Muss man das... wozu soll das gut sein - wieso sollen sich die Menschen quälen, wenn sie erleben können, dass Bewegung eben keine Qual sein muss - ist doch besser, wenn möglichst viele Laufanfänger auf dem einfachen Weg erleben, dass draußen sein bei jedem Wetter gute Laune bringen kann - wenn sie wiederkommen, weil es gar nicht so "schlimm" war, wie sie dachten - die bleiben dann mit etwas Glück auch dabei... und wenn keine Lauftalente draus werden - oder auch keine Läufer mit Lust auf Qual - was macht das schon... die Leute werden gesünder/glücklicher/ausgeglichener....

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Noch einmal vielen Dank für Eure Antworten.
Mein großes Ziel ist es nicht einen Marathon oder Halbmarathon zu laufen. Mir ist aber auch klar, dass ich nicht ewig auf meiner Wohlfühlgeschwindigkeit sitzen bleiben kann, aber ich gebe zu bedenken, dass ich bis jetzt ja noch nichteinmal meine Wohlfühlgeschwindigkeit gefunden hab. Nach spätestens 10 minuten bin ich aus der puste. egal wie langsam ich laufe :D da kann man nicht von wohlfühl reden :wink:
Ich gehe mal nicht davon aus dass ich ein Talentierter Läufer bin, aber darum gehts auch nicht. Ich bin definitiv schneller als jeder der auf der Couch sitzt!! :daumen:
So, und nu wünsche ich Euch allen einen schönen start in den Tag :winken:

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Ally hat geschrieben:Beides Aussagen beschreiben das "Problem". Heute muss alles in erster Linie Spass machen, sich anstrengen ist da nicht so angesagt. Und wenn man nicht das große Lauftalent ist, dann muss man sich quälen. Und es entscheiden sich eben viele für den einfachen Weg, weil der normale Tagesablauf schon schwer genug ist.

Den Anfängern sei gesagt: es kommt einmal der Tag, an dem man z B. 15 km bei mittlerem Tempo locker durchlaufen kann und nach dem Duschen denkt, jetzt könnte ich eigentlich wieder loslaufen. Dafür muss man aber regelmäßig trainieren, sowohl Strecke als auch Tempo. Und wenn man das lange genug trainiert, dann läuft man auch 15 km in drei Runden bei einsetzender Dunkelheit und leichtem Nieselregen und findet das ganz normal.
Könnte ich so unterschreiben. Nur: jeder "fortgeschrittene" Anfänger kommt irgendwann an eine Weggabelung in zwei Richtungen. Ein Weg ist der, wo er sich sagt, ich kann jetzt 30min am Stück durchlaufen, ich fühl mich wohl, es macht Spaß und werde 2 mal die Woche laufen gehen. Den anderen Weg beschreiten die, die Blut geleckt haben und Streckenleistung sowie Pace deutlich verbessern und auch in Wettkämpfen messen wollen unter dem Motto:"Schauen, was geht". Dann wird man an Entbehrungen und Qualen nicht vorbei kommen.

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Ally hat geschrieben:Heute muss alles in erster Linie Spass machen, sich anstrengen ist da nicht so angesagt. Und wenn man nicht das große Lauftalent ist, dann muss man sich quälen.
Sich anstrengen und Spaß haben sind für mich keine Gegensätze. Schwitzen gehört halt mal zum Sport und ein Hobby muß Spaß machen, sonst ist es keines. Ob man sich im Trainingsalltag quälen muß oder nicht, steht IHMO damit im Zusammenhang, ob man sich realistische oder überambitionierte Ziele setzt. Unabhängig von Talent und Bauchumfang. Aus Bequemlichkeit unter den eigenen Möglichkeiten bleiben muß man natürlich auch nicht.

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dicke_Wade hat geschrieben:Niemand hat die Absicht, Anfänger zu beleidigen! :nick:
„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen.“ (W. Ulbricht)

Neee…, nur Spaß :D (fiel mir grad so ein :D )
Gruß Frank

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jenshb hat geschrieben:Sich anstrengen und Spaß haben sind für mich keine Gegensätze. Schwitzen gehört halt mal zum Sport und ein Hobby muß Spaß machen, sonst ist es keines.
Ganz genau. Wenn jemand "Sport ohne körperliche Anstrengung" sucht, dann ist Laufen definitiv die falsche Sportart, da gibt es viele andere Optionen:

- Schach
- Golf (mit Abstrichen)
- Hometrainer für das gute Gewissen kaufen und nie benutzen
- Abo im Fitnesstudio und da dann entweder nie hingehen oder fast nur den Spa-Bereich und die Bar nutzen

Laufen wird automatisch nach einer gewissen Strecke anstrengend, das lässt sich gar nicht verhindern, egal wie langsam man läuft.

Wenn man es hinbekommt, dieser Anstrengung etwas Positives abzugewinnen, hat man eine Chance, freiwillig dabeizubleiben. In der Schule und bei der Bundeswehr habe ich das nie hinbekommen und hasste die dortigen Läufe (wie auch fast jeden anderen Sport). Jetzt laufe ich nur für mich in meinem Tempo, mit selbst dosierter Anstrengung und ich finde immer wieder neue Motivation.
Ob man sich im Trainingsalltag quälen muß
Beim Laufen muss sich meiner Meinung nach jeder zumindest irgendwann mal quälen, ansonsten endet der erste (und letzte) Laufversuch nach spätestens 500m...
Die Frage ist nur "wie häufig muss bzw. will man sich quälen?"

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Scalpay hat geschrieben:Wobei er vielleicht nicht mit in betracht gezogen hat dass ihre gehpausen mit in den durchschnitt geflossen sind, was bei mir der Fall war.
Und ganz ehrlich, alles was schneller ist, kommt für mich schon einem Sprint gleich. Ich bin nunmal keine 20 mehr und hab auch keine 50 kg. Wenn ich durchschnittlich 7km/h laufe auf eine halbstündige Strecke, dann ist das für mich HAMMERGEIL.
Ein guter Teil der Tempodiskussionen ließe sich vermeiden/abkürzen, wenn es den Beteiligten möglich wäre, zwischen dem Tempo während der reinen Laufphase und dem Durchschnittstempo über Gehen und Laufen konsequent zu unterscheiden. Der Durchschnitt über alles (wie auch du ihn hier wieder nennst) ist zwar bequemer zu ermitteln, interessiert hier aber keine Sau. Wenn erfahrene Läufer aus guten Gründen von einem empfohlenen Mindesttempo sprechen, dann meinen sie ausschließlich das Tempo während der reinen Laufphasen. Nur das ist laufstilbildend - positiv wie negativ - und sollte einen gewissen Mindestwert zumindest nicht regelmäßig unterschreiten. Wie lang und wie schnell aber die Gehpausen sind, ist völlig irrelevant. Dies hängt allein von der Anfangskondition und anderweitigen sportlichen Voraussetzungen wie z.B. aktuellen Walkingerfahrungen ab. Die Gehpausen sind dazu da, dem Anfänger (wenn auch zunächst nur kurze) Laufphasen in einem vernünftigen, stilfördernden Tempo zu ermöglichen. Wenn einer nach 2 Minuten Laufen mit 7:00/km erstmal 10 Minuten Gehpause benötigt, um wieder ein Wort herauszubringen, dann ist das halt so. Das ist dann sein individueller Ausgangspunkt, den er sich (oder irgendein Forist ihm) weder schön- noch schlechtreden sollte. Das sollte er einfach als Faktum akzeptieren, um sich darauf aufbauend sukzessive zu verbessern, was er in der Folge ja unweigerlich auch tun wird, wenn er nur geduldig bleibt.

Ich kann mich an genügend Threads zum Anfängertempo erinnern, bei denen es auch bei x-fachen Rückfragen nicht möglich war, das reine Lauftempo aus dem Delinquenten "heraus zu akupunktieren" oder wo die Bereitschaft dazu explizit sogar verneint wurde mit "Ich betrachte Gehpausen als das Eingeständnis einer persönlichen Niederlage und schlurfe lieber mit 10:00/km, dafür aber kontinuierlich, dahin." Das sind dann die Punkte, wo ich aus der Diskussion aussteige.

Also, zu Anfang kurze Laufphasen (nicht: Schlurfphasen) mit einem gewissen Mindesttempo, abwechselnd mit Gehpausen so lang und so langsam wie nötig, um die nächste Laufphase wieder packen zu können. Die Gehpausen über die Wochen langsam verkürzen, die Laufphasen verlängern - das geht, wenn man es langsam genug macht, ganz von selbst, da die Fortschritte zu Beginn meistens doch sehr erstaunlich sind. Das ist die Quintessenz eines jeden ernstzunehmenden Laufplans für absolute Einsteiger.

Das Problem dabei ist nur der folgende Konflikt. Ziel eines Einsteigerprogramms ist es ja meist, 30 min. in einem ruhigen, aber vernünftigen Tempo durchgehend laufen zu können. Nicht wenige aber packt mittendrin der Ehrgeiz. "Wenn ich schon 3x10min. laufen kann, dann wollen wir doch mal sehen, ob ich nicht auch schon 1x30 min. laufen kann. Mist, klappt nicht ? Also dann langsamer schlurfen. Klappt ? Super, jetzt ich bin der Größte, habe das Ziel vorzeitig erreicht - gleich mal die Distanz verlängern. Scheiß aufs Tempo, ich will gar nicht schneller laufen, ich will mich nur dafür beweihräuchern können, dass ich 30 min. und mehr am Stück schlurfe." Ist exakt so ausgerechnet mir nach vielen Jahren Lauferfahrung und einer langen Laufpause beim Wiedereinstieg bei (minus) Null vor gut einem Jahr ergangen. In Erinnerung an alte Leistungen hatte ich meine langen Läufe in wenigen Monaten bis auf 18 km gesteigert, war aber dabei nur zu einem Tempo von 09:00 bis 10:00/km fähig. Die Folge: wiederkehrende Knie- und Hüftschmerzen sowie unsägliche Verspannungen im Schulter- und Rückenbereich. Irgendwann habe ich dann - und zwar genau aufgrund der hiesigen Diskussionen um ein Mindesttempo ! - auch mir ein solches auferlegt. Anfangs 7:30 und jetzt eher 7:00/km. Das ging dann anfangs nur 5 oder 6 km gut. Aber siehe da, seit ich dieses Mindesttempo einhalte, sind die Probleme wie weggeblasen.

Freilich, der Preis dafür ist, dass ich seit dem Sommer keinen 18 km Lauf mehr "geschafft" habe. Die längste Laufdistanz, zu der ich derzeit fähig bin, definiere ich als diejenige, die ich mit annähernd 7:00/km absolvieren kann. Das sind derzeit zwar nur etwa 12 km, aber das ist der faktische Ausgangspunkt, den in diesem Fall ich nun mal akzeptieren muss. Klar könnte ich auch wieder 18 km in (nun wahrscheinlich über) 3h schlurfen, aber wozu denn, wenn eine deutlich kürzere Strecke in höherem Tempo (welches mir rund und stimmig vorkommt) sich für mich als viel gesünder erweist und zudem mehr Spaß macht. Irgendwann schaffe ich auch wieder die 18 km oder gar 21,1 - aber erst wenn ich sie auch laufend packe und nicht nur schlurfend.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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crsieben hat geschrieben:Ich glaube, dass es sich eher stärker polarisiert: Die Kluft zwischen denen, die "Fun, Fun, Fun!" wollen (und möglichst ohne zu schwitzen vom "Sport" nach Hause wollen) und denen, die mit großem Ehrgeiz, großer Leidenschaft bereit sind, die eigenen Grenzen auszuloten, wird tendenziell immer größer.
Tja, die "Fun Fun Fun"-Leute bleiben dann beim Laufen aber auch nicht dabei, denn da geht "Fun Fun Fun" ohne Anstrengung schlichtweg nicht.

Die findest Du dann eher im Spa-Bereich des Fitnesstudios oder quatschend am Beckenrand im Schwimmbad.

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Heute muss alles in erster Linie Spass machen, sich anstrengen ist da nicht so angesagt.
Ich glaube, dass es sich eher stärker polarisiert: Die Kluft zwischen denen, die "Fun, Fun, Fun!" wollen (und möglichst ohne zu schwitzen vom "Sport" nach Hause wollen) und denen, die mit großem Ehrgeiz, großer Leidenschaft bereit sind, die eigenen Grenzen auszuloten, wird tendenziell immer größer. Eine Verständigung ist da dann zunehmend schwierig.

Ich bin der Meinung, dass man Sport, der nicht anstrengt, auch gleich bleiben lassen kann. Bzw. ist es dann keiner, dann ist es eben eine Wanderung, eine Radtour, ein bisschen Planschen im Wasser. Es ist ja dem Zeitgeist geschuldet, jedes noch so natürliche bisschen Bewegung zu Sport zu erklären - sonst müsste ja ein Großteil der Menschen einsehen, gar keinen Sport zu treiben und unsportlich zu sein.

Laufen ist für mich ein Sport. Den kann man mit unterschiedlichen Zielen betreiben, zwischen dreimal in der Woche eine halbe Stunde für die Fitness durch die Gegend joggen und Marathon unter 2:45 gibt's da eine Bandbreite, wo wir uns hier fast alle einsortieren. Nichts davon geht ohne Anstrengung.

Was mich hier stört, ist die (ich empfinde es so) Selbstgerechtigkeit von "Scalpay". Wer so stolz ist, überhaupt mal ein bisschen zu laufen, schließlich "keine 20 mehr" ist und "keine 50 kg" wiegt, der kann doch einfach weiterschlurfen und sich nachher selbst auf die Schultern klopfen, ist ja nicht verboten und wird hier auch niemand verhindern. Wenn man aber doch nach Rat fragt, dann sollte man zumindest in Erwägung ziehen, diesen auch anzunehmen.

Aber auch das ist Zeitgeist: Anstatt an sich zu arbeiten, um besser zu werden, verklärt man die eigene Leistung. Im nächsten Schritt werden dann alle, die schneller und weiter laufen, zu hoffnungslosen Sportsüchtigen erklärt. All das hör und les ich hier nicht zum ersten Mal.

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Zum Thema Quälen. Heute habe ich solch einen Tag. Meine Wade schmerzt wieder, mein Mann schläft noch (er hatte Nachtschicht) und ich muss mich um Junior, den Haushalt und das Mittagessen kümmern. Erst dann darf ich laufen gehen. Für mich ist das schon jetzt eine Mentale Qual, denn ich muss noch bis zum Nachmittag warten. Dazu komm das ich dieses Mal bei gleichem Tempo, weiter laufen möchte und damit der Druck immer größer wird. Deshalb weiß ich jetzt schon, dass ich mich heute quälen werde weil es keine andere Möglichkeit gibt. Und das ist auch gut so, denn ohne diese Gegebenheiten würde ich heute vllt immer noch vor mir her schlürfen ;)

Scalpay setze dir einfach feste Ziele melde dich bei Läufen an! Das hat mich immer wieder angespornt mich zu verbessern. Ich träume vom Halbmarathon das nächste Jahr, habe mich auch angemeldet, deshalb werde ich alles möglich versuchen um da mitzulaufen.

Für mich, durch Überwindung – Zwang & Qual kommt auch die Freude nicht zu kurz (während des Laufes & danach), denn wenn ich mal 1 Sek schneller war als beim Lauf davor könne ich den ganzen Tag grinsen, trotz Schmerzen!
Also ran an die Laufschuhe und ab nach draußen ;)
28.07.15 Gewicht 96,2kg -> Aktuell 77 kg
5km - 00:27:26
10km - 00:57:49
21km - 02:12:36
42,195 km - 05:14:13 (29.09.2019)
Instagram -> mami_running
https://mamirunning.com/

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Ich habe ja nicht mal was gegen "Fun Fun Fun" auf niedrigstem sportlichen Level. Nur wäre es dann ratsam, diesen niedrigen Level mittels abwechselndem (richtigen) Laufen und Gehen zu implementieren. So besteht wenigstens die Chance, dass auch mal richtiger Sport draus wird. Bei kontinuierlichen Schlurfen sehen ich diese Chancen geringer.

Ein kleines Problem sehe ich in der selbstgewählten Beschränkung auf "jederzeit anstrengungslosen Sport". Wer das praktiziert, wird niemals die Erfahrung machen, welches sauwohle körperliche Gefühl - jenseits von allen mentalen Fragen von Ego und Ehrgeiz - sich anschließend einstellt, wenn man gelegentlich seine Komfortzone auch nur ein kleines bisschen überschreitet. Aber das kann man natürlich nur nachempfinden, wenn man's mal - natürlich nicht als blutigster Anfänger, sondern etwas später - ausprobiert hat.

LG Christoph

mein Blog: Die Rennkartoffel will's nochmal wissen.

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Als Anfänger habe ich auch unangenehme Erfahrungen. Laufen war für mich wirklich belastend... Ich spürte das Schmerzen auf meinen Rücken und das war wirklich deprimierend. Es war schwer, mich zu überwinden. Aber jetzt, seit einigen Wochen fühle ich mich viel besser und Laufen macht mir Spaß! Gib nicht auf, erst schwere Arbeit, dann die Ergebnisse! :)

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Hallo Scalpay, ich sag mal, mach dir erstmal keine Sorgen wegen der Geschwindigkeit, ist doch super dass du überhaupt läufst. :hallo:
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix

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Durchbeißerin hat geschrieben:Muss man das... wozu soll das gut sein - wieso sollen sich die Menschen quälen, wenn sie erleben können, dass Bewegung eben keine Qual sein muss - ist doch besser, wenn möglichst viele Laufanfänger auf dem einfachen Weg erleben, dass draußen sein bei jedem Wetter gute Laune bringen kann - wenn sie wiederkommen, weil es gar nicht so "schlimm" war, wie sie dachten - die bleiben dann mit etwas Glück auch dabei... und wenn keine Lauftalente draus werden - oder auch keine Läufer mit Lust auf Qual - was macht das schon... die Leute werden gesünder/glücklicher/ausgeglichener....
Ich wäre der Letzte, der jemandem verbieten würde, sich so langsam wie nur irgend möglich durch die Gegendzu bewegen. Auch der tägliche Spaziergang ist gut für Körper und Geist. Und wenn man sich dabei auch wirklich nicht anstrengen will, einfach nur Freude daran haben will, so ist das auch jedem seine Sache. Sber dann soll man das bitteschön nicht mehr als Sport bezeichnen. Und man solle auch nicht erwarten, dass man dann irgendwelche Fortschritte macht.
taeve hat geschrieben:„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen.“ (W. Ulbricht)

Neee…, nur Spaß :D (fiel mir grad so ein :D )
He hast mich durchschaut, aus genau dem Grund hab ich das Zitat auch abgewandelt. Übrigens das Motto des alljährlichen Mauerweglaufes in Berlin lautet: Niemand hat die Absicht,100 Meilen zu laufen :D

Gruss Tommi
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Mein Tagebuch: forum/threads/96079-Die-dicken-Waden-der-dicken-Wade

"Unser Denken bestimmt unsere Wahrnehmung und unser Verhalten. Wenn wir uns nur auf das konzentrieren, was uns missfällt, werden wir auch viel Schlechtes sehen, dementsprechend über die Welt denken und unser Verhalten danach ausrichten. Menschen, die sich auf das Schöne konzentrieren, sind folglich zweifelsfrei glücklicher."

Thorsten Havener

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Quälen ist leider ein unscharfer Begriff, er hat auch einen stark subjektiven Einschlag. Was der eine als Qual bezeichnet, ist für den anderen eine normale Anstrengung. Vielleicht kann man es einfach so sehen: wer seine Leistungsfähigkeit verbessern will, muss in jedem Fall seine bisherige Leistungsgrenze überschreiten. Das ist mit einer gewissen (körperlichen) Anstrengung und einer (mentalen) Überwindung verbunden. Wer sich zu dieser Anstrengung nicht überwinden kann, kann auch seine Leistungsfähigkeit nicht steigern. Er kann allenfalls so weiter laufen wie bisher, was sein gutes Recht ist.

Wer's gemütlich mag, läuft am besten überhaupt nicht, sondern macht es sich zu Hause bequem. Dagegen ist nichts zu sagen, das machen ja viele. Wenn man sich für das Laufen entschieden hat, bedeutet das in jedem Fall Anstrengung, für die Leistungssteigerung mehr als für die Erhaltung der vorhandenen Fähigkeit. Wer sein Pensum wirklich "mühelos" läuft, strengt sich nicht an. Eine Leistungssteigerung ist so gar nicht möglich, aber auch der bloße Erhalt ist dann schwierig, weil der Körper eigentlich immer ständig dagegen arbeitet und abbaut. So eine Art "easy jogging" ist zwar (m)ein Wunschtraum, führt aber in der Realität dazu, dass man irgendwann gar nicht mehr laufen kann.

Die Hinweise zur Mindestgeschwindigkeit oder die scharfe Verurteilung des "Schlurfens" bedeutet im Grunde nur den Appell an den Anfänger, dass es einer bestimmten Mindestanstrengung und -mühe bedarf, wenn man besser werden oder aber auf Dauer überhaupt nur laufen will. Der Anfänger ist auf der einen Seite zu ermutigen und zu loben, dass er überhaupt läuft, auf der anderen Seite sollte er aber auch lernen, dass es sich ständig anstrengen muss und in seiner Anstrengung auch nicht nachlassen darf. Meiner Meinung nach wird der zweite Teil in diesem Forum teils etwas ruppig und absolut vorgebracht und pädagogisch eher ungeschickt. Lernen kann man besser mit positiver Verstärkung als mit negativer Verurteilung. Die negative Kritik "hör' auf mit dem Geschlurfe" oder "du bist zu langsam" ist nicht so zweckmäßig wie die positive Anregung wie z.B. "beginne damit, auf einen kraftvollen Abdruck zu achten und hebe dafür die Füsse etwas weiter an" oder "versuche einmal, einige hundert Meter schneller zu laufen". Übrigens: wer vom Asphalt auf unebenen Waldboden wechselt, muss automatisch mit dem Geschlurfe aufhören, weil er sonst hinfliegt.

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taeve hat geschrieben:Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen.“ (W. Ulbricht)

Neee…, nur Spaß :D (fiel mir grad so ein :D )
dicke_Wade hat geschrieben:He hast mich durchschaut, aus genau dem Grund hab ich das Zitat auch abgewandelt. Übrigens das Motto des alljährlichen Mauerweglaufes in Berlin lautet: Niemand hat die Absicht,100 Meilen zu laufen :D
Ja eben. Aber vor 8 Uhr scheint der Taeve noch etwas langsam zu sein. Ja, ja, das Alter! :D
Gruß vom NordicNeuling
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