M.Skywalker hat geschrieben:Zudem bekommt man aus anatomischen Gründen mit der Nasenatmung wesentlich mehr Luft in die Lunge, als dies mit dem Mund der Fall ist. Einfach mal tief durch die Nase und dann tief durch den Mund einatmen, der Unterschied ist schließlich deutlich. Kein Rennpferd atmet durch den Mund...
Das ist kompletter Unsinn. Der Mensch kann durch den Mund wesentlich mehr Luft in kürzerer Zeit ein und ausatmen als durch die Nase. Bei Anstrengung atmet daher Jeder automatisch durch den Mund.
Der Vergleich mit Pferden ist komplett für den Hintern. Diese Tiere haben eine komplett andere Anatomie als wir Menschen, u.a. ist Ihre Nase im Verhältnis zum restlichen Kopf um ein Vielfaches größer.
M.Skywalker hat geschrieben:"Im Leistungsbereich Mittel- und Langstrecke machen sie am besten Mund und Nase „weit auf“, atmen durch Mund und Nase zugleich um zur anaeroben Energieversorgung möglichst lange dem Sauerstoffmangel zu entgehen."
Also ich weiss nicht wie es Dir geht, aber ich kann beim besten Willen weder bewußt durch Mund und Nase gleichzeitig atmen, noch kann ich meine Nase "aufsperren."
Vielmehr kommt bei der Mundatmung immer auch ein Teil der Luft durch die Nase rein und raus, ohne daß ich mich bewußt darauf konzentrieren würde. Natürlich kann man messen, welcher Anteil an Luft in Ruhe oder auch bei Belastung durch Mund oder Nase strömt. Es ist aber anatomisch unmöglich, diesen Anteil bewußt zu verändern.
Du kannst lediglich den Mund schließen, dann kommt die Luft ausschließlich über die Nase rein. Bei geöffnetem Mund aber kann der Anteil der Nasenatmung nicht verändert werden, weil es zwischen Nase und Rachen keinen Verschluß- oder Regulationsmechanismus gibt.
Lediglich beim Schlucken wird das Zäpfchen gegen den Nasenraum gedrückt und gleichzeitig der Kehlkopf durch einen Deckel verschlossen. Dann ist das Atmen aber unmöglich.
Der Körper holt sich die Luft, die er beim Laufen braucht ganz automatisch, ohne das man dabei komplizierte Atemübungen machen müßte. Rhythmisches ein- und Ausatmen kann beim Laufen sicher sinnvoll sein, aber dabei wird stets durch den Mund geatmet und die Nase macht automatisch mit.
Ist die Nase zugeschwollen (Schnupfen) und Du läufst los, bewirkt der Stress ein Ausschütten von Cortison und auch die dickste Rotznase schwillt erst mal ab und wird beim Laufen komplett frei. Deswegen rotzen und spucken die Läufer im Winter so viel. Ein paar Minuten nach dem Laufen ist der Schnupfen dann aber wieder da.
Auf den sicher wichtigen Anteil der Nasenatmung braucht also keiner im Ernstfall zu verzichten, da hat die Natur vorgesorgt.
