Willma hat geschrieben:
Trainiert habe ich nach 5:16. HM-zeit schreit nach 5:10.
Ich würde sagen das schreit nicht nach 5:10/km sondern nach einem extremen Einbruch den du erleben wirst, wenn du das versuchst.
Um es einfach noch mal zu betonen, die Faktoren wie 2,11 zur HM-Zeit oder andere ähnliche Zielzeitformel drücken lediglich aus, dass die HM-Zeit und die M-Zeit als ungefähr
gleichwertig zu betrachten sind. Das natürlich auch nur wenn man auch ungefähr ein gleichwertiges Training betrieben hat. Naja und wer z.B. für eine gute HM-Zeit vielleicht 70Wkm trainiert und für den M 90Wkm, der könnte sich mal überlegen, ob das gleichwertig ist. Das ist jetzt nur ein Beispiel, ich will gar nicht nur auf den Umfang abheben, denn das ist ja nur
ein Baustein von vielen. Im Unterscheid zum HM spielt beim M auch noch viel mehr die Laufvergangenheit mit hinein, bevor man so eine "gleichwertige" Zeit erzielen kann, ebenso die Kontinuität des Trainings über einen
längeren Zeitraum. Last but not least hängt es auch noch vom Läufertyp ab. Es wird Läufer geben die werden es nie schaffen die M-Zeit zu erzielen, nach denen ihre HM-Zeit schreit, auch wen sie top trainieren. Anderen gelingt dies eben nicht, da sie den Trainingsaufwand nicht haben möchten. Manchen gelingt es vielleicht erst nach etlichen Jahren kontinuierlichen Trainings und mit einem sehr hohen Aufwand. Man muss da
sein Limit finden, die Laufzeitrechner dienen da als
eine Orientierungshilfe.
Ich selbst glaube mittlerweile (naja natürlich nicht nach der Verletzungspause) den Faktor 2,11
vielleicht (ich bin ein großer relativ schwerer Läufer, auch wenn ich austrainiert bin) umsetzen zu können. Bei meinem Tempo wenn ich wieder in Schwung komme sind das grob 2xHM+10min. 10-12min traue ich mir mittlerweile zu, ob ich dann aber 10min versuche, hängt letztendlich vom Gefühl des Trainings ab. Letztes Jahr bin ich kurz vor dem M nur eine 1:34h im HM gelaufen (leicht angetapert, aber am Mi davor noch eine harte 26km TE), die Strecke mag ich aber nicht, da laufe ich immer schwach und es war warm. Die Zeit war schlecht, ich habe mir sie aber auf 1:31:30 bis 1:31h "schön" gerechnet, denn der 10er eine Woche davor gab das her. Den M bin ich dann in 3:14h gelaufen, das war auch mein Zeitziel.
Den Malus rechnet man schon im vorhinein mit in das Tempo ein, denn den M läuft man gleichmäßig. Aber der Malus ergibt sich halt aus der Endzeit die man, wie auch immer ermittelt, für sich erwartet. Wenn man für sich einfach weiß, dass man auf der 2. Hälfte prinzipiell etwas verliert, dann rechnet man dies eben in das Starttempo mit ein. Sprich man nimmt die erwartete Zeit der 1.HM Hälfte die dann ja etwas schneller ist als die 2. Hälfte und legt damit sein Starttempo fest, in der Erwartung, dass man in der 2. Hälfte
etwas langsamer wird.
Ach ja auch ein Ersttäter muss den Malus (Aufschlag auf die Zeiten der Zielzeitrechner) nicht unbedingt haben wenn er genügend Laufkilometer in den Beinen hat, ebenso kann jemand der schon 20 Marathons gelaufen ist, diesen noch besitzen. Aber das erwähnte ich ja schon öfter.
Nur mal so als Info, ich bin meinen ersten Marathon nach ca. 9 Monaten als Läufer bei einer HM Vorleistung von 1:32:46 ("ideale" Umsetzung meiner 10km Zeit) gelaufen. Den habe ich mit dem Greif CD (MRT für die TE war 3:17h) vorbereitet und der erste 35er fiel mir schon nicht schwer. Ich wusste nach dem Training ich habe die Strecke im Griff. Weiterhin bin ich in den 10 Wochen davor über 900km gelaufen und im Jahr 2005 mehr als 3100km. Ich wäre jedoch nie auf die Idee gekommen, den M auch in 3:17h laufen zu wollen. Ach ja ich habe mich in der M-Vorbereitung für den HM übrigens auch nicht mehr verbessert. Ich habe eine Ahnung woran das liegt, da
ich m.M. gewisse spezielle TE zur Verbesserung brauche, die ich oft in der speziellen M-Vorbereitung nicht mehr habe. War mir aber egal, denn mir ging es auch "nur" um ein gutes hochtransportierren der existierenden HM-Zeit. Dafür kam der nächste Leistungssprung im Frühjahr drauf.
Den Tipp mit der Uhr oder besser ohne Uhr halte ich für
dich für ganz schlecht. Du wirst dann vermutlich viel zu schnell starten. Ich selbst traue mir das auch überhaupt nicht zu, zumindestens nicht auf den ersten 3-5km. Danach könnte ich sie vermutlich weglegen, da ich den MRT-Schritt, wenn ich ihn erst mal gefunden habe, eigentlich "blind" weiterlaufen kann. Trotzdem gibt
mir das zusätzliche Kontrollinstrument Uhr mit Puls ein besseres Gefühl beim Laufen, denn ich habe damit zusätzlich zum Laufgefühl eine weitere Kontrolle des Tempos und meiner Verfassung.
Gruß,
Torsten