Der Tag davor
Vor circa einem Jahr entschloss ich mich, den Wachau-Halbmarathon zu laufen. Das Jahr ist vorbei, viel zu schnell vorbei. Es ist nicht mein erster Halbmarathon. Als ich in Wien in den Zug steige, erinnere ich mich an mein erstes schreckliches Mal. Der Mondseelauf, den ich zur Hälfte ging, weil ich mental auf der optisch sehr eintönigen Strecke mental einbrach. Wird es diesmal besser?
Der Zug fährt los, 20 Minuten sind es bis zum Zwischenhalt in St. Pölten. Bereits beim Aussteigen kommen mir zwei Herren entgegen, auf deren Oberteilen unüberlesbar "Marathon" steht. Ich spreche sie an: "Lauft ihr auch in der Wachau?" Man kommt ins kurze Gespräch. Sie werden morgen die volle Distanz laufen. Ein Marathon sei nicht schlimmer als ein Halbmarathon. Ich bin skeptisch, berichte ihnen trotzdem von meinem Plan, 2018 die Königsdistanz zu laufen. "Ach, einen Marathon muss man sofort machen." Ich bleibe skeptisch.
Der zweite Zug kommt erst 13:05, entgegen der Informationen der ÖBB-Online-Auskunft. Es geht also die Treppen des Bahnsteigs wieder herunter, 20 Minuten später wieder rauf. Kleines Warm-Up für Morgen. Dann geht es rein in einen der kleinsten Züge, in denen ich je war. Der Zug ist voll. Es wollen wohl mehrere Richtung Krems, dem zweiten Zwischenhalt.
Mehrere tausend Menschen erwartet das Event morgen. Es ist eines der größten Laufevents in Österreich. Den Zieleinlauf sehe ich dann als eine der ersten Impressionen, als in Krems in den Bus einsteige, der mich nach Spitz bringen soll, der Endstation. Es kommt eine gewisse Nervosität auf, gepaart mit der Angst, morgen wieder so mental einzubrechen.
Die Busfahrt führt im Wesentlichen über die Strecke, die ich auch morgen laufen werde; an Weinbergen und Burgruinen, an Fachwerkhäusern und Barockkirchen entlang. Zahlreiche kleine Ortschaften schmücken die Strecke. Es ist traumhaft schön. Den ganzen Weg begleitet uns die mächtige Donau, die auch morgen ein treuer Begleiter sein wird.
Ich steige aus, gehe zu meinem Hotel. Der Check-in verläuft kurz, aber problemreich. Der ältere Herr ist unfreundlich, drückt mir den Schlüssel in die Hand und gibt mir zu verstehen, das ich gehen soll. Es gibt keine Auskünfte zur Bezahlung, zum Frühstück oder über den internetzugang. Ich werde bald verstehen, dass die Menschen hier auf dem Land die Wiener Grantigkeit besitzen. Eine sehr ungewöhnliche Erfahrung in Österreich. Ich denke zurück an den Mondseelauf und die netten Leute dort und vermisse die familiäre Atmosphäre.
Die kommt nicht auf. Es bleibt kalt, zwischenmenschlich und meterologisch. Ein Spaziergang durch den Ort lässt mich auf eine Traube von FPÖ-Anhängern auf Fahrrädern stoßen. "Mit Norbert on Tour" steht hinten auf ihren Radler-Shirts und tatsächlich scheint er mitzufahren. Menschen wollen Selfies mit ihm machen, ich gehe weiter.
Es gibt keinen geöffneten Supermarkt mehr und das um 16:30 Uhr am Samstag. Ich muss dann auf die Tankstelle ausweichen, um mir eine überteuerte Flasche Wasser zu kaufen. Die Lokale wirken wenig einladend auf jemanden, der hauptsächlich Kohlenhydrate essen will, aber möglichst wenig Fett. Ich nehme aus der Tankstelle noch Cola und Red Bull mit, deren Zuckergehalt die Nudeln ersetzen müssen. Es wundert mich, dass trotz mehreren tausend Läufern es keine spezielle kulinarischen Angebote für das Wochenende gibt.
Um 19:30 Uhr gehe ich noch einmal laufen, an der Donau entlang, 20 Minuten. Mein Körper fühlt sich großartig an. Ich hoffe, es wird morgen früh genauso sein.
P.S.: Falscher Bereich, vllt kann ein Mod den verschieben.
Wachau - (Halb-)Marathon 18.09.2016
1PBs:
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)
T = Im Training aufgestellte PB
1km: 4:27.3 min (T, 08.17)
5km: 24:25 min (07.17)
10 km: 49:46 min (07.17)
15km: 1:20:xx h (09.17)
HM 01:53:xx h (09.17)
T = Im Training aufgestellte PB