Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London 2017

Sah für mich einfach nach 'nem klassischen Krampf aus.

MikeStar hat geschrieben:Sah für mich einfach nach 'nem klassischen Krampf aus.

Stimmt, das kann auch sein.

alcano hat geschrieben:Großbritannien 1 Medaille, Frankreich 2, Polen 4. Und die Briten sind auch nicht gerade glücklich: https://www.theguardian.com/sport/2017/ ... 017-medals

Trotzdem sin alle die Nationen in Finalen deutlich mehr präsent.

ignatov hat geschrieben:Die Zeitlupen der an der Seite mitfahrenden Kamera - immer wieder faszinierend!

Finde ich auch. So nah am Geschehen. Sehr gute Bilder.

Rajazy hat geschrieben:Was war mit van Niekerk los, dass er gerade so als letzter ins Finale geschafft hat? Spielt da die 400m von gestern eine Rolle? Ich kenne mich überhaupt nicht aus, wieviel normalerweise benötigt wird, um von voll gelaufenen 400m vollständig zu erholen.

Harald Schmid hatte es ja mal geschafft (1979 in Turin), die 400 m Hürden voll zu laufen (sogar in Europarekordzeit) und eine Stunde später noch einmal die 400 m flach zu gewinnen. Aber das kann man sicherlich nicht verallgemeinern...

Bonno hat geschrieben:Harald Schmid hatte es ja mal geschafft (1979 in Turin), die 400 m Hürden voll zu laufen (sogar in Europarekordzeit) und eine Stunde später noch einmal die 400 m flach zu gewinnen. Aber das kann man sicherlich nicht verallgemeinern...

Vor allem kann man es auch nicht vergleichen. van Niekerk hat einige Vorläufe hinter sich. Da gehört jedes mal das Aufwärmprogramm, Fokussierung, der Druck keinen Fehler zu machen, etc. dazu. Das macht müde. Schmidt hatte ein großartiges Hürdenrennen abgeliefert und dann wirklich gar nichts mehr zu verlieren. Dennoch könnte ich mir vorstellen, daß auch er nicht in der Lage war zwei Rennen auf absolutem Topniveau innerhalb einer so kurzen Spanne zu absolvieren. Nun ja, ich habe gegoogelt... er konnte
Wobei seine 47,85 über die Hürden sicher weit höher einzuschätzen sind als die 400m flach in 45,31.

Ich interpretiere es als gutes Zeichen, dass van Niekerk erschöpft daherkommt. Ich will Harald Schmid nichts unterstellen, aber wenn ich aufs Datum schaue .... Gedanken sind frei, Marita Koch hat sicher nie einen Krampf 20m vor dem Ziel bekommen - oder gespürt....

JoelH hat geschrieben:Ich will Harald Schmid nichts unterstellen...

Warum tust Du´s dann

leviathan hat geschrieben:Warum tust Du´s dann

Wo unterstelle ich ihm denn etwas? Wie du mein Posting interpretierst ist deine Interpretation, die mit meiner keine zwangsläufigen Gemeinsamkeiten aufweisen muss...wie gesagt, Gedanken sind frei...

JoelH hat geschrieben:... Gedanken sind frei...

Ich habe auch einen:
[INDENT]"Das wird man ja wohl noch sagen dürfen." [/INDENT]

Im Ernst:
Jeder, für den lesen mehr ist als das blose erkennen von Buchstaben, hat die Aussage zwischen deinen Zeilen verstanden.

So langsam nerven diese angedeuteten Möchtegern-Doping-Vorwürfe echt.

M.E.D. hat geschrieben: Im Ernst:
Jeder, für den lesen mehr ist als das blose erkennen von Buchstaben, hat die Aussage zwischen deinen Zeilen verstanden.

Ich finde es immer wieder beeindruckend was Leute alles meinen zu wissen.

leviathan hat geschrieben:Vor allem kann man es auch nicht vergleichen. van Niekerk hat einige Vorläufe hinter sich. Da gehört jedes mal das Aufwärmprogramm, Fokussierung, der Druck keinen Fehler zu machen, etc. dazu. Das macht müde. Schmidt hatte ein großartiges Hürdenrennen abgeliefert und dann wirklich gar nichts mehr zu verlieren. Dennoch könnte ich mir vorstellen, daß auch er nicht in der Lage war zwei Rennen auf absolutem Topniveau innerhalb einer so kurzen Spanne zu absolvieren. Nun ja, ich habe gegoogelt... er konnte
Wobei seine 47,85 über die Hürden sicher weit höher einzuschätzen sind als die 400m flach in 45,31.

Doch. Es ist sehr gut möglich. Wenn Du aber einen Tag dazwischen hast, muss Du schon mal tricksen, um die Spannung aufrechtzuerhalten und keine Müdigkeit aufkommen zu lassen. Und er ist diese Woche 5-6x(??) volle Rennen gelaufen.

JoelH hat geschrieben:Wo unterstelle ich ihm denn etwas? Wie du mein Posting interpretierst ist deine Interpretation, die mit meiner keine zwangsläufigen Gemeinsamkeiten aufweisen muss...wie gesagt, Gedanken sind frei...

MikeStar hat geschrieben:So langsam nerven diese angedeuteten Möchtegern-Doping-Vorwürfe echt.

Möchte-Gern-Doping-Jäger mit deren Unterstellungen.

JoelH hat geschrieben:Ich finde es immer wieder beeindruckend was Leute alles meinen zu wissen.

Ist genauso wie mit den Leuten, die meinen alles denken zu müssen.

bones hat geschrieben:Ist genauso wie mit den Leuten, die meinen alles denken zu müssen.

Und erst die, die meinen alle kommentieren zu müssen.

JoelH hat geschrieben:Und erst die, die meinen alle kommentieren zu müssen.

Du sagst es! Selig sind die, die nichts zu sagen haben und einfach die Klappe halten.

Rolli hat geschrieben:Was ist mit den Frauen? Die kleine Sternchen, weit weg, am Horizont... ändern nicht die Tatsache, dass Deutschland alles dafür tut um die Leichtathletik zu killen.

Wer ist schuld daran: DIE ELTERN !!!

Nein,. Das Problem sind die fehlenden Trainer und Betreuer. Heutzutage macht jeder sein eigenes Ding: Marathon in xy Stadt, Bestzeit über x km, Seniorenmeisterschaften etc.
Keiner hat mehr Lust, sich um die Kinder zu kümmern.

Ich muss sagen aus Deutscher Sicht, ist die WM diesmal eine totale Pleite, aber wen wunderts die Leichtathletik wird ja in Deutschland kaum noch gefördert und sämtlliche Gelder komplett nur noch in den Fußball gesteckt, damit man die Preisspirale der Ablösesummen eines einzelnen Spielers bald in den Millardenbereich hochtreibt.

Andres hat geschrieben:Ich muss sagen aus Deutscher Sicht, ist die WM diesmal eine totale Pleite, aber wen wunderts ....t.

Eine totale Pleite?

Was wohl Carolin Schäfer, Gina Lückenkemper und Gesa Krause denken, wenn sie das lesen?

Wie sollen die Kinder und Jugendlichen denn Sport treiben, wenn sie ständig auf ihr Smartphone schauen müssen?

M.E.D. hat geschrieben:Eine totale Pleite?

Was wohl Carolin Schäfer, Gina Lückenkemper und Gesa Krause denken, wenn sie das lesen?

Nach der Hälfte der WM liegt Deutschland an der 19. Stelle der Medaillenwertung bis unten und nur 1. Silber. Da kann man wohl von einem Reinfall sprechen.

Andres hat geschrieben:Nach der Hälfte der WM liegt Deutschland an der 19. Stelle der Medaillenwertung bis unten und nur 1. Silber. .....

Ach so, dir geht es um das Medaillen-Zählen.
Bitte lese doch mal Beitrag #149 und die Antworten darauf.

Dann müssen wir die Diskussion nicht noch einmal führen.

Deutschland hat bei der U18-WM übrigens die Nationenwertung gewonnen. 13 Medaillen. Nachwuchs scheint es zu geben. Vielleicht liegts ja gar nicht an ominösen 68er Eltern und Couch-potato Kindern...

JoelH hat geschrieben:Ich interpretiere es als gutes Zeichen, dass van Niekerk erschöpft daherkommt. Ich will Harald Schmid nichts unterstellen, aber wenn ich aufs Datum schaue .... Gedanken sind frei, Marita Koch hat sicher nie einen Krampf 20m vor dem Ziel bekommen - oder gespürt....

Harald Schmid hat im Training regelmäßig lockere Läufe über 20 km und mehr absolviert. Was ja auch logisch ist, weil man Ausdauer trainieren kann und Die Schnelligkeit angeboren ist.
Auf Grund dieser antrainierten Ausdauer war es ihm möglich, zwei schnelle 400er in kurzer Zeit zu laufen. Er war übrigens auch ein guter 800 Meter Läufer.

Andres hat geschrieben:Nach der Hälfte der WM liegt Deutschland an der 19. Stelle der Medaillenwertung bis unten und nur 1. Silber. Da kann man wohl von einem Reinfall sprechen.

Liebst du die Leichtathletik, schau die WM.
Liebst du deutsche Sieger, schau Biathlon, Formel 1, Fußball, nordische Kombination.

bones hat geschrieben:Wie sollen die Kinder und Jugendlichen denn Sport treiben, wenn sie ständig auf ihr Smartphone schauen müssen?

E-Sports?

Santander hat geschrieben:E-Sports?

Pokémons, Tinder, Whatsapp......

Santander hat geschrieben:Harald Schmid hat im Training regelmäßig lockere Läufe über 20 km und mehr absolviert. Was ja auch logisch ist, weil man Ausdauer trainieren kann und Die Schnelligkeit angeboren ist.
Auf Grund dieser antrainierten Ausdauer war es ihm möglich, zwei schnelle 400er in kurzer Zeit zu laufen. Er war übrigens auch ein guter 800 Meter Läufer.

Im Gespräch: Harald Schmid:

bones hat geschrieben:Wie sollen die Kinder und Jugendlichen denn Sport treiben, wenn sie ständig auf ihr Smartphone schauen müssen?

Ich würde das nicht auf die Kinder und Jugendliche beschränken. Man schaue sich mal in vielen Businessbereichen heutzutage um. Da ist Erreichbarkeit alles. Und diese Personen sind keine Kinder und Jugendliche...

Noch mal zurück darauf, dass die WM eine totale Pleite sein soll. Das würde ich so nicht sagen - abgerechnet wird zum Schluß. Auffallend ist, dass es einige Athleten gab, die doch relativ weit von ihrer Bestleistung weg waren und nur wenige, die überrascht haben, weil sie über sich hinausgewachsen sind. Liegt es eventuell an der Trainingssteuerung???

Bonno hat geschrieben:Auffallend ist, dass es einige Athleten gab, die doch relativ weit von ihrer Bestleistung weg waren und nur wenige, die überrascht haben, weil sie über sich hinausgewachsen sind. Liegt es eventuell an der Trainingssteuerung???

Würde es nur eine Sparte betreffen (z.B. die Langstreckenläufer, die Sprinter, die Werfer oder die Springer) könnte man das ggf. vermuten. Allerdings müssten dann auch alle dem gleichen System unterliegen. Beim Schwimmen haben wir das bereits erlebt. Aber in dieser Disziplinbreite wäre das schon ein blöder Zufall.

Also ich bin von den deutschen Leistungen absolut nicht enttäuscht. Es läuft ungefähr, wie es zu erwarten war. Die Erwartungen wurden ja bereits von Gonschinska gering gehalten. Es haben eben einige Leistungsträger inzwischen ihre Karrieren beendet, widmen sich dieses Jahr anderen Dingen wie Familienplanung, sind verletzt oder waren es. Die Ausbeute wird in etwa der von Rio entsprechen. Natürlich sind die Vergleiche zu 2015 und vor allem zu 2013 heftig. Aber, welche deutschen Athleten waren denn als große Medaillenkandidaten angereist? Die Speerwerfer, die sind noch dran. C.Schäfer hat geliefert. Die Diskusswerferinnen könnten eventuell um Bronze mitreden. Im Zehnkampf gibt es großes Potential und die 4x100m Frauenstaffel kann um Bronze oder, falls etwas Unerwartetes geschieht, um Silber oder sogar Gold kämpfen. Aber wer hätte denn sonst anhand der Vorleistung Großartiges leisten sollen? Storl? Hat nicht mehr das Niveau von vor seiner OP. Holzdeppe? Zu inkonstant. Harting? Nein.
Und, man sollte bedenken, von den Medaillen 2015 waren drei (Molitor, Roleder, Krause) sicherlich "Lucky Punches", mit welchen kaum zu rechnen war. Dieses Jahr steht ein junges Team am Start, das sich achtbar schlägt, auch wenn das nicht immer mit großen Erfolgen belohnt wird.

Santander hat geschrieben:Nein,. Das Problem sind die fehlenden Trainer und Betreuer. Heutzutage macht jeder sein eigenes Ding: Marathon in xy Stadt, Bestzeit über x km, Seniorenmeisterschaften etc.
Keiner hat mehr Lust, sich um die Kinder zu kümmern.

Und Du? Was machst Du so?

Andres hat geschrieben:Ich muss sagen aus Deutscher Sicht, ist die WM diesmal eine totale Pleite, aber wen wunderts die Leichtathletik wird ja in Deutschland kaum noch gefördert und sämtlliche Gelder komplett nur noch in den Fußball gesteckt, damit man die Preisspirale der Ablösesummen eines einzelnen Spielers bald in den Millardenbereich hochtreibt.

+1

M.E.D. hat geschrieben:Eine totale Pleite?

Was wohl Carolin Schäfer, Gina Lückenkemper und Gesa Krause denken, wenn sie das lesen?

Ja. Totale Pleite!

DerMaschine hat geschrieben:Also ich bin von den deutschen Leistungen absolut nicht enttäuscht.

Gut wenn man absolut anspruchslos ist, dann reichen einem auch mit der Nationenwertung der 19. Rang. Das sollte aber nicht unser Anspruchsdanken sein, so wie eine große Sportnation Deutschland nunmal ist. Es geht doch schon seit Jahren langsam aber stetig bergab. Die früheren Leistungsträger allein schon in den Wurfdisziplinen sind aufgrund des Alters weggebrochen und auch neue können die nicht mehr ersetzen, weil die einfach nicht das Niveau haben. Das liegt in erster Linie an der mangelden Förderung generell. Die Leichtathletik steht in Deutschland nunmal auf den Abstellgleis. Ich sage nur mal das Thema Berliner Olympiastadion. Fußball hat die nunmal die absolute Priorität erreicht und ist mit Abstand der "Marktführer" unter allen Sportarten.

Medaillen hin oder her, ich würde schon mal froh sein, wenn mehrere Finalläufe erreichen würden.

DerMaschine hat geschrieben:Also ich bin von den deutschen Leistungen absolut nicht enttäuscht.

Müssen wir uns daran gewöhnen dass überhaupt welche die Norm schaffen, und eventuell da, Hand in Hand, mit einem Lächeln durch die Ziellinie traben? Hauptsache dabei?

Rolli hat geschrieben:Medaillen hin oder her, ich würde schon mal froh sein, wenn mehrere Finalläufe erreichen würden.



Müssen wir uns daran gewöhnen dass überhaupt welche die Norm schaffen, und eventuell da, Hand in Hand, mit einem Lächeln durch die Ziellinie traben? Hauptsache dabei?

Von welchen Athleten hast du eine Medaille erwartet?

DerMaschine hat geschrieben:Von welchen Athleten hast du eine Medaille erwartet?

Falsche Frage. Es waren einfach zu wenig Sportler da, die überhaupt eine Chance auf Medaille hatten. Und das sehe ich als ein Problem. Dass jemand Salt-Nullo hinlegt, kann schon mal passieren.

Rolli hat geschrieben:Falsche Frage. Es waren einfach zu wenig Sportler da, die überhaupt eine Chance auf Medaille hatten. Und das sehe ich als ein Problem. Dass jemand Salt-Nullo hinlegt, kann schon mal passieren.

Mit der Gesamtsituation bin ich auch nicht zufrieden.
Die Leichtathletik in Deutschland ist einfach nicht konkurrenzfähig. Aber nehmen wir an, man muss sich zwischen einem gut bezahlten Job und dem Leben als nationalem Topathleten entscheiden. Da entscheiden sich eben die meisten für ersteres. Das kann man niemandem verübeln.

Die Krise 2001 :

Interview: Prokop:

Raus aus der Krise 2009 :

Leichtathletik: DLV springt gewaltig aus der Krise | STERN.de

Die gefühlte Krise 2010 :

Leichtathletik: Trainermangel könnte zum Problem werden - Sport - Tagesspiegel

Alles düster 2017, aber gut aufgestellt für 2020 :

DLV mit düsterer WM-Zwischenbilanz

Vergesst die Schuld der Eltern oder der faulen Kinder, es ist doch nur das böse Norovirus, das unsere sonst zur Weltklasse gehörenden Athleten ausnahmsweise unterhalb ihrer herausragenden Möglichkeiten agieren lässt.
Es kommt halt einiges zusammen diesmal. Die sowie wenigen Spitzenathleten aufgrund des niedrigen Stellenwerts der Leichtathletik in D, die diskutierten Ausfälle einiger typischer Endkampfteilnehmer(innen) und im Mittel eher negativ als positiv überraschende Leistungen derjenigen, die doch am Start sind.

Dass die Mehrzahl der Athleten

Rolli hat geschrieben:Hand in Hand, mit einem Lächeln durch die Ziellinie traben

wollen, habe ich indes nicht beobachtet. Schlechte Leistungen wurden von den Sportlern auch als solche bewertet (siehe z. B. Richard Ringer gestern).

Andres hat geschrieben: Es geht doch schon seit Jahren langsam aber stetig bergab. Die früheren Leistungsträger allein schon in den Wurfdisziplinen sind aufgrund des Alters weggebrochen und auch neue können die nicht mehr ersetzen, weil die einfach nicht das Niveau haben.

Wenn man das glauben möchte, geht es immer stetig bergab. Das ist einer dieser Dauerzustände, wie das das Erdöl in 40 Jahren auf jeden Fall leer geht (und das schon seit fast 50 Jahren) und das die Jugend diesmal wirklich respektlos geworden ist.

Rolli hat geschrieben:Ich weiß nicht, wo Du lebst. Ich schaue und schaue und schaue und kann kaum Deutsche in Finalen sehen. Und bis jetzt nur eine Medaille!!!

Und jetzt schaue mal was die Engländer, Franzosen und Polen machen? Die afrikanische Konkurrenz zählt für sie nicht?

Ich lebe in einer Welt, in der man nicht aus dem Medaillenspiegel und Finalteilnahmen (Letzteres habe ich mir in Summe nicht im Vergleich angeschaut) einer einzigen Meisterschaft, die im Zwei-Jahres Takt stattfindet, Rückschlüsse über die Entwicklung in einem ganzen Sportbereich ziehen kann.
Kann man hier im Thread doch wunderbar beobachten, der Medaillenspiegel ist schlecht und plötzlich haben ganz viele ganz dolle Erklärungen parat. Das reicht dann von deinen 68er Eltern deren Kindern längst aus dem Leistungssportalter raus sind über Smartphone abhängige Kinder und mangelnde Trainer, noch ein paar Seiten und es haben sich wieder genug gefunden für die diese ganze Generation eh nur Waschlappen gegen die krassen Ficker ihrer Zeit sind. Nachwuchs gibts ja sowieso Keinen in der Leichtathletik
Erster in der Nationenwertung: Cheftrainer Idriss Gonschinska lobt Team-Leistung in Bydgoszcz | Das Leichtathletik-Portal
13 DLV-Medaillen und 60.000 Zuschauer krönen letzte U18-WM | Das Leichtathletik-Portal

Also erster Platz in der Nationenwertung U18-WM und U23-EM, aber kein Nachwuchs. Da kann man nur über solche Aussagen lachen wenns nicht so traurig wäre.
Man könnte natürlich auch ein wenig differenziert die Disziplinen analysieren um ein Bild zu bekommen. Dann stellt man nämlich fest, dass die wenigen Medaillen und mangelnden Finalteilnahmen auch daher kommen, dass es einfach eine Mischung aus extrem vielen Zufällen ist, die ein so schlechtes Ergebnis verursachen. Roleder und Heß fallen verletzt aus, Reus und Storl haben mentale Probleme, Schwanitz ist im Mutterschaftsurlaub, die Diskuswerfer sind diese Saison alle nicht richtig in Form und bei den Speerwerferinnen ist Generationenwandel. Pinto legt einen Fehlstart hin, Klosterhalfen hat taktische Probleme. Betrachtet man das Bild über die letzten Europa- und Weltmeisterschaften hinweg, sieht es überhaupt nicht so düster aus.
Insbesondere ist es so, dass im Augenblick Disziplinen stark sind, bei denen die Konkurrenz generell übermächtig ist, die Athletinnen noch alle sehr jung sind und D seit der Hochzeit vollgepumpter DDR-Sportler kein Licht mehr gesehen hat, von wenigen Einzelfällen mal abgesehen (alle Laufdisziplinen bei den Frauen vom Sprint bis zur Langstrecke hoch).
Und die Werfer waren in den letzten Jahren gewohnt stark, haben reihenweise Medaillen bei WMs, EMs und Olympiaden gesammelt, jetzt gabs halt mal ein schwaches Jahr (von den noch kommenden Speerwerfern mal abgesehen).

AchatSchnecke hat geschrieben:...
Also erster Platz in der Nationenwertung U18-WM und U23-EM, aber kein Nachwuchs. Da kann man nur über solche Aussagen lachen wenns nicht so traurig wäre...

Ja, und dann sind die Sportler älter als 23 und müssen sich überlegen, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen wollen.
Entweder sie gehen in den öffentlichen Dienst zu Bund oder Polizei, oder sie müssen richtig gut sein - oder irgendeine schöne "Human Interest Story" wie die Marathon-Zwillinge bieten.

Rauchzeichen hat geschrieben:Ja, und dann sind die Sportler älter als 23 und müssen sich überlegen, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen wollen.
Entweder sie gehen in den öffentlichen Dienst zu Bund oder Polizei, oder sie müssen richtig gut sein - oder irgendeine schöne "Human Interest Story" wie die Marathon-Zwillinge bieten.

Genau. Also wenn es irgendeinen Grund für zu wenig Breite in der deutschen Spitzenathletik gibt, dann den und nicht irgendwelche Horrorvisionen von unbeweglichen dicken Kindern vorm Fernseher.
Kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen, an meiner Schule gabs dutzende Leistungssportler viele bis auf DM Niveau auch, Niemand von denen hätte (ob sie das Talent gehabt hätten weiß ich natürlich nicht) eine echte Karriere gegen eine Leistungssport-Karriere eingetauscht und das hätte sich auch nicht mit 1500 Euro im Monat oder besseren Trainingsbedingung geändert.
Aber erstmal abwarten, ob die wirklich alle abbrechen. Bei den Läuferinnen zum Beispiel siehts ja nicht so aus.

AchatSchnecke hat geschrieben:...
Roleder und Heß fallen verletzt aus, Reus und Storl haben mentale Probleme, Schwanitz ist im Mutterschaftsurlaub, die Diskuswerfer sind diese Saison alle nicht richtig in Form und bei den Speerwerferinnen ist Generationenwandel. Pinto legt einen Fehlstart hin, Klosterhalfen hat taktische Probleme. Betrachtet man das Bild über die letzten Europa- und Weltmeisterschaften hinweg, sieht es überhaupt nicht so düster aus.

mal bisschen polemisch ausgedrückt:
Mentale oder taktische Probleme gab es früher nicht. Da nannte man das versagen und brauchte keine psychlogischen oder strategischen Erklärungsversuche, um dieses zu erklären. Sei es von den Athleten selbst oder stellvertretend von den Fernsehreportern.
"Keinen Rhythmus gefunden", "nicht in Tritt gekommen", "keinen richtigen Zugriff auf das Rennen" etc. Blablab

ps: der Name"Reus" scheint Sportartübergreifend für viel Potential und (daran gemessen) mäßigen Erfolg zu stehen.

Reh läuft PB im Vorlauf. Und G.Dibaba läuft nicht im zweiten Lauf, das heißt, die Hoffnung aufs Finale lebt.

RennFuchs hat geschrieben:mal bisschen polemisch ausgedrückt:
Mentale oder taktische Probleme gab es früher nicht. Da nannte man das versagen und brauchte keine psychlogischen oder strategischen Erklärungsversuche, um dieses zu erklären.
ps: der Name"Reus" scheint Sportartübergreifend für viel Potential und (daran gemessen) mäßigen Erfolg zu stehen.

Wenn du Deutschen Rekord für mäßigen Erfolg hältst...früher konnten die tollen ehrlichen Athleten diese Zeit jedenfalls nicht laufen.
Das Schwanitz ihren WM-Titel aufgrund Mutterschaftsurlaub nicht verteidigen konnte ist dann wohl auch so ein Erklärungsversuch den es früher nicht gab? Stimmt die hat bei der WM einfach schlechte Leistung geliefert...
Im Ernst, für den Sportler kann man diese "es gibt keine Erklärungen"-Mentalität ja von mir aus gelten lassen, wenn man das Geschehen von außen analysiert, dann sind das einfach Fakten über die man nicht streiten kann (Klosterhalfen).
Wozu es führt, sowas zu ignorieren, sieht man übrigens beim DSV oder der DTU wo das Anspruchsdenken der Funktionäre sich so abgekoppelt hat, dass sich die Verbände inzwischen fast vollkommen aus dem internationalen Wettbewerb rausgekegelt haben, indem sie ihre Athleten mit Normen malträtiert haben, die teilweise nicht einmal Weltklasse-Athleten und Olympia-Medaillengewinner erfüllen können (Schwimmzeit im Triathlon wäre für Murray nicht möglich) der die Auswahlwettkämpfe schon als Saisonhöhepunkt vorbereiten müssen.
Sowas sollte man tunlichst vermeiden, wenn man die LA nicht ruinieren will.