Hallo,
2020 ist wieder ein "gerades" Jahr. Und das heißt für mich: Ultra-Time! Durch den Deal mit meiner Frau laufe ich nur alle zwei Jahre eine gut vorbereitete Langstrecke (das ich mich da 2019 mit dem Versuche, einen Marathon sub3 zu laufen selber verarscht habe, musste ich einsehen und habe auch schon Buße dafür getan!).
Nachdem ich 2016 die 100 Meilen beim Thüringen Ultra gelaufen bin und 2018 den Mauerweglauf, wollte ich nächstes Jahr mal etwas anderes versuchen. Und der Weg zu dieser Entscheidung war echt anstrengend.
Backyard Ultras haben es mir echt angetan, ich finde die Idee so bekloppt, dass ich das mal machen muss. Und so hatte ich den Bienwald Backyard ins Auge gefasst und war mir sicher, das Ding zu laufen. Aber dann kam die Schwiegermutter und lud die ganze Sippschaft zu ihrem 60 Geburtstag nach Dänemark ein. Natürlich genau zum Termin des geplanten Laufs.
Stunden zitternd im Zelt verbracht
Also alle Pläne in die Tonne und ich habe mich mit mir selber geeinigt, die 24 Stunden noch mal anzugehen. Auch hier einige terminliche Schwierigkeiten, einiges hin und her, aber jetzt steht es fest, denn ich bin schon angemeldet:
Ich starte am 20./21. Juni 2020 beim Burginsellauf in Delmenhorst über die 24 Stunden!
Und damit sieht die Lage ganz anders aus als 2016 und 2018. Da hatte ich ernsthafte Zweifel, die Distanz überhaupt zu packen. Die 24 Stunden werde ich schaffen - die gehen nämlich von alleine vorbei!
Dieses Mal ist die Frage: kann ich dieses Laufformat?
Ich habe bisher zwei ernsthafte Anläufe genommen, die 24 Stunden bestmöglich zu bewältigen, und beide Male bin ich gescheitert: 2010, optimal vorbereitet, habe ich nach 8 sehr guten Stunden neun Stunden zitternd im Zelt verbracht, um dann am Ende noch auf 136 km zu kommen. Da bin ich an meiner Unerfahrenheit, meinem utopischen Ziel und den fehlenden Lebenslaufkilometern gescheitert. 2012 bin ich nach 12 Stunden und 113 km mit einem verletzen Knie ausgestiegen.
Ich habe da also noch was gut zu machen. Wobei ich mir echt nicht sicher bin, ob ich dieses Format "kann". Die ständige Möglichkeit, aufzugeben, immer Pause machen können, im Falle eines Scheiterns keinerlei logistische Hürden zu haben. Das macht es für den Kopf echt hart. Auf der anderen Seite ist die Versorgung optimal, die Strecke total einfach zu laufen, beste Voraussetzungen für eine gute Leistung.
Ich möchte euch mit diesem Faden auf meine Reise mitnehmen, durchzudrehen. Runde für Runde hin zu meiner neuen PB. Möchte mein Training, meine Ziele, meine Überlegungen mit euch teilen und freue mich auf eure Kommentare und Anregungen!
Man liest sich!
Liebe Grüße
nachtzeche
Kann ich durchdrehen? nachtzeche und die 24 Stunden von Delmenhorst
1"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)