Rolli hat geschrieben:Auch wenn es hier mehrfach aufgeschrieben wird, dass für uns, als Nicht-Elite, die Bestimmung keine Bedeutung haben, möchte ich nicht über mich (oder Leute, die ich trainiere) in der lokalen Presse lesen, dass der Sieger (zweite, dritte... wie auch immer) in den von IAAF verbotenen Schuhen die Leistung erlaufen hat.
Also doch eine Form des Gruppenzwanges.
Was ist dann, wenn man bei den DM-Senioren oder regionalen Meisterschaften in solchen Schuhen aufläuft? Also so weit ist die Regel von uns Normalos, nicht entfernt.
Gute Frage? Wie ist das aktuell eigentlich mit dem Gültigkeitsbereich der Regeln? So wie ich das verstanden habe, gelten die IAAF Regeln (bzw. jetzt "World Athletics" Regeln) doch erstmal nur für internationale Wettbewerbe, oder? Für nationale Meisterschaften hingegen gelten die Regeln des DLV, die angehalten sind die internationalen Regeln zu adaptieren, das aber nicht zwingend müssen? Und bis auf welche Ebene geht dieses Spiel dann eigentlich runter? Haben die Landes- und Kreis-Verbände dann noch mal eigene Regeln, oder beziehen die sich dann auf den DLV?
Unabhängig davon denke ich aber nicht, dass das Problem in der Praxis groß auftreten wird. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Schuhhersteller zukünftig noch nennenswerten Aufwand in ein Schuhmodell steckt, das nach IAAF-Regeln nicht zugelassen ist. Somit glaube ich nicht, dass es in Zukunft eine ernsthafte Auswahl an "verbotenen Schuhe" geben wird.
(Könnte aber auch sein, das ich mit dieser Einschätzung komplett daneben liege und Hersteller zukünftig mit "verboten schnellen" Modellen explizit auf das Segment der Möchtegern-Profis abzielen.
)
JoelH hat geschrieben:Auf wie viele Fälle kommen wir da dann im Jahr? Wer, außer Kipchoge, hat denn einen Prototypen getragen? Die Top-Profis haben ja einen Ausrüster und ein Management, die machen das für die klar. Alle anderen betrifft es nicht. Es muss ja keiner einen Schuh explizit benennen, wenn er bereits "länger" auf dem Markt ist.
Klar, in der Praxis betrifft das die aller wenigstens. Ich finde das nur trotzdem eine interessante (und durchaus sinnvolle!) Anmerkung, da damit sichergestellt wird, das eine neues Schuhmodell (zumindest der IAAF) vorher bekannt ist. Also keine bis dato effektiv unbekannte Modelle, die man 4 Monate vorher theoretisch in einem unbekannten Webshop in Timbuktu hätte bestellen können. Und eine gewisse Rechtssicherheit für die Athleten sollte auch sichergestellt sein, da so zumindest vor dem Wettkampf entschieden werden muss, ob ein Schuh regelkonform ist oder nicht. Also keine aberkannte Rekorde oder veränderten Platzierungen, da ein Schuhmodell
nachträglich als nicht regelkonform eingeschätzt wird.